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Gleichzeſtig machen wir auf das „Illuſtrirte Unterbaltungsblatt“ aufmerkſam, welches ſich ſtets größter Beliebtheit erfreut. Für die uns zu Teil gewordene Unterflützung unſeres Unternehmens danken wir beſtens und bitten auch um fernere Gewogenheit. Beſtellungen beliebe man in der Expedition, oder auch bei den „Zeltungsträgern“ machen zu wollen. Ladenburg, im September 1895. Die Redaktion. 2k 8 Neberproduktion und Kolonialpolitik. Unter den Ländern, die zur induſtriellen Ueber⸗ produktion gezwungen und infolgedeſſen mit ibren Erzeugnſſſen auf den Weltmarkt angewlieſen find, ſteht Deutſchland obenan. England iſt ihm durch ſeinen ausgedehnten Kolonialbefitz überlegen und be⸗ ſitt gleichzeitig viel umfangreichere Hülfsmittel für den Welthandel, Frankreich wiederum hat beſſere Wurzeln ſeiner Kraft im eigenen Lande, das ibm eine ergiebigere Produktionsfähigkeit bietet, als ſie unſerer natlonalen Arbeit zur Verfügung ſteht. Nun läßt fich wohl nicht leugnen, daß unſer industrielles und gewerbliches Können in einem ge⸗ delhlichen Aufſchwunge begriffen ift, und daß ſich unſere Erzeugniſſe einen achtungsvollen Platz im Welthandel erworben haben und ihn auch zu behaupten wifſen. Allein dieſes Bewußtſein kann uns doch unmöglich genügen, um ſo weniger als es noch Leute, ja ſogar ganze Völker giebt, die es gern weiter bringen möchten, in der U⸗berzeugung, daß der Weltmarkts⸗Konkurrenzkampf von Jahr zu Jahr an Schärfe zunimmt, indem die Ausbreitung der Segnungen europäſſcher Ziviliſation immer weitere Kreiſe befähigt, in dieſen Wettbewerb einzutreten und ſomit das Verhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage im Welthandel zu Ungunſten der Ver⸗ käufer zu beeinfluſſen. Hiergegen giebt es kein anderes Heilmittel, als die Eröffnung neuer und die Belebung der Kaufkraſt alter Abſatzgebiete. Wir waren bis vor wenigen Jahren auf unſer eigenes nationales Wirtſchaftsgeblet angewieſen, in dem die Kaufkraft der Konſumenten aber wieder zu einem großen Teile von den Erfolgen unſerer nationalen Arbeit auf den auswärtigen Märkten abhängig ißt; dem Abſatz auf den auswärtigen Märkten haben aber unſere jungen Kolonien leider noch nicht einen beſonderen Impuls vermocht. Iſt auch alles Mögliche von Vereinen wie von ſeiten der Regierung geſchehen, um den Aufſchwung unſerer Kolonien zu fördern, hat ſich doch der große Teil des Volkes noch zu wenig an dem wichtigen Unternehmen beteiligt, unſere Kolonien recht bald zu dem zu machen, wozu ſie beſtimmt find, nämlich zu Lieferanten billiger Rohprodukte für die Textil-, Tabak⸗ und ſonſtigen Induſtriezweige und zu Abnehmern der Erzeugniſſe unſeres Gewerbe fleißes. Wir geſtehen nun freilich gern zu, daß unſere Kolonialpolitik, wie ſte unter dem Grafen Caprivi betrieben wurde, nicht dazu angethan war, das Ver⸗ trauen der großen Bürgerſchaft zu kolonieſatoriſchen Unternehmungen zu wecken. Die Verhältniſſe haben ſich heute indeſſen geündert. An Stelle des ödeſten Bureaukratismus iſt in unſerer bedeutendſten Kolonie a September das Syſſem hraktiſcher Arbeſt on Stelle des Kampfes das Syſtem wirtſchaftlicher Erſchließung getreten. Das wird, wie wir hoffen, dazu beitragen daß man die Bedeutung der nationalen Arbeit auf dem Gebiete der Koſoniſation für unſer geſamtes wirtſchaftliches Trachten und Streben mehr und mehr erkennen lernt und in weiteren Kreiſen zur praktiſchen Löſung der koloniſatoriſchen Probleme beiträgt. Voraus⸗ ſetzung iſt freilich, daß man die kolonjalen Fragen nicht weiter zum Gegenſtande unfruchtbaren Parte gezänks macht. Politiſches. Berlin, 19. Sept. Dem „Berl. Tagbl.“ geht aus Madagaskar ein Kabel⸗Telegramm zu, wonach bei Andriba am 30. Auguſt ein Gefecht ſtatt⸗ gefunden habe. Bi Ankunft der franzöſiſchen Truppen in Stärke von 2000 Mann ergriffen die Hovas die Flucht. Die Franzoſen erbeut⸗ten ein aus einer engliſchen Fabrik ſtammendes Geſchötz eine Menge Munition und Lebensmittel. Die Hovas zerſtörten auf dem Nüdkzuge alle Ortſchaften durch F ⸗uersbrunſt. Das franzöfiſche Hauptquartier wird am 30 Sept. in Antanarivo ankommen. Der Geſundbeitszuſtand der Truppen if jetzt ein beſſerer. In dem Telegramm beißt es welter, der Premierminiſter der Hobas habe ſeine Sekretäre ermorden laſſen, weil er ſie für⸗ franzoſentreu hielt. 