debbtamben, welche unentgeltlich ausgeſteflt werden muß, der Ortsb hörde ſür die Arbeſterberſicherung zu übergeben und außerd m die Qulttungen über gefüllte Markungskarten, ſowie die noch nicht gefüllte letzte Markungslarte ihr auszuhändigen, in dem Falle aber, wenn die Kinder keinen Vater haben, wenn die ver⸗ ſtorbene Mutter eine Wittwe oder noch ledig war, ſo hat die oben ausgeführten Geſchäfte der geſetzliche Pfleger der Kinder zu beſorgen. Taufſchelne, welche etwa bei dieſen Veranlaſſungen nöthig find, baben die K. Pfarrämter nach dem Geſetze unentgeltlich zu fertigen, ebenſo Geburts'cheine, welche zum Zwecke des Verfahrens nothig erscheinen, find von den K. Stan⸗ desäͤmtern gratis zu verabfolgen. Verſchiedenes. — Reilingen, 4. Juni. Die F ſlordnung des Gauktiegerfeſtes des Mil tär⸗ Gauverbands Schwetzingen, welches am 30. Juni d. J. hier ſtatt⸗ findet, iſt nunmehr feſtgeſtellt. Darnach werden Seine Königl. Hoheit der Großherzog von Baden in Bae gleitung des Präfidenten und des Vicep äftdenten des Badiſchen Militärvereinsberbandes um 8 Uhr 80 Min, in Neulußheim eintreffen und ſich von da hierher begeben, wo alsbald der Feſtgottesdlenſt begninen wird. Nach demſelben erfolgt um 10 Uhr Vorſtellung det Gemeindebehörden auf dem Rathhauſe. Darauf entſpricht der Großherzog einer Einladung des Fabri⸗ kanten Rtzhaupt vom Werſauer Hoſe zum Faübdſtück, während die Abgeordneten der Gauvereine die Delk⸗ girtenfitzung abhalten. Um halb 12 Uhr iſt Feſt ſſen im Gaſthaus „zum Hirſch“ und um 1 Uhr findet die Parade der Vereine vor dem Großherzog statt. 17 05 ſchließt ſich die Feſtverſammlung auf dem eſiplatz. 1 Karlruhe, 6. Juni. Sängerpech. Ein großer Pforzheimer Geſangverein beſtieg am Montag Abend auf dem Karlsruher Bahnhof emen folſchen Zug und befand ſich, als man hielt, ſtatt in Pforz⸗ deim in — Schwetzingen. Die Geſichter der Sang's⸗ brüder ſollen eine phänomenale Länge gezeigt haben. — Pforzheim, 5. Juni. Ein ſchweres Unglück traf die Familie Jourdan in Wurmberg, indem eine bösartige Kuh die der Frau, die ſie füttern wollte, mit den Hörnern den Bauch aufriß. Zum Glück ging gerade Herr Dr. Beierthal vorbei, der auf das Hilfegeſchrei der Frau hinzuſprang und ſo momentan die Frau vom augenblicklichen Tode rettete. — Offenburg, 5. Juni. Geſtern nachmitag iſt auf der Strecke zwiſchen St. Georgen und Freiburg eln wegen Straßenraubs zu 10 Jahren Zuchthaus verartheilter Arteſtant aus dem Gefangenenwagen entſprungen. Der Gefangene ſprang plötzlich während der Fahrt dirch das Fenſter, Der tollkühne Sprung gelang ihm. Er blieb zwar eine kurze Zent am Boden liegen; bis aber auf das Nothſiagnal der Zug zum Stehen kam, war der Verbrecher ſchon ver⸗ ſchwunden. Derſelbe ſoll erſt 23 Jahre alt ſein und Berger heißen. — Rappenau, 5. Juni. Einen tragischen Ausgang nahm der Pfingſtausflug zu Verwandten nach Mannheim des hier anſälftg geweſenen Schneider⸗ meiſteris J. Herz. Derſelbe ſoll in einer dortigen Wirtſchaft Wortwechsel gehabt haben, der in Thät⸗ ſchkeitn ausartete, wobei Herz ſo ſchwer verletzt