König den Krupp'ſchen Bozer, die Konſumanſtalt und die Wohlfartseinrichtungen, worauf derſelbe um 1 Uhr zur Villa Hügel zurückkehren, dafelbſt um 3 Uhr diniren und um 5Uhr die Heimreiſe antreten wird. — Paris, 4. Sept. General Lambert bielt während der Gedenkfeier des Gefechts von Bazeilles dei Sedan eine Anlprache, in der er die furchtbaren Auftritte erwähnte, die angeblich durch die Schuld der Deutſchen ſich im Kampfe abſplelten. Als Beweis, daß er ſich hierbei nicht von irgend welcher vorgefaßten Leidenſchaft leiten laſſe, wolle er das ritterliche Benehmen des bay riſchen Hauptmanns Lilfignola beſonders rüͤhmend hervorheben, der Worte voll Tactgefüühl für die Befſegten gefunden habe und ihm perſöͤnlich gradezu ein Freund geworden ſei. Im main ber: „Vergeſſen wir nichts! Erinnern 8 wir uns!“ Perſchiedenes. — Ladenburg, 5. Septbr. Einen nicht geringen Schrecken überkam einige Gem inderatsmſt⸗ glieder einer benachbarten Gemeinde am Vorabende des Sedanfeſtes. Derſelbe genehmigte keine Mittel um das Feſt durch Kanonenſchüſſe ankündigen zu lönnen. hielten dom Bürgermeiſter die Erlaubniß, auf ihre Koſten ſchießen zu dürfen, wovon der Gemeinderat fand Gemeinderatsfizung ſtatt und im Verlauf der⸗ ſelben ertönten die erſten Schüſſe. Einige der Oemeinderatsmitglieder fuhren erſchreckt zuſammen, worauf denſelben durch den Bürgermeiſter der gewiß daß die Veleranen das Pulver und die Bedienung der Geſchütze bezahlen. — Heidelberg, 5. Sept. Heute Vormittag der langs der Anlage laufenden Eiſenbahnſtrecke Heldelberg⸗Wuärzburg ein junger, Mitte der zwanziger Jahre ſtehender Herr, der alsbald als Dr. Siegel Barmen relognoseirt wurde. Der durch die echte Schläfe gehende Schuß batte den ſofortigen Tod zur Felge. Das Motiv der That iſt bis zur Stunde noch nicht bekannt. 8 5 — Rohrbach (A. Heidelberg), 4. Sept. Eine ſcheußliche Mordthat wurde geſtern Nacht hier ber⸗ übt. Als der berwittwete Taglöhner Gottfried Zeh, welcher den Krieg 1870/71 mitgemacht hat und als braver und fleißiger Mann bekannt war, um 12 Uhr aus dem Gaſthauſe zum „Ochſen“, wo er aufwarten half, heimkehrte, wurde er im Thore des für eine Ehrengabe für die Beteranen, ebenſowenig Einige Mitglieder des Kriegervereins er⸗ noch keine Kenntniß deſaß. Am Samstag abend nach 11 Uhr erſchoß ſich unter einem Viadukt Haufes, wo er wohnte, don dem ledigen Mezger Eckert überfallen und durch mehrere Schüſſe g⸗tödtet. Der Mitzger, welcher früher Beſitzer des Gaſthauſes zum „Ochſen“, aber der Führung des Geſchäftes nicht gewachſen war, ſoll auf ſein Opfer nicht gut zu ſprechen geweſen ſein, well derſelbe als Arbeſter des jtzigen Beſitzers treu zu ſeinem Arbeitgeber hielt. Bei der Abführung ins Gefängnſß, welche heute Morgen erfolgte, ſoll der Mörder ſich ſtets lächelnd und mit triumphirender Miene umgeſchaut haben. Die Empöcung der hiefigen Einwohner gegen denſelben iſt eine ungeheure. Der Mörder ſtellte ſich lt. „Hlg. Ztg.