15 tinte b Nolitht — Mühle N id. d. Nl. fiichlm l en hekohlen en⸗Briqutg J. Neri. — 5 kohlen enkohlen ekohln eitkohlen lched enzfth dor Nat. mel 1 00 iße gen . len, — efett eine, ulter — — zen & nel Schopp. amenhandluut, — vein blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Erſcheint jeden Dienstag und Frenag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltung ie die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg 3. Druck und Verlag von Karl Molitor, Jadenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder dere Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg · Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. Nr. 68 Samtsag, den 24. Auguſt Volitiſches. — Berlin, 21. Aug. Wie die „Mil. Pol. Corr.“ meldet, ſagte bei der Vorſtellung der nach Ehle abgehenden preußiſchen Officlere der Kaiſer: die Herren möchten nicht denken, daß ſte drüben ein Aben⸗ Kurerleben führen könnten. Sie ſollten nicht aufhören, dich als Deutſche zu fühlen und ſich ihrer deutſchen Natlonalſtät würdig zu zeigen. Wenn ſie erreichen ſollten, daß in der chileniſchen Armee mehr Zuſammen⸗ dalt und mehr Hingabe an eine Ordnung des Dienſtes Paß greift, ſo könnten ſi⸗ zufrieden ſein. Die j tzt nch Chile gehenden Officſere werden vorausſichtlich u zwel Jahren von andern abgelöſt werden. 8 — Caſſel, 21. Aug. Das Kaiſerpaar be⸗ ſuchte geſtern den Botſchafter a. D. v. Schweidnitz und General v. Wettich. Am Nachmittag wurde der Ralſer auf Schloß Wilhelmshöhe im Namen der Sladt Caſſel von einer Abordnung begrüßt. Er dankte herzlich für die Bewillkommnung. Heute Morgen zwiſchen 4 und 5 Uhr wurde die Garniſon Aormirt und eine große Felddienſtübung der 22. Bioifſon bei Niederzwehren vorgenommen. Die aus⸗ wͤrts garniſontrenden Truppen waren geſtern tele⸗ Raphiſch berufen worden. Der Kaiſer ſtieg an der neuen Huſarenkaferne um halb 7 Uhr zu Pferde und kit nach dem Uebungsplatz. — Das Kaiſer⸗ mondver der 22. Div ſion iſt bei prächtigſtem Wetter Nanzvoll verlaufen. Die Kaiſerin war anweſend. Den Schluß machte ein großer Parademarſch. Die Kriik des Kalſers dauerte länger als eine Stunde. Montag, am 26. d. Mts., Vormittags 10 Uhr ber in Mai z ein. Es fiadrt Befichtigung der Duppen ſowie Parade der geſommt en Garniſon und r zuſammengezogenen Truppen des 11. Armee⸗ Gotps auf dem großen Sande ſtatt. „ 2 Novelle von Leo Werner. 1 5 Die einzige Tochter Emma des reichen Ritter⸗ halsbefttzers Bernhard Berlitz auf Grundesdorf, wie das Rittergut hieß, feierte heute ihren ſiebzehnten Acburtstag, und vor Freude ſtrahlend ſtanden der Boter und Tante Suſanne neben dem hübſchen Gehurtstagskinde, um demſelben nochmals die ſchönen Beſchente zu zeigen, welche Emma in der aufwallenden Bunde ihres jugendlichen Herzens noch gar nicht alle genau angeſehen hatte. Mit zwei ſeidenen Kleidern, enem werthvollen Ringe und einem echten Perlen⸗ ſchmucke, ferner mit einem bunten Papagei, einem oßen Bernhardiner Hunde und einem modernen Schaukelſtuhle, ſowie noch mit e ner Menge anderer elnerer Luxusgegenſtände hatte allein Berlitz ſeinen Nebling beschenkt, und die Tante Suſanne war, um vom Bruder Bernhard keine übele Laune oder boshafte Bemerkungen zuzyziehen, auch