edith uu II ermielg Hücze nö gh Ostern. bw. Grabentun — ermieten patent Puli Berkfot, sant Jg Gackſtalte r I- Fa ine Jaß, Ir le und Kell unheim, B 5 ett Juri J. Haſellat 4 1915 enwürze en in belzbgen le 6. 9 30% inet fehlt iubereitung ſennig ebf . Dame einen Veruß nl manns ilch geh, „Drtkden⸗ 15 1. Jabat 60% blatt Mt. 1.40 frei ins Haus. ie die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Aſigemeiner Anzeiger für Hadenburgund Amgegend. erscheint jeben Dienstag und Freitag Abend. 1 drei diertelführch Mart 1.—, mit ilußtriertem Unterhaltungs- * — 25 10 Pfg., N 8 Anzeigen: die 1⸗Tpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Raum 5 0 Druck und Verlag don Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. Narl Molitor, Ladenburg. Nr. 83. Mitkwoch, den 16. Oätober 1895. Zur Einweihung des Kaiſer Friebrich Denkmals bei Wörth. Am bevorſtehenden Freſtag findet bei Wörth dle feierlche Einweihung des Kaiſer Friedrich ⸗Denk⸗ mals in Gegenwart des Kaiſerpaares, der Kaiſerin Eeledrich. des Großherzogs von Baden und anderer Fülſtlichkeiten ſtatt. Ganz Deutſchland nimmt an Reſer erhebenden patriotiſcher Feier im Geiſte den unigſten Antheil, ruft ſie doch erneut die Erinnerung on den ruhmgekrönten ritterlichen Helden von Wörth und an den erſten großen Sieg der Deutſchen im atlonalen Kriege gegen Frankreich zurück. An jener Nutgetränkten Stätte elſäfſiſchen Bodens, auf welcher ch heute das ſchöne Monument des unvergeßlichen Früblingskalſers“ erhebt, erfocht „unſer Königssohn don Preußen“ als Führer der dritten Armee den eſten großen glänzenden Sieg von wirklicher mili⸗ leiſcher wie politiſcher Bedeutung für Deutſchland, lang er ſich neue reiche Vorbern um das Haupt. Selldem wurde der Name des damaligen preußiſchen Kronprinzen im deutſchen Volke wie im deutſchen Peere mit ſtürmiſcher Begeiſterung genannt, und ſelpſt ſeine Feldherrntriumphe bei Sedan und vor Poris baben nicht vermocht, die herrlichen Thaten bon Wörth und von Weißenburg in den Augen der Natſon zu überſtrablen. Durch die ruhmvolle Schlacht don Wörth war Kronprinz Friedrich Wilhelm mit einem Male der gefeierteſte und populairſte Mann ganz Deutſchland geworden, und wenn es etwas n e dieſe Volksthümlichkeit womöglich noch zu erhöhen und zu verſtärken, ſo waren es die hinreißende perfönliche Liebenswürdigkeit, die ausgezeichneten Charakterzüge und die alle Herzen einnehmende echt münnlich⸗ ſchöne Erſcheinung des herrlichen Hohen⸗ ollernſohnes. Leipzig aber wurde der Grundſtein zu der ſpäteren achtzig Jahren das g⸗waltige Völkerringen bei Leipzig zu Ungunſten des corfiſchen Eroberers entſchieden Als dann nach faſt achtzehn Jahren der Sieger von Wörth, ſchon verfallen ſeinem tragiſchen, er⸗ ſchütternden Geſchick, den deutſchen Kaiſerthron b'ſtieg, da flogen ihm aller Herzen freudig entgegen und große Hoffnungen wurden auf die Regententhätigkeit des neuen Herrſchers geſetzt. Sie würen gewiß in Eeſüllung gegangen, wenn es dem edlen Flürſten beſchieden geweſen wäre, länger den Thron zu zieren. Aber nach kaum dreimonatiger Reglerung ſollte er ſeinem tückiſchen Leiden erliegen, zum tiefſten Schmerze der geſammten Nation, und die Wünſche, Hoffnungen und Träume, welche ſich an die Thronbeſteigung des allgeliebten Herrſchers geknüpft hatten, ſi⸗ mußten wieder zerinnen. Dennoch