98 9 U dw ten der dae itätbaphe, Vat, 5 hiermft fur Rag ten der Gi d größeren Fc, bekannt zu 0 im zum Il, e . 5 it dalffuh 1 Mioker it enpftht ine heiter, Muth ud billig auge iu N. gaſlbah, — Federn, Jig infecht aul. olbach. — 1 9 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend Preis viertelfährlich Mark 1.—, mit iluſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg S 10 jochenb Allgemeiner Anzeiger für Jadenßurg und Amgegend. Anzeigen: die I⸗ſpaltige Corpus-Jelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Rarl Molitor, Ladenburg. 7 55 10 . Torpuszeile. Neelamen 20 Pfg. Nr. 91. Mittwoch, den 13. November 1895. Ein „ſtreng vertrauliches“ Nundſchreiben, betreffend die Konſumvereine. Zur Würdigung der Agitation gegen die Kon⸗ ſumvereine, die beſonders jetzt am Platz iſt, wo ſich der Reichstag in nächſter Zeit wahrſcheinlich wieder mit Anträgen auf geſetzliche Beſchränkung des Geſchäfts⸗ belrlebez der Konſumvereine zu beſchäftigen haben wird, ſſt eine Mittheilung der „Blätter für Genoſſen⸗ ſchaftsweſen“ von Intereſſe, die ein ſcharfes Licht auf die Mittel und Wege wirft, deren ſich die Händler bedienen, um die ihnen unbequemen Kon⸗ ſumpereine los zu werden. Es heißt daſelbſt; Jedermann iſt bekannt, daß die Sp zeriſten die Konſumbereine bekämpfen, ſie waren und find daben in der Wahl der Mittel nicht gerade wähleriſch. Mie fie es im ge chäftlichen Leben unter einander telben, ſo machen ſie es auch den Konſumbereinen gegenüber. Dabei ziehen ſie aber den Kürzeren, denn die Konſumvereine entwickeln ſich weiler — nun rufen ſie die Geſetzgebung zur Hilfe gegen den gefährlichen Konkurrenten —: zuerſt ſollten den Ronſumvereinen nur die „Privilegien“ genommen werden, dann, als auch dies nichts nützte, forderte man, dem Geſchäftsbetriebe plötzlich Schranken zu ehen, und wie die Konſumvereine immer weiter gedeihen, begehrt man ihr geſetzliches Verbot. Wie aber dieſe Forderung durchſezen? In Berlin hat der von Schulze⸗Delitzſch im Jahre 1859 gegründete Algemeine Genoſſenſchaftsverband ſeinen Sitz, dieſem Verbande gehören Genoſſeuſchaften aller Art an und bereits im Jahre 1879 hat der Verband auf Befür⸗ wortung von Schulze⸗Delitzſch „die Konſumvereine als ein wichtiges Glied in der Kette des deulſchen Genoſſenſchaftsweſens ausdrücklich anerkannt“. Dieſer Anerkennung iſt die Leitung des Verbandes bis auf den heutigen Tag treu geblieben und ſie tritt daher mit Erfolg gegen die Agitation der Händler für die Rechte der Konſumenten ein, ſich nach Belieben zum gemeinſchaftlichen Einkauf zu vereinigen. Darüber find die Kolonialwaarenhändler natürlich entrüſtet und ſtreben, den Verband zu ſprengen, indem fte Unfrieden unter deſſen Mitglieder ſäen, die Genoſſen⸗ ſchaften gegen die Leitung des Verbandes und dieſen ſelbſt aufhetzen; beſonders ſuchen ſie Kreditgenoſſen⸗ ſchaften und Konſumvereine in einen Gegenſatz zu bringen, wozu ſie ſich folgenden Mittels bedienen, das nicht gerade fair iſt, ſonderen an unlauteren Wettbewerb erinnert; ſie behaupten nämlich, daß der Konſumperein die Mitglieder der