der Türkel aus. Solisbuih ſchildert den Gang der Verhandlungen der Mächte mit dem Sultan, die entgegen der Behauptung Glodſtones ein günstiges Ergebniß gehabt haben. Die Frage ſei nur die, ob die derſprochenen Reformen ausgeführt werden würden. Die Nachrichten aus Konſtantinop⸗l laut ten aller⸗ dings nicht ſehr hoffnungsvoll. Nur mit aller Vor⸗ ſicht könne er ſich darüber äußern, was geſcheben würde, wenn der Sultan nicht zu überreden wäre. Vermuthlich würde durch die Natur der Dinge die Mißregierung zu Ende kommen. Auch der Sultan unterſtehe dem Geſetz und der Autorität der Mächte, es ſei nicht zu befürchten, daß der Vertrag der die Mächte bindet, ſeine Kraft verliere und eine Macht die armeniſche Frage beſonders und in ihrer Art zu löſen ſuche. Er könne ſagen, die Mächte ſeien feſter als je entſchloſſen, zuſammenzugehen und epentuell zu handeln. Er wolle nicht prophezeien, wie ſte handeln werden, aber erfreulich ſei es, doß j de Macht überzeugt ſei, daß ein einfeltiger Verſuch der Böſung der Frage gefährlich ſei. Hoffentlich führe dies zur Begründung des Syſtems, das ſich auch in anderen Fragen bewährt habe und allmählich dem bewaffneten Frieden, unter dem Europa ſeufzt, ein Ende machen werde. Verſchiedenes. — Ladenburg, 12. Nob. In dem Cement⸗ werk Friedrichsfeld verunglückten geſtern 3 Arbeiter durch Herabſtürzen eines Cylinders, wovon 2 von hier ind. Der eine heißt Guſtav Schmitt und Namens Adam Depper erhielt ſchwere Verletzungen am Kopfe. — Wieblingen, 11. Nov. Geſtern Nacht gegen zehn Uhr brach dabier Feuer aus, dem die Merdes Ww., Heinrich Wacker und Philipp Gieſer zum Opfer fielen. Auch Herr Bürgermeister Treiber erlitt großen Schaden, denn er hatte viele Vorräthe beträgt etwa 30 000 Mk. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt, doch wird Brandſtiftung vermuthet. Die Feuerwehren von Eppelheim und Edingen leiſteten vereint mit der Wieblinger vorzügliche Dienſte. — Mannheim, 11. Nob. 800 000 Mk. Wie wir erfahren, hat der in voriger Woche in Ludwigshafen verſtorbene Kommerzienrath Adolph Jaquet zum Nachtheil der Ludwigshafener Wenſger friedfertig sehe es in erhielt eine Quätſchung an der Hüfte; der andere — gefüllten Scheunen des Wilhelm Hartſchuh, Michael in der Scheuer der Mich. Treiber Ww. untergebracht. J Sümmiliche Beſchädigten find verfichert. Der Schaden Nach anderen Gerüchten ſoll die ver⸗ untreute Summe ſogar eine Million betragen. Die Geſchäftsbücher find unrichtig geführt Jog let bat ſich, wie jetzt beſtimmt feſtſtebt, erſchoſſen. Die „Frankfurter Zeitung“ ſchreibt noch hierüber: Der bisherige kaufmänniſche Direktor der Geſellſchaft, Kommerzienrath Ad. Jequet, deſſen Ableben neulich gemeldet wurde, hat, wie ſich jetzt zur allgemeinen Ueberraſchung herausſtellt, ſich erſchoſſen und die von ihm geführten Bücher in ſolcher Unordnung zurückgelaſſen, daß hieraus der Status für den Abſchluß per 30. Juni d. J. nicht klar zu erkennen