duf Grund welcher bm ſofort eine Arzaßtung ds zur Hälſte des Werthes der gelieferten Frucht geleiſtet werden kann. Auf das Reſtguthoben braucht der Landwirtb aber auch nicht lange zu warten, indem ſich die Genoſſenſchaft zum Grun ſatze gemacht hot, das Getreide moͤglichſt bald abzuſtz en. Es wird ja dei reger Antheilnahme möglich ſein, ſchon innerhalb 9 Wochen jedem Lieferanten ſein Guthaben voll auszubezablen. Daß die Genoſſenſchaft eine gern geſuchte Verkäuferin iſt und werden wird, geht daraus ervor, daß ſchon zahlreich; Anfrogen wegen Lieferung großer Poſten Getreide an die Genoſſenſchoft gerichtet wurden, alſo die Moglichkeit eines guten und raſchen Abſatzes voll vorhanden iſt. Es ſſt dies auch ſelbſt⸗ erſtändlich. Große Poſten einer Qualität werden uch Anziehungskraft auf Käufer ausüben. Skatt er Preiſe im Kleinverkauf dem Zwiſchenhändlerpreis, rzielt der Landwirth durch die Genoſſenſchaft die Preiſe des Großhandels. Der Gewinn des Zwifch'n⸗ ändlers fließt nunmehr in ſein? Taſche, Die Ge⸗ nd Hafer und läßt in dieſem Jahre auch Recht⸗ mitglieder zu. Sie wll dadurch die Landwirthe eronleſſen, die Genoſſenſchaft zum Verkauf hies etreid 8 zu benutzen, ohne zunächſt irgend welche Verpflichtung der Genoſſenſchaft gegenüber zu haben. Es jſoll jedem Landwirth dadurch die Mö lichkeit egeben ſein, fich von der Einrichtung, dem Geichäfs⸗ un lerne einmal begreifen, Landwirth, doß du heute it deinen Berufsgenoſſen zuſammen gehen mußt, um dich über Waſſer zu halten. Du ſelbſt biſt es, der die Beſſerung der Lage deines Gewerbes durch thatkräftige Unterflützung genoſſenſcha tlicher Bild⸗ ungen, wozu auch die Getreidrabſatz-Genoſſenſchaft hort, die ja nur für dich geſchaffen find, herbei⸗ führen mußt. Laß einmal alle kleinlichen Bedenken und jedes Mißtrauen ſchwinden und gehe Hand in Hand mit Deinesgleichen. Die Gelegenh it dazu iſt nunmehr auch auf dem Gebiete des Abſotzes geſchoffen, alſe benuße ſie, denn du benutzt fie zu deinem Vortheil. — Gmünd, 30. Okt. bat unſer Woſſerwerk betroffen. Heute nachmittag 4 Uhr ertönte plötzlich ein furchtbarer Knall; der große Dampfk⸗ſſel bei dem Hauptſchacht war geplatzt. Ein ſchweres Unglück etrieb und den Vorthellen des genoſſenſchaftlichen erkaufes vorerſt überzeugen zu können. — Gleich i n weitgehendes Entgegenkommen, das ſonſt den rinz pien der Genoſſenſchaft nicht entſpricht. Und — ————— ſolcher Woblhabenheit gelangte Perſon im Befitze gattig ſteigerte, daß die Aermſte zu ihrer Heilung in das flädtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte. noſſenſchaft beſchränkt ſich im erſten Geſchäftsjahr ur auf die Annahme und den Verkauf von Griſte feld vergleſchliche Unglücksſtätte. In der Stedt herrſcht Die Wirkung war furchtbar. 9 Arbeſter wurden vollig zerſchm itert, ein vierter in den Schacht hin⸗ unter geschleudert, 3 wurden ſchwer, 2 leichter ver⸗ letzt. Die Verwundeten wurden von dem ſofort herbeigeellten Wundarzt Rieger verbunden und von den Mitgliedern der Sanitätskolonne in das Kranken⸗ haus verbracht. Die Leichen find ſchrecklich zerfect. Von einm Monteur aus Magdeburg hängen noch blutige Fleiſchſtücke am oberen Ende des Pulſometers; einem zweiten wurde der größte Teil des Schädels weggeriſſen und in die Aufzugsmaſchine geſchleudert. Der Dampfkeſſel wurde über 300 m weit durchs Feld geſchleudert, der Feuerungsraum in der entgegen⸗ ö geſetzten Richtung fortgewol fen. Stabtſchulthals Möphler erſchien alsbald auf der Unglücksſtätte, um mit Rot und That an die Haud zu gehen. Die Nomen der Todten find Reber aus Leinzell, Monteur Frſtz Erbsleben aus Magd burg, Karl Kröger⸗Dork⸗ mund und Emil Müller aus Görlitz. Die Schwer⸗ verwundeten heißen Bulling⸗Gmünd, Hägel.