K 5 langen Jahren todt, der Vater iſt Wittwer geblieben ſckreſben bes Kalſers Fraß Jofeſ aß den deintſcken Kaiſer veröffentlicht, in welchem erſterer für die ihm ewordene Einladung zu den Stettiner Manövern einen Dank ausspricht. Der öſterreichiſch⸗ Herrſcher ebt weiter hervor, wie es ihm zur beſonderen Ge⸗ ugthuung gereiche, in der Mitte des deutſchen Heeres weſlen zu können, und ernennt dann Kalſer Wilhelm zum öfferreſchiſchen General der Cavollerie, um die herzlichen Beziehungen und die Waffenbrü⸗ derſchaft zwiſchen den beiderfeſtig en Heeren nur noch enger zu geſtalten. Bemerkenswerth find ferner noch die Wechſelreden zwiſchen den beiden kalſerlich 'n Freunden und Verbündeten anläßlich der Kaiſer⸗ manbber, in denen Kaiſer Wilhelm den Kalſer Franz Joſef bewegt bewillkommnete und letzterer ebenſo bewegt dankte. Neben den üblichen Dankerläſſen des Kaiſers an die Oberpräfidenten der Provinzen Pom⸗ mern und Brandenburg anläßlich der ſtaktgehabten Manöbvertage iſt dann noch die dem commandirenden General des 9. (schlöswig'ſchen) Armeckorps Grafen Walderſee durch ſeine Ernennung zum General⸗ oberſten der Armee mit dem Range ein's Feldmar⸗ ſchalls zu Theil gewordene beſondere Auszeichnung hervorzuheben. Graf Waldersee hat ſich als Fübrer des 9. Armercorps bei den Kalſermandvern außer⸗ gewöhnlich bervorgethan, welche Verdienſte in der lm ſetzt gewordenen milſtäriſchen Auszeichnung ihre Anerkennung gefunden haben, zugleich deutet die Rangerhöhung des Grafen Waldersee darauf bin, daß man in ihm wobl einen der deutſchen Armee⸗ führer in einem künftigen Kriege erblicken darf. Mit der Ernennung Walderſees zum Generaloberſten und Feldmarſchall ift die Zohl der böchſten Würden⸗ träger der preußiſchen Armee auf acht geſtiegen, denn Feldmarſchälle find Graf Blumenthal, Prinz Georg von Sachſen und Prinz Albrecht von Preußen, während die rangaleiche Seneralob ) rſtenwürde die Lroßherzöge von Baden und bon Weimar, ferner Fürſt Bismarck und Freiherr von Loe bekleiden. Verſchiedenes. — deddesbeim, 16. Sept. Bei der Baden-Badener Pferdeverlodſung am 13—14 Sept. 1895 fielen wieder folgende Gewinne: 4. Preis auf Nr. 23891 1 Zuchtſtute Ml. 2500 „22027 1 zweifitziger Wagen Mk. 1200 auf Nr. 23018 1 Pferd Mk. 800 5 „ 29 „ in die Colleete des Mk. 800 Heddesheim. 1 * * Herr J. F. Lang Sohn in 1 1 8 arks rüß ', 18. „Ein berbor⸗ ragendes Kunſtwerk eigenſter Art, ein Geſchenk des Kunftidrechslers Ed. Morgenſtern in St. Johann an unſeren Großherzog, ißt zur Zeit im hieſ. Kunft⸗ gewerbemuſeum ausgeſtellt. Es iſt dies ein Nauch⸗ tiſch, gearbeitet aus Fundſtücken vom Schlachtfeld bei Spichern. Die Tiſchplatte bildet ein aus dem Holz eines durchſchoſſenen Birnbaum s geferklates eiſernes Kreuz, das die Inſchrift „Spichern 4. Aua. 1870“ trägt und aus dem gleichen Holz ein Poſt⸗ ament mit der Büſte Kalſer Wilbelms enthält. An den acht Ecken des eiſernen Kreuzes befinden ſich die Adler