18. 8. ufſtelen Pachtzet etſtelgert, 895. Och. rung. ſtorbenen denburg, ächtigung n 15 gend, u Lad -n genfländt ges Zugz⸗ . s tragend), u. Korn, , oh 15 genf. len 1895. enrichtek. ihr. n Mann⸗ em Jaht „Ober hren. Die ſtellſchein mtern iu n müſſen 000 3 Beſſllas genommen hatte. Commifſionsberathung gelangt. nung, ſobald ſie die 93 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. für die Redaktion verantwortlich: Karl Malitar, Ladenburg 5 — — Nr. 43. Erſcheint jeben Dienstag und Freitag Abend, Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhalkun Mikkwoch den 29. Mal. Anzeigen: die 1⸗paltige Corpus⸗Zelle oder der 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pf Druß und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 10805. Die Reichstagsſeſſion. Mit dem am vergangenen Freitag zum normalen Abſchluß gebrachten Thätigkeitsabſchnitte des gegen⸗ wältigen Reichstages iſt diſſen dritte Seſſion beendigt worden, die am 5. Dezember 1894 ihren Anfang Ihre hervorſtechendſte Signatur erhält ſie durch den Umſtand, daß die drei eſgent⸗ lichen Hauptvorlagen der Seſſion, die „Umſturz⸗ Vorlage“, ſowie die beiden eng mit einander zu⸗ ſammenhängenden Geſetzentwürfe über die Tabak⸗ fabrikatſteuer und über die Reform der Reichsfinanzen, völlig geſcheitert find. Die Vorlage über die Be⸗ ſteuergeſetz wurden in der Spezjalberathung in ollen ihren Theilen und meiſt mit erdrückenden Mehrheiten abgelehnt, und die Finanzreform⸗Vorlage hätte das⸗ ſelbe Schickſal gehabt, ſie iſt aber nicht einmal zur Die Ablehnung des Umſturzgeſetzes iſt in weiten Kreiſen der Nation mit unverholener Befriedigung begrüßt worden, welche Stimmung ſich durch die ebenſo wunderliche wie unerquickliche Geſtaltung der geſetzgeberiſchen Nation in dieſer Frage rechtfertigt. Darüber, ob und in welcher Form die verbündeten Regierungen das ge⸗ ſetzgeberiſche Vorgehen gegen die Umſturzbeſtrebungen etwa wieder aufzunehmen gedenken, herrſcht zur Zeit noch durchaus Ungewißheit. Dagegen hat das aber⸗ malige Scheitern der Vorlagen über die Steuer⸗ und Finanzreform vielfach Bedauern erregt, vornehmlich, well durch den negativen Ausgang der betreffenden parlamentariſchen Verhandlungen die ſo dringende Stärkung und Selbſtſtändigmachung des Reiches auf finanziellem Gebiete wiederum verſchoben worden iſt, indeſſen kann angeſichts der Verhültniſſe im jetzigen Reichstage die Ablehnung auch der jängſten Vor⸗ lagen auf dem genannten Felde nicht weiter ver⸗ wunderlich erſcheinen. Läßt ſchon das Scheitern dieſer drei Haupk⸗ und Kernflücke der zu Ende gegangenen Seſſſon deren Ergebniſſe in qualitativer Beziehung als äußerſt dürftige erſcheinen, ſo wird dieſer ungünſtige Ein⸗ druck noch dadurch verſtärkt, daß auch noch andere in ihrer Art ebenfalls bedeutungsvolle Vorlagen nicht zu Stande kamen. Es find dies die dreitheilige Novelle zu den Reichsjuſtizgeſetzen und die auf Ein⸗ ſchränkung des Hauftrhandels zielenden Novelle zur Gewerbeordnung. Erſtere iſt in der Commiſſion ficken geblieben, womit wichtige Reformen in unſerer kämpfung der Umſturzbeſtrebungen und das Tabak⸗ Reichsjuſtizgebung einſtweilen unter den Tiſch ge⸗ follen find; die Nob elle zur Gewerbeordnung konnte in