bur enen, v. Stsdborner im Bezfrt Rrtsrube⸗Lond, nen ſie ſchon beſaßen, geficherl. Die Sozialdemokraten baben ebenfalls nur die zwei bisher innegehabten Mandate in Mannheim wieder behauptet, während die Antiſemiten keinen Erfolg erzielten. Straßburg, 14. Olt. Wie die amtliche „Straßburger Correſp.“ meldet, hat der Kaiſer geſtern aus Hubertusſtock folgendes Telegramm an den Statt⸗ halter von Elſaß⸗Lothringen gerſchtet: Erfahre ſoeben aus Zeitungen die Kunde des abſcheulſchen Mordes des Fabrikherrn Schwartz in Mühlhau en; bitte daher Eure Durchlaucht in meſnem und der Kaiſerin Namen Unſer tlefſtes Beſleid der unglücklichen Wittwe aus⸗ zudrücken. Wieder ein Opfer mehr der von den Socſaliſten angefachten Rebolutlonsbeweguna. Wenn unſer Volk ſich doch ermannte! Wilhelm I. R.“ Paris, 14. Okt. Aus Port Louis wird gemeldet, daß die franzöfiſchen Truppen auf Mada⸗ gaskar am 12. Okt. Tarafate eingenommen haben. Verſchiedenes — Ladenburg, 13. Okt. An der hleſigen Landwirthſchaftlichen Kreiswinterſchule beginnt der Unterricht am Montag, den 4. November d. J., vor⸗ mittags 10 Uhr, und zwar für diejenigen jungen Leute, welche die Landw. Winterſchule zum erſtenmale beſuchen. Mittwoch den 20 November d. J., vor⸗ mittags 10 Uhr haben ſich di jenigen Schüler ein⸗ zufinden, welche in die zweite Claſſe eintreten wollen. Die Landwirthſchaftliche Winterſchule erweitert und befeſtigt die in der Volksſchule oder in anderen Lehre anſtalten erworbenen Kenntniſſe und ſucht durch weiteren fachlichen Unterricht die jungen Leute zu tüchtigen Landwirthen, Geſchäftsleuten und Staats⸗ bürgern heranzubilden und find die Zöglinge der Landwirbſchaftlichen Winterſchule vom Beſuch der Volksfortbildungsſchule enthoben. Die Unterrichtszeit dauert vom 4. November bis Ende März. Der Unterricht wird mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feier⸗ tage täglich von 8— 12 Uhr und von 1—4 ertheilt. Die in den Nachbarorten wohnenden Schüler können jeden Abend zu Fuß oder mittelſt Schütlerkorte mit der Bahn billig nach Hauſe zurückkehren. Für gute und billige Koſt und Wohnung im Geſammtkoffen⸗ betrag von 1.20 Mk. 1,50 Mk. für den Tag iſt Sorge getragen. Das Schulgeld beträgt 10 Mk; Schüler, welche die Schule zum zweit ⸗ male beſuchen, find vom Zahlen desſelben befreit. Weniger bemit⸗ telten, würdigen Schülern, wird auf Anſuchen das Schulgeld erlaſſen und ein Beitrag zu den Reiſekoſten oder zu den Auslagen für Verlöſtigung und Wohnung Für Berlitz mehrte ſich das Unglück auch noch dadurch, daß ſich die Petroleumwerke in der Torf⸗ baide nun auch ganz deutlich als ein todtgeborenes Unternehmen zeigten, denn eine richtige Petroleum⸗ quelle wurde dort nicht entdeckt und die angebliche Petroleumquelle war nicht ergiebig genug, um ein rentables Petroleumwerk daraus machen zu können. Die gegen Zacharus Verbrechen eingeleitete Unterſuchung führte auch Berlez wegen der Gründung des Aktien⸗Unternehmens vor den Unterſuchungsrichter, denn nach der Meinung einiger geprellter Aktionäre ſollte auch Berlitz als Mitgründer