J. zum B. Auguft eln Sonderzug um 12 Uhr 20 Min. Nachts aus Heidelberg abgelaſſen und bis Heppenbeim durchgeführt. Derſelbe trifft mit An⸗ halt auf allen Stat onen um 1 Uhr 24 Min. Nachts in Heppenheim ein. — Ladenburg, 29. Juli. Der hleſige Gemeinderath hat in ſeiner heutigen Setzung beſchloſſen, dem Vorſtand des Kii gervereims, Rathſchreiber Batz don hier Dreihundert Mark, zur Verfügung zu ſtellen, um dom den hi⸗figen Theilnehmern am Feldzuge 1870/1 den Beſuch der Schlachtfelder zu ermöglichen. 8 — Friedrichsfeld, 28. Juli. In der vergangenen Nacht brannten dahier die mit Frucht⸗ garben gefüllten Scheuern des Phil pp Dehouſt und des Kronenwirths Ries nieder. Nur durch die an⸗ geſtrengte Thätigkeit der Gemeindeſpritze ſowie der mit ihren Spritzen erſchienen n Hilfsmanſchaften von Seckenheim und derjenigen der deutſchen Steinzeug⸗ waarenfabrik gelang es, die angrenzenden Wohngebäude zu retten. Die Ce tſtehungsurſoche des F uers iſt dis itzt noch unb kannt. — Feudenheim, 28. Juli. Ertrunken iſt geſtern Nachmittag beim Baden der 12 Jahre alte Sohn dis Taglöhners Karl Moos. Die Leiche konnte noch nicht aufgefunden werden. — Mannheim, 28. Juli, Am geſtrigen Tage trat der um das badische Land hochverdiente Herr Geheimrath Dr. Lam ey Exz. in ſein 80. Lebens jahr. — Mannheim, 29. Jalti. Ein Luſtmord iſt geſtern Abend in unſerer Nachbarſchaft Ludwigs⸗ hafen verübt worden und zwar an dem 8 Jahre alten Töchterchen des flädtiſchen Arbeiters Eich. Das Kind war mit ſeinen Eltern auf einem Feſte geweſen, das in dem noch bom pfälziſchen Sängerfeſte ſtehenden Feſtzelt ſtattgefunden hatte. Unterwegs bemerkte das Mädchen, daß es ſeinen Hut in dem Zelte liegen gelaſſen habe. Es eilte zurück, während ſeine Eltern den Heimweg fortſetzten. Das Mädchen kehrte aber nicht mehr nach Hauſe zurück. Heute früh fand man das Mädchen als Leiche in emem Haferfelde in der Nähe der pfälziſchen Preßhefenfabrik. Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß an dem Mädchen zuerſt ein Sittlichkeitsverbrechen vorgenommen und es dayn erdroſſelt worden iſt. — In Mundenheim wurde im Rheine in der Nähe der Ziegelei Kaiſerwöeth die Leiche eines unbekannten jungen Mannes geländet. Dieſelbe war bekleidet mit Hoſe und Hemd. Ob Selbſtmord oder ein Verbrechen vorlegt iſt noch nicht bekannt, jedoch vermuthet man das Letztere, da die Leiche ſtarke Kopfwunden hat gehören aber rund fünfzigtauſend Gulden. — Das find große Summen!“ „So viel? Das dacht ich nicht — dann allerdings bin ich auch nicht wohlhabend genug, um beizuſtehen. Ich bilde mir ein, ich lönnte ihn mit den paar tauſend Gulden, die ich auf der Bank habe, aus der Noth helfen. Ich hätte es gern gethan, ſchon um die jungen Leute glücklich zu machen, denn was giebt es für uns Menſchen im Alter wohl für eine größere edlere Freude, als das Glück der Jugend zu fördern. Schade, daß ich nicht über mehr Geld ver⸗ fügen kann, denn mein bischen Vermögen iſt in zwei Häuſern angelegt. Aber vielleicht kann ich doch eine Vereinbarung treffen, die dem Herrn Leutenant Bernthal hilft. Ich will einmal mit meinem Rechts⸗ anwalt darüber prechen!