Sa Nil S bunte — ligſe dez b ge d arc Federn, ung zum geerggz indeſtens 7d 288 bereitw. zurätzere in Lerfurl 8 Nach lachgläſtt cbranntmti C enſtangg Johann 51. genwaſt ranntwein, rester-Brau Anſctzen. 5 brannten ebrannt, gut 9. Al K Rosin 8.4.50 — Ustang Geläuterte Herzen. elwel er 20 Ff porfbgl 0 pf di 50 ritt d ein ſtiller, in ſich gekehrter Menſch zu ſein und war i blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ür die Redaktion verantwortlich: Karl Molitur, Ladenburg Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abenz. Preis viertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Anzeigen: die I⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder dere 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg Naum Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Nr. 556. 5 Mittwoch den 8. Juli Das VI. Gaufeſt des Mikitärgauverbandes Schwetzingen und nach der Feſtrede des Herrn Ritz⸗J wollte ein Beſſpiel dafür geben, was treue Hingebuag Schwetzingen. Reilingen, 30. Junl. Das VI. Gaufeſt Militärgauverbandes Schwetzingen, das beute in Reilingen ſtattfand, nahm einen glänzenden Verlauf. Me umſichtigen bis in's Kleinſte genauen Vorbereit⸗ ungen des Feſtausſchuſſes, an deſſen Spitze Herr Premierlieutenant der Landwehr E. Hofmonn⸗Heldel⸗ berg ſtand, die emfige Thätigkeit der Reilinger, die Ihr freundliches Dorf prächtig herausgeputzt hatten, iind durch ein Gelingen des Feſtes gelohnt worden, das Reilingen und ſeine Bürger zu emfigem Stolze berechtigt. Nachdem S. K. H. Großherzog Friedrich, dutch deſſen Erſcheinen das Feſt erſt ſeine rechte Weihe erhielt, nach einem kurzen Aufenthalt in Neu⸗ lußheim gegen 9 Uhr im Feſtort eingetroffen war und dem Feſtgottesdienſt beigewohnt hatte, fand nach 10 Uhr im Ratbhauſe durch Herrn Oberamtmann Brecht die Vorſtellung der Bezirkstäthe und Bürger⸗ meiſter des Amtsbezirks Schwetzingen ſtatt. Se. Kgl. Hoheit unterhielt ſich in leutſeliger Welſe mit den Erſchlenenen, die bel der Abfahrt des Großherzogs begeiſtert in das von Bezirksrath Fritſch ausgebrach te Hoch einſtimmten. Der Landesfütſt folgte darauf einer Einladung des Herrn Adolf Ritzhaupt auf Werſauerhof zum Frühſtück, während ſich die Vereins⸗ borffände im „Hirſch“ zuſammen fanden. Die mit jubelndem Beifall aufgenommene Feſtrede auf den Großherzog hielt Herr Rathſchreiber Reichert⸗Schwe⸗ Aingen. Gegen 2 Uhr begann die Parade der Kriegervereine, die Se. Kgl. Hoheit auf der vor dem Rathhauſe errichteten Tribüne abnahm. Nachdem ſodann die Vereine auf dem Feſiplatz aufmarſchirt waren, ergriff nach den Begrüßungsworten des Gau⸗ vielleicht nicht mehr wiſſen. vorfinden, Herrn Blürgermeiſter Mechling⸗ e haupt S. K. H. der Großherzog das Wort. Meine Freunde! Sie dürfen keine lange Rede von mir erwarten, aber es drängt mich zunächſt, den beiden Herren, die vorhin geſprochen haben, dem Gauvorſtand ſowohl als Herrn Nitzhaupt, der mich ſo freundlich in ſeinem Hauſe aufgenommen hat, Dank zu ſagen für das, was ſie mir geboten haben an freundlicher Gefinnung und Ihnen zu danken, daß Sie ſo freundlich eingeſtimmt haben in den Ruf, welcher von den beiden Herren ausgebracht worden iſt, Glauben Sie mir, daß ich dieſen Em⸗ pfinduagen nicht nur mit großer Dankbarkeit