Kreditgenoſſenſchaft und dieſe ſelbſt ſchädige; als Beweis dafür können ſte nur anführen, daß der Konſumverein den wenigen Händlern, die Mitglieder bei einer Kreditgenoſſenſchaft find, unbequeme Konkurrenz bereite, während in Wirklichkeit in Städten, wo gleichzeitig ein Kredit⸗ verein und ein Konſumverein beſteht, Perſonen vielfach gleichzeitig der Verwaltung angehören und die Mit⸗ glieder zu einem erheblichen Prozentſatz in beiden Genoſſenſchaften dieſelben find. Doch gleichwohl rufen es die Händler in alle Winde: Die Vereinigung der Kreditgenoſſenſchaften und Konſumvereine ſei eine widernatürliche, ſie gründen eine „freie Vereinigung von Kreditgenoſſenſchaften“, in der Hoffnung, daß die Kreditgenoſſenſchaften, die dem Genoſſenſchafts⸗ verband angehören, hier aus treten und ſich dort anschließen werden. Doch nur eine kleine Anzahl folgt dem Rathe. Was itzt thun? Vielleicht gelingt es mit einem im Hinterhalt wohl vorbereiteten Ueberfall. Dem Präfidenten des Centralverbandes deutſcher Kaufleute, Senator Schulze aus Gifhorn, gebührt das Verdienſt, den Verſuch, den deutſchen Genoſſen⸗ ſchaftsverband zu ſprengen, mit Mitteln fortzuſetzen / die man unter ehrenhaften Leuten nicht zu den ehrlichen zählt. „Streng vertraulich“ bezeichnet der Herr Senator Schulze aus Gifhorn ein Rundſchreiben, in welchem er dem Genoſſenſchaftsverbande alles Böſe und Schlimme nachſagt, um dann den Händlern, welche Mitglieder der Kreditgenoſſenſchaften find, Rath zu ertheilen: „Dieſe Mitglieder haben dafür zu ſorgen, daß in der nächſten Generalverſammlung ihres Rredit⸗ vereins der Antrag durchgebt: Der Kreditverein zu X (oder Vorſchußverein oder wie die Firma lautet) hat ſofort ſeine Mit⸗ gliedſchaft im Allgemeinen Verbande der Genoſſen⸗ ſchaften unter Herrn Schenk in Berlin zu kündigen, da dieſer Verband durch Förderung der Konſum⸗ vereine gegen das Intereſſe des Mittelſtandes arbeitet.“ Jede Keltik kann nur den Eindruck dieſes Vorgehens auf jeden anſtändig denkenden Menſchen abſchwächen. Es genügt, das Verfahren niedriger zu hängen. Es iſt eine wunderliche Zeit, in der ſolch Erlſtenzen eine Rolle ſpielen können. Doch ſie ſorgen zum Glück in der Negel durch ihre Ungeſchicklich keit, daß ſte ſelbſt in die Grube fallen, die ſie Anderen gegraben haben. 5 Politiſches London, 9. Nov. Auf dem Lord Moyors⸗ Bankett bemerkte Lord Salisbury in ſeiner Ned Folgendes: Es ſei nicht nöthig, die Ereigniſſe i China mit Beſorgniß zu betrachten. England ſe für alle Eventualitäten vorbereitet und blicke gleich müthig auf alle Bemühungen, es aus jenem Welt Rechte Hebe. Nopvolle von H. Lim purg. Endlich kam die Ordenstour, und zögernd wählte Fräulein von Bärfeld unter den flimmernden Ehrenzeſchen, welche für die Tänzer bereit lagen, aber — die Mama hatte es ja gewünſcht, und ſo ſcheltt ſie, wie mit Blut übergoſſen aber ruhig und cher, auf den hohen ernſten Mann zu, der dort hinten im Saale an einer Säule lehnte. Jetzt fand fie vor ihm und heftete mit bebender Hand ihren Oeden dicht neben das eiſerne Kreuz, welches eine Bruſt zierte. Und dann flog ſie an feinem Um dahin wie im Traum, ſie meinte, es könne dar nicht aufhören — es war zu ſchön. „Fräulein Ada,“ ſagte er leife während des Tanzes, daß nur ſie es zu verſtehen vermochte, „alſo ich darf ſagen, auf Wiederſehen?