iſt. Der Verſtorbene, der ſeit 1867. alſo ſeit Be⸗ gründung des Unternehmens, an deſſen Spſtze ſtand, war zweiter Vorſitzender der Plälziſchen Gewerbe⸗ kammer und genoß auch ſonſ das weiteſtgehende Vertrauen. Trotzdem muß die Unordnung der Bücher und der Umftand, daß er gerade zu der Zeit ſich das Leben nahm, als von ihm der Abſchluß für 1894/95 zu liefern war, zu naheliegenden Beſorg⸗ niſſen führen. Der genaueren Feſtſtellung hat aber eine völlig neue Bearbeſtung der Bücher, bezw. der Blanz voravszugehen; alsdann ſollen die Aktionäre ſofort zuſammengerufen werden. Einſtweilen wird uns als zuberläſſig berichtet, daß das werthpolle Grundeigenthum der G ſellſchaft nicht hypotbekariſch belaſtet iſt und daß ſein jetziger Werth ſelbſt ohne die Fabrikonlage höher iſt als das ganze Aktien⸗ kapital. Litzteres, das M. 892 500 beträgt, beſteht aus Namensaktien, die ſich noch in einem engeren Kreiſe befinden; das Erträgniß daraus war in den letzten Johren rückgängig, von 14.07 Prozent für 1889/90 ſank es allmählich auf 12, 10, 8 und 4 Prozent. Die Bilanz für den 30. Juni vorigen Jahres verzeichnete M. 89250 Reſervefonds und M. 100,000 Gewinnreſerve. An Verpflichtungen waren nur M. 51,000, die Fabrikanlage (nach M. 439,000 Abſchreibungen) mit M. 382,000 zu Buche ſtanden, das Fabrikotionskonto mit M. 680 000. — Pforzheim, 11. Nov. Vor das Amts⸗ gericht Pforzheim war dieſer Tage ein Küferme ter als Zeuge geladen. Die übliche Zeugengebühr von 1 Mark 50 Pfg. wies er mit Entrüſtung zurück, indem er erklärte, er habe einen halben Tag verſäumt und da er 10 M. täglich verdiene, habe er 5 M. Entſchädigung zu beanſpruchen. Zu ſe iner Genug⸗ thuung erhielt er das Geld auch ausbezahlt, und fröhlich ſeines Gewinnes ging der kluge Mann heim⸗ wärts. Das dicke Ende kam aber nach, und zwar unterſchlagen. Waggonfabrik, deren Hater er war, 800,000 MI. in Gestalt vom Steuerkomfforſat Oberingelhe 15 1 worin dem Verblüfften mitgetheilt wurde, ddß, d er nach einiger Angabe 10 M. täglich verdſen ſeine Steuereinſchätzung von den bisherſgen 150 Mark auf 3650 Mark erböht worden ſei. — Freiburg, i. Br. Zunächſt im Interef der Volksgeſundhelt glauben wir nachſtehende Mit theilung allgemein veröffentlichen zu müſſen: So ſagen über Nacht“ entſtehen zahlreiche Erkältung kronkheiten, Schnupfen, Heiſerkeit Huſten, Rheumg tismen, Lungenentzündungen u. ſ. w. dadurch, da g die Schlafdecke ſich verſchiebt und hiermſt Arm Achfeln und Schultern, Rücken und Hüften Be und Füße des Schläfers entblöſt und erkältet werder Zur Beſeitigung jenes Mißſtandes und ſeiner üble Folgen konſtrulrte Rechtsanwalt Riegel, dahſer el beſondere Art von Schlafdecken und erhielt für di ſelben von Kalferl. Deutſchen Patentomt den G brauchsmuſterſchutz. Die Herſtellung und den Ne kauf dieſer zur geforderten Unterſcheidung von ander Erzeugniſſen ſogenannten Riegeldecken übernahm d hieſige Firma „Süddeutſche Fabrikatſons und Handelt geſellſchaft (E. G. m. b. H.) St. Joſephsha Loretto“. Der Preis folcher Riegeldecken, die beſonder auch für ältere, empfindlichere Leute, für unrußlt Patienten und Kinder, für Spitäler, Anſtalten u Kaſernen, Biwaks u. ſ. w. ſich eignen, beläuft se kaum merklich höher als jener der gewöhnliche Decken. Aus jedem Materſal herffellbar und bereſ als praktiſch erprobt dürften fie namentlich für de Winter empfohlen werden. — Paris, 11. Nov. Aus Orleans wi gemeldet, daß in der Nähe von Ancenis durch eine auf dem Bahnkörper liegenden Baumſtamm ein 3 entgleiſte, wobei einige Wagen zertrümmert u mehrere Reiſende verletzt wurden. — Madrid, 10. Nov. In Sabadell ex plodirte im Speiſeſaal des Knabe n⸗Penſtonats S Poſe eine Bombe. Zwei Zöglinge wurden ſchw verletzt. Im Nonnenkloſter Zord juela bel Bilba tuſt an Menſchenleben zu verurſachen, Die Uehed des Attentates find verhaftet. In demſelben Klof hat letzthin ſchon eine Dy namit⸗Explofton ſtattgefunde Domeſtiken⸗Rache. Bur ch „Einen Eſel, ein altes Rhinoceros hat mich d Herr Major genannt! (Von deſſen zurückg'loſſen Cigarre die Aſche auf den Teppich ſtreifend.) S jetzt mag er ſich hüten, wenn die Frau Moſor nach Hauſe kommt!“ deen mit erſtickter Stimme, „fie ſoll zu mir kommen, ich — ich will mit ihr ſprechen!“ f Und dann, als die gütigſte der Mütter auf dem Bettrand ſaß und das blonde Köpfchen ihres Lieblings zärtlich an ſich preßte, da fand Ada die Worte, all das zu ſagen, was ihr das Herz be⸗ drückte. „Mama, ach Maua, er hat mir geſagt, daß er mich wiederſehen möchte — und ich habe ihn — ſo lieb gewonnen, ach ſo ſehr lieb, wie ich's gar nicht ſagen kann! Wird er den wiederkommen, oder war das alles nur ein leerer Traum?“ „Nein, meine Ada, kein Traum,“ entgegnete anft die Baronin; „er hat Dich auch ſehr lieb, und Ihr ſollt nur Eure Liebe erſt prüfen, ob ſie die Trennung überdauert. Aber ich meine — Sendrach kommt wieder.“ Schon nach wenigen Tagen kam ein Brief des Majors, und als Mutter und Tochter beiſammen aßen, Fräulein von Pohl war wieder abgereiſt, chob erſtere Ada den Brief freundlich hin: „Les, mein Rind, was Major Sendrach ſchreibt.“ Dieſe Briefe, von kräftiger, eleganter Männer⸗ chrift, wurden von nun an die ſchönſte Freude in Adas ſtillem Leben; ſie wußte, das die Mutter fie ederzeit gewiſſenhaft beantwortete, und die Hoffnung, in bald wiederzuſehen, blühte immer ſchöner und heller in ihrer Stele auf, je kälter und einſamer es raußen in Feld und Flur wurde. Weihnachten am näher, es gab ſehr vielerlei zu thun, und die Baronin lächelte gar geheimnißvoll, wenn ſie ihr Töchterchen eifrig alles beforgen und anordnen ſah, was zur Beſcheerung der Armen im Dorfe diente. 5 „Nun, Kleine, was wünſcheſt Du Dir denn?