nicht knauſerig wesen. Sie hatte einen tiefen Griff in ihre kleine Gldkeſſe gethan und hatte Emma mit einem ſehr onen Blumentiſche, ange üllt mit ſeltenen Blumen, und einem Dutzend feiner Glacè⸗Handſchuhe beſchenkt. Emma, eine ziemliche Blondine, freute fich kazlch über die Geſchente und war auch, trotzdem ſie im Reichthum groß geworden, aber von ihrer leader vor nun drei Jahren verſtorbenen Mutter und N — Mainz, 21. Auguſt. Der Kaiſer trifft g — Paris, 20. Auguſt. Mie der „Figaro“ meldet, erhielten von franzöfiſchen Marineofftzieren, die den Feſten in Kiel beigewohnt, Contreadmiral Minard den Kronenorden zweiter Klaſſe mit Sternen, die Schiffscaptäne Foret und Hugues den Rothen Adler⸗Orden 2. Klaſſe, die Fregatten⸗Capitäne Roſſel und Gaſchard den Kronenorden 2. Klaſſe, der Scheffslieutenant Aubty den Kronenorden 3, Kloff, der Fähnrich Louis den Rothen Adlerorden 4. Klaſſe. Ferner meldet der „Figaro“ die Ernennung des deutſchen kommandierenden Admirals Knorr zum Großoffizier, des Kontreadmfrals Tirpitz zum Com⸗ mandeur, der Kapitäne Kirchhof und Rittmey r, ſowie des Corvetten⸗Kapitäns und Marineattachees Siegel in Paris zu Offizieren, Lieutenannt z. See Schütz zum Ritter der Ehrenlegion. — London, 22. Alg. Aus Honkong wird gemeldet, daß bei Fitſchan neue Gewalithaten gegen die Miſfionen ſtattgefunden haben. Kapelle und Schule der amerikaniſchen Miſfton ſeien von einer wüthenden Volksmenge zerfört. Jerſchiedenes. — Doſſenbeim, 21. Aug. Geſtern Nach⸗ mittag ſtürzte dahier der in einem Steinbruch be⸗ ſchäftigte Arbeiter Rättinger in die Tiefe und war ſofort todt. 5 — Mannheim, 23. Auguſt. Geſtern Morgen wurde unterhalb der Oppauer Fähre von einem Feldhüher am Rheinufer ſolgende Gegenſtände aufgefunden: 1 Rohrſtock, 1 ſeidene Mütze und 1 Kinderſchurz; dabei lag ein Brief, in welchem Folgendes —— ——ů ——— — Der Fluch des Nammons. 5 zu leſen war: „Mich. Sanz von Keingmünd, Katharine Bolick geb. Kranz haben hier ihre Ruhe geſucht, die ſte zu Hauſe nicht finden konnten.“ Die gefundenen Gegenſtände wurden der Polizei übermittelt und darf wohl angenommen werden, daß hier eln Liebespaar ſeinen Tod im Rhein geſucht und gefunden hat' Näheres iſt noch nicht bekannt. — Plankſtadt, 22. Auguſt. Geſtern Nach⸗ mittag kurz nach drei Uhr entſtand in der Werkftätte des Wagners Val. Ziegler auf bis jetzt noch unauf⸗ geklärte Weſſe ein Schadenfeuer, welches nicht weniger als 35 Gebäude in Aſche leate. Die eingebrachten Erntevorräthe boten dem entfeſſelten Elemente reichliche Nahrung, ſo daß ſich das Feuer mit ungeheue rer Schnelligkeit ausbreiten und die dem Entſtehungsherde benachbart liegenden Gebände ergreifen konnte. Ob⸗ gleich die Feuerwehr von Eppelheim und Schwetzingen, ferner die Spritzen von Oftersheim und Grenzhof verhältnißmäßig ſchnell an der Brandſtätte waren, gelang es doch nicht, die ungebeueren Dimenſtonen des Feuers einzuſchränken. Der Schaden iſt bedeutend; ſaͤmmtliche Erntenvorräthe, ſowie mehrere Schweine wurden ein Raub der Flommen. — Weinheim, 20. Aug. Heute Nacht gegen 1 Uhr wurde die hieſige Feuerwehr alarmirt. In dem benachbarten Hemsbach war Feuer ausg⸗⸗ brochen, dem in kurzer Zeit 14 Scheuern, 6 Schuppen und 3 Wohnhäuſer