“ „Sie find außerordentlich gütig, Fräulein Brun⸗ ner, aber ich mag Ihnen nicht dazu rathen,“ rief hartnäckig die Räthin. „Das Geld müßte Ihnen doch ficher geſtellt werden, das wird der Leutenant aber nicht köanen und ich übernehme ſo große Ver⸗ pflichtungen nicht. Keine Ruhe würde ich haben bei Tag und Nacht, denn nichts iſt mir mehr zuwider, als Schuldenmachen. Er muß ſchon ſehen, wie er fertig wird in der Welt, denn leichtfinnig iſt er doch auch geweſen, und Annie iſt noch jung, ſte wird ihn vergeſſen lernen.“ „Ehe ſie das thut, da glaube ich eher, daß dort der Berg einfällt,“ ſagte das alte Fräulein Brunner mit ungläub gem Kopfſchütteln. „Aber Sie bedenken gar nicht, wie jung ſie iſt?“ berſetzte die Räthin ungeduldig, „und wenn ſie noch häßlich wäre und ſich kein anderer um ſie kümmerte als er, ſo wäre die Sache allerdings ſehr traurig. Aber Annie iſt doch ein hübſches und noch ein ſehr 58 und außerdem nur die Uhrenkelte vorgefunden wurde, während die Uhr und jede Baarſchaft fehlt. — Heidelberg, 28. Juli. Der wüthende Sturm, der Freitag Abend gegen 7 Uhr das herein⸗ brech nde Gewitter begleitete, hat großen Schaden hier und in der Umg bung namentlich auf den Ge⸗ markungen von Kirchbeim und Rohibach angerſchtet. Im Walde und in den Anlagen des Schloſſes und der Stadt find armdicke Aeſte von den Bäumen herobgerffen, manche von dieſen ſelbſt ganz entwurzelt worden; auf dem Felde wurden namentlich die Hopfenanpflanzungen arg mitgenommen und die Tabakpflanzen durch den Hagel ſtark beſchödigt. Beim Cementwerk wurde ein großer Theil des neu auf⸗ gelegten Daches des Lagerhauſes vom Sturme in die Höhe gehoben und einzelne Balken etwa 40 bis 50 Meter weit bis zue Inſel fortgeriſſen. Das nahe⸗ liegende Bürtaugebäude wurde durchſchlagen. An der Kantine wurde eine beim Brande nicht zerſtö lte, freiſtehende Mauer umgerſſſen, Leider iſt dabei auch ein Menſchenleben verloren gegangen. Der in der Nähe mit Kohlenfahren beſchäftigte Arbeiter Jakob Feitz aus Plankſtadt, ein Wittwer mit 3 Kindern, wurde don dem hetrabflürzenden Mauerwerk erdrückt und war ſofort eine Leiche. — Der Geſammtſchaden ſoll, wie man hö t, 10 — 12 000 Mark betragen. — Konſtanz, 28. Juli. Die kaiſerlichen Peinzen find nach dreiwöchentlichem Aufenthalt im Jaſel⸗Hotel nach Berlin zurückgereiſt. Die Peinz' n und ihre Begleltung ſind überaus befriedigt von dem Aufenthalt in Konſtanz und von den Ausflügen nach Mainau, Meersburg, Ueberlingen, Friedrichs⸗ hafen, Bregenz, Reichenau, Arenaberg und Hohent⸗ wiel. — In Sigmaringen beſuchten, wie von dort gemeldet wird, die kalſerlichen Prinzen unter Führung des Fürſten von Hohenzollern heute die Stammburg Hohenzollern. N — Münſter, 29. Juli. Als heute Morgen 10 Uhr ein Kaufmannslehrling das Gebäude der Reſchsbauk betrat, wurde er von einem Unbekannten mit einem Hammer niedergeſchlagen und eines Beutels mit 9000 Mark beraubt. — Bochum, 29. Juli. Von 36 bei dem Grubenunglück auf der Zeche Prinz Preußen um⸗ gekommenen Bergleuten wurden geſtein nachmitlag 32 auf dem hiefigen Kirchhof in zwei Maſſengräbern beerdigt. Drei Verunglückte wurden in der Heimath beſtattet, einer iſt noch unbeerdigt. 