deſchnen. Die Kirchen find wiederüm init Flüchtigen angefüllt. Die Polizei iſt gänzlich machtlos. Konſtantin opel, 17. Okt. Die Situa⸗ tion bleibt andou⸗rnt ern. Es finden fortdauernd Zuſammenſftöße zwischen Ceiſten und Mubamedanern ſtatt; es zirkulfren unkontrolirbare Gerüchte über neuerliche Maſſacres in den Provinzen. Auf der Pforte find Meldungen eingelaufen, die b'ſtätigen, daß große ruſſiſche Truppenmaſſen in Kaukaſus cone ntrirt werden behufs Einmarſch im Armenien. Im Palaſt befürchtet man flündlich den Ausbruch ines ollgemeinen Aufſtandes der Muhamedan er, Auch die Situatſon auf Kreta verſchärft ſich. Die Kietenſer fohren fort, bewaffnete Versammlungen abzubalten. Die Ermordungen zwiſchen Chriſten fionen an. Verſchiedenes. — Mannheim, 17. Okt. eß vor dem Schöffengericht. ſtrengten dle Der Woll⸗Pro⸗ Im vorigen Jahre Firmen Schmoller und Co. und Cramer dahler und Ignaz Moyr in Ludwiasbafen eine Beleldigungsklage an, well dir ſe dem kaufluftigen Publikum in wiederholten Warnungen in hiefigen Blättern ſowie in Flugblättern mitth⸗ilten, daß die Firmen Schmoller und Co. und Wronker und Co. das Publikum durch Abgabe mindergewichtiger Woll⸗ ſtränge benachtdeiligten. Als Zeugen wurden eine große Anzabl von Inbobern von Garngeſchäften ver⸗ nommen, welche das Verfahren der beiden Firmen als unreell bezeichnen. Das Schöffengericht iprach die angeklagten Firmen frel und bürdete den Firmen Schmoller und Co. und Wronker und Co. die Koſten, welche fich auf über 1000 Mark belaufen ſollen, auf Das Schöffengericht erklärte im Einverſtändniß mit den Ausſagen der Zeugen und Sachverſtändigen die Abgabe der Wollſtränge in der von den klägeriſchen Firmen bellebten Weiſe als eine Täuſchung des Publikums. i — Mannheim, 16. Ott. Der Kaffſer Richard Moyer, welcher ſeit 12 Jahren bei der Deutſchen Union⸗Bank in Mannheim angeſtellt it, und ſich ſeit 9. Olt. d. J. alf Urlaub befindet, iſt dringend verdächtig. Werthpapiere aus Depots im Betrage von Mk. 150 000 unterſchlagen zu haben. Nach vorliegenden Indſclen iſt ar zunehmen, daß de Unterſchlagungen in der allerletzten Zeit erfolgten; und Muhamedanern nehmen erſchreckende Dimen⸗ S. Wronker und Co. gegen die Firmen Leonhard * glaubt dem Beftaudanten auf der Spur zu fel auch wird angenommen, daß jedenfalls ein Theil der Werthpapiere wieder zurückerlangt wird. Meyer hat am 8. Okt. d. J. auf den Namen ſeints minder⸗ jährigen Kindes ein verſchloſſenes Depot bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannhelm zur Verwahrung übergeben. Mayer wollte ſeinen Urlaub angeblich in Italien verbringen. Wie die „N. B. Iz.