n „Aug. Heule früh flürz ch die Ebefrau des Mbbelpolſterers Jakob K. von Ludwigsburg in Mühlburg in ſelbſtmörderiſcher Abficht vom 5. Stock zum Fenſter hinaus. Sie war sofort tot. Häsuliche Zwiſtigkeiten ſollen das Motiv der Thot geweſen ſeen. — Obertürkheim, 24. Aug. Heute nach⸗ mittag 5 Uhr ereignete ſich hier ein entſetzlicher Unglücksfall. Der Tübinger Perſonenzug Nr. 213 begegnete auf biefiger Station dem üterzug Nr. 932. Wagenwärter Rühle von Derendingen verließ ſeinen Zug und betrat das erſte Geleiſe, auf welch m fich gerade der Güterzug rückwärts in Bewegung ſetzte. Er wurde don einem Puffer erfaßt und auf die Schienen geſchleudert, ſo daß ihm die Räder ſchief über Bruſt und Uaterleib gingen. Nach einigen Minuten erlöſte der Tod den Ueberfahrenen von ſelnen fürchterlichen Schmerzen. Wie verlautet, hinter⸗ läßt der ſo ſchnell aus dem Leben Abberufene eine Wittwe mit mehreren Kindern. — Meiningen, 25. Aug. Das Mein⸗ ingen'ſche Dorf Roßdorf wurde geſtern von einem 1 Brandunglück heimgeſucht. Ueber 40 Häuſer wurden eingeäſchert. Viel Vieh iſt verbrannt. — Straßburg i. Elſaß, 24. Aug. (Brand.) Ein heute nacht in Rosheim ausgebrochenes Groß⸗ feuer legte 25 Häuſer in Aſche. — Aachen, 25. Auguſt. In der Lehrlings⸗ pflegeanſtalt der Franziskanerbräder erſtach letzten Freitag Abend ein Pflegling einen anderen, mit dem er beim Kartoffelſchälen in Streit gerathen. — Antwerpen, 21. Auguſt. In Abweſen⸗ beit ſeiner Eltern wurde beute das Zjährige Töͤchter⸗ chen des Polizeiſergeanten Beuckelaers in der elterlichen Wohnung von einem in demſelben Haaſe wohnenden Kinde erſchoſſen. Beuck⸗laers hatte im Wohnzimmer einen Revolver an die Wand gehängt, mit welchem die Kinder geſpielt haben müfſen. — Brüſſel, 25. Aug. Heute früh 8 Uhr hatte der von Brüſſel nach Deutſchland abgegangene Erpretzug auf der Station Tirlemont einen Zu⸗ lammenſtoß mit einem daſelbſt haltenden leeren Zuge. Der Bahnhbofsvorſteher wurde getödtet; ſonſt iſt niemand verletzt worden. Paris, 25. Aug. Geſtern nachmittag langte ein mit der Adreſſe des Barons Alphons von Noth⸗ ſalld und der Bemerkung perſönlich, ſowie mit drei Füͤnſcentimesmarken verſehener Brief großen Formats im Palais Rue Florentin ein. Kraft ſeiner Voll⸗ macht eröffnete für den in Trouville weilenden Baron von Rotbſchild deſſen Domänenchef Giokowiß den Brief; p ötzlich erfolgte ein Knall und der Domänen⸗ chef verſpütte einen brennenden Schmerz an den Augen und blutete an den Händen. Die Aerzte konſtatirten eine bedenkliche Augenberletzung durch Queckfilberſublimat, das ſich im Couvert befand. Das Couvert enthielt zwei leere Kartonſtreifen. Auf die Nachricht don dem Attentat begaben ſich der Generalſektetär der Polſzelpräfektur Laurant und der Chef des flädtiſchen Laboratoriums Girard nach der Wohnung Rothſchilds und ermittelten, daß der Brief in einem großen weißen Umſchlag enthalten war. Girard glaubt, daß der Sprengſtoff behälter aus zwei Kartonblättern beſtand, zwiſchen denen eine Quantität