Uhr. Dasselbe nimmt im Kafferpalaſt Abſteſgequartier. Dort wird auch Seine Könlaliche Hoheit Prinz Heinrich wohnen. Ihre Maj ät Kaiferin Frledrſch die Herrſchaften werden in Wö ih 5 Wagen und bier 20 Wagen bereit gehalten werden. Die zur Denk⸗ malsenthüllung kommanditten Truppen werden am Tage vor der Frier ſchon in der Umgebung Wörths Quartier b⸗ziehen. f Berlin, 3. Okt. In Konſtantinopel iſt es im Stadtpſertel KRum⸗Kapu anläßlich einer armenſ⸗ ſchen Moſſendemonſtration zu blutigen Vorfällen ge⸗ kommen. Ein Theil der Demonſtranten gerleth mit der Polizei und mobamedonſchen Einwohnern in heftige Schlägereien, bel denen u. A. ein Gendar⸗ merie⸗ Offizier gelödtet wurde, anderſeits wurden mehrere Armenier durch Revolverſchüſſe getödtet, an⸗ dere ſchwer mißhandelt, Mehrere hundert Armenier find verhaftet worden. Paris, 2. Oct. Mit dem neuen Madagas⸗ caren Courier eingetroffene Korreſpondenzen berichten von dem Kampfe bei Andriba. Der Correſpondent des „Temps“ meldet, die Hovas ſeien von den Eng⸗ ländern Grabes und Henning befehligt, die ſelbſt die Geſchütze richt ten. Die Hovas erwiderten längere Zelt das franzöft iche Artillerſefeuer; erſt Milinitgra⸗ naten, die große Verheerungen anrichteten, trieben fle zur Flucht. Die Corroſpondenten glauben, die Einnahme von Tanarſvo werde den 10. Oetober erfolgen; aber Niemand wiſſe, ob man dort Jemanden treffen werde, um über den Frieden zu verhandeln. Koſtantinopel, 3. Oct. Die Sitnation wird immer ernſter. Die Aufregung gegen die tür⸗ kiſche Bevölkerung iſt im Wachſen begriffen. In vergangener Nacht fand ein Angriff auf die Häuſer ſtatt, die von Chriſten bewohnt find. Rom, 2. Oct. Heute am Jahrestage der Volksabſtimmung von 1870 unterzeichnet der König einen Erlaß, der heute Abend ihm „Bulletin Milli⸗ tarige“ erſcheinen wird. Er g⸗währt für Uebertretung des militäriſchen Aushebungsgeſetzes den Angehörigen jener Claſſen. die am 31. December 1897 von der Verpflichtung zum Militärdienſt frei ſein werden, volle Amneſtie. Von den ſich im Auslande Auf⸗ haltenden und noch zum Heeresdſenſte Verpflichteten wird denjenigen Amneſtje gewährt, welche die geſitz⸗ liche Altersgrenze noch nicht überſchritten haben und zur Erfüllung ihrer Dienfipflicht nach Italien zurück⸗ lehren werden. wird im Statthalterpalaſt Wohr ung nehmen. Für Verſchiedenes. Heddesbeim, 2. Okt. Am vergangenen Sonntag fand im Rathhauſe hier eine Verſamm ung feſtzuſetzen. Pflanzern folgender Beſchluß gefaßt: 1) den Mak⸗ lern iſt beim Grumpenverkauf keine Propffton zu be⸗ zablen; dagegen erhalten ſie für Sanpblatt und Ta⸗ bakverkauf vom Verkäufer eine Provſſion von 50 viflon bezahlen ſo hat er 50 Mark Strafe in die Ortskoſſe des Bundes der Landwirthe zu bezahlen. Die noch nicht unterzeichneten Landwirthe treten dieſem Beſchluſſe bei, ſo daß deſſen Zuſtandekommen außer Frage ſteht. Seſther wurden 80 Pfg. bis 1 Mark Propiſton bezahlt. — Schriesheim, 