der Aktlen⸗Geſell⸗ ſchaft an dem ſchwindelhaften Unternehmen ſchuldig ſein. Zu ſeinem Glücke aber kannte Berlitz Har und deutlich nachweiſen, daß er unſchuldig an den Schwin⸗ deleien war, die Zacharus allein begangen hatte, um drängende Gläubiger zu befriedigen. Berlitz hatte jaß auch von Zacharvs keinen Pfennig von der vereinbarten Kaufſumme für das zu gründende Petroleum⸗Aktien⸗Werk erhalten, Berl tz us Unschuld lag alſo klar am Tage, und er blieb unbehelligter Befttzer ſeines unglücklichen Unternehmens in der Torfhalde. Da es außerdem in allen Kreiſen der Reftdenz bekannt wurde, daß Zacharus den Unter⸗ nehmer des Petroloumwerkes in der Torfhalde, Herrn Bernhard Berlitz, um nahezu ſechshunderttauſend Mark an anvertrauten Werthpapieren und Depots betrogen hatte, ſo erweckte dieſes Mißgeſchick auch bei vielen ehrbaren Leuten Theillnahme für Berlitz, und ex rettete aus der furchtbaren Affaire wenigſtens ſeinen ehrlich n Namen. Was freilich die Zukunft dem ſchwer geprüften Manne noch bringen würde, das ſtand j den Morgen und jeden Abend mit einem großen ſeiner Seele, denn Berlitz war dem Tieffinn verfall 8 gewährt. Die Anmeldungen zum Beſuch der Schule find alsbald mündlich oder ſchriftlich an ben Schul⸗ hier zu richten. g ſtädchen befindet ſich eine frequente Wirtſchaft mit ausgedehnten Lokalitäten, woran ſich ein gar gemüt⸗ liches Zimmerchen mit Sopha anſchließt. An den Sonntags ⸗Abenden verweilten ſtch darin mit Vorliebe junge Leute, die manchesmal recht lange in gemüt⸗ lichem Zuſammenſein glückliche Stunden virlebten. Aber auch hier hieß es, „mit des Geſchickes Möchten, iſt kein ewiger Bund zu flechten.“ Am litzlen Sonn⸗ tag war auch einer von den ſchönen Abenden geplant, die Mitternacht war vorrüber, tiefe Ruhe herrſchte in dem ſchönen Stübchen, denn man unterhielt fich fein ſtill; nur der Schimmer des Lichtes drang durch die Läden, welcher zum Verräter warde. Dle Hüter des Geſitz's witterten darin nichts Gutes; bolten eine Leſter und beſahen ſich durch die Ladenlöcher die Geſellſchaft ſo genau, daß ſämtlichen Anweſenden Straſverfügung zuging. Die Pollzel ſcheint dabei große Entdſckungen haben machen wollen, allein die Geſellſchoaft war ganz harmlos und befanden ſich dabei Volksbildner, Baukünſtler, angehende Buchhalter, auch der beſſere Stand war vertreten durch einen Lord. In dieſem Städtchen frägt man ſich ſtzt, warum ging die Polizei nicht in das Lokal, welches noch unverſchloſſen war 7). — Weinheim, 15. Okt. In einer ſtatt⸗ gehabten Verſammlung der Vertrauensmänner der natlonalliberalen Partei wurde, dem Wunſche der Landwirthſchaft treibenden Bevölkerung nachgebend, Herr Oekonom M. Hübſch, ein anerkannt tüchtiger Jandwirth des Kreiſes, als Kandidat für den Land⸗ tag aufgeſtellt, nachdem Herr A. Klein von ſeiner Kandidatur zurückgetreten. — Karlstuhe, 12. Okt. Die Geſammtzahl der im Jahre 1895 feſtgeſtellten Rentenſteuerkopſtalien beträgt 1.342,54 1.540 M. Gegen das Vorjahr, das einen Betrag von 1 297,953,560 Mark aufwies, hat ſich ſomit eine Zunahme von 44 587 980 