der Commiſſion nur mit knopper Mühe kurz vor Schluß der Seſſion feitiggeſtellt werden. Ferner wichtige Geſetzentwürfe, wie die Porlagen über die Börſenreform und zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes, konnte der Reichstag überhaupt nicht in Behandlung nehmen, weil ſie im Bundesrathe verſpätet ihre letzte Geſtalt erhielten. Von nennenswertheren Entwürfen dagegen, welche vom Reichstage erledigt und genehmigt wurden, find zu erwähnen die Novellen zum Zoll⸗ tarif, zum Branntweinſteuer⸗ und zum Zuckerſteuer⸗ geſetz und zum Jovalidenfondsgeſetz, die Vorlagen betr. die Regelung der privatrechtlichen Verhältniſſe der Binnenſchifffahrt und der Flößerei, und der Geſetzentwurf über die Bekämpfung der Skladerei, endlich das Militär⸗Rel ctengeſetz. das Communal⸗Weinſteuergeſitz ſchon in der Com⸗ miſſion zu Falle gekommen. Eine langwierige Arbeit bildete wiederum die Berathung des Etats, demſelben folgten noch im letzten Abſchnitte der Thätigkeit des Parlaments 50 eee Trug - Glück. Novelle von Thekla Hempel. FPiortſetzung. Wenn etwas ihren ſchönen Feſttag trübte, ſo war es das Fernbleiben ihrer lieben Ellſabeth, ebenſo Rittmeiſter von Löwens tiefer Ernſt und ſeine Ableh⸗ Freundin erwähnte. Sollte ſie ihre ſchöne Zukunftspläne für beide begraben? * 1 * Eine mittlere Provlazialſtadt im Gebirge gelegene mit engen Straßen, etwas altmodiſchen Häuſern, höͤchſtens ein oder zwei Stock hoch, ward wenig genannt, trotz des Gewerbfleißes ſeiner Bewohner, bis der nie ruhende Menſchengeiſt es ermöglichte eine Bahn dahin zu bauen. Es war ein ſchwleriges Werk, bald durch ein enges Thal, bald machte es ſich nöthig eine Brücke zu ſchlagen, ſodann durch Felſen mitten hindurch. Lange hallte die ſtille Gegend wieder von Sprengſchüſſen, bis nach ſaurer Arbeit der Weg tief in die Erde gebahnt war; und das Werk vieler Köpfe und fleißiger Häade dem Verkehr eröffnet. ſonſt ſo das Seinige that, Nun ging ein neues Leben auf an dem welt⸗ fremden Ott. i Anderſeits iſt nach. Nicht unweſentlich in Anſpruch genommen wurde der Reichstag durch Interpellationen und zahlreiche Initiativ⸗Anträge, von letzterem fand der Jeſuiten⸗Antrag des Zentrums abermals Genehmigung, während der Antrag Kanitz auf Verſtaatlichung des Getreldehandels in der Commiſſion untergegangen iſt. Zu einem aufregenden Zwiſchenfall führten die Debatten über den Antrag auf Ehrung des Fürſten Bismarck zu ſeinem 80. Geburtstage. Die Ab⸗ löhnung des Antrages hatte die Amtsniederlegung des conſervativen Präſtdenten b. Levetzow und des nationalliberalen zweiten Vieeptäſidenten Dr. Bürklin zur Folge, das alsdann unter Stimmenthaltung der Rechten und der gemäßigten Liberalen g⸗wählte neue Präfidium ſetzte ſich aus zwei Vertretern des Zentrums den Herten v Buol und Spahn und dem frei⸗ finnigen Schmidt zuſammen. Man muß jedoch an⸗ erkennen, daß das neue Präſtdium die parlamen⸗ tariſchen Geſchäfte ungeachtet der eingetretenen ſchwierigen Verhältniſſe im Allgemeinen energiſch und umfichtig geleitet hat. Mie ſich nun die Bezlehungen zwiſchen den im jetzigen Präftdium unvertretenen größeren Parteien und dem ausſchlaggedenden Zentrum, dann aber auch zwiſchen dem Reichstage in ſeiner Geſammtheit