bon 1870% 1 bringt die „Nordd. Allg. Ztg.“, in demſelben würd es bedauert, daß die beſtebenden Geſetze keine Handhabe böten, um dem baterlands⸗ loſen hetzeriſchen Treiben, das ſelbſt vor den frechſten Beleidigungen des verewigten Heldenkaiſers nicht zurückſchrecke, der ſozlaldemokratiſchen Blätter ent⸗ gegenzutreten. Die „N. A. Z.“ fordert daher, daß ſich die Regierung an die geſetzgebenden Köiperſchaften wende, um Mittel zu ſchaffen, durch welche ſolchen Ausſchreitungen Halt geboten werden können. Es ſei in der Zeit, zu zeigen, daß das deutſche Volk die nationalen Gedenktage durch Flegeleien ſozial⸗ demokratiſcher Federhelden ſich nicht verkümmern und 5 10 Andenken ſeiner großen Männer nicht beſudeln affe. — Berlin, 28. Aug. Die Morgenblätter beröffentlchen die Grundzüge für die Organiſation des Handwerks, wie ſie der kürzlich hier ftaltgehabten Handwerkerkonferenz von der Reglerungskommiſton vorgelegt und von ihr beraten wurden. Die Grundzüge find: Zwangsorganiſation des Handwerks, Regelung des Lehrlingsweſens, Errichtung von Handwerker⸗ kammern; Innungen ſollen nun für gleiche oder verwandte Gewerbe gebildet werden; Innungsmitglieder werden kraft des Geſetzes die ſelbſtändigen Handwerker ſein; die Verfaſſung der Innung iſt durch ein Stutat geregelt, welches die höhere Verwaltungsbehörde erläßt; in den einzelnen Bezirken der Handwerkerkammern werden Innungsausſchüſſe errichtet. Kaſſel, 28. Aug. Der Kaiſer und die Kalſerin find ſoeben von Wilhelmshöhe unter begeiſterten Kundgebungen der Bevölkerung abgereiſt. Kurz vorher wurden noch im Schlo ſſe der Oberpräfident der Prodinz Heſſ n⸗Noſſau, Magdeburg, und der Tomman⸗ dirende des XI. Armetcorps, General der Infanſerie b. Wittich, empfangen. Der Kaiſer hatte morgens noch Beſuche in der Stadt gemacht. — Mainz, 28. Aug. Die Kritik der Raiſers Aber die Leiſtungen der Truppen gelegentlich der Cefechtsübungen und Parade am Montag war eine güänſtige. Er ſprach ſeine vollſte Anerkennung und größte Zufriedenheit über die ausgezeichnete Haltung und den hohen Grad der Ausbildung der Truppen aus. An die Kritik knüpfte der Kaiſer noch eine kleine Anſprache an die Offiziere, in der an die Sreßthaten der Armee unter ſeines Großvaters tuhm⸗ reicher Führung vor 25 Jahren, erinnerte. Speziell gedachte er der heſfiſchen Truppen, die ſich unter der ührung des Vaters des j tzigen Großherzogs unver⸗ Zängliche Lorbeeren errungen. Zulitzt forderte der zlere auf, ſie möchten den vorzüglichen Geiſt, der in den Tiuppen herrſchte, pflegen und je vollkommener unſere Armee ſel, deſto ſicherer ſeien wir des Friedens, — Mainz, 28. Auguſt. Wie nach dem „Ff. G.⸗A.“ verlautet, hat der Kaiſer den Großher⸗ zog von Heſſen bel der Parade zum Generalleutenont ernannt. Verſchiedenes — Neckarau, 27. Aug. Zur Förderung des evangeliſchen Kirchengeſanges veranflaltete der hieſige evang. Kirchenchor in der hiefigen neuen Kirche am 15. September ein Kirchengeſangfeſt, bel welchem ſich 12 Vereine aus den Bezirken Mannh im, Schwetz⸗ ingen, und Heidelberg mit zuſammen ca. 600 Sängern und Sängerinnen betheiligen werden. Außer drei Geſammtchören wird jeder Verein einen Sp.