er Id 000 . ab, Amin tint arbeit ben ih, n ju nan. der Gruppe unterm Tannenbaum; Onkel Ed blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenbu Erſcheint jeden Dienstag und Feeitag Abend. Preis viertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ * Anzeigen: die I⸗ſpaltige Corpus-Zelle oder deren Raum f 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 8 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszelle. Neelamen 20 Pfg. 8 Mittwoch, ö en 20, November 1895. Nr. 98 Folttiſches. . Norlsruhe, 16. Nov. In der heutigen Sſzung der Zweiten Kommen wurde über die bean⸗ fandete Wahl des Abg. Keller im 41. Wahl⸗ kteſſe Bruchſal verhandelt. Nach langer Debatte wurde die Wahl mit 36 gegen 25 Stimmen für Aileig erklärt. Im Laufe der Debatte griffen die 0 in dem der Commiſſton vorgelegten Rebiſionsent⸗ wurfe des Reichsamtes des Innern entsalten find, wurden zum größten Theile von der Verſammlung gebilligt. Dagegen ſtießen die in den Fragen der Beſeitung des Markenſyſtems und der organiſchen Vereinigung aller Zweige der ſtaatlichen Nentenver⸗ 1 U 1 Aeg. Wacker (Zentr.) und Muſer (Dem.) heftig das dodiſche Wablgeſetz an, worauf der Miniſter des Innern, Eiſenlohr, Gelegenheit nahm zu der Erklär ⸗ ung, daß die Regierung zu einer Aenderung der ſicherung vorgebrachten Verbeſſerungsvorſchläge ſeitens der Mehrzahl der Conferenztheilnehmer auf verſchie⸗ dene Bedenken, Sp'ziell wendete man gegen die Verelnigungspläne dis Dr. Bädiker, Präfidenten des Verſoſſung bezüglich des Wahlrechts bereit ſei, daß ſie ober eine Vorlage zuerſt nicht mach⸗, weil im Landtag dei ſeiner ſtzigen Zuſammenſetzung keine Ausſicht auf Annahme der Regierungsvorſchläge vor⸗ ganden ſei. — Der Großherzog hat für Arbeiter und Dienſtboten, welche ſich durch treue Pflichterfüllung duszeſchneten, ein beſonderes Ehrenzeichen geſtiftet. 5 wird verliehen an ſolche Arbeiter und männliche Dienſtboten, welche nach vollendetem 25. Lebensjahre 80 Jahre lang ununterbrochen in einem und dem⸗ ſelben Arbeiter⸗ oder Dienſtverhältnis geſtanden haben, einen unbeſcholtenen Leumund befitzen und vater⸗ ländiſch gefinnt find. Berlin, 18. Nov. Ueber die Verhandlungen der Sachverſtändigen⸗Commiſſion wegen der geplanten Rebiſion der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung liegt end⸗ lich ein authentiſcher Bericht im „Reichsanzeiger“ bor. Aus demſelben ſeien im Folgenden die weſent⸗ lichten Punkte wiedergegeben: die Conferenzverhand⸗ lungen betrafen zunächſt die Folge der Zuſammen⸗ legung der verſchiedenen Zweige der Arbeiter verficher⸗ ung, wobei allgemein die Verbeſſerungsbedürftigkeit des Geſetzes vom 22. Juni 1889 anerkannt wurde. Me hierauf zielenden Abänderungsvorſchläge, welche Reichsverficherungsamtes, ein, daß dieſelben die Schwierigkeiten in der landwirthſchaftlichen Unfall⸗ verſicherung nicht genügend berückfichtigten. Im Uebrigen wurde gegenüber den ſämmtlichen Reform⸗ vorſchlägen hervorgehoben, daß ſie noch nicht aus⸗ gereift ſeien. Schließlich hat es die Commiſſton den zuſtändigen Behörden