der in der Schlacht bei Spicheren engagiert geweſenen franzöſiſchen Regimenter. In den bier Feldern des Kreuzes find Gronat⸗ und Shropnellſtücke angebrocht, welche geſchickt als Zigarren⸗, Streichholz und Aſchenbehälter, ſowie als Leuchter verarbeitet find. Das Kreuz iß an vier Chaſſ⸗potgewehren befeſtiat, meſche am Backen durch vier Yotagans mit einander verbunden find, Ein Schild enthält die Widmung des Kunſtwerks an den Großherzog. — Karlsruhe, 14. Sept. Das Groß. Miniſterſum des Inu en bat angeordnet, daß die Wohlmännerwablen om 11. Oktober zu beainn n haben. (Im Jaßr 1893 begannen die Wahlmänner⸗ wahlen am 19. Oktober.) — Würzburg, 16. Spt. Geſtern Abend fuhr ein Güterzug einem Perſonenzug bei der Ein⸗ fabrt in die Station Lohr in die Flanke. 5 Perſonen wurden leicht verletzt. 5 Wagen find entgleiſt. Die Verkehrsſtdrung dauerte 8 Stunden. Schuld an dem Unglücke wor, doß der Zugführer des Perſonenzugs infolge herſchenden Nebels über das Sperrfingnal hinausgefahren war. — Jagſtfeld, 16. Sept. (Bergwerks⸗Ein⸗ bruch.) Geſtern früb nach 6 Uhr wurde hier ein Erdſtoß verspürt. Leider ſtellte ſich beraus, daß die Urſache dieſes Stoß s der plötzliche Einbruch eines Telles der alten Steinſalzgrube der Kgl. Saline hier war. Die Lage ſſt iſchümm und es ſieht zu befürchten, daß des ſtarken Waſſerandrangs wegen der Bergwerksbetrieb an der ſeitherigen Stelle auf⸗ gegeben werden muß. Ein Glück iſt es, daß der Einbruch am Sonntag erfolgte, hoffentlich wird bald ein neuer Schacht abgeteuft und den zablreſch n Bergleuten dadurch wieder Beſchäftigung und Verdienſt zugewieſen werden. — Wilbelms hafen, 17. Sept. Der Kaiſer ſpendete 200 000 Mk. zum Bau einer evan⸗ 2 2 e Been, 17. Seht. In Brendu Rürzte . alte Glocke vom Glockentburm, zerdrückte zwei Arbelter ſowie den Sobn des Glockenlieferanten und berletzte drei andere Arbeſter lebensgefährlich. — Berlin, 15. Sept. Der „Lokalanz⸗ger⸗ 1 5 meldet aus Kiel: Der engliſche Dompfer „Zar 16 9 Alexander II.“ ſtrandete im Nordoſſſeekanal bel 10 l Schirrau, Kllometer 69, unweit Rendsburg. Trotz der Schleppverſuche mehrerer Kanalſchlepper iß der geſtrandete tiefgehende Dampfer noch nicht los gekommen. — Die „Voſſ. 31g.“ meldet aus Brüel; m 1 einer Meldung vom Konao ermordeten Soldan 2 des Kongoftaates ihren Kommandanten am 15, 9. 5 g Juli er. in Luleaburg. Wm — Graz, 16. Sept. In Frieſach i an benin, großer Brand ausgebrochen. Gegen 50 Gebzude brennen. Der Brand iſt durch ſpfelende Kinder her, — mſocht worden. Im gonzen find ſechszia Gebäuſſch⸗ keiten abgeßronnt; der Turm der Stadipforrlieche iſt theilmeiſe einge fiürzl. Um 8 Uhr Abends war der Brand weſentlich gedämpft, Menſchenperluſt find nicht vorgekommen. — Brüſſel, 15. Sept. Ein Luflpallon des bekannten Luftſeglers Tout⸗t zerrſß und ſürzte mit khan z A 1 0 ber Paſſagieren von einer Höhe von 600 Meter ab. fert Der Ballon war um 10 Uhr auf einem öffentlichen 41 Brüſſſer