21 derſelben waren verheirathet. Die Betheiligung des Pub⸗ lilums an dem Begräbniß war außerordentlich groß. — Hamburg, 29. Jull. Seſt beute Nat 12 ½ Uhr ſtehen die ſämmtlichen Gebau ze der Export Spritlaget⸗Aktien⸗G s ſchaft vormals Nagel auf dem Steinwärder, am linken Elbufer gelegen, in heher Flammen und find wahrſcheinlich völlig verloren Der Schaden iſt nach Millionen zu berechnen. 5 St. Briene (Bretagne), 27. Jull. Gi ſchweres Elſenbahnunglück bat ſich nicht weſt dor hier ereignet. Der Zug 148, welcher von St. Ann bei Aureh kam, enthielt 24 mit Pilgern Überladen Waggons und wurde von 2 Lokomat ven gezoge Der Zug hatte den Bahnhof Qnuintin veilof, und befand ſich 3 Kilometer vom Bahnhof Plaine entfernt, als die erſte Locomative entgleiſſe und de übrigen Zug mit ſich riß, ehe noch die Maſchinig Zeit hatten, Contredampf zu geben und zu bremſe Die meſſten Waggons ffürzten über einander un wurden zerbrochen. 6— 8 Wogen wurden vollfhand zertrümmert, 2 wie die Röhren eines Fernrohre ineinandergeſchoben Aus den T ümmern drang he tiges Geſchrei hervor. Eine Anzahl Reiſender fiche wie wahnfinnig aus den unde rletzt gebliebenen Wage heraus und floh querfeldein. Als der erſte Schrich⸗ vorüber war, machte man ſich an die Rettungsarbeite 12 Leichen lagen unter den Teümmern, darun die der beiten Locomotivführer und der beiden Heiz Gegen 50 Perſonen find verwundet, von denen ein 20 Schwerberwundete ins Hospital gebracht wurde Paris, 27. Juli. Als Ueſache des Giſeg bahn⸗Unglücks in der Bretagne wird angegeben, da ein heftiges Gewitter vorher die Strecke beſchädig hatte, infolgediſſen die Schienen das Gewicht dez überfüllten mit zwei Maſchinen beſpannten Zuge nicht mehr tragen konnte. Es herteſchte eine furch bare Panik und die unter den Trümmern Begrabene ſchrien um Hilfe, wäbrend die nichtperwundete Paſſagiere ins Land entflohen. Paris, 27. Jull. Der „Temps“ meld aus Havre: Der engliſche Damp er „Cleb land und „Duffilde“ find bei Folk ſtone zuſammengeſtoßz „Cleveland“ ſank; fieben Infaſſen find ertrunken, — Jokohama, 29. Juli. Als in de gangener Nacht ein Eifenbahnzug mit 400 invalid Soldaten auf der Fahrt von Hiroſchima nach Rob bei furchtbarem Sturmwind eine exponierte Stel an der Seeküſte paffierte, trafen g⸗wallige Waſſe wogen den Zug mit ſolcher Wucht, daß derſelbe zwei Theile auseinandergelegt wurde. Der border Theil, die Lokomotive und 11 Waggons, fuer die See. 140 Perſonen find umg kommeg. junges Mädchen und wird wohl noch einen anderen Verehrer finden, den ſie lieben und h irathen kann. 5 Aber Fräulein Brunner ſchüttelte wieder den opf. Nachdem die Frau Rath Göhren ſie verlaſſen hatte, ging Fräulein Brunner nachdenklich im Zimmer auf und nieder. Dann fetzte fie ihren beſten Hut auf, band die altmodiſche ſeidene Mantille um und machte ſich auf den Weg zur Stadt. * * * In größter Aufregung war Bernthal in ſeiner Wohnung angelangt. Oft war der unglückliche junge Mann wie