uf Ralſer und Reſch hervor, in welcher Herr Micuel u. A. an die vor 74 Jahren in Lübeck tagende Nationalverſammlung erinnerte. — Der Kaiſer hat, wie der „Reichsanzeiger“ meldet, den Philoſophen Herbert Spencer in London, den Numismatiker Imhoof⸗Blumer in Winterthur und den Phyfiker van 1'Hoff in Amſterdam zu aus⸗ ländiſchen Rittern des Ordens pour le merité trnannt. Herr Paſteur, der derühmte Pariſer Chemiker, befindet ſich alſo vorerſt noch nicht unt r den Rittern dieſes berühmten preußiſchen Ordens, die Huldigungen, die man in Paris dem genannten Gelehrten dafür darbringt, daß er die Annahme einer preußiſchen Ordensz ichnung verweigert haben ſoll — die ihm in Wirklichkeit doch gor nicht ang⸗ boten worden iſt — ſtellen ſich ſomit als reiner chauy riſ⸗ tiſcher Humbug heraus. Verſchiedenes Ladenburg, 4. Junj. Auf dem 6. Bad. Söängerbundesfeſt in Karlsruhe erhielten u. A. fol⸗ gende Vereine Preiſe und zwar; für a) Volksgeſang für Landvereine, 1. Preis; Germania N karau; 2. Preiſe: Eintracht Neuenheim, Eintracht Wiblingen, Singverein Schönau, Liederkranz Ziegelhauſen; b) Einfacher Vollsgeſang für Stadtveteine, 2. Preiſe; Eintracht Mannheim, Erholung Mannheim, Lieder⸗ tafel Schwetzingen, Frohfinn Mannheim, Liederkranz Sinsheim a. E., Sängereinheit Mannheim, Bavaria Mannheim, Liederkranz Wiesloch, Germanſa Eber⸗ bach, Liedertafel Wiesloch; o. Erſchwerter Volksg⸗ſang für Stadtvereine, 2. Preiſe: Sängerhalle Mann⸗ deim, Badenia Mannheim, „Liedertafel“ Heidelberg, Singberein Weinheim, Männergeſangptrein Mann⸗ heim; d. Kunſtgeſang, 1. Preiſe: Liedertafel Mann⸗ heim, „Liederkranz“ Heidelberg, Liederhalle Maan⸗ heim; 2. Preiſe: Sing⸗Verein Manndeim, Arion Mannheim. — Großſachſen, 4. Juni. Geſtern Mittag ſtürzte in einem Tanzlokal ein junger Mann plötzlich zu Boden und war ſofort eine Leiche. — Wien, 1. Juni. Die „Neue Freie Preſſe“ meldet aus F lixdorf: Morgens 9 Uhr erfolgte im Nebengebäude der Pulverfabrik von Mayer und Roth eine Explofion. Das Gebäude wurde dem Erdboden faſt gleich gemacht. Sämmtliche in dem betreffenden Raum mit Zerkleinern von compaktem Pulver beſchäf⸗ tigten Arbeitsleute, zwei Männer und ver Frauen, wurden in Stücke geriſſen. — Eſſen a. d. Ruhr, 31. Mal. In einem ö Tiefſiuns⸗Anfalle flützte ſich in Borbeck eine Mutter mit ihten drei Kindern, drei, zwei und einhalb Jahr alt, in ein Waſſerloch. Nur das mittlere Kind konnte gereltet werden. N — Elberfeld, 81. Mai. Auf der Berliner. ſtraße epplodierte beute nachmſttog ein Pulberwagen der Pulverfabrik Gebrüder Woͤmbker zu Rummenohl met zweihundert Pfund Pulver. An allen umliegenden Höuſern wurden b trächtliche Verwüſtungen angerichtet. Der Wagenführer wurde ſchwer verwundet und iſt kurz darauf geſtorben. Schwer vawundet wurde ferner ein zufällig des Weges gehender Aſſeſſor Hanſen bei der Staatsanwaltſchaft. Acht Perſonen erlitten leichtere Verwundungen. — Iflbeck, 31. Mal. Heute nachmittag fand die Feier der Grundſteinlegung des Elbe⸗Trav.