⸗Thanau und Knaut.Weſtppalen. Eine große Menſchenmenge wurde durch die Nachricht von dem furchtbaren Er⸗ eignis higausgezogen und umſteht die einem Schlacht⸗ begte flich rweiſe große Aufr⸗gung. — Mosbach, 30. Okt. Der Wahlkampf iſt vorüber; drei Parteien ſtritten ſich um die Ehre, einen Abg⸗ ordneten aus ihrer Mitte in das Rondell nach Karls⸗ ruhe zu ſenden. Die Siegespalme errang di⸗ nattonal⸗ liberale Partei, welche mit 70 Stimmen den Reichtsags abgeordn ten Konſul Weber aus H delberg zum Abge⸗ ordneten der J. Kammer wählten, währ nd der Kandidat der Deutichfreifinnigen und des Zentrums, Rechtsanwalt Schumann, 58 und der konſervatlve gelſilſche Verwalter Fm th nur 6 Stimmen auf ſich vereinigte. — Wiesbaden, 30. Okt. Ein tragiſches Geſchick ereilte das ehemalige Dienstmädchen des dahier verſtotbenen Frl. Eleonore Stuber, welches von ſeiner Herrin mit einem Legate von 100 000 Mark bedacht worden war und dieſen Geldbetrag auch bereits erhalten hat. Seitdem die plötzlich zu ihres Erbes iſt, trug ſie Spuren des Vrfolgungs⸗ wahns an ſich, welcher fich in der ltzten Zeit der⸗ — Kützlich machte die Notſz die Runde durch die Preſſe, daß die Frau eines Feldwebels in Thorn ihrem Gatten in drei Jahren fieben Kinder gebar. Dieſer Tag kam nun aus Wies baden in Thorn einne und liebte es, die Gegend einſam zu durchftrelfen, um wie ſie meinte „Entdeckungsreiſen“ zu unter⸗ nehmen. 5 Fräulein von Pohl jedoch ſchlen in ihren Reit⸗ künſten nur ſo weit über die Anfangsftudien hinaus zu ſein, um gerade knopp im Sattel zu bleiben; krampfhaft hielt die kl'ine Hand die Zügel und bei jeder haſtigen Bewegung des Pferdes wechſelte die junge Dame ſtark die Farbe. „Nun, Fräulein Marie, Ihr Schimmel iſt wenigſtens das frömmſte Thier aus dem ganzen Stall,“ lächelte der Baron, der heimlich, voller Stolz auf Adu, beide Reiterinnen verglich. „Sie fitzen hier im Sattel ſo ſicher als im Großbaterſtuhl.“ „Wird es denn auch Mufik und Schießen ver⸗ tragen?“ frug etwas kläglich die ſchöne Amozone, und Ada fiel lachend ein: „Oh, da muß ich mich bei meinem „Zaphyr“ vorſehen, der ſteigt bald einmal hoch in die Luft und muß erſt gut zugeredet bekommen, ehe er ver⸗ nüuftig wird.“ — „Na, kommen Sie nur mit, gnädiges Fräuiein,“ beruhigte der Schloßherr, „es kann Ihnen als ſchlimmſtes ja nur paffiren, daß Sie aus dem Sattel geworfen werden — und da giebt es viel galante Lieutenants, welche Ihnen wieder aufhelfen.“ Schon vom weitem ſah man die Helme der Infanterſe blitzen und die Fähnchen der Lanzen der Kavallerle im Winde flattern. Ada ſah ſolche militäriſche Schauſpfele gern, ihr Auge flammte — und ganz tief drin im Herzen regte ſich auch ein anderes Gefühl. Tag um Tag war fte mit Sndrach zuſammeng kommen, und der ſtattliche Mann hatte nach und nach einen unaus⸗ löſchlichen Eindruck zurückgelaſſen; Abends wenn fie im Bett mit gefalteten Händen lag, mu melten die keuſchen Mädchenl'ppen holb jubelnd, halb ſchmerz⸗ zuckend: „Ich — habe ihn lieb — ſo lieb! Und was ſoll ich thun, wenn er fortgeht. Ich könnte es nicht ausholten — o nein — nur das nicht.“ Mitunter hatte ſie dann wohl auch gemeint, ſein Auge anders auf ſich ruhen zu ſehen als auf den Uebrigen, aber vielleicht war's doch nur Täuſchung, denn wenn ſich ihre Blicke getroffen, wandte ſich der Mojor jäh ab und begann irgend ein eifriges Ge⸗ ſpräch mit dem Schloßherrn oder deſſen Gemahlin. Heute Abend nun war großer Manöverball, und Ada hatte ganz heimlich mit furchtbebendem Herzchen, eine kleine unſchuldige Inteigu⸗ geſpielt; olle anderen Tänze waren bereits längſt verſagt, auch ſo biele Extratouren bewilligt, nur die Quardrille hütete ſte ängſtlich und beſchled jeden danach Fra⸗ genden abſchlägig. Würde nicht doch vielleicht Major Sendrach darum bitten? Marie von Pohl ſchwä'mte vollſtändig offen für den ſchönen Schwadronschef, beſonders ſeſt ſi⸗ erfahren, das er Wittwer sei; ja, ſie hatte ihm geſtern Abend in ihrer kokett⸗ſchwärmerſſchen Art ſogar den erſten Walzer verheſßen, worauf er, ich tief vernelgend, ausweichend geantwortet: „Mein gnädiges Fräulein, ich bin ganz entzückt von ſo viel Güte, kann aber als humaner Vorgeſetzter unmöglich meine Lieutenants ſo unglücklich machen, indem ich denſelben eine der beſten Tänzerinnen wegnehme, auch muß ein Mann in meinen Jahren nicht mehr Rundtänze wagen.