zum Opfer fielen. Vom Ein⸗ treffen der Depeſche bis zum Erſcheinen der biefigen Feuerwehr mit Spritzen und Geräthen auf dem Brandplatze in Hemsbach waren 35 Minuten ver⸗ floſſen, eine Leiſtung, welche von der Schlagfertigkeit der hiefigen Feuerwehr ein glänzendes Zeugniß ab⸗ legte. Der Schaden dürfte ſich immerhin auf 100 000 Mark belaufen. — Speyer, 21. Auguſt. In dem benach⸗ barten Dorfe Mutterſtadt erdroſſelte in einem Anfalle von Wahnfinn eine Bauersfrau ihr Kind. Sie hatte vor drei Jahren chon ein älteres Kind erdroſſelt und wurde damals als irrfinnig der Irrenanſtalt zu ihrer Tante Suſanne ſehr vernünftig erzogen war, noch beſcheiden genug, um die Menge der Geſchenke zu groß zu bezeichnen. „Ach, das verſtehſt Du noch nicht, was ſich bei reichen Leuten an den Geburtstagen ſchickt,“ bemerkte Berlitz ſtolz lächelnd. „Ich kann mir es ja leiſten, Dir meinem einzigen Kinde, ſolche Geſchenke zu machen, und es iſt verhältnißmäßig nicht mehr, als wenn der Förcſter ſeiner Marie ein wollenes Kleid ſchenkt.“ „Aber halb ſo viele Geſchenke hätten mir dieſelbe Freude gemacht,“ betheuerte Emma. „Ich kann ja die vielen ſchönen Sachen noch gar nicht alle ver⸗ werthen.“ „Dazu wird eher Rath werden als Du denkſt,“ entgegnete der Vater und in ſeinem Gefichte glänzte ein hochmüthiges und verſchlagenes Lächeln. Emma und Tante Suſanne ſahen den Haus⸗ herrn einen Augenblick betroffen an, ſagten aber kein Wort auf ſeine Bemerkung, die verſchiedene Aus⸗ legungen zuließ. „Ja, ja, Ihr ſeht mich ſo erſtaunt an,“ fuhr Berlitz dann lachend fort. „Es iſt mein voller Ernſt, was ich ſagte, und ihr werdet vielleicht noch heute erfahren, was ich damit meinte. Ich habe übrigens jtzt keine Zeit mehr, mit Euch zu plaudern, denn ich muß nach meinen Feldern ſehen und habe auch verſprochen, heute Vormittag elf Uhr in meiner Ziegeleibrennerei zu ſein. Schenl' mir noch ein Glas Wein ein, Suſanne daß ich nochmals auf das Wohl des Geburtstagskindes trinken kann.“ Auf einen Zug leerte der ſtarke Mann das Glas, gab dann ſeiner Tochter noch einen Kuß, und ſchritt mit einem fröhlichen Gruße aus dem Hauſe. „Was Papa nur mit ſeiner Anspielung ſagen will,“ frug bald darauf Emma die Tante. „Wer will das errathen,“ erwiderte dieſe lächelnd. „Doch Du biſt nun alt genug, um von einer älteren Frau zu erfahren, daß manchmal die Eltern ſehr frühzeitig Heirathspläne mit den Kindern haben, und es könnte ja der Fall ſein, daß fich bei Deinem Vater ein Freier um Dich gemeldet hat, der Deinem Vater gefällt.“ „Um des Himmelswillen, das wünſche ich jetzt noch durchaus nicht,“ erklärte das Mädchen erröthend, „denn zum Heirathen bin ich noch viel, viel zu jung.“ „Nun vor der Verheirathung kommt erſt die Verlobung und der Brautſtand, mein Kind, Du wirſt deshalb noch lange keine ernſte Frau, wenn ſich ein Freier meldet. Jedenfalls wird Dein Vater aber auch Dein Herz entſcheiden laſſen.“ Emma blieb auf dieſe Bemerkung die Antwor“ ſchuldig und ſagte: „Es iſt ſchade, daß Papa fo mußte, ehe die übrige Gratulanten kommen. gehörte ſich eigentlich, daß Papa heute eine Stun ſpäter fortgeritten wäte.“ 8 „Du haſt recht, Emma, aber Du bedenkſt en daß Dein Vater vel auf den Feldern zu conttoll