iſt in unſerem Volke das Gedenken an Kaiſer Friedrich nicht nur als Feldherr, ſondern auch als Herrſcher lebendig geblieben, ſo kurz bemeſſen auch dem fürſtlichen Dulder nach dem un⸗ erforſchlichen Willen der Vorſehung das Wirken als Monarch war, um ſo inniger wird daher allgemeine Theilnahme on der Wörther Feier ſein. In pietätvoller Weiſe hat man gerade den 18. Oktober als Tag der Einweihung des Kaiſer Friedrich⸗Denkmales auf den Wörther Fluren gewählt, iſt er doch der Geburtstag des derklärten Fürſten und Heerführers. Daneben befitzt ja der 18. Okt. auch noch eine andere hohe hiſtoriſche Bedeutung für das deutſche Volk, an ihm wurde vor nun zweiund⸗ und hiermit vor Allem unſer deutſches Vaterland von der drückenden fränkiſchen Fremdherrſchaft für immer befreit. Auf den weiten Schlachtfeldern um Einigung Deutſchlands gelegt, welche durch die deutſchen Siege von 1870 vollendet werden ſollte, es iſt demnach gewiſſermaſſen eine Doppelerinnerungs⸗ feler, welche am Freſtag in Wörth ſtattfindet. Jeden⸗ falls fügt ſie ſich berrlich und erheberd dem Rahmen des nationalen Jubiläums ein, welches das deutſche Volk gegenwärtig begeht, ſie läßt erneut das Gedenken an die große Zelt vor fünfundzwanzig Jahren und an den faſt beiip lloſen gewaltigen Kampf lebendig werden, in welchem dem ritterlichen Sieger von Weſßenburg und Wörth eine ſo hervorragende Rolle beſchieden war. Im Geiſte lenken ſich darum an dieſem Tage der Wörther Denkmalsfeier die Blicke aller Patrioten nach der ſtill'n Gruft in der Pots⸗ domer Friedenskirche, in welcher Kaiſer Friedrich den letzten Schlaf ſchlummert, und einmüthig erneuert ſich in allen patriotiſchen Herzen das Gelbbnſß, unerſchütterlich an den nationalen Erungenſchaften feſtzuhalten, an denen dem großen Todten ein ſo weſentlicher Anthell gebührt. N . Folitiſges. Karlsruhe, 18. Oktober. Die Wahl der Wahlmänner iſt vorüber. Obgleich die Wahlbewegung in den lezten Tagen noch recht lebhaft wurde, ſo haben die Wahlen eine Verſchiebung der Parteiftärle dem Landlag doch nicht gebracht, die Nationalliberalen werden einen Mann mehr, das Zentrum einen Mann weniger in ihrer Fraktion zählen. Die Nationalliberalen, die von den erledigten Mandaten 14 inne hatten, haben ſich mit Ausnahme von RNaffatt in allen ihren Wahlbezirken behauptet und zwei Bezirke Eberbach⸗ Buchen und Mosbach dazu erobert, ſo daß ihnen 15 Mandate zufallen. Das Zentrum, das 11 Mandate inne batte, bat ſeinen Beſſtzſtand in zehn Bezirken b⸗hauptet, einen Bezirk, Eberbach⸗Buchen, an die Liberalen verloren. Die Demokraten werden wider vier Mann hoch in den Landtag einziehen. Die Konſervativen haben von ihren fünf Kandidaten Der Fluch des Mammons. Novelle von Leo Werner. 6. Fortſetzung. Da die Polizei die tumultariſchen Auftritte in und vor dem Geſchäftslokale des Banquiers Zacharus berelts erfahren hatte, daß ſchwere Anklagen gegen denselben vorlagen, ſo wurden ſofort zwei Criminal⸗ poliziſten nach der Zacharus'ſchen Villa geſchickt, um den Betrüger zu verhaften, und Berſſtz, welcher wegen der Rettung ſeiner Depots noch einmal raſch mit Zacherus zu ſprechen verlangte, erhielt die Er⸗ ubniß, die Polizeibeamten begleiten zu dürfen. 