1 11 i hütte, fllt Inn Brun Ihn enlaſſgez etbälllith l anbura. fare nd Jahn Ng delei . gut 5a — 6 fine Molt grenbondlang — lung 7 le K B then le euß 25 an 90 dat 0 huhu 3 Wagen gehoben und zum Bewußtsein gebracht, ehe blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, gadenburg erſgent jeden Dienstag und Feettag Abend, Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhalt 1 U 18 ungs⸗ für Gadenßurg und Amgegend. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Rarl Molitor, Jadenburg. V Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Nr. 89 Mittwoch, den 6. o vember 1895. Mie Konſumvereine — vom Standpunſit des Handwerks und der Kandwirthſchaft aus. In allen Ständen, zu den verſ iedenartigſten Zwecken, werden Genoſſenſchaften e 95 den lißten Monaten iſt beſonders viel die Rede von Vetreideabſatzgenoſſenſchaften der Landwirthe, welche mit Hilfe dieſer Genoſſenſchaften felbſt den Getreide⸗ handel bekrelben wollen. Die Genoſſenſchaftsbewegung tin ropidem Steigen begriffen und die Behörden Weltelfern, dieſelbe beſonders in der Landwirthſchaft iu fördern; regen ſich die Handwerker und gründen Senoſſenſchaften, ſo wird ſhnen dafür von allen 5 . geſpendet. och auch die Genoſſenſchaften haben ihr Aſchenbrödel, das von allen Seſten verkitzerit wird, das man hier und dort als eine Es iſt der Konſumperein! Jede neue Genoſſenſchaft E gewiſſen Kreiſen unangenehm. Rein Banker ſieht gern eine Kreditgenoſſenſchaft entſtehen, der Getreſdehändler betrachtet mit Mißtrauen die Agſtation ſur die Getreide⸗Abſotzgenoſſenſchaft, der Groſſiſt wird beunruhigt durch die Ausbreitung der Einkaufs⸗ genoſſenſchaften der Kolonſalwaarenhändler, der Leder⸗ Händler denkt mit Sorge daran, daß die Schuhmacher der Stadt eine Rohſtoffgenoſſenſchaft gründen könnten Ida man nun aber nicht beſtreiten kann, daß die Bildung der Genoſſenſchaft für die Mitglieder ſehr Roße Vortheile hat und ſchlußlich die Nücichten auf das allgemeine Wohl ſchwerwiegender find wie e Interiſſen einiger Einzelperſonen, ſo fällt es Nemanden ein, zu fordern, daß die Bildung dieſer Aan dale durch die Geſetzgebung verhindert erde. Die Konkurrenz muß ſich eben mit der Genoſſenſchaft unliebſame Zugabe zu der großen Genoſſenſchafts⸗Familie betrachtet. Wer das forderte, würde ausgelacht werden. abfinden, wie fie es mit der wirthſchaftlichen Ent⸗ wicklung auch auf anderen Gebieten hat thun müſſen. Wenn aber die Kolonſalwaarenhändler fordern, daß es den Konſumenten verboten wird ſich zu bereinigen, um gemeinſchaftlch Lebens⸗ und Wirthſchafts⸗ bedürfniſſe einzukaufen — dann nimmt man fie ernſt und verhandelt darüber. Der Reichstag ſelbſt ſcheint ſolchem Begehr geneigt und in den Kreiſen der Regierung erwägt man, ob ein ſolches Geſitz möglich iſt. Die Konſumenten find eben heute Stiefkinder. Die Geſetzgebung ſa eint nicht mehr die Aufgabe zu haben, Alles zu thun, um den Konsumenten zu ermöglichen, ſeine Bedürfniſſe ſo billig und bequem mehr heute ein Geſitz, daß alle Waaren um mehrere hundert Prozent pertheuert. Nur unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt iſt es auch moglich die Agitatſon gegen die Konſumvereine zu verſtehen, die man