it düäch A 1 LI bunt 0 e d len Brau ge in 2 1 in ffn that — am heutigen Tage darbringe. auf Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. fl die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, urger Allgemeiner Anzeiger Jadenburg für Jadenßurgund Amgegend. 18 Anzeigen: die 1⸗Tpaltige Corpus-Jelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Dru und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Forpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Volitiſche München, 20. Okt. Anläßlich der Feier der Henkmolsenthüllung in Mörth ſandteder Prinz⸗Regent dus Berchtesgaden folgendes Telegramm an den Kaiſer: An S. M. Kaſſer Wilh⸗ Im. Wörth. An der Ent⸗ Hülungsfeier zur ehr enden Erinnerung an den ruhm⸗ gekrönten Führer der 9. Armee nehme Ich auch in der Ferne aufrichtigen Antheil, und es drängt mich, Dir dieſe Gefühle an dem heutigen Feſttage aus zu⸗ Prechen. Luitpold. Hierauf antwottete S. M. der Raſſer: Der Ausdruck Deiner warmen Theilnabme an dem heutigen Tage hat Mich hoch beglückt. Ich bandle im Sinne Meines hochſeligen Vaters, des Führers der 3. Armee, wenn ich angefichts des heute enthüllenden Denkmals, welches ein bleibendes Zeichen der engſten Waff nbrüderſchaft Unſerer Armee bilden wird, des rubmreichen Antheils der bah riſch en Armee gedenke und ihr dabei auch die innigſten Glückwünsche Wilhelm. Berlin, 19. Oct. Die am bed / utſamen Doppelgedenktage des 18 October ſtattgefundene feletliche Einweihung des Kaiſer Friedrich⸗Denkmales uf der blutgetränkten Stätte von Wörth hat durch die Festrede des Generals der Infanterie v. Miſchke und die ſich anſchließende Anipeache des Kaiſers weſthin durch die deutſchen Lande den kiefſten Ein⸗ deuck hinterlaſſ'n. Ueberaus ergreifend und zum Herzen dringend war die von wärmſter pakriotiſcher Empfindung durchwehte Nede des Generals v. Miſchke. Sie felerte in wabrhaft begelſterten Worten die herrliche Geſtalt des erſten Kronprinzen und zweiten Kaiſers des neuen deutſchen Reiches als Helden und Heer⸗ führer und wies auf feine ruhmvollen, glänzenden Feldherenthaten bei Weißenburg und vor Allem bei In lebhaften Zügen ſchilderte die Rede Mitfwoch, den 28. Oktober 1895. blerbel die weitreichende Bedeutung der Wöither Schlacht, erinnerte an verſchledene Einzelſeenen der⸗ ſelben, in denen ſich das ritterliche Weſen des Kron⸗ prinzen Friedrich Wilhelm ſo beſonders offenbarte und gedachte pietätvoll auch der tapferen Mitge hilfen des erlauchten Siegers von Wötth, der Generäle v. Blumenthal, v. Kirchbach, v. Hartmann, v. Tann u. ſ. w. Die Feſtrede verherrlichte ferner die echt nationale Geſinnung des heimgegangenen Fürſten, den Zauber und die Anmuth ſeines Weſens und wies darauf hin wie er ſich durch ſolche Eigenſchaften namentlich die Herzen in Süddeutſchland wie im Sturme eroberte. In ſchmerzb⸗wegten Worten ge⸗ dachte dann die Rede noch des tragiſchen Geſchickes, welches Kaiſer Friedrich nach nur kurzer Regenten⸗ thätigkeit am ruhmvollen Tage von Waterlo und Fehrbellin in das Reich der Schatten führte, und gab ſchließlich der Zuverficht Ausdruck, daß die hehre Lichtgeſtalt Kaiſer Friedrichs des Edlen der Seele