“ frug ſie einſtmals gütig, und Ada kniete vor ihr nieder, die Hände über der Bruſt faltend und mit ſchimmerndem Blick zu ihr emporſehend: „Viel, Mama, ſehr viel — ein ganzes Herz! Und allein für mich,“ flüſterte ſie ernſtbewegt. Aus dem hei⸗ teren übermühtigen Mädchen war eine Jungfrau geworden, deren Herz ſehnſüchtig dem fernen, gelieb⸗ ten Manne entgegenſchlug. „Sei ſtill und ſtark, mein Kind,“ ktröͤſtete die Mutter, „und frage die Sterne am Himmel, vielleicht ſchimmert das goldene Weihnachtsfeſt unter denſelben auch für Dich.“ Jenen einen Brief des Majors, der in dieſen Tagen angekommen, hatte Ada nicht bemerkt; er enthielt die Frage und Bitte, an Weihnachten kommen zu dürfen. „Sie ahnen nicht, gnädige Baronin,“ ſchrieb er,, wie ganz beſonders einſam und öde mein Leben dahinfließt, ſeit Adas ſüßes Bild vor meinem Geiſte immer wieder auftaucht. Wenn ich ſie hier haben dürfte als mein angebetetes Welb, welch ein glückliches Daſein ſollte es mit werden. Haben Sie Erbarmen, laſſen Sie mich zu ihr eilen und in ihren blauen Augen mein Schickſal leſen!“ Und bald kam eine Antwort auf dieſen Brief. „Ich danke Ihnen herzlich, ſehr verehrter Herr Major, für ihren Brief, der mir viel zu denken gab, und ich meine wohl das Richtige getroffen zu haben, wenn ich nun endlich Ihnen ſage: Kommen Sſe zu meinem Kinde, damit ihre Augen wieder lernen zu lächeln!“ 0 Wie jener ernſte Mann im einſamen Zimmer aufjauchzte beim Leſeu dieſer Zeilen, wie er empor⸗ ſprang und im Auf⸗ und Niederſchrelten ſeine Ge⸗ fühle zu bezwingen ſuchte. „Nicht mehr allein,“ murmelte er leuchtenden Blickes „ein Stern fällt nieder vom Himmel an r mein Herz! Und ich will ihn hegen und hüten b an mein Ende, bis der letzte Athemzug beim Nenn ling!“ Leiſe fchritt er hinüber in das Kinderzimme wo hinter grünſeidenen Vorhängen ein ſüßes rofig Gefichtchen ſchlummerte; zärtlich neigte er ſich dd ſein kleines Töchterchen. „Schlafe ſüß, mein Liebling,“ flüſterte er b wegt, „Du ſollſt eine neue Mutter bekommen, d Dich zärtlich in ihre Arme ſchließt. „Ja, Golt hel mir dazu, daß ich ſie erringe.“ Auf Schloß Bärfeld wurden all die Feſtoo bereitungen getroffen, Kuchen gebacken, Marz ipe gerührt, das Haus geputzt und endlich ſtellte ma auch den grünen duftenden Tannenbau in den ges 14 Saal, wo die Beſcheerung aufgebaut werde ſollte. „Onkel Eduart hat ſich angeſagt, „demerk die Baronin eines Morgens lächelnd, „er will a Tage vor dem heiligen Abend kommen.“ „Dein Bruder Traunſtein ?“ frug Bärfe hinter der Kreuzzeitung hervor, „o, das iſt sche der wird Leben und Heiterkeit in das Feſt bringe Ich hole ihn natürlich felbſt ab.“ „Ada kann Dich begleiten,“ meinte die Mam „ich habe noch etwas zu thun, wobei ich ſie nich 70 kann und da iſt's mir lieb, wenn ſie ſo 1 10 Ada ſaß tief verſonken in einem Brief ihre Freundin, Marje von Pohl, die ihr enthuftaſt Über ihre Verlobung mit Rutmeiſter Werder ſchriel Fortſetzung folgt. platzten 3 Dy namit⸗Pedarten ohne j doch einen Ber ihres Namens eniflleht, O, Ada mein theurer eh galt fr Mur zum flebet 1 — be f darauf muundt und fade, 1 45 4 . — — 0 Mur b m Ne afdenten Autze chef ein; MB.“ dlilgung. Aadenk ——