“ „Ja,“ lams wie ein Houch zurück und Sen⸗ drach hielt ſull an dem Platz. den Ada einnahm. „Wee lange ſoll ich fern bleiden, Ada?“ „Neht — zu lange — auf Wiederſehen —“ Sie wußte kaum, daß ſie wieder neben Egon g aß, daß die Bor quets ſich um ſie her aufhäuften, und die Mufik enolich mit einem ſchmetternden Tuſch den Ball ſchloß. Nochmals ſtand Mojor Sendrach vor ihr, Egon verwünſchte den ernſten Herrn Vor⸗ geſetzten, der ihm abermals die wohlgeſetzte Rede vom Munde abſchnitt. „Mein gnädigſtes Fräulein,“ ſagte Sendrach laut vernehmlich für die Umfitzenden, „ich wollte mich ſo gern revanchiren für den glänzenden Orden, den Ihre Hand mir gebracht, aber nun hat die Muftk aufgehört, und ich muß bitten, dies Bouqu't noch nachträglich von mir anzunehmen.“ Mit ſüßem Lächeln nahm Ada die Blumen, ihre Hände ſtreiften ſich leicht und Sendrach trat, ohne noch ein Wort zu ſagen, zurück, gerade als die Baronin ihr Töchterchen abholte. „Komm, mein Kind, der Papa wartet, es iſt ſchon ſo ſpät geworden.“ „Aber Deine Bouquets, Coufine, Du vergißt fte“ rief Egon, doch Ada wehrte mit der Hand ab. „Laß nur, eins nehme ich zum Andenken mit, aber all' daß übrige Heu kann ich nicht mitſchlepp n.“ Eben dies eine Bouquet war das von Major Sendrach erhaltene, Unten am Wagen ſtand er und hob, wie ſelbſtverſtändlich, die Damen hinein; als er mit innigem Drucke Adas Hand gehalten und ſie neben der Mutter ſaß, fiel der Schlag zu und der einſam Zurlckgebliebene beugte ſich zur Erde, um etwas aufzuheben. Es war eine rofige Apfelblüthe, die nun unterm Attilla auf einem tief⸗ erregten Mannesherzen ruhte. „Ja, mein Liebling, ich komme bald — auf Wiederſehen! Bleibe mir treu in Liebe — wie ich nahe gegangen?“ Dir, 10 U Eine Sternſchnuppe fiel leuchtend zur Erde un Sendrach athmete ſchwer. „Ein Wink vom Himmel daß auch einem einſamen, alternden Manne no Glück, reiches, köſtliches Glück beſchieden ſein kann Und ich will ſie auf Händen tragen, mein Lieb“ un mein Stern! Schlafe wohl, Ada, auf Wiederſehen.“ * 5 *. Am nächſten Morgen ritten die Huſaren ab Es war erſt ſechs Uhr früh und die Damen vom Hauſe noch nicht erſchienen. Major Sendrach, der ſehr ernſt ausſah, ſchüttelte herzlich dankend die Händ des Hausherrn und dat, Grüße an die Damen be⸗ Fenſter klirrte und eine halbwelke Waſſerroſe z ſeinen Füßen fiel. Verächtlich ſchleuderte er ſie de Seite — das Zweiglein Apfelblüthe lag auf ſeine Bruſt und flüſterte ihm zu: „Auf Miederſeh n.“ „Was blaſen die Trompeten Huſaren heraus,“ verhallte die Trompetenfanfare in der Ferne und Ada barg völlig faſſungslos das thränenüberſtrömte Gefichtchen in den Kiſſen ihres Lagers, während Marie ganz verwundert vor ihr ſtand und immer⸗ fort frug: „Ja aber, Ada, weshalb weinſt Du denn ſo ſehr? Iſt Dir Vetter Egon's Abſchied wirklich ſo „Rufe mir die Mama,“ bat das junge Mäd⸗