folge, ſondern mit der Erfahrung, daß, je älter wir wer⸗ den, deſto feſter wir den Halt fuchen unter den⸗ jenigen, von denen wir wiſſen, daß ſie treu und feſt zur Ordnung des Staates ſtehen und den Fürſten unterſtützen in ſeiner nicht ſehr leichten Aufgabe. Ich wüßte Allem, was hier ausgeſprochen worden iſt, nur ſehr wenig beizufügen, denn die beiden Herren haben die meiſten Punkte berühtt, welche ſie Alle intereſfiren, welche Ihnen Allen am Herzen liegen. Aber es entſpricht wohl meinem Alter, da ich einer der älteſten von Ihnen bin, daß ich Sie in eine Zeit zurückführe, die ziemlich weit außerhalb Ihrer Aller Ecinnerung iſt. Ich meine die Zeit, in der die jetzt beſtehenden Vereine ihren Urſprung gefunden haben. Viele von Ihnen werden das Es war im Jahre 1839, als mein ſeliger Vater das Bedürfniß fühlte, den vielen, damals noch vorhandenen Angehörigen der Armee ein Erinnerungszeichen zu geben. Man hat durch eine Medaille alle diejenigen ehren wollen, welche in frübeſter Zeit die Feldzüge des vergangenen Jahrhunderts mitgemacht haben. Mau wollte ſie dadurch ehren und auszeichnen vor allen Uebrigen, aufbot, um ins Feld zu ziehen. meinem ſeligen Vater ins Auge gefaßt als der Grund heißt. Sie Alle wiffen, daß dieſe Medaille dann ſpäter wieder verliehen worden iſt, und Viele von Ibnen tragen ſie als Folge der Feldzüge von 1866-1871, damals aber, 1839, da galt es, die Veteranen auszuzeichnen. Nun, meine Herren, was war damals noch vorhanden an Veteranen? Es waren lauter ſolche, die von einer deutſchen Einheit nichts wußten, aber treu und gehorſam ihrem oberſten Kriegs⸗ und Landesherrn folgten, da er ihre Kräfte Es waren ſchwere Zelten, und ſchwer war der Entſchluß Truppen auf⸗ zustellen, um Deutſche gegen Deutſche zu kämpfen, aber wie die Geſchichte lehrt, war leine andere Mög⸗ lichkeit vorhanden. Es gab kein Deutschland, es war keine Kraft da, die zuſammenhalten konnte, und jedes Land war der fremden Herrſchſucht preisgegeben, es galt, noch Uebleres dadurch abzuhalten, daß man die Kräfte, die das Land bot, zuſamm nfaßte, um zu vermeiden, daß noch mehr Kräfte aus dem Land genommen würden. Es gab damals keine ſtarke und feſte Organiſation, wie jetzt, ober es waren treue Kämpfer, die ihr Blut dergoſſen haben, ohne zu fragen, wohin es geht, in treuem, militäriſchem Ge⸗ horſam, der zu allen Zeiten Großes und Wichtiges leiſtet, denn er weiß, was Pflicht heißt. Nun, ſo traurig dieſe Zeiten waren, ſo werth war es, die Veteranen dieſer Feldzüge noch auszuzeichnen, weil ſie fich topfer und treu geſchlagen haben, weil fie ihre Pflicht erfült und Alles für ihr Land und ihren Landesherrn dahin gegeben haben. Das wurde von für die Auszeichnung, die er geſtiftet hat. Man ahnte damals nicht, welche Veränderungen noch wer⸗ den könnten, aber ſchon damals hoffte man es, und das Streben hat ja, wie Sie wiſſen, nicht aufge⸗ Novelle von Johanna Berger. Die beiden Damen beobachteten mit lebhaftem Interreſſe die fremde Badege ſellſchaft, muſterten die geputzten Damen und athmeten mit Behagen den tiſchen Duft des Waldes ein, der ſich bald mit dem einen Aroma des Kaffees miſchte, welchen Papl, die saubere Kaffeemamſell zierlich ſerbirte. Ihr Tiſchnachbar blickte kaum vor ſeiner