Finzubelten, iſt für dasſelbe eine zü große Zumulüng⸗ Der Verlauf der Abendunterhaltung ſelbſt war ein Würdiger. Die von der Kapelle Metzger aus Mannheim, durch hiefige und auswärtige Mufilfreunde verſtärkt, geipielten Konz 'rtſtücke erfreuten ſich des Beifalls der Anweſenden. Die von den Sängern unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Reallehrer Schmitthelm vorgetragenen Lieder waren ſchöne Leiſtungen. Am beſten gefiel jedenfalls die unter Herrn Profeſſor Metzger's Leitung geſungene Baßarie „Schweigen der Nacht“, deren Wiedergabe flott von Statten ging, nur bisweilen übertönte der Chor allzuſehr den Sol ſten; das Baßſolo von Herrn Reallehrer Schmitthelm geſungen, war eine gute Leiſtung, die Klapierbegleitung durch Herrn Lehrer Schlez, eine Ausdrucksvolle. Mit dem Vortrag dieſer Nummer haben die Sänger des Vereins gezeigt, daß ſie auch ſchwierigeren an fle N geſtellten Anforderungen zu genügen in der Lage find und es wäre eine Freude, wenn in Bälde wieder einmal eine derartige Nummer zum Vortrag käme. Hir Schlez, ein hier im Geſangberein gern geſehener Gaſt, erfreute durch 2 Violinſolis und war der ihm geſpendete Beifall ein wohlver⸗ dienter. Ein Tenorſolo des Herrn Freitag wurde ebenfalls beiſällig aufgenommen. Für die Bewegung der Lachmuskeln ſorgte eine von den Herren Jak. Schmitthelm, Bäuerle, Karl Frey, Otto Schmitthelm und Wenz vorgetragene komiſche Scene, deren Wiedergabe eine gelungene war und dei den Zuhörern ihre Wirkung nicht verfehlte. Herrn Serr nicht zu vergeſſen, der eine durch Programm⸗ änderung entſtandene Pauſe, durch ein ſchneidiges Couplet ausfüllte. helm verdient machten. Der ſich an die Unter⸗ haltung anſchließende Tanz ſchloß die in jeder Weiſe wohl gelungene erſte Abendunterhaltung des Geſang⸗ vereins. Derſelbe nahm in der Nacht vom Sonntag auf Montag einen Schneidergehilfen auf ſein Quartir mit. Noch in der Dunkelheit verließ derſelbe ſein Lager unter Mitnahme des Ueberziehers, der Uhr und des Geldbeutels des Schuhmachers und kehrte Ladenburg den Rücken. iner Audienz im Schloſſe zu Karlsruhe. a Den Schluß bildete das Theater⸗ ſtück, „Er muß taub ſein“, um deſſen Aufführung ſich Fräulein Eva Schmitt, ſowie die Herren Serr, J. Schmitthelm, und G. Schmitt⸗ Ba den- 16. Nod. Ein ble⸗ figes Blatt erzählt Folgendes; Unlängſt erſchien ein Bürgermeiſter mit dem Rathſchreſber und Lehrer zu Als die drei vor den Großherzog geführt wurden, wollte der Bürgermeiſter ſein gut ſtudirtes Sprüchlein ſagen, brachte aber, wie dies ſo gehen kann, kein Wort heraus: ebenſo erging es dem Rathſchreiber. Nun kam der Lehrer an die Reihe, welcher aber nur die Worte hervorbrochte: „Königliche Hobeſt!“ und dann auch ſtecken blieb. Auf die ſteundlich' Frage des Fürſten, wie lauge er, der Lehrer, ſchon im Dorfe angeſtellt ſei, gab dieſer zur Antwort; Schon lange, — Hrc Dekan!