M. ergeben. Die G. ſammtzahl der Rentenſt euer pflichtigen iſt von 59 493 im Vorjahr auf 65,660 geſtiegen. — Karlsruhe, 14 Okt. Heute Mittag ſand die feierliche Enthüllung des Denkmals für den vr⸗ ſtorbenen Oberbürgermeiſter Lauter in Gegenwart des Großherzogs, des Prinzen Karl, des geſammten Hofſtaats, der Miniſter, der Generalität ſowie der Spitzen der ſtädtiſchen Behörden und der Ober⸗ — — — er ſprach faſt kein Wort mehr, ging ſelten aus und zeigte keine Theilnahme mehr für ſeine Umgebung. Seine Tochter Emma und die Tante Suſanne ſahen das Unheil ruhig mit an, vergoſſen aber im Stillen manche Thräne darüber. Von Tag zu Tag zeigte ſich für Berlitz uuch immer deutlicher, daß er vollfländig dem Tieffinn, ja einer beginn nden ſchweren Geiſteskrankheit verfiel, denn für die wichtigſten und ernſteſten Dinge im Leben zeigte er oft nicht die geringſte Theilnahme, während er auf Kleinigkeiten den größten Werth legte. Faſt jeden Vormittag verlangte Berlitz auch, auszugehen und zwar in Begleitung Daniels, der dann ſtets die große Reiſetaſche, in welcher einſt die Staatspapiere zu Zacharus getragen worden waren, mitnehmen mußte. Der unglückſelige Mann ging dann ſtets vor das Haus, in welchem ſich das nun⸗ mehr bankrotte Bankgeſchäft von Guſtav Zacharus befunden hatte, und begehrte dort ſeinen Freund Herrn Zacharus zu ſprechen, und wenn ihm dann der Beſcheid ertheilt wurde, daß Zacharus nicht mehr ö hier wohne oder daß er todt ſei, ſo ſtieß Berlſtz gewöhnlich ein ſeltſames Gelächter aus und gab vor, auf Herrn Zacharus, der doch gleich kommen müſſe, warten zu wollen, bis der bedauernswerthe Berlitz dann endlich des Wartens müde ward, und mit ſeinem Diner wieder nach Hauſe ging. f Nahezu acht Tage lang halte der gutmüthige und in mancher Hinficht noch recht kurzſichtige Danſel ſeinen Herrn nuf dieſen ſeltſamen Wegen begleitet, bis endlich auch Daniel auf den Gedanken kom, daß Herr Berlitz den Verſtand verloren haben müſſe, und mit Thränen in den Augen berichtete der treue Fragezeichen bor f 7 1 nunmehr ſeine Wahrnehmungen dem Fräu⸗ U 0 Vorſtand: Großh. Landwirihſchafts⸗Inſpektor Römer f — Schriesheim, 15. Okt. In einem Nickar⸗ zürgermelſter von Baden, Pforzheim und Hedelber jm Stadtgarten ſtatt. Am enthüllten Denkmal legte 1 T auch der Großherzog einen Kranz nieder. 1 3850. 1 — Bromberg, 12. Okt. (Raubmord) Ju ple. der preußiſchen Grenzdorfe Polankowo wurden eine Baß Jorm. wirtin und deren Dienſtmagd von ruffſchen tenz 1 lh ſoldaten ermordet und beraubt. 51 Gn — Paris, 11. Okt. Der der Spfonge n Kall verdächtige Schwartz ſoll dem Militäcattachs: einez benachbarten Landes Pläne über die Feſtungswerle von Paris übermittelt haben. Wſe verlautet, fände eine zweite Verhaftung bevor und zwar eines Gehilfen Schwartz, der ebenfalls Elſäſſer iſt. Paris, 11. Olt. Nach einer Meldung aue Majunga (Madagaskar) währte der heftige Rampf gegen die Hovas am 30 September bei Tananarſps drei Stunden. Eine Granate ſchlug in den kong lichen Palaſt ein. General Metzinger iſt mit Fi richtung der Verwaltung