in die Worte zuſammenfaſſen kann: es ſoll dem Kon⸗ ſumenten das freie Einkaufsre das Recht, ſeine Lebens und Wurthſchaftsbedn zu kaufen, wo und wie er will, genommen werden. Welch enger G ſichtskreis! Als wenn nicht alle Menſchen Kon⸗ ſumenten wären und als wenn nicht jede Vertheuerung in ihrer Endwirkung ſchließlich alle gleichmäßig träfel Nichts aber iſt verkehrter als eine Unterſtützung der Agitation der Zwischenhändler gegen die Konfum⸗ vereine, denn damit ſchädigt man nicht am wenigſten gerade die producirenden Stände, die man heute am meiſten fördern mochte. Der Konſumperein iſt der natürliche Abnehmer und der beſte Kunde für die Produkte des Landwirths und des Handwerkers. Es iſt keine zuverläfſigere wirthſchaftliche Verbindung denkbar, als das Zuſammengehen der Konſumbereine, der Handwerkergenoſſenſchaften und der landwirt⸗ Rechte Liebe. Nopvolle von H. Lim purg. 1 1 „Manöberluſt, Herr Oberſt,“ entgegnete Sen⸗ drach ſpöttiſch, „Herr von Bärfelds Gefühl gleichen dem ſchwarzweißen Fähnchen ſeiner Lanze und wechſeln ut den verſchledenen Quartleren. Ich kenne das genau!“ „Hm, vielleicht macht dieſe reizende Coufine doch tieferen Eindruck auf ihn. Aber nun, meine Herren, es wird Zeit, hören Sie die Trompete ? Der Herr General wird gleich hier ſein. Als die hellen Fanfaren erſchollen, und beim Geſcheinen des Brigadiers ein Trommelwirbel ſämmt⸗ licher Mufikkorps denſelben empfing, ward Fräulein don Pohls lammfrommes Pferd mit einem Male von den lebhafteſten Erinnerungen an die ſchöne Jugend⸗ Ait ergriffen, die es einſt bei der Truppe verlebt. Laut aufwiehernd ſtieg es in die Höhe ſeine Relterin, ſich ſolcher Laune durchaus nicht verſehend, verlor die Zügel, wankte im Sattel und fiel, als das Ada, die etwas weiter ſeitwärts gehalten, etwas davon gemerkt, ſodaß der Unfall noch ganz folgenlos verlief. Auch war Fräulein von Pohl nicht zu be⸗ wegen, mit dem kleinen Ponniewagen, der das Früh⸗ ſtück brachte, heimzufahren; die Ausſicht, nach der Kritik noch etwas mit den intereſſanten Officleren kokettiren zu lönnen, hielt ſie aufrecht und ſtärkte die erregten Nerven. ö Und in der That, ihre Ausdaner wurde inſofern muthige Roß voranſtürmte; glücklicherweiſe, denn fie ſaß nicht allzu ſicher, glitt der Fuß aus dem Steig⸗ bügel, fodaß die junge Dame, zwar ohne Bewußt ⸗ ein, doch gänzlich unverletzt ouf dem weichen Raſen lag. Das ſcheue Pferd ward nun allerdings ſogleich Augefangen, Marie zu einer bekannten Dame in den belohnt, alsnach beendetem Dienſt die Herren an die Wagen heranritten, um ſich an all' den kulinariſchen Gentiſſen zu ſtärken, welche zarte Hände ihnen boten. Nur der Eine, auf den Mariens entflammtes Herz gerechnet, war nicht unter den Hrrren. Major Sendrach ritt an Adas Seite hinter deren Vater und dem Regimentskomandeuer und es lag wie ein Sonnenſtrahl auf dem gebräunten, ſchöͤnen Männer⸗ antlitz. Se werden den Ball auch beſuchen, gnädiges Fräulein,“ frug er mit leicht vibrirendem Tone, „wtrd es Sie auch nicht ermüden, nach dem langen Frühritte 2, „O nein,“ lächelte das junge Mädchen heiter, „ich bin im Sattel beinah groß geworden, und es gehört zu meiner liebſten Erholung, allein durch Wald und Feld ſpazieren zu reiten.