Kaallfilb'r lag. Die Ränder des Umſchlags ſeien verſtärkt geweſen, um den Oeffner des Briefes zu zwingen, eine mäßige Kraft anzuwenden, wodurch der Entzünder ausgelöſt werden ſollte, Es iſt wunder⸗ bar, daß der Brief durch die zahlreichen Abſtempelungen nicht ſchon vorher explodierte. Die Polizei bezweifelt, daß das Attentat anarchlſtiſchen Urſpeungs ſei, nimmt blelmehr an, daß es die That eines Bittſtellers ſei, diſſen Anſprüche nicht voll befriedigt wurden. Der Abſender, mit den Gewohnheiten des Barons nicht vertraut, glaubte, daß die Bemerkung „eigenhändig“ den Vollmachtträger abhalten würde, den Brief zu öffnen. Uebriegens hält die Polizei nicht für aus⸗ geſchloſſen, daß auch andere Perſönlichkeiten Sendungen typlofiven Inhalts von dem Profeſſionsbettler erhalten dürften, wenn ein folcher den Racheakt erſann. Nach den weiter vorliegenden Meldungen b gaben ſich geſtern Abend der Staatsanwalt und der Unterſuch⸗ ungsrichter nach dem Rothſchild'ſchen Hauſe in der Rue Laffftte. Giokowitz hat außer ſeinen anderen Verwundungen eine ſchwere Verletzung am Bauche erhalten. Seine Hoſe iſt vielfach durchlöchert. Der Verletzte konnte die Fragen des Beamten beantworten, jedoch mit ſchwacher Stimme. Er ſei der Anficht, die Höllenmaſchine habe aus zwei Platten beſtan den. Der Umſchlag habe denjenigen ähnlich geſehen, wie ihn die täglich bei Rothſchild eingehenden Sendungen zu Veranſtaltungen von Wohlthätigkeitswerken haben. Um die Platten aus dem Karton herauszunehmen, müſſe man kräftig ziehen. Der Eutzünder würde in derſelben Weiſe in Thätigkeit geſetzt, wie die Konfiſeure es bei den Knallbonbons einrichten, bei welchen der Entzündungs⸗ Stoff in der Mitte ſich befindet und dort aufflammt. Nach ſicheren Nach⸗ richten find die Verwundungen des Giokowitz nicht ſo ſchwer, als man anfangs geglaubt hat. Es gelang — — macht mit meinen Erſparniſſen zuſammen mehr als eine Million Mark. Nun bin ich Millionär und brauche mich hier auf Gundesdorf nicht mehr zu plagen und mit Knechten und Taglöhnern herumzu⸗ ärgern. Emma! Suſanne! Wo ſteckt ihr denn?“ Und als dieſelben eilig herbeikamen, verkündete Berlitz ihnen mit lauter Freude, daß er ſein Ritter⸗ gut Gundesdorf für 800,000 Mark an den Baron von Blank nfeld verkauft habe, und las ihnen den Brief vor, welcher ſich auf den Kaufabſchluß bezog. Erſtaunt, faſt beſtürzt nahmen Emma und die Tante die Nachricht von dem Verkaufe des Ritter⸗ gutes auf, und als letztere ſchüchtern fragte, warum der Verkauf ſo plötzlich gekommen ſei, fuhr er fie barſch an und ſagte: „Du mußt doch b'greifen, Suſanne, daß ich Gundersdorf zu einem enorm hohen Preiſe verkauft habe und daß ich an dieſem Verkaufspreiſe mehr verdiene, als wean ich das Gut noch zehn Jahre ſelbſt bewirthſchaften würde. Der Baron von Blanken⸗ feld iſt ein ſchwer reicher Herr und batte es haupt⸗ ſächlich auf die großen und gutgepflegten Wälder Gundersdorfs abgeſchen. Aber die Wälder waren mir nicht ohne das Rittergut feil und ich habe die günſtige Gelegenheit benutzt, um meine ganzen Beſitz⸗ ungen zu verkaufen.