“ nach der That ſelbſt der Polizei. Einem dinzugekommenen Schwager des Ochſenwirthes gegen⸗ über bedauerte er, daß er ſeinen Revolver nicht mehr zur Hand habe, um auch ihn zu liefern. — Karlsruhe, 3. Sept. Von einem von Pforzheim kommenden Güterzug riß in vergangener g Nacht eine Verkuppelung, ſo daß ſich die beladenen Wagen auf der Strecke zwiſchen Erfingen und Iſpeingen löſten und entgleiſten. Drei Magen fuhren aufeinander und gingen in Stücke. Das Geleiſe wurde dadurch auf längere Zeit geſperrt und der Verkehr geſtört. Die Paſſagiere des bon hier ab⸗ gehenden Theaterzuges mußten bei der Unfallſtelle in einem don Pforzheim entgegenkommenen Hilfszug umſteigen. Der Orient⸗Expreßzug wurde heute über Bretten geleitet. — Einen gräßlichen Tod fand ein Arbeiter in Büblerthal. Bei einer Betriebsſiörung in einer Sägmühle war er in den Schacht zum Waſſerrad geſtlegen, um nach der Urſache der Störung zu ſehen. Er hatte ſich hierbei auf die Welle geſetzt, hatte dieſe von ſeinen Mitarbeitern drehen loſſen und war dabei zwiſchen die Welle und die Mauer geraten, wo man ihn mit eingedrücktem Schädel eingeklemmt fand. — Appenweier, 4. Sept. Auf eine jämmerliche Weiſe iſt der erſt 24 Jahre alte Bahn⸗ arbeiter Hermann Kefer von hier ums Leben gekommen. Derſelbe wollte mit einem anderen Arbeiter noch einen Koffer einladen, als ſich der Zug in Bewegung ſetzte. Kefer ſtürzte und kam unter die Räder, welche ihm ein Bein abquetſchten. Der Verletzte wurde nach Appenweier gebracht, wo ihm das Bein omputirt wurde, ſtarb aber bald nach der Operation. — Eſſen, 3. Sept. Die auf den Krupp'ſchen Werken beſchäftigten Veteranen, etwa 1600 Mann, erhielten geſtern von Krupp je einen neuen Hundert⸗ markſchein als Ehrenſold. „ — Ittlingen, 4. Sept. Das Niederlegen der Reben im letzten Spaͤtfahr bat ſich gut bewätt und ſcheint ſich auch reichlich zu lohnen. Bel einem Gang in den Weinbergen fteht man den Unterſchled, ja außerordentlich ſtaunenswerthe Erſcheinungen. Auf der einen Seite bei niedergelegten Reben ſchwer beladene Stöcke mit Trauben, auf der andern Seſte, bei nicht niedergelegten, nur ganz wenige Siocke mit Mit ſelbſt'ewußter Miene und mit einem ſiolzen Lächeln in dem von Geſundheit ſtrotzenden Anlitze trat Bernhard Berlitz, der ehemalige Nittergutsbefttzer auf Gundersdorf und jetzige Nenkier in der Refidenz, in das Privatcontor des Banquiers Zacharus. Dieſer hatte als ſchlauer Menſchenkenner ſofort erkannt, daß er es mit keinem gefährlichen Gläubiger oder Inhaber eines von ſeiner Firma discontirten, aber inzwiſchen proteſtirten Wechſel zu thun hatte, und ſeine Furcht verſchwand, um einer hoffnungs⸗ vollen Stimmung Platz zu machen. Sehr freundlich erwiederte Zacharus den Gruß des eintretenden Berlitz und bat ihn, Platz zu nehmen. „Ich bin Guſtav Zacharus, der Inhaber dieſes Bank⸗ hauſes,“ begann er dann. „Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Berlitz?