unter dem Haufen der Rinder ein Mädchen, don deſſen Geſicht das Blut ſtrommweis berabrinnt. Was war's geweſen? Einem Jungen war eine mit Pufber geladene Soldatenpatrone losgegangen, und das brennende Pulver war dem armen Kinde in's Geſicht gefahren. Der ſchnell herbelgeeilte Vater brachte ſein Kind ſofork in die Klinik nach Heidelb'rg. Es ſt⸗llte ſich h'raus, daß das eine Auge ganz zer⸗ flört war und heraus genommen werden mußte, während das andere die Aerzte zu ertten hoffen. Das Mädchen von fünf Jahren iſt nun ein Keßppel für ſein ganzes Leben. — Karlsruhe, 17. September. In ber⸗ gangener Nacht iſt in Dill⸗Weſßenſtein das große Sägewerk von J. G. Gengenbach ſomt allen dazu gehörigen Gebäuden einſchließlich Wohnbaus, ſowie drei von Arbeiterfamilien bewohnten Häuſer nieder⸗ gebrannt, ebenſo verbrannten die fämtlichen Vorräte des Sägewerks. Ein Wohnhaus iſt theilweiſe zer⸗ ſtört worden. Etwa 20 Familien find abdachlos. Der Geſamtſchaden wird auf 200 000 Mk geſchätzt. — Vom Odenwald, 16. Sept. Ein Bauer in M., der in dem beim Haus gelegenen Grasgarten jüngſter Tage Löcher zum Setzen junger Baume machte, fand bei dieſer Arbeit einen großen eiſernen Hafen, gefüllt mit alten und neuen Silber⸗ ſtücken im Werte vom 912 Mk. Voll Freude brachte er den Schatz ins Haus, zeigte das Geld feiner Frau und erzählte auch den Leuten davon. Niemand konnte ſich die Herkunft des Geldes erklären: An die Mutter des Bauern, die zum Ausgeding da wohnte, alt und Überaus geizig war, dachte man nicht, da ſie oft ſagte, ſie hätte keinen Pfennig. Um ſo größer war das Erſtaunen, als dieſelbe kaum davon hörend, wie raſend herbeilſef und das Geld für fich in Anſpruch nahm. Sie war wirklich die Sigentümerin und hatte das Geld vergraben. Dabei kam es zu Tage, daß die Frau nicht weniger wie 30 000 Mk. in Silber und Goldmünzen beſaß, die ſit in allen möglichen Verſtecken aufbewahrte. — Freiburg, 18. Sept. Auf dem Aus⸗ ſtellungsplotze der oberbadiſchen landwirthſchaftliſchen Austellung erbebt ſich ein Ausſtellungszelt nach dem andern in gefälliger Form: j ne, welche die 400 Stück Ninddieh aufzunehmen haben, bilden allein ſchon eine ſtattliche Reihe. Wie wir hören, hat das Feſtprogramm vorgeſehen: Für Donnerſtag den 26. d. Mts., Vormittags hald 12 Uhr, die feierliche Eröffnung. Am Freitag den 27. d. Mts., wird Morgeus halb 8 Uhr das Preiswettbeſchlagen, an welchem ſich 30 Huſſchmſede bethelligen werben, beginnen. Am Samstag den 28. d. Mits., Vor⸗ mittags 10 Uhr, wird das Preismelken, das erſte in unſerem Lande, ſtatlfinden und um 11 Uhr die Prämiirung derjenigen landwirthſchaftlichen Dienſtbolen des Gauverbandes, welche 25 und mehr Jahre in derſelben Familie oder in derſelben Wirthſchaft in Treue gedient haben. — Für Landwirthe und alle Kenner welche fich gerne am Anblick ſchöner Thiere erfreuen, wird das Vorführen der prämiirten Thiere im großen Ring, das fewefls von 10 Uhr an ſtatt⸗ findet, groß s Intereſſe