“ „Wir müſſen alſo Alles, was wir hier in Junders dorf befltzen, an den Herrn Baron abtreten?“ frug Emma kleinlaut. „Nartürlich Alles, Haus, Hof, Vieh, Wagen, Maſchinen, Setäthe, Gärten, Felder, Wieſen, Teiche und Wälder. Dafür empfange ich aber auch von dem Kuufer die große Summe von 800,000 Mark. Weſßt Du, was eine ſolche hohe Summe zu bedeuten Kinde Dieſelbe Tante, „aber ſobald es Dein Vater wünſcht, dann —.— in das Auge gekommen waren, aus dieſem zu ent⸗ ſernen. Er hofft das Sehvermögen zu retten. — Wien, 27. Aug. Die Amtszeitung be⸗ tätigt offiziell den Ausbruch der Cholera in Gallzien. In Tarnopol find von 5 Cbolerafällen 3 tödlich verlaufen. In Dubno, einem Ort in Ruſſiſch⸗Polen, gewinnt die Cholera täglich an Ausbreitung. Die Befürchtungen find hier um ſo größer, als die Zipll⸗ ärzte der drohenden Aufgabe nicht gewachſen find und nächſten Tagen die Stadt verlaſſen. — New ork, 26. Auguſt. Am Samslag wurde eine Dy namitbombe auf der Nord⸗Pac fle⸗ Eiſenbahn niedergelegt, welche jedoch glücklicherweiſe erſt explodirte, als der Zug bereits darüber h nweg⸗ gefahren war. Nur der litzte Wagen wurde zertrüm⸗ mert, wobei eine Anzohl Beamte Verl tzungen erhielten, — Der Vetter vom Rhein, Kalender für 1896, Verlag von Chr. Schömperlen in Lahr, iſt um 8 Seiten ſtärker als früher und kostet nur 30 Pfg. Die Erzählungen find bald ernſt bald heiter; auch enthält der Kalender manches Belehrende, o daß er Jedermann als ein gutes Hausbuch empfohlen werden kann. Von den vielen Bildern wird den alten und jungen Soldaten beſonders das mit dem Titel „Auf der Kompagniekammer“ viel Spaß machen. Für das Viele und Gute, das der „Vetter dom Rhein“ bietet, iſt der Preis ein ſehr billiger zu nennen, — Heiteres. Unbegrefflich. Schauſpfeler; „Iſt während meiner Abwefenheit der Geldbriefträger nicht hier geweſen?!“ — Hausfrau: „Nein!“ — Schauſpieler: „Möchte nur wiſſen, was dieſer Menſch gegen mich halt?!“ — — — Echt kindlich. „Rinder: Ihr habt doch die Aepfel geſchält, bevor Ihr fie gegeſſen habt?“ — „Jawohl, Mama!“ — „Wo habt ihr denn dle Schalen?“ — „Ja die haben wir nachher gegeſſen!“ — — Ein edler Wirt. Richter: „ Wenn der Angeklagte ſchon betrunken war, wie er in Ihr Lokal trat, weshalb gaben Sie ihm noch Bler d“ — Zeuge (Wirt) : „Es war gerade das letzte im Faß!“ — Hoffnungsfroh. „Was habe ich gehört? Ihr Kaſſter iſt mit einem bedeutenden Betrage und Ihrer Tochter durchgebrannt?“ — „Na, na, es iſt nicht ſo arg. Er ſchreibt mir ſoeben, er werde zurückgeschickt.“ ſondern auch Unabhängigkeit von vielen Sorgen und Verdrießlichkeiten, welche ſch hier als Nittergutsbefſtzer hatte.“ „Und was wollen wir auch nach dem Verkauf anfangen?“ frug Emma weiter. „O, Du kleine Närrin, daß Du das nicht errathen willſt! Nach der Reſidenz ziehen wir, wo Du viel beſſer hinpaßt, als in dieſes einſame Dorf. Dort werden wir täglich mit vornehmen Leuten ver⸗ kehren, denn ich werde zeigen, daß ich Geld habe. Und jeden Tag haben wir Gelegenheit Theater und Conzerte zu befuchen und Sehenswürdigkliten zu bewundern. O, das wird Dir ſchon gefallen.