unſerer Nation vorſchweben werde, ſo lange Preußens Aar nicht der Sonne weicht, ſo lange deutſche Treue nicht in der Welt geflorben. Die an poetiſchen Wendungen reiche Kundgebung, welche tactvoll auch des tapferen Verhaltens der franzöfiſchen Armee im 70er Krieg gedachte, machte auf die Feſtverſammlung den tiefſſen Eindruck und tief ergriffen dankte Kalſer Wilhelm dem General b. Miſchke. Hierauf ritt der Kaſſer an das ent⸗ hüllte Denkmal und hielt eine kurze Anſprache, in welcher er Namens der Kaiſerin Friedrich und ſeines geſammten Hauſes für die allſetige Theilnahme an der Wörther Feier dankte und ebenfalls an die große Zeit von 1870/71 erinnerte. Der erlauchte Redner ſchloß mit den Worten: „Die Krone, welche Kaiſer Friedrich mit hat ſchmieden helfen, wollen wir be⸗ Wörth hin. Rechte Rehe. Novolle von H. Limpurg. Es war Manöberzeit! U-ber die Stoppelfelder Aeloppirte eine glänzende Reſterſchaar dem nächſten Dorfe zu, deſſen Kirchturmſpitzen zwiſchen den Baum⸗ kronen bereits hervorſchimmerten. Die Reiter waren ine Abtheilung brauner Huſoren, deren Anführer, Moor von Sendrach, gar ſtattlich im Sattel ſaß. Er mochte im Beginn der vierziger Jahre ſtehen, feiner ritterlichen Geſtalt ſtand die knappe Uniform gut, dem ernſten, ſchönen Geficht verlieh der dunkle Schnurtbart noch einen ganz beſonders intereſſanten Ausdruck, ebenſo auch die etwas ſchwermüthlig blicken⸗ den Augen. Neben dem Major ritt ſein Adjutant, Leutenannt Baron von Bärfeld, ein Salonlöwe vom reinſten Waſſer, der durch ſein duftendes Haupthaar und den dets muſterbaft gepflegten langen Schnurrbart im Aiment eine Rolle ſpielle, freilich auch nur allein deshalb. Er war mit Leib und Seele beim Manöver, Pelt. aber auch überall, wohin ihn das Schickal ius Quatier brochte, den Liebenswürdigen und fing gleich Feuer beute für blau-, morgen für ſchwarze Augen, bald für blonde Flechten, bald für krauſes, wahren, die Reichslande feſthalten, daß ſte deutſch ſeinem Herzen und machte es bereit, neue Eindrücke in fich aufzunehmen. Heute beſonders war der Heer Leut nannt ſehr vergnügt und ſpähte, das Monocle im Auge, eifrig an der gelbgrünen Buchenhecke, welche den Garten eines Guts⸗ und Schloßhofes umſchloß, entlang, ohne j'doch ein lebendes Weſen zu entdecken. „Suchen Sie Jemanden, Baron Bärfeld?“ frug Mojar von Sendrach, halb beluſtigt dem auf⸗ fallenden Gebahren zuſehend. „Hm, wie man es nimmt, Herr Major. Wir kommen heute zu meinem Onkel gleichen Namens, Bruder meines Vaters, ins Quartier und — und —“ „Ah, da ſiad wohl einige hübſche Couſinen in Sicht d⸗ „Jawohl, Herr Mojor. Ein ganz famoſes bleiben! Dazu helfe uns Wott und unſer gutes Schwert! Die Kaiſerin⸗Wittwe Hurrah!“ — An⸗ ſbrachen hielten bei der Denkmalsfeler außerdem noch Staats ſſctetair v. Hofmann und Statthalter Fürſt Hoh / nlob⸗⸗Lana ⸗nburg. Als der Kaiſer nach Wörth und Fröſchweiler ritt, bog er nach dem Bahern⸗Denkmal ein und richtete an die daſelbſt waufgeſtellten bay ' riſchen Veteranen huldvolle Worte, u. A. äußernd: „Hier bobt Ihr Bayern einen heſßen Tag gehabt, im Namen und Andenken meines Vaters, und Groß⸗ vaters danke Ich Euch nochmals dafür!