Mohr i ch dem Gul rſuchsſtatlon „ Biſſinge rwert und butter und liger Erfoß len, ſowohl als zu allen bei 5 elbach. r prima 8 Müller, eller. — — ſig jünther Roſe. nlagen bl d. Bl. — N j. Linſen ſchnizt Stenz. blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. far die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Lodenburg Nr. 40. erſceint jeden Dienstag und Freitag Abend, Preis diertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs Hamskag 8 18. Mat Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 1895 Eine Konkurrens des Petroleums. Eine neuerfundene Spirituslampe erregt ſeit einigen Tagen die Aufmerkſamkeit aller Fachleute, die ihr eine nicht geringe Bedeutung zuſchreſben. Die Lampe wird bon der Neuen Gasglühlicht⸗Aktien⸗ Geſellſchaft in Berlin in den Handel gebracht und baftrt auf demselben Prinzip wie die Gasglählicht⸗ lampen, nur daß der Glühſtrumpf nicht durch Leucht⸗ gas, ſondern durch Spiritusdämpfe zur Weißglüh⸗ hitze gebracht wird. Die Lichtſtärke wird auf 60 Normalkerzen angegeben, das iſt ungefähr das Sechs⸗ fache der Lichtſtärke einer gewöhnlichen Petroleum⸗ lampe, mit der ſie im Koſtenpunkt übereinſtimmen ſoll. Der neue Apparat kanu an j der Lampe mit 14“ Brenner angebracht werden; in das Baſſin wird dann Spiritus ſtatt des Petroleums gegoſſen, das Anzünden geschieht oben bm Zylinder aus. Wenn alle der neuen Lompe nachgerühmten Vorztige wirklich vorhanden find, dann iſt durch ſie der Petroleumlampe eine ſehr beachtenswerte Kon⸗ kurrenz erwachſen, die gerade j⸗tzt bei den hohen Petroltumpreiſen ſcknell zu Erfolgen g longen dürfte. Finanzminiſter Dr. M quel ſprach dieſe Bedeu⸗ ung neulich dem Ne ſylenlichte zu, jetzt ſcheint aber eine Gelegenheit geboten, zugleich der P trol umſp kulotion und dem amerikantichen Einfluß die Spitze zu bieten. Spiritus wird ja in Deutſchland genug produziit, ſo daß auch unſern Agrarlern die verlockende Aus⸗ ſicht winkt, duch die neue Lampe von allen Schmerzen befreit zu werden. Am Montag hat ſich auch der Kaiſer durch den Fabrikanten Hefft deſſen neuerfundene Spiritus⸗ lampe vorfühten laſſen. Die „B. Pol. Nachr.“ be⸗ richten darüber ausführlicher: Nachdem der Kaiſer von der in Gegenwart des feinanzminiſters, des Handelsminiſters und des Landwirthſchaftsminiſters vorgenommenen Prüfung der mit Spiritus geſpeiſten neuen Glühlampe Kennt⸗ niß erhalten hatte, befahl der Katſer Herrn Direktor Helfft für Montag früh 9 Uhr nach dem neuen Palais zu Potsdam zur Ingaugenſcheinnahme des neuen Glühlichtes. Herr Direktor Helfft führte mehrere Lampen bor, die alle vorzüglich mit weißem Lichte leuchteten, neben dem das Ocht einer gleichfalls angezündeten Petroleumlampe nicht zur Geltung kommen konnte. Der Kalfer lirß ſich über alle Em⸗ zelheiten der Lampe unterrichten, leß ſich die Ver⸗ aſchung eines ſogenannten Glühſtrumpfes vorführen und bekundete hierbei beſonderes Intereſſe für die Verbilligung des neuen Lichtes, damit die weiteſten Kreiſe der Bevölkerung