wurde, daß er in das Klank⸗nhaus überführt werden mußte, wo er geſtern Nacht ſtarb. Herz. von Geburt ein Norddeutſcher, war ein geſcheckter Arbeiter und hinterläßt eine Wittwe mit 8 kleinen unmündigen Kindern. Der hieſige Militär⸗Verein will ſein Mit⸗ gliid Herz dadurch ehren, daß er auf Koßen der Vereinskaſſe hierher verbracht und hier beerdigt werden oll. ü — Balingen, 6. Junl. Zwei ſchreckliche Gewitter brachten am Dienstag und Mittwoch Abend über unſere Stadt und mehrere Nachbarorte fuichtbare Viih'trungen. In einem Orte wurde durch beinahe hühnerelgroße Hagelftiäck, die etwa ½ Stunde lang dicht herntederft⸗len, Garten⸗ und Feldfrüchte buchßäblich in den Boten hineing⸗ſchlagen. Fäichterliche R ögengülſſe ſchwellten an beiden Ab'nden die Chach — einen N ckarzufluß von 50 Kilometer Lauflänge — derart an, daß in fabelhaft kurzer 3ſt ſtarke Bäume entwurzelt, Felder und Gärten graufam verheert und eine nicht unbedeute Zahl Gebäude aller Art theilweiſe eingeriffen, dem Einſturz ab rliefert, theilweiſe vom Boden weggerſſſen wurden. Unſere Fromm in Dürrwangen und Laufen bieten heute enen entletzlichen Anblick dar. An den Ufern der Eh ich liegen mafſ nhaft Trümmer der einger'ſſenen Gebäude, zerbeochene Grabdenkmäler, Särge mit Skletten, entwuczelte Bäum⸗, Hausrath und Geräth⸗ ſchaften aller Art. In den bedroffenen Gebäuden findet man veiftümmelte Leichnahme, Pferde, Ochſen, Küh', Schafe, Zigen eiſtckt oder er äuft. Hände⸗ ringend und wehklagend ſteben die größtentheils mittelloſen Betroffenen an den Otten der Verwüſtung. Die Feuerwehren find Tag und Nacht beſchäftigt, Trümmer aller Art, Thiere und leider auch menſch⸗ Stadt und noch mehr die Nachbarorte che Lelchname aus der ett noch hochgebenhe Mogen der Cyach herauszufl chen. Bis et liege allein im Krankenhauſe in Balingen über 20 zus Theil größlich verſtümmelte Leichname. Mit Sehn ſucht erwartet man die Ankunft der Ulmer Ponte mit großer Bangigkeit ſteht man den nächſten Tage entgegen, die allem Anſcheine nach eine Erneuerün der schrecklichen Kataſtrophe bringen können, — Aus der Lüneburger Halde, 2. Jug (Durch einen Blitzſchlag), der einen Feldſchafſtall h; Höhne im Landkreiſe Celle traf, find 300 Scho verbrannt; ferner entzündeten Bltzſchläge ein Geh in Isenbüttel bei Gifhorn, zwei Häuſer im Oho bei Meinerſen und Gehöft in Münſter bel Soltan Im letzteren Folle verbrannte ſämtliches Vieh, — Budapeſt, 3. Junt. Original⸗Berſch von H inrich Glink, Produktenhandlung in Bude f Die Schweineſeuche iſt in Steinbruch nicht nur an haltend, ſondern auch im ganzen Lande onzutuffe und werden Schweine von den Mäſtern zu Spo preiſen losgeſchlagen. Die Erzeugung von Fett und Spick iſt eine ſehr bedeutende, doch halten ſich d Erzeuger von Verkäufen zurück, während Dickungz bedürfneß vorhanden iſt und auch Meinungs lau ausgeführt werden, denn man iſt allgemein der Anſicht daß bei dim reduzirten Schweine ſtand auch die Preſf von Fett und Speck ſteigen müſſen. Prima P fte Speiſeſchweinefett, avancirte dieſe Woche bis au Mk. 89.50, Tafel p ck 3/100 Mk. 