“ — Freiburg, 16. Nov. Großes Aufſehen erregt hier die geſtern erfolgte Schließung des Bank⸗ hauſes H. Rledmatter. Der Krach ſoll auf unglück⸗ liche Börſenſpekulationen Riedmatter's welcher geſtern übrigens einen Selbſimordverſuch durch O ffnen der Pulsadern gemacht hat, zurückzufübren ſein. Auch erzählt man ſich in Freiburg, daß R. bei ihm hinter⸗ legte Dipots angegriffen haben ſoll. Ueber die Affalre ſelbſt liegen bis jetzt nur ſpärliche Nachrichten vor. Nachträglich wird noch berichtet, daß die Schließ ⸗ ung des Bankhauſes auf gerichtlichen Arreſt hin er⸗ g 1 a hat in Boͤrſenſpekulation bedeutende Summ 'n verloren. folgte. Riedmatter hat Depots in der Höh bis zu Mk. 100 000 in den einzelnen Fällen unterſchlagen. Er ſpekulſerte hauptſächlich in Goldſhares für fich und ſeine Kundſchaft. Große Kapftalien hat R. nie beſeſſen, er erfreute ſich jedoch in Freiburg allgemeinen Anſehens. Nachdem Riedmatter geſtern Selbſtmord verſucht, fand er Aufnahme im Freiburger Kranken hauſe. Trotz der gefährlichen Verletzungen befand er ſich heute früh noch am Leben. — Worms, 18. Nov. Ein trauriges Ende hat ſich ein junges Ehepaar geſtern hier bereitet. Der 27 Jahre alte, ſeit Auguſt v. J. in einem hieſigen Herrenkleidergeſchäft thätige Frz. Herm. Otte aus Weißenfels und deſſen 28jahrige Ehefrau Emma geb. Schumann, gebürtg aus Eilenburg (Preußen), mit welcher er ſelt einem Jahre in glücklicher Ehe — Ladenburg, 18. Nov. Eine uner⸗ freuliche Ueberraſchung wurde einem hier arbeitenden Schuhmachergehilfen am Montag Vormittag zu Teil. lebte, haben ſich geſteru in ihrer Wohnung gemein⸗ ſam durch Erhängen das Leben genommen. Mann war ſeit kurzem bruſtkrank und bettlägerig. Die Beiden hatten ihre beſten ſchwarzen Kleider an⸗ gelegt und lag auf dem Tiſche ein Zettel, auf welchem die anſcheinend von der Frau geſchriebenen Worte ſtanden: Da wir im Leben nicht vereint ſein können, ſo wollen wir es im Tode ſein.“ — Gegen die ſozialdemokratiſchen Ausſchreit⸗ kenntniß praktiſch zu bethätigen, hat die Fabrik ge⸗ rade die Pflege und Erhaltung des ſchönen reinen Teints zum Ausgangspunkt langer und mührpoller Verſuche gemacht, die ſchließlich in der Herſtellung einer Reihe beſonderer Schutzmittel für die Haut ihr Ziel erreichten. Die genaue Erforſchung und Er⸗ kenntniß des komplizirten Organismus, den die äußere Haut darſtellt, bildete natürlich die Grund⸗ lage der techniſchen Löſung. Die Oberfläche der Haut, die Epidermis, beſteht bekanntlich aus kleinen Zellen, die in den untern Schichten weich und durch⸗ fichtig find, oben aber abblättern, nachdem ſie zum Schuppchen eingetrocknet find. Sobald dieſer Vor⸗ gang merklich wird, erſcheint die Oberfläche hart, ſchwielig, verliert ihre Durchfichtigkeit, die Proporti⸗ onen der FJettabſonderung werden verſchoben, es bilden ſich helle und dunkle Stellen, kurz es ergeben fich jene Erſcheinungen, die man gemeinhin einen ſchlechten unreinen, ungeſunden Teint nennt. Tritt gar eine Verſtopfung der Talgdrüſen hinzu, ſo führt die Reiz⸗ ung die dadurch bedingt iſt, zur Bildung von Pu⸗ ſteln, Knötchen, Finnen, Miteſſern in beſonders ſchweren Fällen ſogar zu Balggeſchwülſten. Dieſem Uebel wirkt allein eine Teraple entgegen, die neben der Hinzufügung des nothwendigen Fettes von ganz neutraler Beſchaffenheit