beſchätigt. — Paris, 15. Okt. Durch Zufall entdeckte die Polizei in der Rue St. Sebaſtlan eine Falſch⸗ münzer⸗Merkſtätte und beſchlagnahmt⸗ boͤchſt gelungene Falflfikate franzöftcher und deutſcher Geldffſlce, Petersburg, 13. Okt. Die „Nowo Wremja“ meldet aus Wladiwoſtock: Der frühes jopan. Geſandte in Korea, Inuy nahm bei feiner Abreiſe von Sul nach Japan den Oberreſtmeiſter des Königs von Korea, Ota yue, mit ſich, der den Kalſer von Japan bitten wollte, die Unabhängigkeit Koreas gegen fremde Eingriffe zu ſchützen. Nach Ankunft in Jopan weigerte fich Oitaiyne, dieſen Auf trag auszuführen, begab ſich vielmehr heimlich noc Wladiwoſtock, um Rußland im Namen des Rönigs zu bitten, Korea in Schutz nehmen. Gegen war hält ſich Jitaiyue in Chabarowsk auf. — Die weiß es. Stubenmädchen (in Köchin, die ſich mit einem Neger verlobt und ſoebeg einen Brief von dieſem empfangen hat): „Ach, de Brief iſt ja voller Klexe!“ — Köchin: „Dumme Ding, das find ja ſeine Thränen!“ Zur Beachtung des Publikums! Es wird darauf aufmerk⸗ im gemacht, daß in Folge es neuen deutſchen Marken⸗ chutzgeſ tzis das Etſquett für Nich. Brandt's Schweſzer⸗ pillen in nebenſtehender Weſſe abgeändert werden mußte. at den 105 Bütgein Hort 1 innſcien 120 2 1 N h en au Ju: 10 d Löhr ſvelſchge um acta 8 it Nl. 10 Nl. 1 5 5 Dez illete bettfode Nine Ei fl. ein; Bergme Alienmil „Ich befürchtete ſchon lange dieſes Unglac!“ rer 35, rief jammernd die Tante Suſanne aus, und Emme bete Heif fiel ihr ſchluchzend um den Hals. g hoe für zar „Wit wollen nur raſch nach einem der tüchtigen e Jealtg a 8 Aerzte ſchicken,“ erklärte dann Emma, „damft vieleicht Ria Er mit Gottes Hülfe noch das Unheil von meinem Ful Vater abgewandt werden kann.“ mul „Aber dabei müſſen wir ſehr vorfichtig feln, ettnu bemerkte die Tante, „und dürfen Deinem Boles, der Neigung zu Jähzorn und Tobſucht ha, nicht merken laſſen, daß wir ihn für geiſteskrank halten, Aurnaschit ſuucbmit denn ſonſt können wir erſt recht ein Unglück anrichten, ie Authre Ich denke, wir bitten den Herrn Baron von Blanke un gh 9 feld, der vielleicht noch in der Reſidenz weilt, zunach * um Rath.“ Te „Ja, ja,“ meinte Emma, „wir wollen gleich Autbr einmal den Herrn Baron aufſuchen und um ſeſnen 90 Rath bitten. Er war ja immer ſehe freundlich gegen N Dahrkoh! uns. Danſel kann inzwiſchen bei dem Vater bleſben Iuskoh! und ihm ſagen, daß wir einige Einkäufe zu beſorg, ukan , hätten. iſſcmit Bald fuhren die belden Damen vor der Banken, Praunzog feld'ſchen Wohnung vor und wurden auch don dem Solkaſe Baron freundlich empfangen. . 3 Wegen der fatalen Gründeraffafre, die eine Zelt . lang auch einen ſchweren Verdacht auf Berlſtz ge⸗ fuuſſtende worfen, hatte ſich der Baron allerdings von dir in . Familie Berlitz zurückgezogen, und der Mittmeſſßer Möſiſche Baron Züllcho hatte dieſerhalb auch ſein Helraths⸗ layer 7 proj et mit Emma Berlitz aufgegeben, denn int Nad 0 einem compromittitten Manne wollten weder dez kia, Rittmeiſter, noch Baron Blankenfeld weiteren Berkeht nien. haben. 5 welch ſchgen binn 1 * 8