bieten. An den Nachmittagen findet jeweils Konzert von Kopelle des Regiments 113 auf dem Ausſtellunge platz ſtatt. Am Sonntag, den 29⸗ d. Mts., Nachmittags, wird man auf dem Auſtellungsplatze das Defiliren des Trachtenfeſtzuges vor S. K. H. dem Großherzog und J. K. Hoh⸗ heiten dem Erbgroßherzog und der Erbgroßherzogin von einer dort errichteten Trübu le aus ſehr ſchön überſchauen können. Geſtern Nachmiittag wurde die kleine Gemeinde Ge⸗ ſchwend von einer ſchrecklichen Feuersbrunſt heim⸗ geſucht. Zwei Kinder des Holzhändlers Mang ſplelten auf der Laube mit Zündbölzchen. Plötzlich fing das Strohdach Feuer und im Nu ſtand das Haus in Flammen. Bei der großen Trockenheit und dem herrſchenden Waſſermangel griff das Feuer ſehr raſch um ſich und bis zum Einbruch der Nacht waren 11 Häuſer, darunter Schulhaus und Kapelle, niedergebrannt. Die Feuerwehren von Schönau und Todtnau waren anweſend. Mang, in deſſen Haus das Feuer entſtand, ſoll nicht verſichert ſein. Bezüglich der andern ſt Näheres noch nicht bekannt. — Laibach, 19. Sept. Heute Morgen gegen 2 Uhr erfolgte hierſelbſt ein ziemlich ſtarker Erdſtoß, durch welchen die Bevölkerung aus dem Schlafe aufgeſchreckt wurde. — Straßburg, 18. Sept. (Der Groß⸗ herzog von Baden) iſt in Begleitung des Statthalters zur Theilnabme an den Mandvern des 14. Armee⸗ korps von Mühlbauſen um 6 Uhr 11 M. hier ein⸗ getroffen. Der Großherzog bleibt einige Tage hier. — Berlin, 17. Sept. Das ſoeben aus⸗ gegebene „Militär- Wochenblatt“ veröffentlicht die Ernennung des Oberſtlieutenants Mackenſen, Com⸗ mandeurs des 1. Leib⸗Huſarenregiments Nr. 1 zu Danzig, unter Belaſſung in dieſer Stellung zum Flügeladjudanten des Kaiſers und Königs. War es ſeiner Zeit ſchon aufgefallen, daß die 1. Leib⸗ — Aus dem Amt Schönau, 18. Sept. er erblell, 6 fe 60 unſeres Wiſſens in Preußen zum etſten Male d Fall ein, daß ein Bürgerlicher zum Flügeladjudante des Kaiſers ernannt wird. — Stockholm, 19. Sept. Wie dem „Be Tabl“ von bier gemeldet wird, iſt das Sch „Clothian“, von Londen nach Umea unterwegs, m der ganzen Beſotzung bei Jernots untergegang Mehrere Leichen find bereits angetrieben. — Rom, 18. Sept. Heute Nachmittag fan am Thor di Quinto hinter dem Ponto Mol eine Stunde vor der Stadt die feierliche Eröffgu des Notfonalſchützenfeſtes ſtatt. Der Volksandran war ungeheuer, wohl an 50 000 Menſchen ware anweſend, die Circulatlon erſchwert, die Polizei gegen den Andrang machtlos. Nach Ankunft der Königz fomflie bielt Ceilpi eine Rede, die eine Miſchung von Geſchicht⸗, Polſtik, Myſtik und Patrſolſsmus war. Er ſpielte auf die Gegenwart der Deulſch on, erinnerte an den Einheitskampf und belonte d Wichtigkeit des nationalen Schützenbundes zur krieg riſchen und moraliſchen Erziehung des Volkes, deſfe Wledergeburt begonnen habe; er hoffe, daß d kriegeriſche Erſtarkung, deren Früchte Afrika gezeigt hat, etwaigen Feinden ein Avis ſein werde. Nach der Rede erfolgte eine lange Parade der Schütze