⸗zialchor vortragen. Der Präſtdent der badiſch'n Krchen⸗ geſangvereine, Herr Oberhofprediger D. Helbing, wird dem Feſte anwohnen, und eine Anſprache halten. — Karlsruhe, 27. Auguſt. Das badiſche Miniſterium hat Erhebungen angeordnet über die Flage des Flaſchenbierverkaufs. — Karlsruhe, 28, Aug. Die Arbelten für die electriſche Ausſtellung ſind ſo ziemlich fertig geſtellt, und man darf ſchon jetzt ſagen, daß dieſelbe in dem, was ſie bieten wird, alle Erwartungen über⸗ trifft. Die Zahl der Ausfteller iſt eine ganz impoſante und giebt ein klares Bild über die Fotſſchritte, welche in den letzten Jahren auf dieſem Gebiete gemacht worden find. Alles iſt überfichtlich gruppirt, und man darf der Ausſtellungskommiſſton das Zeug⸗ niß ausſtellen, daß ſie mit Lust, Liebe und Eifer ans Werk gegangen iſt. Während der Dauer der Ausſtellung erſcheint wöchentlich zweimal eine offizielle Ausſtellungs⸗Zeſtung im Verlage von Ferd. Thler⸗ garten. Die Eröffnung der Ausſtellung findet kom⸗ menden Sonntag den 1. September ſtatt. S. K. H. der Großherzog wird der Eröffnungsfeier beiwohnen. — Barmen, 29. Auguſt. Ja den Wupper⸗ ſtädten Elberfeld — Barmen wird die Geſammtſumme des Ehrenfolds, der dort am Sedanstage unter die anſäſſigen minderbemittelten Veteranen aus den Kriegen von 1864. 1866 und 1870 — 71 vertheilt werden ſoll, den Betrag von ca. 80,000 M. ergeben. Die Hälfte der Summe iſt aus freiwlligen Beiträgen aus der Bütgerſchaft der Schweſterſtädte zuſammengeſetzt, zu denen jede der beiden Kommunen für ſich 20,000 M, nach dem Beſchluß der Stadtverordneten zuſteuerte. — Berlin, 29. Aug. Das „Berl. Tagebl.“ meldet aus Conſtankinop⸗!: Fürchterliche Bion haben die kleinaftatiſchen Städte Amaſſa und Abglg heimgeſucht. In der lizteren Stadt, wo gleichzeitig die Cholera herrſcht, find acht hundert Haͤuſer darunter der chriſtliche Stadttheil, niedergebrannt, — Poſen, 28. Auguſt. In Karczewo del Schmiegel brannte ein Arbeitshaus nieder, wobeſ ſechs Perſonen ihren Tod fanden. — Amſterdam, 27. Auguff. In eſner Sägmüßhle von Hoogezand, Provinz Gronigen, brach heute Feuer aus, durch welches mehr als 12 Hauſer, eine O lmühle und eine Briicke zerſtört wurden. Daz Feuer wütet noch weiter. Mehrere Häuſer ſowſe die Kirche find gefährdet. Menſchen find bisher nicht zu Schaden gekommen. — Ibrea, (Italien), 28. Auguſt. Dur die Exploſion einer Petroleum Lampe gerieth in dem Oite Riborkone ein zur Aufbewahrung von Büchern beſtimmtes Lokal in Brand. Bis j cz find vierzehn Leichen und viele Verwundete aus den Trümmein des zerſtörten Hauſes gezogen worden. — Graz, 28. Auguſt. In Eggenberg fand geſtern der Prinz Ernſt Rohan, der jungſte Bruder des regierenden Fürſten Johann, auf furchtbare Weiſe ſeinen Tod. Als er ſeinen Hund für die beabſichtigte Jagd an der Leine nehmen wollte, entlud ſich ſein Jagdgewehr, und der Schuß ging dem Peinzen in das Kinn. Der Kopf