. denßurg und Amgegend. J. Seel 2 i — Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 5 Anzeigen: die 1⸗Jpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Raum oir⸗ c Weis viecteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltung 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. iht blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. . Corpuszelle. Neclamen 20 Pfg. 1 5 l ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg 8 f Dina und Belag bon Kerl Molitor, Ladenburg. Karl Muth — ,, 3 b „ N — Samstag, den 18. Huli 1 5 1895 2 x Rosine Vor fünfundzwanzig Jahren. noch jenſeits des Rheins mißverſtanden wurden. Es; der Vaterlandsliebe gewaltig emporloderten, und Das deutſche Volk rüſtet ſich allmäblich, die] folgten der 9., 11. und 12. Juli mit den Audienzen] Allen unter uns, welche jene herzerguſckenden großen 5. Wiederkehr feiner unvergeßlichen Erinnerungs⸗ des franzöfiſchen Botſchafters Benedetti beim König Tage mit ſchauen und erleben durften, werden ſie ige von 1870/71 zu begehen und hiermit zugleich Wilhelm in Ems in Sachen der paniſchen Angelegen⸗ ſicher unvergeßlich bleiben. lzucher C. . Stn des eiſte Jubiläum jenes welthiſtorſchen Zeſtab- heit, in welchen der Preußenkönig die frechen Zu⸗ Inzwiſchen aber bat die deutſche G⸗ſchichts⸗ „ hnittes zu feiern, der aus dem gewaltigen Kampfe muthungen der leitenden Männer an der Seine zuletzt] ſchreibung feſtgeſtellt, daß weder der dritte Napoleon ggi's viſchen Deutſchland und Frankreich endlich das mit aller Eniſchiedenheſt abwies. Der 13. Juli noch auch ſeine Gemahlin als die Anſtifter und Ueheber nige neue deutſche Reich unter der Kaiſerhertlichkeit endlich zeitigte auf der Emſer Brunnenpromenade des blutigen Völkerringens von 1870 zu betrachten t Hohenzollern glanzvoll erſtehen ließ. War es die entscheidende Begegnung des greiſen Monarchen find, wie dies bislang die allg⸗meine Anſchauung och ein herrlicher ungeahnter Sieges⸗ und Triumph⸗ mit dem offiziellen Vertreter Frankreichs, in welcher war. Der berühmte Hiſtorik 'r Sybel hat ja ſchlagend Uwürze Hardelltn 9, welcher die deutſchen Heere von Weißenburg der königliche Herr die erneuten Unverſchämtheiten] nachgewieſen, daß Nopoleon III. perſönlich den Krieg 1 9. Ein und Wörth über Metz und Sedan bis nach Paris, Benedettis ein für alle Mal in der bekannten Weiſe] mit Deutſchland keineswegs wollt⸗, und daß auch — noch weit tiefer in das feindliche Land hinein, ſtolz zurückwies, der Kaiſerin Eugenie die Schuld an dem entſetzlichen % sin die geſegneten Gefilde der Touraine und bis, Dieſe Emſer Vorgänge und die mit ihnen auf's Kampfe lange nicht in dem Maße zukomme, wie enkpapien in die hiſtoriſchen Bauen Burgunds führte, und der Engſte zuſammenhängende berühmte Emſer Depeſche dies bislang ollſeitig angenommen worden war. Wer Karl Mellin dann ſeine Krönung durch den erhebenden Kaiſertag] Bismarcks riefen in ganz Deutſchland die tiefſte Be⸗ aber trägt denn dann eigentlich die Verantwortung relbwarenhamin von Verſailles fand. Aber jene einzig große Zeit] wegung und die weitreichendſte nationale