und der Regierung weiter entwickeln werden, das bleibt noch abzuwarten. Nur läßt fich nicht verkennen, daß die hüben und drüben durch den unbefriedigenden Verlauf der Seſſion entſtandenen mancherlei Verſtimmungen die nächſte Zukunft keines⸗ wegs in erfreulichem Lichte erscheinen loſſen. Verſchiedenes — Ladenburg, 27. Mal. Wie aus dem Inſeratentheil erfichtlich haben wir auf dem Fuchs ſchen Holiplatze ein Griechisches Volls⸗Theater, wie unſeres Wiſſens noch nicht ein derartiges hier war. Man erbaute Fabriken, auswütlige Galdleut⸗ zogen ein; ſie beſchäftigten die müßigen Hände. Feine Gaſthäuſer entſtanden, die Verguüguugsreiſenden fanden, daß man von bier aus herrliche Gebirgspatien unternehmen konnte. Villen erſtanden außerhalb der Stadt, theils von wohlhabenden Bewohnern erbaut, welche in den engen Straßen nur ihr Geſchäftsräume behilten, für ihre Familie aber, ſowie für fich ſelbſt, nach gethaner Arbeit, den Aufenthalt in der ſchönen Natur in friſcher Luft dem Stadtleben vorzogen. Auch errichteten unternebmungsluſtige Baumeiſter freundliche Häufer für Sommergäſte Bald zogen lufthungrige Großſtädter mit Weib und Kiad dort ein. Allem anſcheine nach weit älter, als die andern Bauten, lag ein ſtattliches, alterthümliches Haus mit Erkern, Balkons und einer großen Veranda, ſogar einem Thurme, deſſen Fenſter kunſtvoll aus bundem Glas zuſammen gefügt waren, ganz abgeſondert von allen andern. Rings war es von einem ſorg⸗ ſam gepflegtem Garten umgeben. Paran ſtieß an der Rückfeite ein lang fich ausdehnender Park; zwiſchen dem verſchiedene Wege hindurch zogen, hier fand der Spaziergänger jederzeit, auch an heißeſten Sommer⸗ tagen, erfriſchende Kühle, während der Springbrunnen inmitten des großen Raſenplatzes vor dem Hauſe die Hitze des Sommertags zu Roſenbüſche mit Blüthen in allen verringern. Schatti den in Gru uf der groß F Fläche, das ſaftige Grün erhob ihre Farbeupracht, vom dunkelſten Roth und Gelb bis zum zarteſten Weſß, nun um ſo mehr hervor. Man pflegte an dem Ort noch die alte Sitte, den Häuſern Namen zu geben. Meiſt waren es Vornamen von Gliedern der Familie. 5 Dieſes Haus bewahrte auch hierin ſeine Eigen⸗ art. „Villa Glück“ ſtand über der reichgeſchnitzten eichenen Hausthür, allerdings in faſt eralindeten, einſt⸗ mals goldenen Buchſtaben. Hierher lenkte Eliſabeths Begleiter ſeine Schritte. An dem Eingang zum Gar⸗ ten blieb fie einen Augenblick aufathmend ſtehen und trocknete den Schwe ß von der Stirn. „Villa Olüc,“ allein das Glüc erſcheint erloſchen. wenn ſein Glanz ſo geſchunden iſt. als der Buchſtaben, es iſt mir keine gute Vorbedeutung,“ flüſterte ſie leiſe für fich, indem ſie die Aufſchrift des Hauſes las, öffnete entſchloſſen die Thür und trat ein, um durch den Garten in die Villa zu gelangen. An dem Eingang derſelben ſtand ein junges Mädchen, anſcheinend eine Dienerin, welche ſie mit neugierigen Blicken muſterte, um dann einige Worte an eine Perſon in der grün umwachſenen Veranda an der einen Seite des Hauſes zu richten. Eine auffallend hübſche Dame, von luftigem Stoff, reich mit gelblichen Sp tzen beſetzt, im goldblonden Haar eine dunkle Roſe, trat Eliſabeth entgegen. f „Sie find Fräulein Kronau?“ frug ſie und