der „Newoſe Wremja“ aus Wlebitppfos meldet, daß die Jopaner auf Formota Ende Auguſt nach ſchweren fich die Aufſtändiſchen Die 60 000 Mann ſtarken japani⸗ ſchen Streitkräfte ſollen noch verfärkt werden. Die Truppen ſeſen von den Kämpfen ſehr ermüdet. In den Hoſpitälern lägen 3200 Kranke. 88 Verſchiedenes. — Karlsrußbe, 25. Sept. Nach den Be fümmungen des G. zes über die Inbaliditäts. und Altersverforgung findet ein⸗ Rück rffattung der Hälfte der eingeklebten Marken ſtatt, wenn eine weſbliche Perſon ſich verbeiratb⸗t, für mindeſtens 5 Jahre Marken eingeklebt bat, und den Anſpruch rechtzeitig nach erfolgter Ebeſchli⸗zung geltend macht. Die Zurückwelſung aller Fälle, in denen nicht volle 235 Wochen a⸗klebt worden, ißt nur au leicht geeignet, in den Kreiſen der betefllaten B völkerung eine ge⸗ wiſſe Verſtimmung und Enttäuſchung herborzuruken, welche die Gegner dieſes ohnehin nicht ollzu beli⸗bten Geiges w, ſentlich ſtärken muß. Wohl die weniaſten der ſetzt Anſpruch erhebenden Perſonen baßen daran gedacht, daß ibnen ein Ankpruch auf Exſtottung überbonpt nicht zur Seſte ſteht, wenn ſie nicht den Rochwels erbringen können, daß ſte vor erfolgter Ebeſchließung volle 235 Wochen geklebt haben, olſo berficherungspflichtia waren. Die breite Maſſe neiate wobl mehr der Auffaſſung zu, bei eintretender Ehe⸗ ſchllezung finde ein Etſatz der Hälfte desjenigen ſtatt, was innerbalb der zurückliegenden fünf Jahte an Marken geleiſtet worden ſel. Dieſe Auffofſung bat aber auch ſehr viel für ſich. Namentlich bel der großen Bewegung unter den dienenden welblich n Perſonen, der Leichtigkeit, mit der Dienſtberbältniſſe gelöſt, und der Schwierlakeit, jed⸗smal aus einem Dlenſtberbältnis unmittelbar in ein anderes über⸗ kutreten, es iſt kaum zu vermelden, daz Wochen eintreten, in denen eine Verficherunaspflicht nicht befteht. Die in einer ſolchen Lage befindlichen Per⸗ den Erſozantpruch nur dann ſichern, wenn ſie die Eheſchlleßung hinausſchieben und die feblenden Wochen nachdſienen. Da der Erſotzanſpruch aber erſt nach rechtsgültig geſchlofſener Ehe geltend gemacht werden kann, di⸗ Verficherungepflicht donn aufbört, ſo iſt es in der Regel zu spät, den Fehler gut zu machen, und der auf die Verſicherungsanffalt Lehe Erſtattungspflicht obne Nückficht auf das inte zulaſſen könnte, iſt eine der Erwägungen, die bel den Beratungen über die Abänderungen des Klebegeſetzes Platz finden müßten. — Helmſtedt, 24. Sept, Unglück ereionete Sommersdorf. Ein gräßliches ſich geſtern in dem benachborten Betrſebe befindliche Dampfdreſchmaſchin⸗ und wurde vor den Augen ſeiner Mutter vollſtändig zermalmt, Man mußte die Maſchine aus ⸗inandernehmen, um die einzelnen Knochen und Fleiſchtheile entfernen zu können. der Pelvat- und Korporatlons⸗Erzlehungs⸗ und B. rungsanſtalten treten fortan, nach Minſſt.rium des Inn ' rn a⸗troff nen Verffigung, für jugendliche Verwahrloſte kbatoliſcher Confeſſion die katboliſche Waiſenanſtolt in Ubſtadt und das Schweſterr⸗ baus Bethanſa zum guten Hirten in Heſtersb ⸗ im. Beſde Anſtalten eignen ſich zur Aufnahme von Mäd⸗ chen. Erſt⸗re nimmt ſolche im Alter von drel Jahren an und behält ſie bis zur Schulentlaſſung event. bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres zur weiteren Ausbildung in weiblichen Arbeiten. Letztere Anſtalt nimmt Mädchen vom vollendeten 16 Jahre ab mit Unbeſchränkter Dauer auf. — Tro ffingen, Ou. Tuttlingen 24. Sept. (T..) Geſtern abend 9 Ubr brach in der Weißen Gaſſe in der Nähe des Baßnhofs zum Ochſen Feuer aus, welch /s ſo raſch um ſich arlff, daß bald 18 Wobnbäuſer und Oekonomiegebäude, darunter der Gaſthof zum Ochſen, niederbrannten. Das Vieh wurde alls gerettet, nur einſae Schweine find vor⸗ brannt. Beſchädigten befinden fich 4 — 5 Unvei ſicherte. — Oſtende, 23. Sept. (Ein Milllonen⸗ Diebſtabl.) In