wurde derartig zerſchmeſterl, daß der Tod ſofort eintrat. Nach einem anderen Gerücht ſoll Selbſtmord vocllegen. ö — Mark Twain hat ſchon wieder einen Noman vollendet, hier iſt er: Die Ee. Eine konden⸗ ſierte Studie aus aller Welt. Im Theater, in der Kirche, im Konzert; ein Blick hin, ein Blick her, ein Lächeln, ein Seufzer, die Hand auf's Herz. Roſa Papier, Liebesbriefe bin und her. Ein Hand⸗ ſchuh, eine Blume, noch ein Kuß, Seufzer um Seufzer, „Dich oder keinen!“ „Dich oder den Tod!“ „J ſpreche mit Papa.“ Erkundigungen. „Seſd glücklich meine Kinder.“ Ausſtellung. Ausſtattung. Kirche, Sakriſtei. Blumen. Diner. Champagner. Hoch! Hoch! Hoch! Bahnhof. Abfahrt. Thränen. „Mein armes, armes Kind!“ Coupe Tunnel. Endlich allein, Venedig. Florenz, Mailand, Neopel. O, Wonne, Won⸗ ne, Wonne, Wonne. Zu viel! Nach Haus zurück! O, ſüßes Heim! o, Liebesneſt. Abgekühlt. Ein Kind! erneutes Glück. Zweites Kind! er neu tes Glück. Dritt tes K.. ind! viertes Kind! III.. fünftes. Kind ſe . . . . Hol' der Teufel die ganze Geſchichte. „Ich bin jetzt wirklich im Zweifel darüber, ob wir dem Herrn Baron die Obligation zurückgeben, oder ob wir dieſelben kaufen, denn bei der jetzigen Conjunktur könnten wir dem Herrn Baron doch nur zu nledrigem Preiſe die ſonſt guten Papiere abnehmen und ich möchte nicht, daß der Herr Baron, der ſeit längerer Zeit mit uns in Geſchäftsverbindungen ſteht, an den Obligationen Geld verliert. Wir können aber vielleicht in einigen Tagen die Obligationen zu einem guten Preiſe an der Börſe für Rechnung des Herrn Barons verkaufen. Bitte, geben Sie ihm die entſprechende Antwort und ich will doch einmal gleich ſelbſt nachſehen, was für Ausfichten die Obll⸗ gatlonen jetzt haben und dem Herrn Boron ſelbſt noch Beſcheid ſagen.“ Der Kaffirer ging hinaus, um ſich ſeines Auf⸗ trages zu entledigen und Zacharus blätterte inzwiſchen fieberhaft in einigen alten und neueren Courszetteln herum. Dann erhob er ſich haſtig, um dem Baron von Blankenfeld noch in der Anſchauung zu beflärken, daß bei plötzlichem Verkaufe der Obligationen nur ein niedriger Preis für dieſelben erzielt werden könne. Dem Baron, der an ſeinen ſoliden Verthpapieren kein Geld verlieren wollte, leuchtete deshalb der nobele Vorſchlag des Banqulers alsbald ein, und in drei Tagen wollte der Baron dann wieder kommen, um ſich nach dem Verkaufe der Obligationen zu erkundigen. „Gott ſei Dank, doß der Baron den Vorſchlag annahm,“ dachte dann der Bar quier Zacharus, als er aufathmend in ſein Privatkontor zurücktrat und ſich den Angſtſchweiß von der Stirne wiſchte. „Das war ja ein ganz unerwarteter Zwiſchenfall, der meine ganzen Berechnungen über den Haufen zu Schubfache ſeines Schreibtiſches ein kleines Buch hervor und ſuchte und blätterte darin. „Ja, ja, es find für dreihunderttauſend Mark Obligationen, welche der Baron von Blankenfeld von mir zu fordern hat,“ ſagte er dann leiſe vor ſich hin und blickte mit einem böſen Blicke nochmals in das kleine Buch in welches die tiefſten Geheimn ſſ⸗ des Banquiers Zacharus verzeichnet waren. „Dos Geld für den Baron muß auf irgend eine Weiſe geſchafft werden.