Als der König an den Scheibenſtand zu Fuße ging durchbrach das Volk die Absperrung, ſo daß de König ins Gedränge gerieth. Die Rückkehr de Publikums in die Stadt, geſtaltete ſich zu einen Kampf der Wagen, Omnibuſſe, Pferdebahnen un Fuſtaänger. Erſt Abends ſpät wurde der Zugan zur Piazza Popolo erkämpt. Allgemein wird geklag über die ſchlechte Organiſatlon des Pollzeidlenſtes. — Rom, 18. Sept. Der König ſagte heu Mittag im Velodrom bei der Begrüßung der deu ſchen Turuer zu deren Führung Hoppe: Ich dank Ihnen für den Kranz, den Sie auf dem Grab meines Vaters niedergelegt haben, indem ſch Ihnen di Hand drücke! ich möchte damit allen Ihren wackeren Ge fährten die Hand gedrückt haben. Ich freue mich Sie unter uns zu ſehen, umſomehr als ſte einen Lande angehören, mit deſſen Souverän mich innig Freundſchaft verbindet. Der herzliche Empfang, der Sie bei uns gefunden, überraſcht mich nicht, dem ich kenne die Gefühle meines Volkes. Der Konie drückte Hoppe nochmals die Hand. Die deutſchen Turner riefen hüteſchwenkend dreimal „Gut Hell!“ Unternehmen bethelligen, Herr Gumbrecht,“ forſchte Berliß und blickte den Ingenſeur ſcharf an. „Mit nur zehn kauſend Mark,“ erwiderte dieſer ſchlagfertig, „denn ich beſitze jetzt nicht mehr verfügbares Capital.“ „Nun dafür könnten Sie aber doch fünfzig Morgen in der Torfhaide kaufen und das wäre wohl genug Terrain, um die Verſuche anzuſtellen.“ „Nein, das iſt nicht genug,“ entgegnete der Ingenieur, „denn die Geologie lehrt, daß ſich die Petroleumlager theils in großen Becken, theils in ſchwachen Adern unter der Erdoberfläche hinziehen. Ich will nun einmal den Fall annehmen, daß wir bei unſeren Bohrverſuchen auf beſchränktem Terrain nun auf eine ſolche ſchwache Ader ſtoßen, dann ſuchen, und das liegt dann wahrſcheinlich auf einem Grund und Boden, der uns nicht gehört. Der Befitzer dieſes Terrains hat inzwiſchen aber gemerkt, um was es ſich handelt und ſordert nun von uns einen colofſalen Kaufpreis oder verkauft das Terrain gar an eine Concurrenzgeſellſchaft. Dieſer gefährlichen Eventualſtät muß durch den Ankauf eines möͤglichſt großen Terrains vorgebeugt werden.“ „Da haben fie allerdings Recht, Herr Gumbrecht,“ bemerkte Berlitz, „und ich ſehe ein, daß man wenig⸗ ſtens hundert Morgen Torfhaide kaufen muß.“ „Das iſt auch noch zu wenig,“ erklärte der Ingenieur, „wir müſſen wenigſtens zweihundert Morgen haben.“ „Nun dann langen aber doch fünfzig tauſend Mark für das ganze Unternehmen nicht,“ rief Berlitz. „Wir werden doch bei verſchiedenen Lieferanten einigen Credit bekommen, wenn wir nachweiſen, daß wir zweihundert Morgen Land zu den Verſuchen baar gekauft haben.“ „Dies iſt allerdings anzunehmen,“ erwiderte Berlitz, „aber es iſt auch nicht nöthig, andere Leute um Credit anzugehen, wenn das Unternehmen gute Ausfichten hat. Ich habe dann noch mehr Geld als fünfzig tauſend Mark zur Verfügung und mein Banquier, Herr Zacharus, würde uns auch jedenfalls auch unter die Arme greifen.