Nenntni ü 1 und Aab s Sßulo/h 5 f SuſtkveſN 41 1 lirchenfenernich ernannt wotder g aß die gal pord- ung iu ae e bel der felt lb ) Uht Gotehen — — ub fl. Kanninß, Dienſlags th orfland Ung gaudi cc aus Hehl tl, Hen Vat ande und Gan 1 part. zittags) M blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Jadenburg Allgemeiner Anzei Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 17 8 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ abr 3 5 Drug und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus-Zelle oder dere! Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reelamen 20 Pfg. Nr. 79. N Miktwoch, den 2. Oktober Politiſches. Berlin, 28. Sept. Kaiser Wilhelm erfreut iich in der Waldeseinſamkelt von Schloß Nominten fortgeſetzt, des beſten Wohlbefindens; Jagdaufenthalt verläuft ſehr befriedigend. Mitte dieſer Woche gedenkt der hohe Herr von Nominten nach Hubertusſtock abzureiſen, um in den großen Forſten von Hubertusſtock ebenfalls Jagden abzuhalten. Die Kaiſerin, welche zur Zelt noch in Schleswig weilt, ſcheint ihren Plan, auch nach Rominten zu kommen, wieder aufgegeben zu haben, denn man ſieht im neuen Palais bei Potsdam für die erſten October⸗ lage der Rückkehr der Kaiſerin von ihrer ſchleswigſchen Reiſe entgegen. — Die Angelegenheit der braunſchweigiſchen Thronfolge war kürzlich in der Tagespreſſe von allen Seſten einer erneuten Beſprechung unterzogen worden, wozu die Mittheilung der „Braunſchw. Landesztg.“ über die nunmehr angeblich geficherte künftige Thron⸗ beſteigung des Prinzen Georg Wilhelm, des älteſten Sohnes des Herzogs von Cumberland, in Braun⸗ ſchweig gegeben hatte. Dieſe Etörterungen ſtellen ic indeſſen als überflüſſig heraus, wenigſtens weiß die „Köln. Zig.“ auf „Grund ſorgfältiger Erkundigung“ zu berfichern, es ſei nicht das mindeſt⸗ Anzeichen zu entdecken, welches darauf hindeutete, daß Preußen zur Auslieferung des braunſchweigiſchen Thrones an die Welfen gewillt ſei. Wenn dieſe Information des rheiniſchen Weltblattes richtig iſt — woran allerdings kaum gezweifelt werden kann — ſo erſcheint die Meldung in der „Br. L.“ über die behauptete Beſeitigung der Hinderniſſe für die welfiſche Thron⸗ folge in Braunſchweig als bloße Combination, welche jedes thatſächlichen Rückhaltes entbehrt. — Am diesjährigen erſten October tritt in Preußen eine wichtige Inſtitution ins Leben, die in ſein dortiger Berlin errichtete Central⸗Genoſſenſchaftskaſſe, nachdem die hierauf bezügliche Regierungs⸗Vorlage dem Land⸗ toge noch im Endabſchnitte ſeiner letzten Seſſion zugegangen und von ihm auch gutgeheißen worden war. Die neue Inſtitution iſt bekanntlich vor Allem zur Förderung des genoſſenſchaftlichen Perſonalcredits für die gewerblichen Kreiſe des Mittelſtandes beſtimmt, und darf man wohl hoffen, daß dieſes ſtaatliche Eingreifen zur wirthſchaftlichen Stärkung wichtiger Bevöllerungselemente die hierauf geſetzten Erwartungen rechtfertigen wird. Die Vorbereitungen für die Errichtung der Central⸗Genoſſenſchaftskaſſe find von den zuſtändigen Reſſorts, vom Finanzminiſterium und vom Landwirthſchaftsminiſterium, noch bis in die litzten Tage h nein eifrig gefördert worden, wobei nicht wenige Schwierigkeiten