“ „Und Tante Suſanne zieht doch mit uns?“ „Nun, ich bin eigentlich der Meinung, daß die Tante, welche immer auf dem Lande gelebt hat und fieben Jahre älter iſt, als ich, nicht recht in eine große Stadt paßt,“ entgegnete Berlitz, ſich ſtolz in den Nacken werfend, und Tante Sufſanne kann hier im Dorfe bleiben oder zu dem Bruder ihres verſtorbenen Mannes geben. Zu leben hat ſie ja, wenn ihr auch ihr ſeliger Gatte nicht allzuviel hinterlaſſen hat.“ „Ich werde mich Dir und Deinen hochflieg nden Plänen nicht in den Weg ſtellen,“ erklärte die Tante verletzt, „und bin bereit ſchon morgen zu meinem Schwager überzufiedeln.“ „Na, böſe hab ichs nicht gemeint, Suſanne, und Du kannſt ſchon ſo lange noch bei uns bleiben, bis ich eine geeignete Geſellſchaftsdame, wie wir eine ſolche für unſern Haushalt in der Refidenz brauchen, für Emma gefunden habe.“ „Ach, Du bleibſt moglich lange bei uns, Tante,“ rief Emma zärtlich und umarmte ſie. „Dir zu Liebe ſoll es ſein,“ flüſterte leiſe die berlaſſe ich Euch,“ ſetzte ſie laut hinzu. „Alſo Du bleibſt bis auf Weiteres bel uns Suſanne,“ erklärte jetzt Berlitz. Uebermorgen kommt Baron von Blankenfeld mit ſeinem Inſpektor zur Uebernahme des Gutes und ich denke, daß wir un⸗ gefähr in acht Tagen ſchon nach der Refidenz über⸗ ſiedeln können.“ * 1 * Im Hauſe des Banquiers Zachatus, welcher eine eigene Villa in einem der ſchönſten Stadttheſle der Refidenz bewohnte und ſich mehrere Reſt⸗ und Wagenpferde hielt, fand in einer ſchöͤnen Julinacht ein italieniſches Feſt ſtalt. Der Banquier und noch mehr ſeine prunkliebende Gemahlin liebten es, bor dem Antritt ihrer großen Sommerreiſen, die ich gewöhnlich nach der Schweiz oder Tycol und später in ein Seebad erſtreckten, ihren Freunden und Bekannten noch ein Feſt zu geben, und da wurde gezeigt, daß das Bankhaus Zacharus eines der veichſſen der Refidenz war. Auch heute hatte Herr Zacharus keine Koſſen geſcheut, ſeine Villa nebſt zugehörigem Garten in eine Art Feenpalaſt umzumwandeln. Wiächiige Blumen, ſeltene Pflanzen, bunte Gulrlanden schmückten Haus und Garten, und unzählige Lampions berbreſteken überall ein magiſches Licht, welches nur im großes Saale durch die Lichtſtrahlen des prachtvollen Rron⸗ leuchters übertroffen wurde. Im Garten p ätſcherken, eine angenehme Kühle verbreſtend, mehrere Speing⸗ brunnen, und aus einer lauſchigen Ecke, wo z mlech berſtckt eine Mufikkapelle ſaß, erſchallten luſtige Weſſen, dem Aezte die Teilchen, welche durch die Erplofſos die Mlitärärzte mit der geſammten Garniſon in den! * mir alles zurückzahlen; die Tochter hat er mir ſchon „ on dem bon 1. Wahle 2 0 hier Ii Edbanzlag . Fonnt n Jag Ur Ant nö ihr bn em denkmal, hi 15 kulb 10 Uhr In No 1 Helnahme an e zun Sf. Malu die R. ang Orden u obutg den 2 finger Heute? A hnf ela dr Aunfunden Nonta n Sal jun Mauhge 10 Ahr WII 2 Mit allen N