“ „Ich habe mein Rlttergut an den Herrn Baron von Blankenfeld verkauft,“ erwiederte dieſer mit aufgeblaſener Miene, „and mochte mit einem Theile meines Vermögens an der Börſe ſpeculiren oder auch durch Ihre Vermittelung gute Anlagepaplere kaufen. Durch den Herrn Baron von Blankenfeld iſt mir Ihr werthes Bankhaus empfohlen worden, denn der Herr Baron macht ja bereits feit Jahren mit Ihnen Geſchäfte, wie er mir neulich erzählte. Da ich nun eit kurzem in die Refidenz übergeftedelt bin und hier kein anderes Bankhaus kenne, ſo wende ich mich vertrauensvoll an Sie.“ „Ihr Vertrauen ehrt mich,“ erwiderte Zacharus verbindlich, „auch kann ich Ihnen ſchon jetzt ſagen, Herr Berlitz, daß gerade in gegenwärtiger Zeit eine Anzahl recht guter und große Gewinne versprechende „Das paßt ja ausgezeichnet,“ rief Berlſtz mit vergnügtem Geſichte. „Nun fragte es ſich vor allen Dingen, welche Summen Sie für die beabſichtigten Sheculations⸗ geſchäfte zur Verfügung haben, Herr Berlitz, und in welcher Art und Weiſe Sie mit mir in Geſchäfts⸗ verbindung treten wollen?“ frug Zacharus mit blitzenden Augen und lauernder Geberde. „O, Geld iſt da,“ ſchmuntzelte Berlitz lächelnd und klopfte protzenthaft auf ſeine Taſchen. „Ich kann hundertauſend Marklanlegen, ich kann zweihundert⸗ tauſend Mark anlegen und kann es ſogar mit drei⸗ hunderttauſend Mark verſuchen. ganzes Vermögen ſtecke ich nicht in die Börſenpapiere, ſondern nur einen Thell.“ „Sind Sie ſo reich, Herr Berlitz? Sie verzeihen doch dieſe Frage?“ ſagte Zacharus lächelnd und klopfte dem ſpeculationsluſtigen Berlitz vertraulich auf die Schulter. „Nun unter uns Geldleuten brauche ich ja das über mein Vermögen nicht zu verſchweigen, was in meiner früheren Heimath in Gundersdorf die Spatzen von den Dächern pfeifen,“ entgegnete Berlitz. „Ich habe mein ſchuldfreies Rittergut Gundersdorf für 800,000 Mark an den Baron von Blankenfeld verkauft, und ich beſaß auch vorher bereſts einige Capitalien.“ „El, ei, da find Sie ja ein wahrer Kidſus, Herr Berlitz, und können an der Börſe groß, fehr große Geſchäfte machen und hier in der Reſidenz fürſilich leben.“ „Das wollen wir auch,“ erwiderte Berlitz prah⸗ leriſch. Papiere verhältnißmäßig zu recht niedrigem Pleiſe zu verkaufen find.“ a welcher geſchickt die Gelegenheit benutzte, um „Haben Sie Familie frug Zacharus weiter, N Natürlich mein ſic für] find Fkeigern ni Trauben. Alſo das Nlederlegen oder Trechen ſſt zu Peter empfehlen. Bei der grgenwärkig ſchönen Witterung ina 9 macht das Wachsthum der Trauben rieſenhafte Forl⸗ khöcgm, unt ſchritte; ſchwarzes G wächs in den Sommerſagen n Sehenſchaſten d entwickelt ich beſonders gut. Auch das Spritzen aner Iffatlih der Reben follte nicht verſäumt und mehrmals im + 1 und — Jahr vorgenommen werden. 1 aochaftlcher Ger — Zwickau, 3. Sept. Auf der Jie eum endgiltig Zwickau⸗Oelsnitz iſt ein Güterzug in Folge des 115 Sten bret maſſenhaften Auftretens von Schnecken zum Stehen 8 gekommen. Die Räder geiffen erſt wieder, nachdem h vn der Li ge Sand geſtreut worden war. 5 nb . 931 — Fünfkirchen, 5. Sept. Durch Einfurn lier im eines Neubaues ſammt Gerüſten wurden 40 Arbeſter verſchüttet. Einer iſt getödtet, 36 find ſchwer, davon ht i Ar. 965 6 lebensgefährlich, die übrigen leichter verleht, ien 3 — Paris, 6. 