“ „Sie reiten ſo gut, wie es ſelten iſt bei Damen.“ „Bitte, keine Komplimente Herr Major,“ ſagte wie möglich zu befriedigen — das Ideal wäre blel⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften. Man braucht nicht gleich daran zu denken, daß wir nun damit am Anfang der Löſung der ſozialen Frage ſtehen, daß damit irgend eine Utople verwirklicht werden könne, balten wir uns an die nackte Thatſache: der Konſumperein iſt eine Vielheit der Konſumenten, ſie alle bedürfen der Produkte des Handwerks und der Landwirthſchaft — anſtatt alſo den Konſum⸗ verein zu bekämpfen, wie es die Handwerker heute vielfach thun, würden ſie beſſer ihre Intereſſen wahr⸗ nehmen, wenn ſte danach ſtrebten, mit demſelben in geſchüftliche Verbindung zu treten. Politiſches. Karlsruhe, 4. Nov. Für die Etöffnung des Landtags giebt das großh. Oberſtkammerherrn⸗ amt Folgendes bekannt: Die auf den 12. November d. J. einberufene Stände⸗V'rſammlung wird am ſelben Tag im Allerhöſten Auftrag durch den Präft⸗ denten des Staatsminiſteriums eröffnet werden. Morgens 9 Uhr wird in der katholiſchen Stadt⸗ Pfarrkirche Goktesdienſt ſtattfinden, desgleichen um 10 Uhr in der Schloßkirche. (Verſammlung in dem unteren Raum.) Um 11 Uhr verſammeln ſich die Mitglieder der erſten und zweiten Kammer, in ihren Sitzungsſälen. Die Mitglieder der zweiten Kammer nehmen in den Bänken der Abgeordneten dieſer Kam⸗ mer ihre Sitze ein. Die Mitglieder erſten Kammer, ihren Präfidenten an ihrer Spiße, begeben ſich um 11½ Ubr in den Saal der zweiten Kammer, zu den für ſie bereſteten Seſſeln vor der Sitzen der Abgeordneten der zweiten Kammer. Um halb 12 Uhr begeben ſich der Großherzogliche Kommiſſarius und die übrigen Mitglieder des Staatsminiſteriums aus ihrem Verſammlungsſaal in den Sitzungsſaal der zweiten Kammer, wo ſie die für ſie bereiteten Ada und wurde ſehr roth, „ich llebe das nicht. Es iſt ſo ganz natürlich, daß man mit der Uebung auch Fertigkeit dabei wie bei allen übrigen Sachen erlangt.“ „Fräulein von Pohl war vorhin auch zu Pferd.“ „Ja — doch ſcheute das Thier und ſie zog es vor, aus dem ſicheren Wagen die Parade anzuſehen. Aber — hatten Sie uns denn vorher ſchon geſehen, Herr Major?“ „O gewiß, gnädiges Fräulein, ich ſah Sie vom erſten Moment Ihrer Ankunft an.“ Es war ein eigener Klang in ſeiner Stimme, und als Ada zu ihm aufbickte, da ergoß ſich eine dunkle Blutwelle ihr über Stirn und Nacken, denn ſeine ernſten Angen hatten geleuchtet, faſt ſo wie geſtern der Abendſtern, zu dem ſie ein ſtilles Gebet geſandt! „Der Ball wird ein glänzender Abſchluß der bewegten Manndvertage werden,“ fuhr ſie etwas haſtig fort, um ihre Verwirrung zu verbergen, „wir leben ſonſt recht ſtill und freuen uns daher doppelt über ſolche Abwechſelung.“ 5 „Abwechſelung?“ frug Sendrach einigermaßen bitter, „ſo rechnen Sie, Fräulein von Bärfeld, es nur für eine ſolch-, die dann durch irgend etwas anderes abgelöſt wird? Sie werden uns alſo bald vergeſſen haben.“ „O nein,“ riefeft haſtig und beinah unvorfichtig, „das meinte ich gewiß nicht, denn — denn — es iſt doch ſehr ſchade — daß —“ Sie hielt inne und er bog ſich etwas tiefer zu