Begeiſterung für den furchtbaren Krieg? Nun, das iſt die fur Deutschland hob nicht erſt an den blutigen hervor, jetzt fühlte man überall, daß der Stein im franzöfiſche Nation in ihrer Geſammtheſt, ſie lechzte ugufttagen an, da die wackeren Streſter aus Rollen war. Und in der That jagten ſich nunmehr ſeit 1866 nach „Rache für Sadowa“, ſie forderte m deutſchen Norden wie Süden vereint, bei die Ereigniſſe, am 16. Juli erfolgte für das Erſatz für die verwelkenden Lorbeeren von Magenta preußiſche Heer die Mobilmachungsordre und am und Solferino, ſie wollte kein ſelöſtſtändiges einiges 19. Juli Mittags wurde in Berlin die offizielle Deutſchland dulden, und ſo gab denn ſchlleßlich di in ihr Wehen machte ſich ſchon vorher bemerklich. Kriegserklärung Frankreichs übergeben. Die Würfel Hohenzollern'ſche Candidatur für den erledigten Is an dem 4. Juli 1870 der erſte Sekretär der waren gefallen! Wie mächtig ſchoß doch damals ſpaniſchen Thron für Frankreich nur den willkom⸗ nzöfiſchen Botſchaft in Berlin, Le Sourd, dem das ſo lange unterdrückte Nationalitäts⸗ und Einig⸗ menen Vorwand ab, an Preußen ⸗Deutſchland ſein tigen Auswärtigen Amte erklärte, daß die Can⸗ keitsgeſühl im deutſchen Volke empor, wie erhoben Müthchen zu kühlen. Es iſt jetzt, da Deutſchland datur des Erbprinzen von Hohenzollern für den ſich doch jubelnd alle deutſchen Männer, um auf ſich zur Feier der glorreichen Gedenktage von 1870 aniſchen Thron einen peinlichen Eindruck in Paris den Ruf des Preußenlönigs mit den Waffen in der anſchickt, gut, an dieſe Thatſache zu erinnern und macht habe, da ahnte man bei uns gar bald, Hand die unerträglichen Anmaßungen des wälſchen ſich vor Augen zu halten, daß die damaligen Macht⸗ ohin dieſe bedeutungsvolle Erklärung zielte, daß ſie Erbfeindes zurückzuweiſen! Das war in der That haber an der Seine, als ſie den Krieg an Deutſch⸗ n Keieg mit dem übermüthigen Frankreich in eine hohe, erhebende Zeit für unſer Vaterland, als land erklärten, im Grunde nur die Werkzeug icht ſtellte. Dann kam der 6. Juli mit den an ſich Preußen und Bayern, Sachſen und Württem⸗ verblendeten großen Maſſe waren. 5 e Adreſſe Preußens und Deutſchlands gerichteten berger nun zum erſten Male nach langer Trennung ohenden und herausfordernden Kundgebungen des und Spaltung als ein einig Volk von Brüdern Verſchiedenes. i iniſters Herzogs von Grammont in der franzöfiſchen fühlen lernten, als in allen deutſchen Gauen die — Ladenburg, 11. Juli. Die Vorarbelten ammer, welche in ihrer Tragweite weder diesſeits Flammen echt nationaler Begeiſterung und glühen⸗ zu dem am 3. und 4. Auguſt in Straßburg ſtatt S. 2 — S — 2 — 2 * . . — 2 4 — * e- 2 2 —. * U — E. 2 . — — E — 2 8 . er 5 2 „Ja! wir waren geſtern Abend im Stadtpark.“ Leitſtern werden auf ab ſchüffiger Bahn!“ fügte e Geläuterte Herzen. „Ich war auch dort. — Seliſam, daß ich Sie weicher hinzu und ein Schatten flog über ſein Grficht. Model 5 Inicht geſehen habe!“ Dann ſtützte er den Kopf in die Hand und brütete nit der Schub ovelle von Johanna Berger. „Aber ich habe Sie geſehen!