anheimgeſtellt, ob das Revi⸗ ſionswerk bis auf Weiteres auszuſetzen ſei oder ob zunüchſt mit der Reviſton der einzelnen ſozialpolitiſchen Geſitze forigefahren werden ſolle. Nach dieſem Stande der Dinge zu urtheilen, erſcheint es vorerſt ziemlich zweifelhaft, ob der Reichstag bereits in ſeiner nüchſten Seſfion mit der Frage der Nepffton der ſozialpoli⸗ tiſchen Geſetze befaßt werden wird. O deſſa, 18. Nov. Ueber das letzte Maſſaere in Erzerum wird über Kars gemeldet, daß dasſelbe am lizten Mitwoch Vormittag 11 Uhr begann. Auch die Soldaten betheiligten ſich daran, welche die türkiſche Bevölkerung noch an Wildheit übertrafen. Citca 2000 Perſonen wurden getödtet, 1000 Läden und 400 Geſchäfte verbrannt. Die Häuſer der Widerſtand Leiſtenden wurden niedergebrannt. Petersburg, 16. Nov. (Offiziel.) Die Kalſerin wurde geſtern Abend neun Uhr von einer Tochter glücklich entbunden. — —— ——ü——ͤ 2 —— Rechte Rebe. Novolle von H. Lim purg. „O zeig her, wenn's von Dir kommt, lieb ich's ſchon jetzt.“ Und der ernſte Mann zog eine goldene Kapfel gervor, um ſie der Geliebten zu geben. Aus derſelben ———— ſchaute ein ſüßes, herziges Kindergeſichtchen heraus und Ada jubelte entzückt: „Dein Rind, mein Albrecht, unser füßes Kleinchen. Gott behüte es und hel e Mir, daß ich ihm eine treue Mutter werden möge.“ „Ich wußte es, Liebling, und deshalb begann ch damals Dich zu lieben. Ja, wir werden ſehr, ſehr glücklich ſein — die Sternſchnuppe hal's mir damals verheißen und die Apfelblüthe, die ich auf dem Herzen getragen ſeit jenem Ballabend, wieder⸗ holte es mir ſo oft ich ſie an die Lippen zog um ſie zu küſſen.“ „Weißt Du noch, Albrecht, wie Du mir einſt geſagt: Wenn Menſchen auseinandergeh'n dann ſagen ſie auf Wiederſeh'n! Und doch hätte ich nimmermehr gedacht, daß es ſo wunderberlich ſein könnte!“ „Mein Lieb und mein Stern,“ fläſterte Sendrach, bie weiße Stirn Adas küſſend, „ich will's zu ver⸗ dienen ſuchen, dies ſelige Glück. Dein Glück ſoll meines Lebens ganzer Inhalt ſein.“ Drüben ſchauten zwei ernſte Männeraugen nach trägt. 15 fuhr leicht mit der Hand über die Stirn und ſagte bitter zu ſeiner Schweſter: „Ich Thor, daß ich zu tief in Deines Kindes Märchenaugen geſchaut und gehofft, mein einſam Leben ſolle noch glücklich werden! Hm, es muß über⸗ wunden werden und doch läßt auch der reife Mann nur ungern von Wie glücklich Ada iſt!“ . 8 0 9 05 Aus der Werkſtatt der Schönheit. Die Parfümerie⸗ und Toiletten⸗Seifen⸗ Fabrikation von Bergmann und Co. in Radebeuel⸗Dresden. „Der Reiz der Hautfarbe, namentlich bei den unzähligen und verwickelten Feinheiten und Mannig⸗ faltigkeiten der menſchlichen Fleiſchbildung iſt ein ſo geheimnißvoller und feſſelnder, daß von vielen Seiten das Können eines Malers faſt ausſchließlich danach burtheilt wird, welchen Erfolg er in ihrer Darſtell⸗ ung erzielt.