“ noch erfährt, hot der Flüchtige vor einigen Tagen aus Genf einen Brief an einen Beamten der Bank hier gericht't. Der Auffichtsrath und die Direktion find g ſchäſtigt und haben bis heute Nachmittag dos oben angegebene Manco konſtatirt. g — Mannheim, 17. Okt. Den energiſchen, umfaſſenden und umfichtigen Bemühungen des 1. Staatsanwaltes, Herrn Geiler, iſt zu danken, daß der flüchtige Kaffier der Deutſchen Unſonbank, Rich. May r, bereſts heute Vormittag in Interlaken ver⸗ haſtet werden konnte. Mayer hat unter verſchledenen Vorwänden angeblich für dritte Perſonen Lombard⸗ einſötz bei der hieſigen Darl-ibkofſ⸗g macht. Dieſe beziffern ſich auf insgeſamt 14 Poſten, von denen 5 noch nicht abgewickelt find. Auf dieſe noch lau⸗ fenden Poſten ſchuldet er zuſammen 89 700 Mark, Außerdem hat Mayer nach dem Tode ſeiner Frau bei der bieftgen Bankfirma Weil u. Benfamin für Doll. 7000 amerikaniſche Bonds M. 28.000 er⸗ hoben mit dem Bemerken, daß dies ein Theil von dem Vermögen seiner Verſtorbenen Frau ſei, die ja bekanntlich vermögenslos war. — Schwetzingen, 16. Okt. Die Abgeord⸗ netenwahl findet hier am Samstag, 19. ds., halb 10 Uhr ſtatt. — Lohr, (Baden), 15. Okt. Heute Abend hat der von Neuſtadt a. H. (Pfalz) gebürtige Schrift⸗ ſetzer W. Schmidt, welcher vor kurzem am Steno⸗ graphentag zu Freiburg zum Stenographielehrer, ſowie zum 1. Vorſtzenden des Stenogrophenvereins dahier erwählt wurde und im Befitze von 5 Ehten⸗ preiſen, ſowie zweier Diplome war, ſeine auf der Reiſe nach Paris befindliche Braut in Deutſch⸗Abricourt erſchoſſen. Dann brachte auch er ſich eine tödliche Wunde bel. Der junge Mann galt in biefigen Bürgerkreſſen als ehrenwerther ſtrebſamer Mann. Das Liebesverhäſtniß mit Frl. Luiſe Mällerleile, welches die Tante ſeiner Geliebten (Sophie Müller⸗ leile) brechen wollte, war l. „Pf. Pr.“ die Urſache die letzte ordnungs gemäßige Revfion hat am 15. September d. J. ſtattgefunden. Der Staatsanwalt zum gemeinſamen Tod. — Straßburg, i. E., 17. Okt. Durch gehörigen iſt es nöthig, daß derſelbe möͤglichſt noch heute in eine Heilanflalt gebracht wird.“ Ein unſäglicher Jammer ergriff das Herz des jungen Mädchens, ols ſie vom Barone und dem Profeſſor dieſe troftloſe Mittheilung hörte, und Ber⸗ ltzens Schweſter, die Tante Sufanne knickte vor Gram beinahe zuſammen. Geradezu entſetzlich war es auch für die beiden Damen, als gegen Abend der Kranke von zwei Wärtern abgeholt und in einem verſchloſſenen Wagen nach der Heilanſtalt gebracht wurde. Dabei war es der Tochter wie der Schweſter verboten, ſich von dem Geiſteskranken zu verabſchleden, um keine neuen Anfülle von Verfolgungswahnfinn oder Tobſucht bei ihm bevorzurufen. Mit Liſt und Gewalt brachte man Berlſtz, den einſt viel beneideten, Wahnfinnigen in ein Irrenhaus. ** * *. Baron Blankenfeld wußte nun, welch ein ent⸗ ſetzliches Unglück über die Familie Berlitz hereinge⸗ brochen war und in edelmüthiger Weiſe nahm er ſich der Damen an. Er erſchien am anderen Morgen wieder in der Wohnung Berlitzens, erkundigte ſich nach allen Verhältniſſen und merkte bold, daß es ſich bor allen Dingen darum handelte, für Berlitzens Tochter von den Trümmern des Vermögens noch zu retten, was zu retten war. Der Baron bewirkte deshalb, daß ein tüch⸗ tiger Rechtsanwalt, Dr. Bauer, die Vermögensver⸗ waltung Berlitz ns übernahm, während der Baron Vormund Über die noch minderjährige Emma Berlitz, die jetzt ſo gut wie verwalſt war, wurde. Das Petroleumwerk erwies ſich naturgemäß als vollſtändig ver ehlt, doch gelang es mit Mü d fer —— —— n n n Werftgung des kaſſerlichen Stoltbaſers docß geh „Volksfrund“ für das elſaß⸗ſolbring ſche Pete bet boten. Wie die amtliche „Straßß. Rorreſp.