Zeitung guf und nahm keine Notiz von ihnen. Er ſchien längſt über die erſte Jugend hinaus. Er war groß Und ſchmächtig, hatte feine durchgeiſtige Züge, welche ein ſtarker Vollbart hald verdeckte, und tiefe ernſte Augen. Ein heller ärmelloſer Mantel hing von seinen Schultern herab, ſein grauer Anzug und der um einen Schatten dunklere Filzhut war von modernem Schnitt. Die Räthin brannte vor Neugier zu erfahren, wer wohl der Fremde ſei; ſeinem Anfeben nach konnte er nur ein feiner Mann ſein — velleicht auch ein Baron oder ein Graf. — Aber er hüllte ſich beharrlich in ein Schweigen und Unnahbarkett. Annie kümmerte ſich nicht um ihn, fte ſchlürfte ihren Kaffee, ließ die blauen ſonnigen Augen munter ju die Runde ſchwelfen und benahm fich ſo, wie es jedes andere wohlerzogene Mädchen gethan haben würde, unbefangen, harmlos und zurückhaltend. Plötzlich ſtieg glühende Röthe in ihr Geſicht, ihre Blick ſpannten ſich und richteten ſich feſt auf In der Thür des Speſſeſalons erſchſen einen Punkt. die flolze reckenhafte Geſtalt des Oberleutevants Bern⸗ thal, der die meiſten ſeiner Kameraden um eines Hauptes Länge überragte. umher und Schritt dann langſam zu einem Tiſch, an welchem ganz allein eine junge Dame ſaß, die er ſehr freundlich begrüßte. Sie war eine bſendend ſchöne Erſcheinung mit kohlſchwarzen Augen und prachtvollen rothblondem Haar, ſah aber ſehr kokett und auffallend aus, Sie nahm mit zierlich ſpitzen Fingern einen ſeidenen Shatöl vom nächſten Seſſel und bedeutete den jungen Offizier, ſich an ihrer Seite niederzulaſſen, Er that es nach einigem Zögern und nun lehnte ſie ſich in ihrem Seſſel zurück und begann angelegentlich auf ihn einzuſprechen und mit ihm zu kokettiren, wobei ſte ihm zuweilen einen leichten Schlag mit ihrem Fächer auf den Arm verſetzte. In der eigenartig pikanten Schönheit dieſes jangen Welbes lag ein wahrhaft ſinnverwirrender, faſt dämoniſcher Zauber. Annie ließ ihre Augen nicht von dem jungen Paar, wenn ſie auch nicht hören konnte, was ſie mit Er blieb wie abwartend einen Augenblick auf der Schwelle ſtehen, ſpähte eifrig einander ſprachen, ſo entging doch keine Mlege, keine Bewegung. „Sieh nur Mama!“ rief ſie nach einer Weile. „Dort drüben iſt mein Träger von geſtern, der öſter⸗ reichiſche Offizier!“ Die Räthin räusperte ſich verlegen, denn ihr Tiſchnachbar blickte ſoeben von ſeiner Zeitung auf. „Aber entzückend war's doch geſtern, Mama! — ich träumte die ganze Nacht davon!“ fuhr Annie unbekümmert fort. „Nächſten Samstag iſt wieder Reunion, und wir gehen hin! Bitte! bitte! — ich will wieder tanzen!“ 8 Die alte Dame ſchüttelte den Kopf. 15 „Du darfſt nicht „nein“ ſagen, Mamachen!“ ſchmeichelte die Kleine. „Was willſt Du auch anfangen, wenn ich auf meinem Willen beſtehe?“ „Du biſt ein ganz verwöhntes unnützes Ding — ich muß die Ziegel straffer halten!“ flaſterte die Räthin mit einem ängſtlichen Blick auf ihr Gegen⸗ über. 8 Das Mädchen lachte übermüthig auf: „Und weißt Du, Mama, in das dünne blaue Fähnchen, das ich geſtern trug, krieche ich nicht wieder hinein — es iſt doch gar zu altmodig gemacht. — Putzen will ich mich zur Reunion! Wir könnten eigentlich gleich in einen Laden gehen und ein hübſches Geſell⸗ ſchaftskleid ſü Meinſt Du nicht