eine Subſtanz an die erkrankt oder vernachläfſigten Gewebetheile heranbringt, die Entzündungen aufhebt. Mit der von der Firma Bergmann und Co. in Nadebeul⸗Dresden hergeſtellten Allienmilch⸗Seife (Schutzmarke Zwei Bergmänner) find beide Poſtulate erfüllt, die Seife iſt von neutraler Beſchaffenheit und der Borax, den ſie enthält, wirkt als mildeſtes Alkali den Entzündungsſymptomen auf's wirkſamſte entgegen. Zugleich bewirkt aber der Borax eine ſchnelle und beinahe unmerlliche Abſto⸗ Der Motorbeamte wurde verhaftet. ungen in Wort und Schrift wird J gerichtlicher ſeits forkgeſetzt ſchorf vorgegangen. Tage der Reſchstogsabgeordnete Liebknecht wegen der ſchweren Majeſtätsbeleidigung deren er ſich in ſeiner Eröffnungsrede zum ſozialdemokratiſchen Parteſtag in Breslau ſchuldig gemacht batte, zu vier Monaten Gefängniß, der frühere Redocteur der ſolzialdemo⸗ kratiſchen „Schlesw'g⸗Holſteinſchen Vol'szig.“, Pall, wegen Abdruckes einer beleid genden Nolſz der „Big, Volszig.“ über bie füngſt: Sedaurede des Kaſſetz zu neun Monaten Gefängniß verurthellt. — Poris, 18. Nov. In Raſsmes (De, Nord) find ſechs im Bau begrſffene Häuſer einge⸗ ſtürzt. Sechszebn Arbeiter wurden unter den Trüm⸗ mern begraben; fieben davon find tot, neun schwer verletzt. — Odeſſa, 16. Nov. (Eine Explofton) zer⸗ trümmerte die Gläſerſche Gewehrfabrik. Sechs Per⸗ ſonen wurden gelötet, 5 ſchwer verletzt. — Brüſſel, 16. Nov. (Ein Dilebſtahl von 2½ Millionen iſt heute in der Koſſe der Speſels Generale, eines der ang⸗ſehenſten Bankhäuſer Bi, fels, entdickt worden. Der Dieb iſt der Dau, kalſterer Dehenin, welcher ſeſt geſtern abend flüchtig iſt, j doch berelts in Paris verhaftet wurde, Gt — Gibraltar, 17. Nob. Der ſtalieniſchs Dampfer „Solferino“, mit 1200 Auswanderer nach Südafrika unterwegs lief hier auf. Schl ppdampfet find zur Hilfeleſſtung abgegangen. — Nach weſteren Meldungen iſt ein Baot des Dampfers beim Bergen der Poſſagiere gekentert, wobei mehr als 20 Perſonen ertrunken find. Die übrigen Paſſoglere wurden ge⸗ rettet und find on der Küſſte gelandet. — New⸗York, 17. Nov. In Cleveland ſtürzte geſtern abend infolge falſcher Signalifterung ein elektriſcher Motorwogen der Straßenbahn, als er über die Zugbrücke eines Viadukts fuhr, aus einer Hohe von 100 Fuß in den Cuahoſa⸗Fluß hinab, Der Wagen enthielt 20 bis 30 Perſonen. Mehrer Perſonen, darunter der Motorbeamte, ſprangen ah. Die übrigen Inſaſſen, nebſt dem Kondufteur, er⸗ tranken. 18 Leichen find bisher geborgen. Der — Baku, 17. Nob. Die Grenzzollwache an der perfiſchen Grenze hatte ein Gefecht mit Räubern die die ruffiſche Grenze überschreiten wollten. A dem Gefecht beteiligten ſich 300 Bewohner eine ö perſiſchen Dorfes. Gegen 30 Perſer wurden keis gelödtet, teils verwundet. — — — — fung der unteinen und durch Sommerſproſſen oder andtte Schattrungen des Pigments indizirten Ober⸗ haut und erweiſt ſich ſomit bei ein⸗r dauernden An⸗ wendung, die überdies bei dem überaus mäßigen Preiſe allen Schichten der Bevölkerung leicht ermög⸗ licht iſt, als unbedingt zuverläfſiges Mittel zur Er⸗ haltung