“ Bankhäuſer und mihrete Börſenſpeculanten noch haſtig Briefe. Dann trat der Contordiener ein und meldete, daß der Wagen des Ban quler vorgefahren ſei. Herr Zacharus zog ſeine Uhr. „Es iſt bereits 4 Uhr,“ murmelte er erſtaunt, „und ich muß nach Hauſe.“ Der Diener reichte ihm Hut und Stock, und wenige Augenblicke ſpäter fuhr Herr Zacharus in ſeiner eleganten Equſpage, welche mit zwei ſtolzen Rappen beſpannt war, davon „Guten Tag, Valeska,“ ſagte Zacharus mit erzwungener Freundlichkeit zu ſeiner ſchönen Frau und küßte ihr zärtlich die Hand, als er in das Wohn⸗ zimmer ſeiner Villa trat. „Du kommſt heute ſehr ſpät, Gustav, „ erwiderte die Dame und ein leiſes Schmollen prägte ſich in ihrem ſchönen Giſicht aus. „Du liebſt doch ſonſt ſehr die Pünktlichkeit, und heute läßt Du mich ſo lange warten.“ „Geſchäfte, Geſchäfte hielten mich zurück, Valeska,“ erwiderte der Banquler entſchuldigend. „Jetzt in der todten Jahreszeit halteſt Du ſo werfen droht!“ Dann zog der Banquier aus ei 5 7 25 7 viele Geſchäfte?“ frug Frau Zacharus. ö dings und . Herr Zacharus ſchrieb an einige befteundete waren ſie nicht gerade angenehmer Natur. Mehrere meiner Spekulatſonen find in Folge des raffinirten Treibeus der Contremine gänzlich fehlgefchlagen, außerdem will es ein unglücklicher Zufall, daß einer meiner beſten Kunden ſein bedeu⸗ tendes Guthaben plotzlich zurückverlangt. Ich habe große Verluſte zu decken und muß außerdem noch bedeutende Summen flüſſig machen, um meinen anderen Verpflichtungen gerecht zu werden. Dies verurſacht Arbeit, Kind, biel Arbeit.“ „Armes Männchen, wie bedauere ich, daß Du kurz vor dem Antritt unſerer Reiſe noch ſo geplagt witſt,“ entgegnete die Dame mit liebenswürdigen Theilnahme. „Aber bitte, komm nun mit mir zu Tiſch, und vertreibe Dir die ſchlechte Laune durch ein Glas Wein.“ Zacharus folgte ſeiner Gemahlin in das anſtoßende Spelſezimmer und ſetzte ſich mit ihr zu der heute um eine volle Stunde verspäteten Mittogstaffel. Während des Eſſens blieb Zacharus, ganz entgegen ſeiner ſonſtigen Gewohnheit, ſehr ſchweſgſam, und auch der vorzügliche Wein, den er krank, vermochte ſein G müth nicht eruſtlich aufzuheſtern. „Du ſcheinſt beute wirklich ganz unverbeſſerlich ſchlecht gelaunt zu ſein,“ erlläcte Frau Zacharus ihtem Gatten am Ende des Mittagsmahles, „denn auf alle meine Fragen haſt Du nur einfilbige Antworten.“ „Die berdrießlichen Angelegenheiten gehen mik nicht aus dem Kopfe,“ antwortete Zacharus und ein bitteres Lächeln ſpielte um ſeine Mundwinkel. „So haſt Du wohl gar über Nacht ernſte Sorgen bekommen, Guſtav,“ frug ſie gespannt und richtete ihre großen dunkeln Augen ſcharf auf das Anlitz des Gatten als wollte fie in ſeiner Seele le Fortſetzung folgt. 1 71 0 * ſen. Nafeic 1. An a, halb, WE Nen 1 e en 50 9 1e einföckge ſamcaltlichen 4 enhun en den 28. Bütgermefferan Hartmann 2028. Am 1 den 10. 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