“ rief Annie mit finſter vor ſich hin. erjäger“, zu 8 zuckenden Lippen. Ihre eben noch ſo rofigen Wangen Es blieb eine Zeitlang ſtill, nur das Rauſchen 60 % Fortſetzung. wurden plötzlich bleich. des Windes in den Baumwipfeln und das leiſe 0 „So, nun werden Sie mir nicht davonlaufen, Ihr Ausſehen befremdete Bernthal, er blickte Zirpen der Meiſen war zu hören. it und ohne cht wahr?“ lachte er, „und nun kann ich Ihnen fie forſchend an. Annie war von Unruhe erfüllt, es ging iht J oder 50 . ch ſagen, daß ich mich grenzenlos nach Ihnen „Dann haben Sie wohl auch die Dame bemerkt, ganz wirr im Kopfe herum. J rikant und ſehnt habe.“ in deren Geſellſchaft ich mich befand?“ „Ich möchte doch lieber gehen, Mama wird f Annie rückte ein wenig von ſeiner Seite ſort Sie nickte. mich vermiſſen,“ ſagte ſie leiſe. 5 d ſah ihn zaghaft an. „Und was dachten Sie von uns beiden?“ Er ſah ſie träumerich an. „Wir werden uns nayr in „Sie fürchten ſich wohl? Sehe ich ſo gefährlich, fragte er ſchnell weiter. aber wiederſehen, nicht wahr? — Morgen? Ueber⸗ rt 39 fragte er beluftigt. „Ich — ich! — Das kann ich wirklich nicht morgen? — oder später?“ bat er. i arl. ö „O nein, durchaus nicht! Im Gegentheil: Sie ſagen!“ ſtotterte ſie voller Verwirrung. „Ich kann nichts verſprechen — nein, garnichts!“ Ladenburg ben ein liebes Geſicht und find gewiß ein recht „Aber ich weiß es! — — Ich kann Gedanken wehrte ſte ab. Stenz, ter und braver Menſch!“ erwiderte ſie, ihren leſen!“ „Aber ich vergehe vor Leid, wenn ich Sie nicht . g. Kolb nzen Muth zuſammennehmend. Sie ſah ganz erſchrocken zu ihm auf. wiederſehen darf!“ ſtieß er hervor. 3 — „Wenn Sie eine ſo gute Meinung von mir „Sie dachten — Sie glaubten, wir wären Annie wurde glühendroth. „Nein, nein! — N ben, dann dürfen Sie mich auch nicht verlaſſen. ein paar Brautleute? Habe ich recht oder nicht?“ ich hobe ſolche Angſt! Ich will, ich darf das nicht — ch bilde mir ein, daß Sie reizend zu plaudern „Ja!“ geſtand fie ehrlich. thun! ſtammelte ſie in grenzenloſer Verwirrung. ſeſchütz. rſtehen. Und dann ſitzen wir unſere Bekanntſchaft „Sie irren fich, Gnädige!“ fuhr er faſt ſchroff „Gnädiges Fräulein verkennen die Situation,“ l alleiſe ct — als ein paar treue Kameraden, als gute auf. „Ich intereſſtre mich allerdings für die ſchöue ſagte er in ernſtem Ton. „Ich erbitte durchaus 1 galſal keunde! Wollen Sie? Sie bleiben doch wohl längere Frau, habe aber noch niemals ernſtlich an eine Ver⸗ kein Rendezvous — nut als gute fröhliche Kameraden Proze e eit in Karlsbad?“ lobung gedacht. Sie iſt ein praſſelnder Irwiſch, wollen wir uns treffen und uns unſere Erlebniſſe e: „Mama's Kur dauert vier Wochen.“ voller Capricen und Launen, heute ſpricht fie mit 1 etzühlen. Ich werde Ihnen gewiß nicht die Cour Fraß aber „Das iſt ja herrlich! Dann lönnen wir uns] dem einen von Liebe, morgen kokettitt fie mit dem machen! Auf Ehre! Und ein öſterreichiſcher Offizier Necarhauſel, Andern — das flößt mich ab! — Mich lockt viel hält Wort! Sie find ſichtlich ſehr in Unruhe, und mehr ein anderes reineres Licht — o, könnt es mein es thut mir herzlich leid und es würde mich ſehr