“ Der Ingenieur horchte bei dieſen Worten des ſo ſchlicht ausſchauenden Rentier Berlitz hoch auf, und er fragte erſtaunt: „Sind Sie denn ſo reich, Herr Berlitz? Und haben Sie ſo feine Verbindungen in Bankkreiſen?“ Da richtete Berlitz den Kopf ſtolz in die Höhe müſſen wir doch das Petroleumbecken zu entdecken und erwiderte lächelnd: „Ich könnte über mehrere Hunderttauſend Mark verfügen, wenn wir das Unternehmen allein aus⸗ führen wollen. Natürlich beanſpruche ſch auch den größeren Gewinnantheil, weil ich das größere Rifiko zu tragen habe.“ „Mir ſoll das Alles recht ſein,“ erwiderte Gumbrecht, „denn für mich iſt es die Hauptſache, daß mein Proj kt überhaupt zur Ausführung gelangt, und daß ich für meinen Plan und meine Arbeit eine angemeſſene Entſchädigung erhalte.“ „Dieſe will ich nicht ſchmälern,“ antwortete Berlitz, „doch muß ich bitten, daß Sie mich nun⸗ mehr vollſtändig in Ihren Plan einweihen, und daß wir dann gemeinſam eine Reiſe nach der Torf⸗ halde machen, um das zu kaufende Terrain anzusehen.“ Lange ſaßen die beiden Männer an dieſem Abende noch in hoffnungsvoller Stimmung zuſammen und Gumbrecht ſchilderte dem immer mehr nach dem gleißenden Golde verlangenden Berlitz in den präch 1 tigſten Farben die verlockenden Ausſichten des neu Unternehmens. Am auderen Tage ließ ſich dann Berlitz don Gumbrecht in das neue Projekt, Petroleumquellen zu entdecken, einweihen. Dann unterzeſchneten beid einen Vertrag, nach welchem Gumbrecht bei Auf findung einer Petroleumquelle funſzig tauſend Mor Entſchädigung für ſeinen Plan und ſeine Arbe und 10 Prozent vom Reingewinne der Petroleum q elle erhalten ſollte, während Bertitz der B ſitze der ganzen Unternehmung ſein und den ganzen übrigen Gewinn empfangen ſollte. Bald fuhren die beiden Männer auch nach der Torfhalde, und Berlitz, welcher mit den dortige Landsleuten umzugehen verſtand, kaufte dieſen ſihe die verhältnißmäßig geringe Summe von fünzigtauſend Mark ein großes Terrain von mehr als dreſhunder Haideland ab. Da Berlitz außerdem noch reichliche Geldimſte zur Verfügung ſtellte, und Gumbrecht mit einen wahren Feuereifer das Unternehmen betrieb, ſo fande ſchon einige Wochen ſpät Bohrverſuchen ſtatt. 0 Portſetzung folgt. — Paris, 20. Sept. In der Rue Folſe Merſcourt explodute geſtern im Hauſe des Bauunker⸗ nehmers Sauſter unter furchtbarer Detonation eine Bombe. Die ſelbe beſtand aus einer langen Röhre, welche muthmaßlich mit chlorſauerem Schſeßpulber gefüllt war. Niemand wurde verletzt, dagegen 1 der angerichtete Materialſchaden ungeheuer, e zm den 2 Fiege 2 onntaf I e a Bae 1 grieger hate i g Rlunuluft 1 11 an ams in dub 9 Uhr! deners 9 Jeuh des f J. Gͤndung ell J Suſige Ver u mamstaden wer Unurp, den 17. At Fantlag, den He 1 Muglader wer! Gesch Male hierdurch mei u aß ich mein A bebenes Jauklkn- Gt et L822) mit heut Ahn Hazer Hof) t A dh mir ſeither J. Aumpenfabrit Hpecialitä Weit gehend treter: * I grö Sports fate an tägl