dem vornehmſten Ins lierladen in der Rue Flandre wurde eingebrochen, mehrere hundert Diamanten, zahlreiche Edelſteine und Banknoken im Werte von einer Million geſtohlen. Sieben Kurgäſte, zwei Amerkanerinnen u. fünf Engländer, find ols der Thot verdächtig verhaftet worden. Der Laden iſt völlig ausgeraubt. . Baku, 26. Sept. Heute früh ſchlug der Blitz in eine Naphtbafontäne und enzündete dieſelbe. Das F;: uer erariff weſtere fünf Quellen, ein Arbeiter wird vermißt, zwei find berbrannt und ſſe⸗ einer ſo ehen vom gezogene Wechſel kommt mit Proteſt zurück. Ob man hier nicht eine mildere Proxls einführen und drei erhielten Brondwund en. Der Brand ſcheint lokalifirt zu ſein. balß eines Zeitraums von fünf Jahren Geſeiſtete Der 13 jäbrige Sohn eines Tag⸗ löbners fle von einem Getreideboden in eine im — Aus Baden, 25. Sept. In die Rhe * — Tonfouſe, 28. S. 5. Vel einem Ball im Freſen moßen ſich ein Mauter und ein Zigeune im Fauftkampf, wobei der letztere dem erſteren mit einer Schere beide Augen ausſtach. Gestern abend drang nun ein Haufen junger Leute aus den Vor⸗ fädten in die Häufer der Zigeuner ein, warf die Möbel auf die Straße und legte Feuer an. Die Gendarmerie welche die Menge angriff, wurde m Steinen beworfen. 20 Verhaftungen wurden bor⸗ genommen. — Konſtantinopel, 26. Sept. Die Ort⸗ ſchaft Hodafda, im Viloj⸗t Yemen, wurde von einem heftigen Wolkenbruch heimgeſucht, welcher einen Berg⸗ ſturz berbeifübrte. Der Bazar, in welchen 0 eine üttet Bilte. In unſerer Arbeſtskolonie Ankenbuck fällt de Ergänzung der Vorräte an Bekleſdungsſtücken gol wendig. Wir richten doher an die Herren Verbrauenz⸗ männer und Freunde unſeres Vereins die Ble, Sammlungen von für unſere Zwecke noch brauch⸗ baren Schuhen, Weißzeug, alten T ppichen, wollenen Dicken, ſowie von Röcken, Hoſen, Weſten, Hüte, Mützen und deral, zu b⸗ranſtalten. Insbeſonder⸗ bitten wir um Abgabe von Unterkleidern wie Hemden, Unterboſen, Unterjack'n und wollenen Socken. Auch wären Geldgaben ſehr erwünſcht, n wir den in erböbtem Maße an uns herantrelende Anforderungen vollſtändig gerecht werden können. Außerdem wolle man eine Sammelſtelle zur Empfangnahme der Gaben beſtimm'n und dieſelden an Hausvater Camparter in Ank⸗nbuck — Stalſon Klengen der bad. Schwarzwaldbahn, wenn Frachl⸗ gutſendung, oder Poſt Dürrheim, wenn Poſtpackel — abſenden. Die Abſendung der geſammelten Gegen⸗ ſtände kann auch an die Zenkralſammelſtelle i Karlsruhe, — Soft nſtraße 25 — erfolgen, don wo aus die Weſterbeförderung veranlaßt weiden wird. große Menschenmenge g/ flüchtet hatte, wurde ver und mehrere hundert Menſchen geiz tet. 1 55 Etwaige Geldgaben bitten wir, un ſerm Verein kaſſier, Herrn G⸗iſtlichen- Verwalter Ludin in Kar ruhe, — Sofi 'nſtraße 19 — einſenden zu wolle Korlsrube den 24. S pt⸗mber 1895. Der Aut ſchuß des Landesvereins für Arbeiter kolonien im Gr. Baden. 1 Geheimrath Dr. L. von Stößer. einigermaßen erſtaunt, aber wieder feinem Ehörgeize ſo fe entzückt war, und auch bereit verfichert hatte, do mit offenen Arme dieſer ſchmeichelte auch br, daß er darüber ganz s dem Baron Blankenfeld ß er den Rittmeiſter als Freier n aufnehmen werd⸗ Ob zwiſchen Emma und dem Baron von Züll⸗ chow bereits ein feſtes Herzensband beſtand, dies wurde in bezeichnender Weſſe von den beiden Herren gar nicht näber erörtert, man hielt fte entweder für ein leicht zu beeir fluſſendes junges Mädchen oder ſetzte als ſelbffberſtändlich voraus, daß der ſattliche Offtzier das Herz der jungen Dame bereits gewonnen haben müfſ⸗ oder doch im Fluge gewinnen werde. Der Rittmelſter war an dem wichtigen Tage ſebr pünktlich. Bereits vor elf Uhr fuhr er jn glänzender Uniform in einer eleganten Equſpage bei Berlſtzens Wohnung vor, Leicht und in muthiger Stimmung wie ein echter Huſarenoffizier ſprang er aus dem Wagen und ſchritt raſch die Tr / pe binauf, welche zu der ſo ſehnlichſt begehrten Dame führte. Auf Berlitzens Befehl worketen bereits auf dem Vorſaale der Diener Daniel in goldig funkelnder Livrée auf den Rittmeſſter, und mit wochſenden Hoffnungen trat derſelbe in einen prächtig ausgeſtatteten grüßung und einigen der Rittmeiſter: „Verehrter Herr Berlitz! Ich darf wohl vor⸗ ausſitzen, daß Sie durch meinen lieben Freund, den Herrn Baron von Blankenfeld, über den wahren Grund meines heutigen Beſuch:s unterrichtet find.