“ miele iſt dieſes Verbot erfolgt, weil der „Volksſreund gegen die Induſtriellen und Fabrſkbe iter eine plan mäßige Hitze betreibe. Es babe ſich erg⸗ ben, do der Mörder des Fabrikanten Schwartz, der Arbeite Moyer, Leſer des „Volksfreund“ war und ig Entichluß zu ſeiner Mordthat zweifellos unker den habe. Das Amtsblatt ſchreibt welter: Dle Rögierung welcher der perlönliche Schutz der Landesbewohn anvertraut iſt, bat bie Pflicht, mit allen iir zu Verfügung ſtehenden Macht⸗Mitteln für dieſen Schutz einzutreten. Aus die em Grund ſel obiges Verpot erfolgt — Uelzen (Provinz Hanover), 18. Oliober Heute ſtarb hler der älteſte Anwalt des Neſches, de Juſtizralß Stegmonn. Wie alt er eigentlich wor konnte man niemals mit Sicherheit erfahren. Nac als Anwolt, oder wie es damals hieß, als Proln rator beeidigt. Alſo 78 Jahre lang Anwalt! De Fall ſteht gewiß einzig da in der Geſchichte des A waltſtandes. 5 — Forli, 15. Okt. Das Poſfamt in S8 vigno geribt nach heftigen Detonatſonen, verurſach durch die Explofton einer Dynamitpatrone, in Brand Das Feuer wurde ſofort gelöſcht, olle Geldwerit find gerettet. Der Uhrmacher Sortolini wurde unſer dem Verdachte der Thäterſchaft verhaftet und 5 geſtanden, in Bologna ein Schreiben mit einem deelarirten Werthe von 4800 Franken aufgegebe zu haben, welches jedoch nur wertbloſes Popfer ent bielt. Sartoline leugnete aber, der Urheber der Ey ploſton zu ſein. Die Unterſuchung ergab daß die Exploſton zum Zwecke der Ausführung des Betruges veranſtaltet iſt. — Brüſſel, 17. Okt. Eine ſenſationelle Mordthat verſetzt die Brüſſ⸗ler Bevolkerung in Auf regung. Wie dem „Berl. Tagebl.“ gemeldet wird ermordete geſtern ein entloſſer Arbeſter den Direktor Mörder, ein Anarchiſt Namens Sernon, wurde ber haftet. — New Pork, 17. Okt. Der weltberühmte Elektrotechniker Franklin Popp wurde geſtern Abend durch einen 3000 Volt ſtarken Strom gelsödtet, als er eine von ihm ſelbſt erfundene Maſchine in Beſreb ſetzen wollte. Noth daſſelbe an einen Unternehmer, der eine Theer⸗ fabrik errichten wollte, für 50,000 Mark zu verkaufen, ſodaß, als auch die übrigen Geſchäſte Berlttzens ab⸗ gewickelt, die theure Wohnung aufgegeben, Wagen und Pferde veräußert worden waren, zuſammen noch ein Virmoͤgen von 80,000 Mark übrig blieb, wovon aber nicht nur der Unterhalt der beſden Damen, ſondern auch die theuren Kur- und Pflegekoſten Ber⸗ litzens in der Heilanſtalt beſtritten werden mußten. Emma hatte in Folge der ſchweren Prüfungen der Welt und ihren Freuden ganz entſagt, ſie lebte mit der Tante in einer kleinen Wohnung in einer Vorſtadt der Refidenz, um