⸗ Ffanals ſtatt. — — Brüſſel, 28. Mal. (Unangenehme Ent⸗ deckung.) Als der hiefige Reatner Ch. Penniuck geſtern mit ſeiner Familie von dim Winteraufentholt in Nizza hierher zurückkehrte, fand er ſein Haus böllig geplündert, Der Werth des geſtohlenen Silber⸗ zeuges ꝛc. wird auf 80 000 Frar cs geſchätzt. Der Einbruchsdſebſtahl iſt allem Anſchein nach ſchon vor Monaten verübt worden. — Sagan, 27. Mai. (Grauenhafter Mord,) In Grabow (Kreis Sorau) wurde der Grubenarbeiter Hoppenheit von einem Arbeiter Namens Mädel er⸗ mordtt. Der Mörder ſchlachtete ſein Opfer, mit dem er gemtinſam rächtete, ö mlich ab. Alsdann verſuchte er den Leichnam zu verbrennen, erreichte aber nur eine Verkohlung des Gesichts. Schließlich nähte er die Leiche in einen Strohſack ein, den er ſechs Tage lang zum Schlafen benutzte. Als der Verweſungs⸗ geruch unerträglich wurde, trug Rädel den Leichnam Hier wurde er don einem Bergmann beobachtet, der Anzeige machte. Nach einigem Leugnen geſtand der Mörder die That. — Petersburg, 27. Mai. (Durch einen Bären überfallen) Am Eröffnungstage des Zoolo⸗ giſchen Gartens ereignete ſich in dem Bärenzwinger ein ſchwerer Unglücksfall. Der ſeit Jahren mit der Pflege der Raubtiere betraute Wätter, ein Tatar, Oſfip Andre'ew, ließ in gewohnter Weiſe zur Beluſtig⸗ ung des Publikums einen braunen Bären, der ſchon lange Jahre der Liebling der Beſucher iſt, ſeine Kunſtſtücke produzieren. Melſter Petz gehorchte auch diesmal jedem Kommando mit gewohnter Pünktlichkeit. Als ſich jedoch der im Käfig befindliche Tatar ent⸗ —— fernen wollte, ſprang ihm die Beſſe in mich Satze nach, brachte ihn zu Falle, zermalmte ihm den einen Fuß und hätte ihn gänzlich zerriſſen, wenn g Offip nicht ermannt und den Bären mit Donnerſtimm⸗ aus der man den furchbaren Schmerz heraushörte das gewohnte „Kuſch“ zugerufen hatte. Machanſſt gehorchte der Bär und verkcoch ſich in elne Fe des Zwingers. Inzwiſchen herbeigeellte Würte konnten ſo den mittlerweile ohnmächtig gewordenen Tataren mittels Stangen aus dem Kaäſig ziehen, während der herbeigerufene Perektor auf die Best mit dem Revolver zielte, bereit, ſſe bei der eren 4 de verdächtigen Bewegung niederzuſcheßen. Dem ug⸗ glücklichen mußt das eine Bein ſofort abg nommen werden. — Der unter dem Alierhöchſten Proſeekorg Sr. Mof'ſtät des Kaiſers ſtehende V' rein für Herſtellung und Ausſchmückung der Marienburg hat ſich, we ſchon der Name biſagt, die Aufgabe geſtellt, daß ehrwürdige an der Nogat b'legene Ritterſchloß, die Marienburg, ihren Erhauern zum Nuhme und der Nachwelt als Wahrzeichen der echt deutſchen Cultur des Mitte alters in ſeiner ehemalfgen archſteelonſſchen Pracht wieder herzurichten. Zur Aufbringung der hierzu nöthigen nicht unbedeutenden Mittel, find dem Verein Geld Lotterien ſeitens der Staatsregierung genehmigt worden, deren neunte Lotterie bereits am 21. und 22. Juni er. beſtimmt gezogen wird, Jig Verlooſung gelangen 3372 ohne Abzug zahlbar Geldgewinne, darunter die beiden Haupktreffer von 90000 Mark und 30000 Mark. Die Vooſe ind dem bekannten Bankhauſe Karl Heſntze in Beriig, Unter den Linden 3, zum Betriebe Übergeben, duch welches