1 91 1 1 125 f. ranzöfiſcher Städte giebt ſich eine ſehr gereizte 1205 e gegen die Regierung kund, weil lehterr f lag 5 die von Spanien nach Südfrankreich eingeſchlebpte 5 25 1 Unfitte der Stierkämpfe endlich doch verboten hal, gz, 1. 1209 Speciell in der Stadt Boyonna iſt es in den letzten 1 in den Tagen wegen dieſes Verbots zu wiederholten Umuhen K en. Ac. gekommen, bei denen schließlich das Militär einſchrütt. z 711 1210 Die Stadtverwaltung von Nimes aber hat der abu a l Regierung zum Trotz ſogar die Abhaltung eines I on. Stierkampfes mit freiem Eintritt am 8 d. M. 12 1618 beſchloſſen, welche förmliche Verhöhnung ſich die in 0 Regierung nicht gefallen loſſen kann. Ken, — Paris, 5. Sept. Heute Nachmittag e 5. 1097 lief ein ſchlechtgekleideter Mann an der Thüte deß dug 3 Rothſchildſchen Hauſes vorbei, in der Rue Lafiite, 8 in. Ader und warf ein umfangreiches Pocket Inter den Thet⸗ 23 geſgaßt zn bogen. Er verſuchte dann zu entfliehen. Um Unglac zu verhüten, rief der Pförtner und ein Bureaudſener 5 den im Hauſe anweſenden Leuten zu, ſich ſchnell davon 10 zu machen, während ein Poliziſt mit Hilfe Borlber⸗ gehender den Menſchen trotz heftiger Gegenwehr feſtnahm. Er wurde aufs 1 1 g wohin auch Polizeipräfect und Staatsanwalt kamen, Das Packet, 05 55 Bombe enthielt, wurde aufs flädt. 4 11 Ale 2 icche Loboratorlum gebracht. Der Behaftete l 2, Jah fe ah alt. Man glaubt an ein anarchiſtiſches Sprengverbrechen. 75 5 — die . Att. die Verhältnifſſe des neuen Kunden ſovſel als möglſch * 25 n unterrichten. f „Ich bin Wittwer ſeit langen Jahren und ge um dolze befitze nur eine Tochter,“ berichtete Berlſtz. „Außer⸗ dem lebt meine ebenfalls verwittwete Schweſter bel Lanta den mir, die den Haushalt führt.“ „Falls Sie hier in der Reſidenz noch wenige heſan 2 Freunde beſitzen und durch mich in vornehme Keeſſe eingeführt zu werden wünſchen, bin ich ſtets gern Heute 50 bereit, Ihnen gefällig zu ſein, Herrr Berlitz, und i ſicher wird auch meine Frau gern Ihre Fräulein 9 5 Tochter unter ihren Schutz nehmen. 0 Sie find ſehr freundlich Herr Zacharus,“ enk⸗ 1 In dänctlices gegnete Berlitz, „und ich werde gewiß ſpäter gern von Ihrer Gefälligkeit Gebrauch machen, denn ſch din in der Refidenz ſo gut wie fremd.“ „In welcher Weiſe wünſchen Sie nun in geſchäftliche Verbindungen mit mir zu treten, Her Berlitz?“ frug der Banqufer, dem Geſpräche eine andere Wendung gebend. „Ich bitte, mir entsprechende Vorſchläge zn machen,“ bemerkte Berlitz. „Nun das einfachſte wäre, da ich doch die Speculationepopiere für Sie kaufen muß, daß Sie bel mir Werthpaplere ungefähr bis zur Hohe der Summe, mit welcher Sie ſpeculiren wollen, deponlren. Sollten Sie zur Zeit keine Werthpapiere zur Ver⸗ fügung haben, ſo können Sie natürlich auch baares Geld einzahlen. Zurückziehen können Sie Ihr Gut⸗ haben bei mir natürlich zu jeder Zeit und zuvor ohne jede Kündigung. Auch mache ich Sie darauf aufmerkſam, daß Sie ſelbſtverſtändlich vom Tage der Uebergabe eines Depots von Werthpapleren oder elner geleiſteten Einzahlung bei mir entſprechend alkreditirt oitſetzung folgt.) mag fe un lahlreiche B.