8 Verſchiedenes. — Mückenloch (A. Heidelberg). 18. Sept. Sehr beklagenswerlh iſt folgender Vorfall: Spielten da am verwichenen Sonntage einige Kinder auf der Gaſſe. Kein Menſch nahm die Sache weiter in Acht. Plötzlich bört man einen Knall wie einen Piftollenſchuß. Und wie man näher hinſieht, ſteht Der Fluch des Mammons. Nobelle von Leo Werner. 9. Fortſetzung. „Sehr freundlich, ſehr gefällig von Dir,“ ſagte der Rittmeiſter, indem er aufſtand und in Begleitung . des Barons die Weinſtube verließ. * *. * Bernhard Berlitz führte, ſeitdem er als reicher Rentier mit ſeiner Tochter und Schweſter in die Refidenz gezogen war, ein ſonderbar's Leben. Für das füße Nichtsthun war der ehemalige Ritterguts⸗ bester ganz und gar nicht geſchoffen, und für langes Schlafen im Bette und langweiliges Gähnen in der Ecke eines weichen Soſas auch nicht. Sehr frühzeitig ſtand daher Berlitz auch j den Morgen in der Reſivenz auf und machte weite Spazier⸗ gänge durch die Straßen der Stadt und die weitere Umgebung. Ermüdet kehrte er gewöhnlich gegen zehn Uhr Vormittags von ſeinen welten Wanderungen zurück, und wenn die Damen ihn aufforderten mit ihnen einen Spaziergang zu machen, ſo wurde er brummig und übel gelaunt, gegen elf Uhr brach er dann aber gewöhnlich doch noch einmal in Begleitung ſeiner Tochter auf, um ihr die viel gerühmten Sehens⸗ würdigkeiten der Refidenz zu zeigen, und oft begleitete beide auch noch die Tante Suſanne und der Diener Dianſel. Nachmittags oder gegen Abend machte dann — Berlitz, wenn er die Damen nicht ins Theater oder Concert führte, gewöhnlich ſeinen dritten Ausflug allein. Dieſer Ausflug endigte gewöhnlich damit, daß Berlitz in einer Bler⸗ oder Weinſtube einkehrte, um feinen nicht gerade übermäßigen Durſt zu löſchen und fich Geſellſchaft zu ſuchen. 5 Die letztere fand er auch ſehr bald in der Perſon eines Ingenieurs Gumbrecht, der den biederen Berlitz eines Tages in ein Geſprͤch zog und ſo deſſen Bekanntſchaft machte. Gumbrecht war ein Ingenſeur ohne feſte An⸗ ſtellung und beſtimmte Arbeit, deſto mehr gab er fich aber mit Erfindungen und Gründungen neuer Aktien⸗ Unternehmungen ab, durch welche, wie er behauptete, unternehmungsluſtige Kapftaliſten viel Geld verdienen konnten. Dieſe ſchönen Pläne interreſſirten den nach immer mehr Gold verlangenden Berlitz natütlich ſehr lebhaft, den er ſah bei dieſen Projecten nur die Lichtſeite und kannte die damit häufig verbundenen ſchweren Enttäuſchungen nicht. Auch heute Abend ſaßen Berlſtz und Gumbrecht wieder in der Feeſen'ſchen Weinflube und der Ingi⸗ nſuer verſuchte den reichen Rentier für ſein neueſtes Ploj'ct, Pretroleumqu llen in der Torfhaide, welche ungefähr drei Meilen von der Reſidenz entfernt lag, zu entdecken. In den glänzendſten Farben ſchilderte Gumbrecht die Gewinne, welche eine ſolche Petroleum⸗ quelle abwerfen müſſe, und Berlitz horchte hoch auf, als er hörte, daß man mit cirea funfzia kauſend Mark ſchon einen lohnenden Verſuch, eine Petroleum⸗ quelle zu endecken, machen könne. „Wie ſteht es aber mit dem Nifiko, wenn ſch mich an dieſem Unternehmen betheilige?“ frug Ber⸗ litz den Ingenieur. „Wenn die Petroleumquelle nicht entdeckt wird, dann find wohl die fünzig tauſend Mark verloren.“ a 5 „O, durchaus nicht,“ entgegnete Gumbrecht⸗ „denn wenn wir ſelbſt dieſen ſchlimmſten Fall an⸗ nehmen, ſo bleibt uns der Grund und Boden, der zu den Ausſchachtungen nach der Petroleumquelle in der Torfhaide angekauft werden muß. Ebenſo können die Maſchinen und Geräthe, die man zu den Bohr⸗ ungen braucht, doch nicht ohne Weſteres werthlos werden.“ „Wie viel denken Sie, daß man Terrain zu den Bohrungen ankaufen muß?“ frug Berlitz weſter. „Möglichſt viel, denn ſobald eine Petroleum⸗ quelle endeckt iſt, dann ſteigt das umliegende Terrain wahrſcheinlich um das hunderkfache,“ war die Antwork. „Das iſt möalich,“ bemerkte Berlitz, „aber was koſtet itzt in der Torfhalde der Grund und Boden?“ „Jetzt ſſt er dort ſehr billig man kauft dork den Morgen für 160 Mark, böchſtens 200 Mark, und da immer einiges Gras darauf wächſt, ſo kann man daran nicht viel verlieren, denn für dieſen Preis kaufen die Bauern die Torfhaide immer wieder zurück.“ „Mit wieviel Capftel würden Sie ſich an dem