2. Oct. Geſtern hat der allgemeine Weſßherbſt hier ſeinen Anfang genom⸗ men und iſt die Quantität ſehr gering, die Qualität jedoch aut. Der Moſt wiegt von 85 — 90 pt. nach Oechsle, der Preis iſt 200 Mk. pro Faß, das iſt 420 Liter mit den Brocken. Es wird ſich der neue Wein ſomſt auf etwa 60 Mk. per Heckoliter ſtellen. Zur Ausfuhr wird, bis der hieftge Bedarf gedeckt iſt kaum etwas übrig bleiben. f — Monnheim, 3. Okt. Der 21 Jahre alte Sohn des Schubmachermeſſt'rs Jakob Köchl, welcher beim I. Eſſenbahn⸗Regim ent (1. Komp) in Berlin Scköneberg diente, ſprang, wie aus Berlin an ſeine hiefigen Angehörigen gemeldet wird, geſtern Abend ſo unglücklich von der Maſchine der Militär⸗ bahn herab, daß er dabei ſchwer verl⸗tzt wurde und lt. N. B. Lz. an den Folgen nach Verlauf von 4 Stunden geſtorben iſt. — Vier Fiſcher aus der Schwötzinger Vorſtadt hotten geſtern das ſeltene Glück, beim Fiſchen auf ihrem Gebiet einen Karpfen von 22 Klgr. und beinahe 3 Ztr. Forellen zu fangen. — Mannbeim, 2. Oct. In vergangener Nacht wurden in Lampertheim 6 gefüllte Scheuern eingeäſchert. Zwei Tabaklager im Werte von 100 000 Mk. find mitberbrannt. — In Ichenheim brannten 6 Gebäude nieder. — Sandhofen, 2. Okt. Hier fiel ein circa zweijähriges Kind in eine Grube mit gelöſchtem Kalk und ſank unter. Durch das Angfgeſchrel eines andern Kindes kamen Leute herbei und zogen das des badischen Miitärvereinsverhandes erh han dem der Tabalbflanzer ſtatt, um die Prop ſſon der Mak⸗ ler beim Grumpen⸗, Sandblatt⸗ und Tabakberkauf Auf Antrag des Herrn Bürgermeister Lehmann wurde von den etwa 95 anweſenden b Pfg. pro Zentner. 2) Sollt⸗ ein Pflanzer mehr Pro⸗ Das Pruftdlun 5 25 Karlsruhe, 2. Oet. Komite für die Entbüllung des Kae Geledriche Denkmal bei Wörth die Einla zung zu beramlaſſen, daß ſämmtliche Vereine des Verbandes zu der e büllungsfeier Abordnungen entſenden. Die blefigen Militärvereine werden Abordnungen von je bier Mann mit Fahne entſenden. — Frankfurt, a. . 2. Oel, Bel Berſteigerung einer ausgewäblten Münzſommlia durch Adolf Heß Nachfolger hier wurden für berüßmte Für ffrancsſtlück für Baden vou Jahre 180 mit Kopf Napol'ons Mk 4900 erzieht g dies der höchſte Preſs, der i mols ü; eie e des 19. Jahrhunderts bezahlt worden zt, — London, 2. Oct. In det bergang Nacht und heute Morgen weßten an der beiſſcheg Küſte heftige Stürme. Im Kanal erfolge zue Schiffbrüche, bei welchem ſechs Perſonen eigne Zwei Dampfer find auf den Goodwin Sande aa gefahren. i e London, 3. Okt. Außer den bereſt gemeldeten Schiffsunfällen fanden noch zahlreſch Scheffsbrüche während des geſteigen Stürme Aermelkanal flott, außerdem mehrere an verschied Punkten der Weſtlüſte. Im Ganzen ginge Dampfer und große Seg⸗lichfffe, ſowie 27, Kleie Schiffe verloren, wobei 13 Perſonen erkranken, — Montanbon, 2. Okt. In dem ehe „Chat⸗au Rouge“ wurden drel Perſonen ermorde gango 191 1. K 2.0 3. W. n