“ Im Anſchluſſe an die Denkmalsfeier nahmen der Kaſſer, die Kalſerin und die übrigen Fürftlich⸗ keiten ein Früßffück beim Grafen Dürckbeim⸗Mont⸗ martin ein und reiſten dann nach Straßburg weiter. Gegen 5 Ubr nachmittags traf der kaiſerliche Sonder⸗ zug in Straßburg ein und erfolgte alsbald die Ein⸗ fahrt der hochfürſtlichen Herrſchaften in die herrlich geſchmückte Stadt unter brauſendem Jubel der dicht⸗ gedrängten Menſchenmaſſen. Abends halb 8 Uhr begann das Feſtmabl im Kaiſerpalaſte; bei demſelben nahm der Kaiſer zwiſchen der Kaiſerin Friedrich und ſeiner hohen Gemahlin Platz. Rechts von der Kaiſerin Friedrich ſaßen zunächſt der Großberzog von Baden und dle Prinz ' ſſin Heinrich von Preußen, links von der Kaiſerin Auguſte Wekoria ſaßen zunächſt der Konig von Württemberg und die Großberzogin don Baden. Den Plotz gegenüber dem Kaiſer hatte der Stattbolter der Reichslande inne, zu deſſen Rechten der Reichskanzler Fürſt Hohenlohe ſaß. — Abends erglänzte Straßburg theilweiſe in prächtiger Illu⸗ mination, deren Mittelpunkt die wundervolle Be⸗ leuchtung des Münſters bildete. Endloſer Jubel der der Menge brach aus, als das Kaiſerpaar am Schluſſe des Zapfenſtreiches auf dem Balkon des kalſerlichen „If das die ſchöne Couftne, Herr Leutenannt?“ frug er launig. „Darf ich bitten, mich vorzuſtellen?“ Bärfeld machte gute Miene zum böſen Spiel und lochte, doch ſpähten ſeine Blicke immer weiter — bis der neckiſche Zufall denſelben das gewünſchte Ziel gab. „Dort, Herr Mojor.“ ſtieß er aufgeregt herbor und zog die Zügel ſeines Pferdes ſo ſtark an, daß es hoch aufbäumte, „dort am Weinſpalier ſteht eine junge Dame, das muß Couftne Ada ſein.“ Eine hohe, ſchlanle Mädchengeſtalt bog ſich an⸗ muthig bald hier, bald dorthin, um mit zarten Händen die dunkelblauen Trauben zu pflücken; unter dem breiten Hute ließ fich nichts vom Ge fichte ſehen, das Einzige, was bis zu den Ankommenden leuchtete, Mädchen, meine kleine Baſe Ada, dle ich nur als Kind geſehen habe.“ „Aber ich denke, Sie finden die junge Dame ſo famos, beſter Baron?“ „Ah, dem Bilde nach iſt ſie eine Schönheit, ich fteue mich ſehr, die ſchöne Coufine zu ſehen. Ah, da war Jemand!“ Er richtete fich im Sattel höher auf, gerade als eine alte Gartenfrau, das Kopftuch tief in die Stirn gezogen, fich über die Hecke bog und neugierig die Ankommenden muſterte. braunes Lockenhaar. Schlug dann aber die Abſchieds⸗ ſunde, dann entfloh der treuloſe Amor auch aus Major von Sendrachs ernſtes Antlitz erheiterte ſich unwillkürlich. 5 war ein dicker, glänzender Knoten blonden Haares. Das Pferdegetrappel und Geräuſch der anrü⸗ denden Huſaren war an die Ohren der jungen Dame gedrungen, ſie wandte ſich aber nur halb um und rlef dann, ruhig ihre Arbeit fortſetzend, in das eine offene Fenſter hinein: „Mama“ die Einquartierung kommt.“ Die helle, melodiſche Mädchenſtimme drang bis zu den Obren der Olfiziere, und Sendrach wandte fich mit leichter Ironie zu ſeinem el⸗ganten Adjutanten: „Sie ſehen, Herr von Bärf⸗ld, wir gehören ohn Ausnahme zu dem einen Sammelnamen: die Ein⸗ quartierung. Sind Sie darüber nicht ganz empört?“ „Hm, Coufine Ada wird ſchon dald günſtiger