Plotz aufaeſtiegen, die Fohrt war ruhig, broͤbee der Ballon jedoch überladen und wahrscheinlich duch hie die heiß: Sonne zu ſehr erweſtert. Vier Neſſende 15 Labor find geſödtet: Luftichiffer Toutet, Kaufmann Deb, fungen Kolonialwaarenhändler Schays, ſämmllich aus Brüfſel, flug und der Engländer Rokes. * — Rom, 14. Sept. (Die Feſtperiode der Halt Feler des 20. September) wurbe auf dem Kapftol In harte durch eine feſtliche Vereinigung eröffnet, der Gall 2 als Vertreter Criſpi's und die Notabilktäten der Stadt beiwobnten. Die Eiſenbabnzüge führen zahl⸗ reiche ſtalteniſche und ausländiſche D⸗pukationen herbei, Nachmittags trafen die deutſchen Turner eln, A dem Babnbofe wurden dieſelben von den Mitgliedern des römiſchen Turnvereins und von einer Anzahl Mitglieder des italieniſchen Turnerbundes ſehr herz lich empfangen. Zum Empfang waren auch Genere Heuſch und Senator Todaro anweſend. Die Turne mit der Fahne an der Spitze, marſchierten noch de vor der Porte Pla gelegenen Palazzo Ferri, der ft ſte zum Logis beſtimmt war. Bei der Ankunft a Palazzo Ferrihielten Himmelen und Hoppe Anfprache die von den Turnern mit Beifall und dem Nuſe geliſchen Kirche. Es lebe Italien! aufgenommen wurden. „Es iſt die einzige Tochter des früheren Be⸗ ö ſtzers von Zundersdorf, Fräulein Emma Berlitz, welche ich für Dich als Frau im Auge habe,“ erwiderte Baron Blankenfeld. „If denn Herr Berlitz ſo reich?“ Rittmeiſter geſpannt. „Herr Bernhard Berlitz iſt in der That ſehr reich, denn ſein großes Rittergut Gundersdorf war ſchuldenfrel, als er es an mich verkaufte,“ „Das Rittergut war ſchuldenfrei, ganz ſchulden⸗ frei?“ rief der Rittmeiſter erſtaunt. „Das iſt ja frug der ein außerordentlich glücklicher Fall. Wie hoch ſchatzt Du das Vermögen des Herrn Berlitz lieber Arno?“ „Mindeſtens auf eine Million Mark!“ „Mindeſtens auf eine Million Mark!“ rief der Rittmeiſter wie elektreſtert. „Und Herr Berlitz hat nur eine Tochter, und keine Söhne, in welche das Erbe getheilt werden muß?“ „Bernhard Berlſtz befitzt nur eine Tochter,“ antwortete der Baron. „Iſt ſie jung, bübſch und wohl erzogen?“ frug der Rittmeiſter eifrig. „Emma Berlitz iſt eine hübſche, zierliche Blondine von noch nicht ganz achtzehn Jahren, und hat auf mich und auch auf meine Frau einen ſehr angenehmen Eindruck gemacht. Sie befitzt auch jedenſalls die Bildung ihres Standes, und das dürfte jedem ver⸗ nünftigem Freier genügen,“ berichtete der Baron Blankenfeld. „Was find aber ihre Eltern für Leute?“ forſchte der Nittmeiſter weiter. Die Mutter des jungen Mädchens iſt ſchon ſeit in Bezug auf die Wahl ſeines Schwiegerſohnes ſehr anſpruchsvollen Mann.“ „So!“ bemerkte der Rittmeiſter gedehnt. „Da könnte ich mir ja gleich bei meinem erſten Helraths⸗ pſane einen tüchtigen Korb holen.“ „Aber Alfred, wo denkſt Du denn hin!