blade gn lien br der 62jährige Pächter Barthes, deſſen 55fahe abe b Frau und deren Enkelin Antoniette Debautoue l fol entlaſſener Dienſtkn⸗cht, Namens Longuebille, f oe Nanlges dächtig, das furchtbare Verbrechen begangen zu habe — Die abfichtliche G⸗ährdung des E ſenbah betriebes iſt b⸗fkanntlich ouch bei uns in Deutſchlor mit ſchweren Strafen bedacht; am ſtrengſhen ge jedoch Mexiko in dieſer Beziehung vor, wo fol Verbrechen mit dem Tode beſtraft werden, we dieſelben zu einem Unglück mit tötlichem Ausgang führen. Zu dieſer ſtrengen Maßregel ſah ſich d ganstag Regierung durch die in wahrhaft erſchreckender We H zunehmenden derartigen Vergehen veranloßt ur wurde kürzlich auch in der That ein erſt fünzeh jähriger Knabe durch Erſchleſen hingerichtet, welch durch Aufl⸗gen von Steinen auf ein Eifenbahngeſe eſnen Zug zum Entgleiſen gebracht hatte, — ( aetheilt von Internationalen Patenthuregu Karl 5 l Miglie unglückliche Kind gänzlich verbranut und als Leiche heraus. Reichert, Berlin N. W. 6.) Zacharus bei ſeinem ſonſtigen meißßens ſehr wage⸗ geworden war, die ihm von ſeinen Kunden anver⸗ trauten Geldſummen und Werthpapiere ganz als ſeine eigenen zu betrachten, das heißt zur Bezahlung ſeiner Schulden zu benutzen. Die geplante Gründung des Petrolel mwerk⸗s auf Aktien war daher ein neuer Rettungsanker für den in ſchlimmen Verhältniſſen lebenden Zacharus, und er that Alles, um dieſen Plan gut durchzuführen. Zunächſt gab er zu Berlitzens Ehren ein großes Feſt, zu welchem außer Berlitz nebſt Tochter und Schweſter, dem Baron und der Baronin von Blanken⸗ eld, dem Rittmeiſter Baron von Züllchow und dem Ingenſeur Gumbrecht zumal viele Kapitaliſten, Börſen⸗ mit Hilfe dieſer einflußreichen Perſonen eine gute Stimmung für die Gründung der Petroleum⸗Aktien⸗ Geſellſchaft in den Kreiſen der Kapitallſten, Kauf⸗ eute und Speculanten hervorzubringen. Dleſes Feſt war wohl der größte Tag in Ver⸗ itz ens bisherigem Leben, denn er wurde an demſelb m wie ein Hild gefeiert, und er wie ſeine hübſche Tochter bekammen an dieſem Abende ſo viele Lebens⸗ urdigkeiten zu hören, daß ſich Berl tz wie ein Fürſt eehrt fühlte, und ſich nur im Silllea darüber ärgerte, daß feine ſchlichte, herzensgute Tochter nicht die ſtolze Miene annahm, die er für ſie wünſchte. Heute war es auch ganz gleich, ob der Nitt⸗ eiſter Baron von Züllchow ſeine Werbung um Emma wiederholen werde oder nicht, denn für ſeine Tochter gab es vornehme und reiche Freer in Hülle und Fülle. Dies zeigte ſich deutlich, als an dem anlocken, was um ſo wünſchenswerther erſchien, well chow ſpöltiſch lächelnd. peculanten und Großkaufleute geladen waren, um ſich inmitten dieſer Huldigungen, aber kein Schimmer Herz, denn ſie kam fich ſo fremd, ſo ſeltſam in von jungen Herren, die alle die Ehre haben wollten, f mit dem gnädigen Fräulein Berlitz zu kanz'n, um⸗ halfigen Börfen(peculotlonen ſelten Glück hatte und es bei ihm