zu beſeitigen waren, was nomentlich den Bemühungen des Directors der neuen Anſtalt, des Freiherrn v. Huene, zu danken iſt. — Die Ruſſen haben ſich ſchon wieder einmal einer ſchweren Verletzung der deutſchen Grenze ſchuldig gemacht. Ein mit Fiſchern aus dem oftpreußiſchen Dorfe Szeipen bei Nimmerſatt wurde beim Fiſchen in den deutſchen Oſtſeegewäſſern von einem rufſiſchen Zollkutter überannt, angehalten und von den rufflſchen Beamten unter Bedrohung der Fiſcher mit Vaffen durchſucht. Der Vorfall hat in der deutſchen Grenz⸗ bevölkerung der dortigen Gegend große Erregung hervorgerufen. — (Rußland). Raßland bereitet, wie die jüngſten betreffenden kaiſerlichen Verordnungen erkennen loſſen, eine Vermehrung feiner Feldarkillerie um 196 Geſchütze vor. Den „Nowoſti“ zufolge handelt es ſich hierbei jedoch nur um die Durchführung eines ſchon früher entworfenen Planes. Derſelbe gilt namentlich der Verſtärkung der Feldartillerie des Amurgebietes auf 100 Geſchütze. — (Oſtaften). In den chinefiſchen Gewäſſern ſtehen maritime Demonſtrationen Englands wie Deutſchlands b⸗vor. Den 5 engliſchen Kriegsſchiff en auf dem Pantſekiang ſollen ſich 4 weitere Kriegs⸗ ſchiffe anſchließen, da England von China endlich volle Genugthuung wegen des Gemetzels von Kutſcheng haben will, deutſcherſeſts find Kriegsſchiffe nach Swatau und nach noch einem anderen chinefiſchen Hafenplotze beordert worden, zu welcher Ackon der kürzliche Ueberfall auf die deutſche Miſſionsanſtolt bei Swatau Anlaß gegeben hat. Paris, 29 Sept. Heute nachmittag fand in Fontaineblan die Enthüllung des Carnot⸗Denk⸗ mals ſtatt, welcher Präftdent Faure nebſt dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten Dupuy du Temps, umgeben von der Familie Carnot beiwohnte. Hokohama, 28. Sept. Eine Verſchwörung gegen das Leben des Premierminiſters Marquis Ito, nach welcher derſelbe am Mittwoch Nacht ermorden werden ſollſe, wurde noch rechtzeitig entdeckt. Es find Schriftſtüäcke aufgefunden worden, durch welche die Theilnehmer der Verſchwörung bekannt geworden — Ladenburg, 29. Sept. Heute Nach⸗ mittag fon) hier eine ſehr zahlreiche deſuchte natſonal⸗ berale Verſammlung im Gaſthaus zur „Noſe“ ſtatt und nabm einen für den nationalliberalen Kanditaten, Herrn Profeſſor Treiber von Plankſtadt, überaus günſtigen Verlauf. Herr Landtagsabgeordneter Klein⸗ Wertheim ſprach über die Thätigkeit des letzten Land⸗ tags, erörterte dann die hervorragendſten politiſchen Fragen, der Gegenwart, die Stellungnahme der na⸗ lionalliberalen Partei hierzu kurz ſkizzirend, und ſchloß mit einer warmen Empfehlung des national⸗ Fluch des Mammons Novelle von Leo Werner. Fortſetzung. „If dies Ihr letztes Wort, gnädiges Fräulein? Darf ich auch ſpäter keine Hoffnung hegen?“ frug Züllchow mit zitternder Stimme, während ſich Zorn und Verlegenheit in ſeinem Herzen bekämpften. „Ich kann Ihnen keine Hoffnung machen Herr Rittmeister,“ erwiderte Emma ſchmerzlich. „Sind Sie mit mir böſe, Fräulein?“ ſrug er dann ſeufzend. „Habe ich auf irgend eine Weiſe Ihren Unwillen erwickt, ſo bitte ich um Verzeihung.“ „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen, Herr Nittmeiſter,“ erklärte ſie mit maltem Lächeln, „und boffe, daß wir künſtig Freunde bleiben werden. Leben Sie wohl.