“ 4 einleitenden Redensarten begann N Unterbaltungen, Herr von Blankenfeld bat mich auch bereits über Ibre Verhälin darf wobl auch ſagen, daß Meine Tochter iſt gut und brab, Sie ſchätze ich als einen Ehrenmann, alſo kann mei Glücke kein Hinderniß bereitet w Freude meines Lebends, Herr Berlitz,“ rief der Ritt⸗ meiſter fFurig und drückte und ſchüttelte wiederholt die dargebotene wählten. Salon, wohin niel unter tiefen Verhe en ſelbſt zu ſprechen,“ bemerkte Berlitz. „Ich werde geleitet bat e a ſogleich von Ihrer Anweſenheit ſie in Kenntniß In dem Salon wurde der Nittmeiſter von dem ſten. Nehm n Sie einſtwellen Plotz!“ dort harrenden Berlitz ſehr freundlich, ja herzlich Züllchow verneigte ſich dankend und Berlitz ellte empfangen. Nach der ſtattgefundenen üblichen Bee dabon. Gedanken allein im Salon und malte Glück aus, welches ihm aller Wahrſchei einer jungen, Emma Berlitz konnten ſich ihm die Pforten eines Als Berlitz mit einer leſchten Verbeugung und freundlich lächelnd dieſe Worte bejahte, fuhr der Nitt⸗ meiſter fort: „Verehrter Herr Berlitz, ich bin gekommen, um Sie herzlich und aufrichtig um die Hand Ihrer Fräulein Tochter zu bitten, weche bereits an dem Abende, als ich ſie zum erſten Male zu ſehen hatte, mein Herz gewann.“ „Eine ſehr große Ehre für uns, Herr Rittmeiſter,“ erwiderte Berlitz und ergriff des Freiers rechte Hand. „Ich bin in folchen Dingen kein Mann von langen ſſe aufgeklärt, und ich Sie die meinigen kennen. nerſeſts Ihrem erden.“ „Sie bereiten mir mit dieſen Worten die größte Hand des Vaters und ſeiner Auser⸗ „Nun wünſchen Sie natürlich meine Tochter Der Freſer blieb mit ſeinen hoff nungsfreudlgen fich das rofige nlichkeit nach An der Seite reichen Frau, der liebenswürdigen och heute beſchleden ſein würde. Paradieſes öffnen, wie man es ſich auf dieſer Welt nicht beſſer vorſtellen konnte. Erfüllt von dieſen ſchönen Gedanken bemerk der Rittmeiſter kaum, daß Minute um Minute be rich, ohne daß Herr Berlitz mit der Auserwählte zurückkehrte. „Fräulein Emma wird vielleſcht mit ihre Toſlette noch nicht fertig ſein,“ dachte er, als ihr das Warten ſchließlich doch zu lang dauerte. Dann öffnete ſich plotzlich leiſe die Thüre, un ernſt und würde voll, mit einem ſtrengen Zuge ibrem zarten Antlitze trat Emma Berl etz in de Salon. Ein einfaches, dunkles Kleid, verlieh lor ganzen Erſcheinung etwas von dem Weſen eine Madonna, und der Rittmeiſter, welcher ſoeben bo der eintretenden jungen Dame eine tiefe Verbeugung gemacht hatte, prallte förmlich vor ihrem ernſten Blicke zurück. Welche Veränderung war mit der fröhlichen, ſanften Emma Berlitz vorgegangen? Sah ſo eine glückliche Braut aus, wenn ſſie zum erſten Male den Bräutigam empfängt? Hatte Berlitz di Werbung begünſigt, ohne die Herzensneigung ſeiner Tachter gekannt zu haben? Solche Gedanken fubren wie Blitze durch des Rittmeiſters Haupt, und ſtatt einer Liebeserklärung wollte er eben eine Aufklärung und Entſchuldigung ſeiner Überellten Werbung verſuchen, als die junge Dame ſelbſt mit feſter Stimme ſagte: „Herr Rittmeiſter, Sie haben, ohne mein Herz zu befragen, ſich um meine Hand bei meinem Vater beworben, und mein Vater wünſcht auch lebhaft unſere eheliche Verbindung. Ich bedauere aber ſehr müſſen.“ Ibre mich beehrende Werbung jetzt ablehnen zu 9 0 5 ortſetzung folgt.