dieſelben zum Oeiginalpreiſe von M. 8, per Stück zu beziehen find. nach einem Teich in der Nähe, um ihn zu verſenken. — Pertilgung der Engerlinge, lehr die Vertilgung der Engerlinge mittelſt Benzins hal St. Crole⸗Desnohts in letzter Zeit intereſſante Ber, ſuche angeſtellt. Als Reſultat ergab ſich, daß Benzin zur Vertilgung von Mailäferlatven viel energiſche wirkt als Schwefelkohlenſtoff, Benzol oder Naphtalin, da ſchon eine Gabe von 3 gr per 2 m genügt, um den Erdboden vollſtändig von dieſen ſchädlſchen Inſecten zu befreien. 5 — New⸗York, 3. Juni. Infolge der den Vereinigten Staaten herſchenden außerordentliche Hitze wurde in verſchiedenen Eiſenwerken der Unſog die Arbelt eingeſtellt. Viele Perſonen ſtürzten bom Hitzſchlag getroffen zu Boden; mehrere davon jd geſtorben. lein.“ ruft der Gärtner, er iſt ſoeben von der an⸗ dern Seite einhergekommen, „fie iſt ohne Beſinnung, ich kann ſie nicht allein halten!“ Man trägt das Kind in das Haus, andere unterſtützen den braven Mann bei ſeinen Bemühungen um Eliſabeth; ihr Körper iſt den kalten Fluhten enttiſſen, aber ſtarr, leblos liegt ſte in den Armen ihrer Retter. Schou beginnen ihre durchnäßlen Kleidungsffücke zu gefrieren, mit dem einbrechenden Abend nimmt die Kälte von Minute zu Minute zu. Sie ruht auf ibrem Lager in warme Decken g hüllt, Frau und Fräulein Berend nehmen ſich liebevoll ihrer an, ſie unterſtützen den Atzt en ſeinen Bemüh⸗ ungen um die Verunglückte, allem Anſchein nach vergebens. Feſt bleiben die Augen geſchloſſen, die Glieder ſtarr und kalt. Die Lippen find krampfhaft zuſammengepreßt, man ver ucht, ihr einen erwärmden Trank einzuflößen. Der Arzt zuckt die Achſel. „Es iſt traurig, ich fürchte Menſchenhülfe kommt hier zu ſpät, ſie wird ihr edles Rettungswerk mit dem Leben bezahlen,“ flüſterte der Arzt ſelbſt erſchüt⸗ tert, daß der Tod hier ein Opfer gefordert, ſo jung und ſo ſchön. Ein langes Leben hätte man ihr vor wenigen Stunden noch zugeſichert nach Menſchen⸗ berechnung. Sie trügt leider nur zu oft, wenn Gottes Rath anders gebietet. — Im Nebenzimmer hat man die kleine Sünderin warm und weich gebettet. Kindernaturen biſitzen viel Kräfte, ſte iſt längſt wieder bei vollem Bewußſein, liegt bihaglich im warmen Bett und läßt ſich von der bewährten Dienerin ſüßen Thee einflößen, fühlt ſich wohl gat als Heldin, ohne zu ahnen, was ſie durch ihren Ungehorſam verſchuldet, und daß ſie vielleicht durch ihr ganzes Leben den furchtbaren Vorwurf mit ſich ſchleppen muß, daß der Tod Ellſabeth's ouf ihr Gewiſſen fallt, Ein Madchen ee, und küßte fie. „Nicht war, Du ſtirbſt nicht? Maß tritt leiſe ein, bringt noch mihr Thee nach des Arztes deine Augen auf, ich habe Dich ja ſo lieb. Sf Anordnung; in der Ueberzeugung, die Kleine ſchlafe, plaudert ſie ein wenig mit der Wärterin. Das mir nicht bös,“ bat ſie flehendlich. „Meine schöne Puppe ſchenke ich Dir und alle die ſüßen Bonbons, aufregende Ereigniß muß man gründlich beſprechen, Gewiß ich wollte nicht unartig ſein, es kam ehen, bei der allgemeinen Aufregung hat ſie bis jetzt Niemand dazu gefunden. „Schade um das Fräulein, auf ſolche Art ihr Leben einzubüßen,“ hebt ſie in klagendem Tone an. „Wirklich keine Rettung?