“ erwiderte der Baron. „Berlitz iſt eitel, hat vielleicht ſogar etwas vom Dünkel und Größenwahn in fich, und ein Schwi⸗gerkohn, welcher Baron und Ritt⸗ meiſter iſt, gefällt ihm von allen Fr⸗ſern um ſeine Tochter am beſten. Zudem wirſt Du doch durch mich und meine Frau mit der Familie Berlitz bekannt, und da kann doch von einer ſchroffen Abwelſun g keine Rede ſein. Außerdem werden wir wohl auch bald merken, was Du für Ausſichten haſt und ob Dit das junge Mädchen überhaupt gefällt.“ „Wle denkſt Du eine erſte Begegnung mit der Familie Berlitz zu arrangiren, Arno?“ frug der Rittmeiſter. „Das weiß ich jetzt noch nicht,“ meinte der Baron, „ich werde aber die Sache im Auge behalten und dieſen Herbſt oder Winter wird ſich ſicher Gelegenheit finden, daß Du unter meiner Protektion oder derjenigen meiner Frau die Bekanntſchaft der Familie Berlitz machſt.“ „Noch eine Frage, Arno. Berlitz ungefähr?“ 5 Der Baron lachte und entgegnete: „Ein alters⸗ ſchwacher Greis iſt Herr Berlſtz noch nicht.“ „Das habe ich auch gar nicht durch meine Frage erfahren wollen,“ gab der Rittmeiſter ebenfalls lachend zurück. „Ich batte im Gegentheil den Wje alt iſt Herr und ich halte ihn für einen ehrenwerthen, dabei allerdings auf ſein Geld ziemlich Stolzen und deshalb Gedanken, daß Herr Berlitz vielleicht noch ſo jung „Das balte ich nicht für wahrſcheinlich“ e widerte der Baron, „denn wenn Herr Berlitz belle auch erſt fünfzig Jahre alt und noch von blühende Geſundheit iſt, ſo hätte er, falls er es für g gefunden hätte, ſich wieder zu berheirathen, es jeden falls ſchon lange gethan, denn früher als Berl noch Rittergutsbefitzer war, hätte er für ſeine groß Wirtbſchaft eine Frau ſehr gut brauchen könne Er iſt, ſo viel ich weiß, aber ſchon ſeit ſechs ode ſteben Jahren Mittwer, und hat eine Schweſte Frau Suſanne Kühlmann, welche ebenfalls Witt iſt, in ſeinem Haufe. Dieſe führt Berlitz die Weiß ſchaft und vertritt Mutterſtelle bel feiner Tochle ſodaß er gar nicht nötig hat, fich nochmals zu be heirathen. Berlitz ſoll auch einen eſſernen Roy * beſttzen und ſo leicht keinen andern Willen neben fit füt anerkennen. Solche Männer entſchli⸗ ßen ſich bekanntlich Aal tal wenn ſie das Unglück hatten, Wittwer zu werde das Milel ſehr ſchwer zu einer zweiten Helrath.“ Wach eng „Ich bin Dir für deine freundliche Auskun und Deine wohl gemeinten Ruthſchläge ſehr zu Don verbunden, Arno,“ ſagte jetzt der Rittmeiſter bo Züllchow und drückte dem Freunde die Hand. „Ib denke, wir find immer gute Kamerade geweſen, Alfred, und da iſt es doch ſelbſtverſtändlich daß ſch Dir in einer fatalen Lage zu helfen ſuche Ich will übrigens heute Abend nach Gundersdor zurückteiſen und kann daher hier nicht mehr länge 1. de der — ——ů— 6 en verwellen. Die zehn tanſend Mark, welche ſch Di Spec leihen will, babe ich natürlich jetzt nicht bei mir Ich werde aber mit Dir zu meinem Bang aler He but Guſtav Zacharus gehen, und dort wirt Du daß ben bhſ. Geld erhalten.“ 0 . und lebensluſtig ſein könnte, um ſich noch einmal zu verheirathen.“ 0 Natkteter