77.50, 4/100 Mk. 75.75, geräuchert 4/100 Mk. 82.50 ohn Pakung. Die Berichte über Pflaumen lauten auß Bosnien minder günſtig, beſſer dagegen aus Serbien was in der dies wöchentlichen Tedenz dis Artikels auch zun Ausdruck kam, denn während dosniſch Frucht ſich b ſſerer Nachfrage erfreute und wenige offerirt war, man ſerbiſche eher kaufen und war d Kaufluſt darin eine ſchwache. Bei einem Umſahe von 1000 Doppelztr. wurden gehandelt ſerb ſche Uſanee zu Mk. 21.75, 95/100 zu Mk. 26.50 p. Oktober / Nov mber. Effeltibe Pflaumen find in gul Waare geräumt und wurden auch davon 1000 Doppeh ztr. verkauft und zwar: ſerb. Uiarc“ zu Ml. 14 bosn. 95/100 zu Mk. 21, bonsn. 110/120 zu M 15 und Merkantile Mk. 14. Mus wird es diese Jahr in flavoniſcher Provenienz nicht viel geben und iſt für diefe Gattung Mk. 30.25 feſtes Geld, während ſerbiſches Mus nur mit Mk. 28 25 zu notiren it Sämmtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Klo ſoeo hier, 1. Koſten, Netto⸗Kaſſa. kommt über Nacht. Bitten Sie Gott, er wird Ihnen beiſtehen. das Recht zu finden und Ihnen der treueſte Führer ſein, wenn Sie einſam durch das Leben gehen. Auch ich ſchwärmte dereinſt von einem Glück voll Glanz und Freuden, wie noch niemand zu theil geworden, es trog.“ Träumend ſenkte ſie die Augen zu Boden, der rofige Schimmer des Abendrothes Überhauchte ihr feines Geſicht mit einem Abglanz der längſt entſchwundenen Jugend und Schönheit. daß Eliſabeth bewundernd auf ſie blickte und zagend bat: „Darf ich wiſſen, was Ihr Glück zeiſtöet?“ „Gewiß, wenn Sie es hören wollen. Früh verlor ich die Mutter, ehe ich ahnte, was der Ver⸗ luſt bedeutete. Eine Verwandte vertrat ihre Selle und verwöhnte mich, wie alle im Haus. Der Vater brachte mich für mehrere Jahre in eine Penſtion; zurückgekehrt, genoß ich alle Freuden der Jugend. Der Mutter einzige Schweſter in der Haupſtadt, an einen hohen Beamten von altem Adel verheirathet, lud mich für einen Winter ein, die reiche Geſelligkeit in ihrem Kreiſe zu gen eßen. Der Vater willigte ein, bat die Tante, für meine Tolletten zu ſorgen, ſtellte ihr unbeſchränkte Mittel zur Verfügung und Mein Leben im Hauſe der Verwandten beſtand aus einer großen Reihe von Festen, es fehlt mir nicht an Verehrern. Beſonders ich reiſte voller Freude ab. umgab mich ein Offi zier, der Sohn einer alten Adelsfamilie, unt allen nur erdenklichen Aufmerkfam⸗ keiten; ich war berauſcht, ſeine äußerlich ſchöne Erſchein⸗ ung, ſein feines gewandtes Benehmen, die Ritterlich⸗ keit, mit welcher er mich fortwährend vor allen Damen auszeichnete, und er war der gefeierte Löwe in den dornehmſten Kreiſen, riß mich hin. Wie im Fluge entſchwand die Zeit, ein großes Fiſt noch in des Onkels us, dann hieß es für mich heimkehren zu der Alltäglichkeit unſeres damals noch recht klein⸗ ſtädtiſchen Lebens, voller Weltabgeſchiedenheit. Nur zu ſchnell hatte ich gelernt, die Nächte hindurch zu ſchwärmen, bis in den späten Morgen hinein zu ſchlafen: oft erhob ich mich erſt, um zur Beſuchs⸗ ſtunde fertig zu ſein, oder Tante in ein großes Modewaarengeſchäft