5 ane eife 19 Berlitz wartete, als ſie die Villa erreicht hatten, zarten, 5 m Garten derſelben, während die Beamten in das 3 elt 50, . inefell Haus traten. Es verſtrich eine peinliche Viertel⸗ funde, und dann kamen die Beamten ohne Zacharus, aber in Begleitung der Diener zurück. „Herr Zacharus iſt im Hauſe nicht zu finden und die Diener ſagen, er ſei ſchon vor einer Stunde in den Garten gelaufen. Wir werden alſo den Garten durchſuchen,“ ſagte der ältere der Pollziſten. Sorgfältig ſuchten ſie den Garten ab und näherten ſich dem Gartenhauſe. Daſſelbe war von innen verriegelt. Heftig klopfte der ältere Pollziſt an die Thüre und rief laut: „Im Namen des Geſetzes, Herr Zacharus, öffnen Sſe sofort die Thüre!“ Stubenmädchen, welches die unglückliche Frau zu Da krachte im Gartenhauſe ein Schuß, und ein ſchwerer Korper fiel zu Boden. Berlitz und die Diener eilten raſch herbei, mon ſtie ß ein Fenſter des Garlenhauſes ein, öffnete von innen die Thüre und gelangte ſo in das kleine von Pulverqualm erfüllte Gebäude. Mitten in demſelben lag mit zerſchmettertem Schädel Guſtav Zacharus in ſeinem Blute. Kurz vor der drohenden Verhaftung hatte er ſich mit einem Revolver, der ſich iy einem Schränkchen des Gartenhauſes befunden hatte, erſchoſſen. Erſchüttert flanden Berlitz, die Poliziſten und die Diener vor dem lebloſen Leichnam des einſt ſo boch angeſehenen Mannes, der aus Ehrgeiz und Goldſucht ein Betrüger geworden war, und Berlitz flüſterte leiſe: „Er hat ſich ſelbſt gerichtet!“ Dann ging er tief ergelffen und ganz in ſchwer⸗ müthige Gedanken verſunken davon. Nach hatte er aber den Garten nicht verlaſſen, als aus der Villa heftiges Geſchrei und Wehklagen von weiblichen Stimmen erſcholl. Berlitz blickte erſchrocken empor und die Diener eilten in das Haus. Doch ehe ſie es verhindern konnten, fürzte wie raſend Frau Zachaus nebſt ihrem beruhigen und feſtzuhalten ſuchte, auf den Balkon der Villa, welcher nach dem Garten führte. „Mein Mann hat ſich erſchoſſen, er iſt todt, und ich kann nicht weiter leben!“ ſchrie wie im bankrott war und ſein Bankhaus nur durch raffinirte Wahnfinn die bemitleidenswerthe Frau und ſtürzte ſich, das Stubenmädchen zurückſtoßend, bon dem hohen Balkon in den Garten herab. Ein Schrei des Entſitzens entfuhr den Iſppen Derjenigen, welche dieſe ſchreckliche Scene ſahen, und die Poliziſten eilten herbei, um die unglückliche Gattin des Selbſtmörders aufzuheben. 5 Man krug ſie wie todt in das Haus, denn fie hatte das Genick gebrochen, und ein raſch berbei⸗ gerufener Arzt konnte nur feſtſtellen, daß ſowohl bel Herrn Zacharus als auch bei ſeiner Frau jede menſchliche Hülfe vergeblich war, denn der Tod war bei bei beiden alsbald eingetreten. Furchtbare Tage waren auch für Berlitz b rein. gebrochen, denn der Kataſtrophe in der Zacharus'ſchen Villa war der ſchmachvolle Zuſammenbruch des Bankhauſes, welches den Namen des einſt ſo ange⸗ ſehenen Guſtab Zacharus trug, gefoſat. und Bernhard Berlitz hatte dabei die Hälfte ſeines Vermögens br. loren. Eine große Summe hatte auch der Baron don Blankenfeld durch Zacharus Schändlichkeit ein⸗ gebüßt, und gegen hundert andere Perſonen waren 5 ebenfalls durch den Bankbruch geſchädiat worden. Die Unterſuchung ergab dabei das für alle Copitallſten. Kaufleute und Geſſtzueber erſchreckende R⸗ſutat, dag Guſtav Zacharus bereits seit einem Jahre total Schwindeleien und freche Unterſchlagungen noch erhalten hatte.