geiſtesabweſend. Er warf ſich in einen Seſſel und flöhnte und ächzte wie in Todes⸗ qualen. Jitzt war er allein und durfte unge ſehen seinen grenzenloſen Schmerz austoben laſſen. Lange Zeit blieb er in dieſem entſetzlichen Zuſtaade, erſchittert bis ins tiefſte Innere. Im Geiſte erblickte er Annies bleiches troſtloßs Geſicht, wie er es zum litzten Mal geſehen, ſtorr, verſteinert in hilfloſer Angſt und Qual. Es war furchtbar für ihn, ſich vorwerfen zu müſſen, daß er die Herzensruhe des unſchuldigen Mädchens zerſtört hatte. In leidenschaftlich hervorbrechender Aufwallung vergoß er Thränen. Ugaufhatlſam ſteömten ſie hervor — er weinte, wie er ſeit ſeinen Kinderjahren nicht geweint hatte. Ein Klopfen an ſeiner Zimmer thür ließ ihn auffahren. Es war ſein Burſche, der herein kam und ihm ein in ein roſafarbenes Couvert geſchloſſenes Schreiben überreichte. v Von Lady Ca apello,“ berichtete der Burſche, „das Kammermädchen der gnädigen Frau brachte ſoeben!“ Mit Gleichgiltigkeit nahm Bernthal den Beit entgegen, öffnete langſam den Umſchſag und enkfalt den parfümirten Bogen. Keine Miene derzog fe in ſeinem Geficht als er die feinen Schriftzüge be flog. Dann wandte er den Kopf und ſagte m ruhiger Stimme zu ſeinem Burſchen: „Meine Koffer packen, Joſef, ich will mit dei Nachtzuge nach Wien abreiſen!“ „Zu Befehl, Herr Oberleutenant,“ erwidert der Burſche Joſef und ging an ſeinen Auſtrag, Nun las Bernthal zum zweiten Male das vo hin ſehr oberflächlich dur chflogene Schreiben. Abe die Finger, in denen er es hielt, zitterlen. „Auch das noch!“ murmelte er finſter vor fi hin. Dann ſt ckte er den Brief nachdenklich ii d Brufttaſche ſeines Waffenrockes. Eine Stunde dorauf waren ſeine Koffer eln gepackt und alle Reiſevorbereitungen getroffen. Joſe hatte nur noch den Wagen zur Fahrt nech den Bahnhof zu beſtellen. 15 Bernthal verließ ſeine Wohnung, um noch einig unumgängliche Abſchiedsbeſuche zu machen. Den Bezirkshauptmann und mehreren älteren Off zieren mußte er perſönlich Lebewobl ſagen, das exſordezt die Höflichkeit; jüngeren Kameraden ſollte in Karten Lebewohl geſagt werden. Acußerlich war e gefaßt ruhig, denn er wußte ſich zu behereſchen Niemand merkie es ihm an, daß schweres Leld fein Seele bedrückte. Und ſcheinbar ruhig ſcheckte er ſich auch zu litzten Viſite an. Er mußte Luca Camp llo Abt ſagen. Das war ſein ſchwerſter Gang FC.̃ ortſetzung folgt.) La ahr. gal Die Herf s „Schäude d hender Aufſch . dhe und daun, dn 13 seln 15 enbolüch ; 1 Eins one 1 Nonreratbeit, N 1 Aiuchkralbeit, heften Angi h he Aufschrift dutlag, den 9 ngen. 5 Faalterſhlag un 1 den 30. Auffahrung des 125 ff Tugfat U lubhnns zu Laden u gundelg nthüm u ls Verzeichniß dafchrung eing gen im Grundei Jö in Enficht der den gegen die il Aunddegenthum und anten in der T de Jundelgenthüm Aung ir ihrem Gru Wan Baäönderungen Amden. Ueber Wan sid die vort t dei dem Gemeind an Ahugrben, widrit an beschafft werde ndagenthümer weg en bun ihren Gru Wandung, den 26. Jahr. iu maezeichntte! 8 1 und, de Eibderthe J. 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