zu begleiten. — Es gald zum Abſchiedsfeſt eine beſondere Tollette zu wählen, ich kannte ſeinen Geſchmack; ich trug ein Kleid von hellblau m Seidenſtoff, dedeckt von duftiger Gac⸗ und koſtbaren Spitzen, zarte Blüthen verzierten das Kleid und ſchlangen ſich durch mein blondes Haar. Er ſchien bezaubert, o, er verſtand es vortrefflich, mein thörichtes Herz zu gewinnen mit glatten Worten. Als wir ſchieden, war der Würfel gefallen, er war mein! Trunken von Glück kehrte ich heim, von der Tante begleitel. Der Vater theilte meine Begelſter⸗ ung durchaus nicht; ſein Wunſch, daß derelnſt ein Schwiegerſohn gemeinſchaftlch mit meinem Bruder das weit veizweigte Geſchäft fortführe, zerrann dadurch in nichts. Meinen dringenden Bitten vermochte er ſchlleßlich keinen Wiederſtand entgegenzuſetz n. Nur an einem ließ er nicht rütteln; erſt nach meiner Mündigkeit ſollte unſere Hochzeit begonnen werden. Vergebens zeigte mein Bräutigam eine große Empfindlichkeit, bat wohl auch, umſonft! Ich füßlte mich vollauf befriedigt, als glückſelige Braut von der ſchbaſten Zukunft zu träumen. Ein und ein halbes Jahr noch, das würde ſchnell entfliehen. Auch ich, das verwöhnte Kind des Glückes mußte den Wechſel nur zu ſchnell erfahren; mein Vater ſtarb nach kurzem Krankenlager an Lungenentzündung, in den biſten Jahren ſtand er, als der Tod ihn uns entriß. Meine Geſellſchafterin blieb bei mir, mehr noch als vorher klammerte ich mich an den Geliebten an, tief gerührt von ſeiner oft wiederholten Verficherung, er wolle mir Vater und Mutter, alles, alles erſetzen auf de Welt. Nur zu gern glaubte ich ſeinen Worten, Für eine fürſtliche Ausſt⸗uer ſorgte die Tant, während ich nur für unſer künftiges Haus Sotge trug, oder vielmehr für einen Sommeraufenthalt, woſelbſt mein zukünftiger Gatte im Urlaub dom Dienſt ſich erholen ſollte. Hier dieſes Haus hae vor langen Jahren ein hoher Herr für ſeine nichl ebenbürtige Gemahlin erbaut, nach ſeinem Ausspruch hatte er hier erſt erfahren, was wares Glück ſei, es deshalb Villa Glück genannt. Ich ließ die erblindelen Buchſtaben erneuern, er hatt? mir aus dem Herzen geſprochen. Da mein Vormund mit den Mitteln nicht kargte, ſo gab ich einem bedeutenden Baumeiſber Vollmacht, alles auf das piächtigſte herzuſtellen; auch im Innern des Hauſes ſchien mir nichts schön genug für uns. Sachverſtändige trafen alle Anord⸗ nungen. Da mein einziger Bruder verheirath't war, bot er mir an, meine Hochzeit zu feiern, allein die Veiwandten in der Haupſtadt, in deren Haufe wit uns gefunden, ließen es ſich nicht nehmen An einem ſchönen Herbſttage reiſte ich mit meiner Geſellſchafterin zu ihnen, ſoſort nach unſerer Vermählung, anſtatt der üblichen Hochzeltsreiſe wollten wir meines Gatten Uclaub in Villa Glück verleben, dann den Winter hindurch die G ſeligkeit der Reſt⸗ denz genießen; ſein Adel geſtattete mir, was ich heiß erſehnte, den Zutritt am Hof. Mein Glückestbermulſ kannte keine Grenzen mehr. u Hunte Famile h 1 0 auh t well dung, dae u urige — — — nner Fe bens Iutinsfah 1 n und kin bitte Blauen, f 2