dem kranken Vater nahe zu ſein und ihn in lichten Augenblicken dann und wann noch zu ſehen. In den letzten Wochen war es aber schnell mit Berlitzens Körperkräften bergab gegangen, und eines Morgens erhielt Emma von dem Direktor der Heil⸗ anſtalt die Trauerbotſchaft, daß ihr Vater geſtorben ſei. Das war ein neuer Schlag für das arme Mädchen, aber auch eine Erlöſung für den unglücklichen Berlitz, und mit Würde und Gottvertrauen trugen Emma und die Tante Suſanne die Prüfung. Vier Wochen nach dem Tode des Vaters dachte dann Emma, welche in den letzten Jahre in Folge der früheren Drohung ihres Vaters und der Rath⸗ ſchläge der Tante keinen Brieſwechſel mit Franz Heim mehr gepflogen hatte, daran, nun wieder ein⸗ mal an den Geliebten zu ſchreiben und ihm Alles zu berſchten und ihr Sweigen aufzuklären, aber ſie zoͤgerte auch wieder mit der Ausführung weil fie Franz Heims letzte Briefe unbeantwortet gelaſſen hatte und verſchob das Schreiben. der ſtattliche Forſtmann Franz Heim, in die Wohn⸗ ung der Damen und freudiger Schreck erfüllte Emmas und der Tante Herz. „Wir find nur gekommen, um zu ſehen, wie es Dir nach oll dem Unglück geht,“ ſagte Mare Heim ernſt, „denn wir haben vom Baron von Blanken⸗ feld Alles erfahren.“ Schluchzend fiel Emma der Freundin in die Arme und ſagte dann: „Wie gut Ihr ſeit, daß Ihr uns einmal beſucht und die weſte Reiſe nicht geſcheut habt.“ Mich trieb es auch förmlich, Fräulein Emm, Sie einmal wieder zu ſehen und zu ſprechen,“ des merkte jitzt auch Franz Heim, „denn ich konnte mit nicht denken, daß Sie wirklich alle Freundſchat zwiſchen uns aufgehoben hätten.“ „Verzeihen Ste, Herr Heim daß ich Jonge nicht mehr antwortete, es laſtete ein ſo ſweter Deu auf mir, ich bin Ihnen aber treu geblieben,“ sagte verlegen erröthend Emma. „Treu geblieben!“ rief da der junge Forfimagg jubelnd aus. „Nun da biſt Du auch fetzt mein, ewig mein, geliebtes Mädchen,“ und er zog die ez röthende Braut in ſeine Arme.“ „Wenn die Trauerzeik um Emmas Vater bor⸗ über iſt, ſo ſteht übrigens der Hochzeit nichts im Wege,, ſagte darauf Marie Heim ſtolz zur Tanle Suſanne, „denn mein Bruder hat auf Empfehlung des Herrn Oberforſtmeiſters eine gute St lung als Hilfsarbeiter im landwirthſchaftlichen Binſſterlun er⸗ halten.“ Und die Tante gab dem Mrautpaare glächſch lächelnd ihren Segen. 1 Da trat eines Morgens unangemeldet die Jugend⸗ Marja Heim und deren Bruder, Ende. wurde ber in Offenburg erſcheinende ſozlold⸗mokralſ Einfluß dieſer H tz; gegen die Fobeſtbeftzer geg dei Uztr Nacht mit der Durchſicht der Depols be⸗ den hiefigen R⸗giſtern iſt er aber im Herbst 1817 der ſtädiſchen Woſſerwerke auf offener Straße. Der Ain n An Har aul 5 om Auteten och Beer 0 1 bah 1 einen. ö 1 — Die nä ein. —— U dee Turnf Me ads m Saal Vollaählige babe c 9 Uhr ftatt Nollzäblige — f Ih beeh lun Bete ii meiner N Ganz be gekx anerkſam, te ihr durch vo fülben deßh In allen äh vereh rächen Zr Auf meine Velzr uh 050 Ae aben in