“ Raſch reichte Sie ihm ihre Hand, welche er einen Augenblick an ſeine Lippen preßte und dann berſchwand die junge Dame wieder aus dem Salon. Mit Wehmuth, Enttäuſchung und Aergern im Herzen wollte Züllchow eben aus dem Haufe eilen, als plötzlich Berlitz vor ihm ſtand und ihn freundlich um Arme faſſend ſagte: „Bitte, bitte, Herr Ritimeiſter! Bleiben Sie noch einen Augenblick hier und hören Sie meine Erklärung! Ich bin bei meiner Tochter, die ich von 12. rer für uns ſo ehrenvollen Werbung ganz entzückt hielt, auf einen ganz unvermutheten Wlederſtand geftoßen. Aber was kann dieſer Wiederſtand bei einem ſolchen jungen Mädchen zu bedeuten haben! Es iſt wahrſcheinlich nur eine romantiſche Laune meiner Tochter, eine Ueberraſchung oder Gemüthsver⸗ wirrung, in welcher ſte nicht gleich den richtigen Ausweg finden kann. Sie hat offenbar auch gar nicht daran gedachk, daß ſie von Ihnen witklich geliebt und zur Gemahlin begehrt werden lönnte. Nun, da ſte es weiß, wird ſie wohl ernſtlich mit ihrem Herzen zu Nathe gehen, ob ſie wirklich klug handelt wenn fie eine ſolche Werbung ablehnt. Außer⸗ dem bin ich als Vater an eine gehorſame Tochter gewöznt und werde meinen Einfluß geltend zu machen wiſſen.“ „Ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Worte, Herr Berlitz,“ entgegnete Züllchow, „und ich werde mit Ihrer Erlaubniß meine Werbung ſpäter wieder⸗ holen, doch ſetze ich dabei voraus, daß Sie mich darüber nicht im unklaren laſſen, ob Fräulein Emma inzwiſchen meiner Werbung geneigt werden wird.“ „Sie können ſich auf mein Wort verlaſſen, Herr Rittmeiſter,“ erklätte Berlitz, und die beiden Herren ſchleden als Freunde. Die ablehnende Haltung Emmas in Bezug auf die Werbung des Rittmeiſters Baron von Züllchow entfachte aber nachträglich noch den Zorn ihres Vaters. Harte und böſe Scheltworte mußte das junge Mäd⸗ chen von ihm hören, daß ſie einen ſolchen vornehmen Freler nicht erhört habe. Ja, Berlitz ging ſogar ſoweit, von Emma unbedingten Gehorſam zu ver⸗ langen, falls der Rittmeiſter noch einmal um fte werben werde, denn Berlitz erklärte ſeiner Tochter rundweg, daß er Alles aufgeboten habe, um den ſchlechten Eindruck den Emmas Haltung auf den Rittmelſter heute gemacht, bei dieſem zu berwiſchen. Auf Züllchow hatte Emma aber gerade durch ihre feſte, würdevolle, wenn auch ablehnende Haltung einen ganz vorzüglichen Eindruck gemacht, und er fühlte ſich mehr als je zu dem charaktervollen Mäd⸗ chen hingezogen, die ihr Herz und ihre Hand nicht leichthin verſchenken, ſondern erſt prüfen wollte, ob fie auch eine ſtarke, große Liebe zu dem Freier werde empfinden können. Oder ſollte Emma Berlitz bereits heimlich an einen Anderen hr Herz verſchenkt haben 21 — Dieſer Gedanke bereitete dem Rittmeiſter manche qualvolle Stunde. * * * Auf dem von Berlſtz erworbenem Terrain in der Torfhaide wurde unter der Leitang des Ingenieurs Gumbrecht mit mehr als hundert Arbeitern und zwei Bohrmaſchienen und vier Locomobilen wacker gearbeitet, um Petrol tumquell-u zu entdecken, aber trotzdem nun bereits vler Monate geſucht und gebohrt worden war, ſo hatte man doch noch leine einzi