“ fragte die Andere erſchrocken. 8 „Keine! Und nur doch die Unart des Kindes iſt das Unglück geſchehen. Das iſt doch genau abg⸗ſperrt, wo ſte nicht fahren ſollen, immer wieder ward an das Verbot erinnert, der Gärtner hat es noch eben erneuert, da wird er einen Augenblick abgerufen, ſchnell muß das verwöhnte Kind den Versuch mach n, dort zu fahren, wo es verboten iſt. 80 find ganz allein Schuld an des Fräuleins ob.“ In der Meinung, Mariechen ſchlafe noch, ent⸗ fernen ſich beide; kaum haben fie die Thür geſchloſſen, ſo fährt die Kleine auf. Thränen entſtt ömen ihren Augen, ſie hat nicht geſchlafen, ſond ern nur zu gut den harten Vorwurf gehört. Morliechen, das einzige achtjährige Kind von Herr Berends Kompagnon, ſeit der Mutter frühen Tod vom Vater mit Liebe überhäuft, iſt nicht bös, nur verwöhnt und der Ueberzeugung, daß ihm alles geſtattet iſt. Neiu, ſte iſt gewiß nicht Schuld, Fräulein Kronau wacht ſicher bald wieder auf. Aber ſie kann nicht mehr zu Bett bleiben, nur im Nachtkleidchen, mit bloßen Fü⸗ ßen eilt ſie in's Nebenzimmer. Ohne die Umherſtehende zu beachten, ſtürzt ſie ſich über Ellſabeth, ſtreichelte alle behaupteten, es habe niemand den Muth, de wollte ich zeigen, daß ich kein Feigling ſel, wog doch nur auf!“ Hatte des Kindes Bitten wirklich die Mach, bis an Eliſabeths Ohr zu dringen 2 Schlugen die Mittel an, da man bereſts an der Rettung verzweifele Sie ſchlug die Augen auf, flüſterte einige Worſe und verſtel in tiefen Schlaf. „Gerettet! veiſicherte der Arzt. Marfechen folgte nun geduldig und ließ ſich wieder in ihr Bell einhüllen, ſie wollte ganz gewiß ein ſehr arge Kind ſein, weil ihr liebes Fräulein Krongu nicht geſtorben war, ob ſie ihm aber die allerſchöußz Puppe ſchenken würde oder vielleicht die zweite, del dieſer Ueberlegung überraſchte ſie der Schlaf, dieſes beſte Heil⸗ und Troſtmittel für Groß und Klein. Mehrere Tage mußte Elisabeth das Bett hüten, heftiges Fieber und große Mattigkeit feſſelten fe daran, bald aber fiegte die Jugend, ſie ſaß wieder, durch Fräulein Berend, ihre ktreue Pflegerin ſorg⸗ ſam behütet, im Lehnſtuhl am warmen Kamin. Mariechen war zu ihrem Vater zurückgekehrt, diefer erkundigte ſich perſönlich täglich nach dem Befinden ihrer edlen Rö tterin, bis er feſt Überzeugt 0 ſein konnte, daß alle mogliche übeln Folgen beſeſtigt waren. Mariechen brachte ihr die ſchönſten Blumen, bemah gekränkt, daß ihr Vorſatz, einen Theil; ihres Tad 19,76 fh Ju. ſtüffſche! 7 00 550 1 funds aber f n un auſbten 1 dell 3 zuck h b . des Hohlen 0 e hüſht 18 wenden. 4 2a Her auß ehm, mbehend en 1 0 W zu geben 1 4 das Ti 33 d f ſhuleſen. a n ohn d Der auf e nd der Naatl. e dotzufül l inkrtender daha ud das T d gaben ff n Tcl zu a d eberneh a ußbommt, wit diam tun Nachle da don 120 In der dufgeztt amm ſſon plan ſind, A en deinen knen, den 2. Inu Mchede Bekon. waalung den 3 I 1. Neat. 15 den! 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