eines rofigen, zarten und reinen Teints. Daß die unleugbaren Erfolge, die ſolchem Streben geworden find, dem unlauteren Wettbewerb ein er⸗ ſtrebenswerthes Ziel bieten, iſt nicht verwunderlich und ſo iſt nur driugend anzurathen, auf die Firma Bergmann und Co. in Radebeul⸗Dresden und auf die Schutzmarke der Fabrik, zwei Bergmänner, die den mit dem Signum B. und Co. gezeichneten Schild halten, ſtreng zu achten. Die Beißkatze. Eine ſtehende Rubrik in den öffentlichen Gerichtsverhandlungen bilden die Klagſachen zwiſchen zänkiſchen Weibern, in denen außer den loſen Mäulern wohl auch Thätlich keiten zu ahnden find. Während in unſeren Tagen der⸗ gleichen Vergehen mit Freiheitsßtrafen und Geldbußen abgemacht werden, behandelte das Strafgeſetzbuch unſerer Vorfahren dergleichen Vorkommniſſe humori⸗ ſtiſch, wobei auch das Publikum ein ebenſo ergätz⸗ liches, als warnendes Schauſpfel wegbekam. Hatten ſich ein paar böſe Weiber öffentlich gezankt oder geprügelt, ſo ließ ſie der Rath feſtnehmen und vor dem Rathhauſe am Pranger, mit den Köpfen, die Gefichter nahe gegeneinander, und den Händen in ein mit Oeffnungen verſehenes Brett einſpannen. Wenn nun Beide in dieſer Stellung ſich müde ge⸗ ſchimpft, gezankt und beſpuckt hatten und ruhig und ſtill geworden waren, wurden ſie wieder herausge⸗ laſſen. Damit war die Sache abgethan. Das Pub⸗ likum amüſirte fich bei dieſem Schauſplel köſtl ich und 0 bewarf wohl auch „die Zankeulen“ mit faulen Eler und Aepfeln. Das Sttafinſtrument hieß die Beſß katze. Am häufigſten verfielen der „Beſßkotze“ die Marktweiber. Wunder der organiſchen Welt. D Feinheit und Mannigfaltſakeſt des Baues belebte Weſen iſt geradezu verblüffend. Eine Raupe z. 8 hat wenigſtens 2000 Muskeln zu ihrer Fortbeweg ung. Der menſchliche Körper zählt gegen zwe Millionen Perſpiratlonsdrüschen in der Haut, dee mit der Oberfläche durch kleine Schleuche in der Gt ſammtlänge von fänfzebn Kllometer (zwei deuſſche Meilen) in Verbindung ſtehen. Die Längenausdehn ung der Arterien und Venen im Verein mit den fe berbindeten ſogenannten Haargefäßen entzieht ſich jeder Schätzung. Das Blut enthält Millionen 9e Blutkörperchen — jedes ein Oegan für ſich; die ſogenannten Stäbchen der Nitzhaut des Auges, die man als letzte Empfänger der Lichtſtrahlen betrachte werden auf 30 Millionen geſchaͤtzt; die graue Maß des Gehirns ſoll (nach Meinert) aus 600 Milllone Einzelzellen beſtehen, und an Lungenbläschen beit auch der ärmſte Menſch, wenn er nur lungengefunz iſt, gar 1600 Millionen. — Heitres. Der Alarmruf. Feldwebel „Maier, denken Sie fich, Sie ſtehen eines Abends auf Vorpoſten. Plötzlich taucht eine Geſtalt hinte Ihnen auf und Sie fühlen ſich von zwei kräfkige Armen umfchlungen. Was werden Sie rufen — Soldat: „Geh, Marie, laß mi aus!“ — Günſtige Gelegenbeit. Wahrſagerin: „Sie könne ſich gratulieren! Noch in dieſem Jahre ſleht Ihne eine größere Erbſchaft bevor.“ — Student: „Können Sie mir daraufhin nicht 20 Mk. pumpen?“ . So wurde litten 1 6. * in guat 1 fuihſte 1 0 eee Sri 2 2 377 * ö 0 0 5 Ih hilt don . N Quilt 1 — 5 8 buen,