bereits vollſtändig zur frevelhaften Unfitte ſchwärmt wurde. Einen einzigen Walzer batte der Rittmeiſler von Züllchow von Emma zugeſegt erhalten, und argwöbniſch und mißmuthig ſab er dann zu, wie die Auserkorene ſeines Herzens mit anderen Herren tanzte. Tröſtend klopfte der Baron von Blankenfeld den Rittmeiſter auf die Schulter und ſagte: „Das iſt nicht zu ändern, lieber Freund, daß ein ſolches Mädchen viele Freier hat, aber noch iſt ſij⸗ mit keinem verlobt, und ich werde noch einmal ein gutes Wort für Dich bei Herrn Berlitz einlegen, und meine Frau wird für Dich bei der Tante reden.“ Wenn es nur noch etwas hilft,“ bemerkte Züll⸗ „Ich fühle, daß ich mich in mein Schickal, für immer von ihr abgewieſen zu ſein, ergeben muß, und bin nur noch neugierig darauf, wer der Glückliche ſein wird, dem ſie ihre Hand ſchenkt.“ Und wie ſah s in Emmas Herzen aus? Fühlte — — von Glück zog bei dieſem ſtrahlenden Feſte in ihr dleſer Geſellſchaft vor und ſie sehnte ſich weit, weit weg aus der geräuſchvollen R ſidenz in ein ſtllles, frohes Heim unter einfache Menſchen. Am wenſgſten konnte Emma ihren Vater be⸗ greifen, der in dieſem ganzen ſchillernden Leben und Treſben, welches ihm vor Jahr und Tag doch noch ganz fremd geweſen war, nun ſein hoͤchſtes Glück zu erblicken ſchien. Dabel bangte dem guten Mädchen ganz ſeltſam vor der Zukunft, denn ſie fühlte deutlich, daß fie, ihr Vater und ihre Tante in dieſer Sphäre Feſtabende der Ball begann, und Emma förmlich lich werden konnten, weil ihr das Glück den Kapitaliſten und Sp culanten verkündet daß Mark ſollten als Betriebskap tal und Neſerhe ii d ſchaft, des Bau qulecs Zachaeus, zu 4 Beamte getödtet wurden. a Pra ilde in derſelben ſelbſt trügeriſch vorkam. Was veranlaß . alle dieſe Menſchen wohl dazu, Emmas Vater ſo! ſeiern? Dieſe Froge legte ſie ſich oft vor and ie In Bafa keine befriedigende Antwort darauf, 1 hasch, * 5 8 A Sonnig Nau Bt Der Banquier Zackarus ſetzte alle Hei Bewegung um die Berlitz'ſchen Petroleumwerke w bereits das Untern⸗hmen in der Torfhalde gemacht wurde, als eine Aktien⸗Geſellſchaft zu gründen u ſein Schäfchen dabei zu ſcheeren. In einem groß Proſpecte und einer Anzahl Zeſtungsanz igen wurde ein Areal vou dreihundert Morgen umfoſſenden a großer Ausdehnung fähigen Berſtzichen Peiteheg werke zum Betrage von ſechs Millonen M eine Aktien⸗Geſellſchaft umgewandelt werden z Berlitz ſelbn ſollte für die Abirefung ſämmtlichen Beſitzrechte an die Ukkfen⸗ Gefell zwei Millionen Mork bekommen, eren deer Wige 1 N udwigs ertern, 9 Werk geſſeckt. werden und eine Millonen G0 große Umwaldung des Peſpatunt wemens Akt en⸗Unternebmen und dſſen Kian a we a Bbeſe koſſen, wobel natürlich als Prot ien a cen theil in die Taſchen des Giüaders de eben hofte. uh Berga Forlſctzung folgt i — London, 3. Okt. Ja der Wel ngton Grube bei Moncheſter fand l. „B. Loan Kohlengas⸗Exploſton ſtatt, wodurch der Bielkoh und