“ Adas Herz hatte bei den Worten ungeſtüm gepocht. Rundtänze hatte er abgelehnt; wie würde Poſtanweſſung über 50 Mk. mit der Abdreſſez A den Feldwebel, der in drei Jahren fleben Linde hatte“ an. Auf dem Abſchnitte ſtand: „Nicht au Anerkennung, ſondern aus Mitleid.“ . 1 U — Was wallen ſi⸗ dort in Schaaren, Zu des Friedhofs Hügeln hin, Die thränenfeuchten Auges Zu den ſtillen Gräbern ziehn? Sie legen auf's Totenbette Der Cypreſſe dunkles Gewind, Jad'ſſen aus dem Auge Die perlende Thräne rinnt. Sie gedenken all' der Lieben. Die da rub'n in der Erde Schoß Die einſt mit ihnen genoſſen Des Ttehens freundliches Sie rufen der Mutterlieh Nun ſtilleſtehendes Herz, Sie denken an ſchwere S Int ausgelittenen Schmerz. Sie träumen von treuer Lie be. Die für ſie einſt gelebt und gewacht, Von dem Segen der noch im Sterb Der weinenden Kinder gedacht, Von dem Kranze duftiger Myethe Um der Jungfrau ſtrahlendes Haupt Den eiſtg und ohn' Erbarmen Der Hauch des Todes entlaubt. Der Mutter Thränen träufeln Wie rinnende Perlen hinab. Der Pater ſteht ſtille trauernd An des blühenden Sohnes Grab, Und ob bier ein Denkmal von Marmor, Dort ein Kreuz von dem Schläfer zeugt Sie alle in gleicher Trauer, Steh'n zur Mutter Erde gebeugt. Doch fiehe, wie tief auch die Blicke Sich zum Schoß der Erde geſenkt, Schon hat fich des Glaubens Auge Hinauf zu den Sternen gelenkt, Und hat, die da unten ſchlafen, Von gemeinſamem Sande beſchwert, In eines Himmels Räumen 5 Zu ſeligen Engeln veiklärt. „Da kommen die Herren,“ flüſterte Fräuleln von Pohl, als Egon jetzt heranſprengte, eine Rabal⸗ kade anderer Kameraden hinterdreien; „Ada, it mein Hut und Schleier noch in Ordnung?“ „Ja“ nickte die Gefragte etwas ſroniſch, „ober Du ſiehſt ja, daß er noch nicht unter Deinen Je treuen iſt.“ „Ah, Du meinſt den ſchönen Mofor,“ lachte Marie, „nur Geduld, er kommt ſchon und mein Blicke ſollen ſein ſtählern Herz wohl te ffen. Außer⸗ dem hole ich ihn heute Abend in j der Kot lontour.“ Ada erbleichte und preßte die Lippen zufammen, Nun erſt recht ſollte Niemand auch nur ahnen, wie es hier drin in ihrem Herzen ſtand. War Sendrach empfänglich für Marſes kokett's Entgegenkommen, ſo hatte ſie fich in ihm getäuſcht, und dann würde das wehe Herz bald wieder gefunden, denn eite Enttäuſchung am erſten Ideal des Lebens wäte Je zu traurig geweſen. Er, an den ſie dachte, hielt dort drüben neben ſeinem Negimentskommandeur in eifrigem Geſpiäch, ober dennoch war ein helleuchtender Blick auf die ſchlanke Mädchengeſtalt im ſchmucklos ſchwarzem Kleid und Hütchen gefallen, die dort ſo ruhig und ſicher neben dem Vater hielt und träumend ins Weite blickte. 0 ſchweren Dienſt, Herr Mafar,“ lachte der Oba auf Baron Egon deutend, der ſehr eifrig mit den jungen Damen plauderte, elgentlich aber nur bon Marie Antwort erhielt und von Ada einige Mole ſehr kühl behandelt wurde. er auch ihre Quardrille mit gleich ausweichenden Redensarten von ſich weiſen? f 5 755 Allerſeelen. „Nun, Ihr eleganter Adjutant hat heute ab g 1 Antag. 4. 17 hene ö endet 1 Bh 2, Vet 1 6 Die bete . und Tai mtöamn Fotben kit. und g * — * Ang it 4 Be 0 duft Paar ˖ — Noll Ng Soulſment ſordens pr 1. bn ihne 1 ecmc 1 ä