“ Dieſer Satz ſtammt von Hegel und an einer anderen Stelle ſagt derſelbe Philoſoph; „Der Menſch iſt das einzige Thier, welches Fleiſch hat, das die Unendlichkeiten der Farbe zur Schau Keine Farbenpracht ſelbſt die des Kolibris oder des Paradiesvogels nicht, lebt und glänzt in igenen Leben ſondern ſcheint nur in dein Peters burg, 16. Nov. Die neugeborene Großfürstin erhielt beim heutigen Gebet den Namen Olga. Nach dem ausgegebenen Bulletin iſt der Zu⸗ ſtand der Kaiſerin und der Neugeborenen durchaus befriedigend. f Sofia, 17. Nopbr. Die hier eingetroffene Gräfin Hartenau, die Witwe des früheren Fürſten Al, xander, wurde bei ihrer Ankunft mit fürſtlichen Ehren empfangen. Dieſelbe begab fich ſofort, von einem Adjutanten des Fürſten Ferdinand begleitet, zum Grabe ihres Gemahls, um dort zu beten. Alsdann fuhr die Gräfin in das Palais des Fürſten Ferdinand. Nachmittags iſt dieſelbe wieder abgereiſt. Der Gedächtnisfeier für den Fürſten Alexander im Maufoleum wohnte Fürſt Ferdinand, der Hof, die Staatsminiſter und Offiziere bei. Die Gedächtnisrede hielt der Prediger der deutſch⸗evangeliſchen Gemeinde Steyzel. i Konſtantinopel, 17. Nobbr. Bel dem Gemetzel, welches am 14. ds. Mis. in Süvas ſtattfand, find zuperläſſigen Nachrichten zufolge gegen 500 Menſchen umgekommen. — Die 4000 Ein⸗ wohner zählende Stadt Guerun iſt von Kurden eingeſchlofſen; ein großes Gemetzel ſteht bei Einnahme der Stadt bevor. 5 Verſchiedenes. — Ladenburg, 18. Nobbr. Vergangenen Sonntag nahmen im hiefigen Geſangverein die Wintervergnügen mit einer Abendunterhaltung ihren Anfang. Wie immer ſo war auch diesmal das Programm ein reichhaltiges, man kann ſogar ſagen, es war des Guten etwas zu viel. Die Auf; ſtellung des Programms war indeſſen eine ſo glückliche, daß die einzelnen Nummern die Zuhörer bis zum Schluſſe feſſelten. Allein ein Publikum 4½ Stunden mit Aufführungen, wie es am Sonntag der Fall, Schimmer zurückgeworfenen Lichtes und ihr Reiz kommt von Außen und nicht von Ihnen heraus.“ Die hohe Werthſchätzung eines ſchöͤnen reinen Teints iſt aber nicht blos ein Produckt der äſthetiſchen Empfindung, ſie iſt noch in höherem Grade eine Folge der Erkenntniß ihrer Bedeutung für die Se⸗ ſundheit. „In jedes Menſchen Gefichte liegt ſeine Geſchichte“, liegt vor allem auch das untrüglichſte Zeichen für die Diagnoſe, ob der Körper ſich wohl- bo findet. 8 Die in dem letzten Viertel dieſes Jahrhunderts immer mehr von dem ausländischen Muſter fich emanziplrende deutſche Technik hat in der Tofletten⸗ und Parſumeriebranche des hygieniſche Moment vor⸗ angeſtellt und vielleicht liegt darin ein Hauptgrund ihrrr rapiden Entwickelung. 5 Die Parfumerie⸗ und Tolletten⸗Seifen⸗Fabrilk von Bergmann und Co. in Radebeul⸗Dresden iſt ein lebendig wirkendes Beiſpiel für das Vorgeſagte. Im Jahre 1860 gegründet, alſo zu einer Zeit, wo Pariſer und Londoner Parfumeure für den deutſchen Markt noch ausſchlaggebend waren, hat das Unter⸗ nehmen ſich zu einem ſolchen Umfange ausgeſtaltet, daß es eine deutſche, eine öſterreichiſche und eine ſchweizerriſche Zentrale befitzt und von dieſen drei Werkflätten her einen beträchtlichen Theil des im Dienſte der Geſundheit und Schönheit thätigen „Apparates“ fertigſtellt. f ztirte Hegel ſche Be ⸗ Als gelte es, jenes oben