ſich dieſes an Stelle des Pe⸗ trolkums nutzbar machen lönnten und, wir der Katſer bekonte, die unzähligen Unglücksfälle, die durch das Petroleumbrennen jahrauszjahten ſo viele Menſchen⸗ leben koſten, verhütet werden möchten. Namentlich legt der Kaiſer hierbei Gewicht auf die Cxploſtoficherheit der neuen Lampe, es wurde auf ſeinen Befehl der Verſuch gemacht, eine Explo⸗ ſion herbeizuführen. Eine voll brennende Lampe wurde von Direktor Helfft in den Sand geſchleudert, das Glasbaſſin zerbrach, der Spiritus ergoß ſich nach allen Seiten, ohue zu erplodiren, oder auch nur in Brand zu gerathen. Der Kaiſer zeigte ſich von dieſem Verſuch außerordentlich befriedigt und ſprach Herrn Helfft ſeiner vollſte Anerkennung für die neue Erfindung aus. Auch bei dieſer Veranlaſſung nahm der Kaiſer Gelegenheit, ſeine wohlthuende Fürſorge für die hei⸗ mathliche Landwirthſchaft zu bekunden, indem er auf die Bedeutung hinwies, die der Karkoffelbau für unſere Landwirthſchaft habe, und welch' eine glück⸗ ä — — liche Fügung es wäre, „wenn melne Märker aus Kartoffeln Licht machen würden.“ Da Direktor Helfft erwähnt hatte, daß augenblickliche Verſuche wegen der Konſtrukt on eines feſten Glühſtrumpfes von ihm gemacht würden, von denen er dem Kaiſer einzelne Proben unterbreitete, nahm der Kaiſer Ver⸗ anlaſſung, Herrn Direktor Helfft zur Fortſetzung dieſer Proben, aber namentlich zur Konſtruktion einer kleineren Lampe zu ermuthigen, die insbeſon⸗ dere für die ärmeren Schichten der Bevölkerung eignet ſein würde. Jerſchiedenes. — Ladenburg, 17. Mai. (Original⸗Welt⸗ panorama.) Die herrlichen Anfichten des Berner Oberlandes find nur noch bis morgen (Samſtag) Abend 10 Uhr zu ſehen und mochten wir Jeder⸗ mann empfehlen ſich dieſen ſeltenen Genuß zu ver⸗ ſchaffen. Das Panorama unterſcheidet ſich ſehr vor⸗ theilhaft von anderen Unternehmen gleichen Namens, da man es hier nicht mit Fantaſtegemälden, ſondern mit naturgetreuen photographiſchen Aufnahmen zu thun hat, welche durch Colorit und eigenartige Be⸗ leuchtung den vollßändigen Effekt der Natütlichkeit hervorrufen. Jeder überzeuge ſich felbft von der Wahrheit des Geſagten. — Neckarhauſen, 16. Mal. Dem Turn⸗ verein hier wurde von der „Vereinigt. Turagenoſſen⸗ ſchaft der bad. Pfalz“ das diesjährige Vol ls⸗ turnfeſt übertragen, welches am 19. Mai da⸗ ſelbſt ſtatt findet. Zu demſelben haben ſich bereits 22 Vereine mit ca. 500 Mitgliedern angemeldet; wir wollen deßhalb nicht unterlaſſen, zu zahlteichem Beſuche dieſes Feſtes einzuladen, umſomehr da der feſtge⸗ bende Verein Alles aufbieten wird, um den Auf⸗ — DTrug-Glück. Nobelle von Thekla Hempel. Fortſetzung. Vergeben Sie mir,“ bat Eliſabeth, ſich über die Hand von Frau von Feldern beugend. „So ſchmerzlich die Urſach: meiner schnellen Rückkehr iſt, ſo erleichtert athme ich auf, daß ich von hier entfliehen darf, Lange ſchon hegte ich Furcht, der geſtrige Abend hat mir traurige Gewißheit gebracht; wie ſehr ich Ihnen, verehrte Frau, Unrecht gethan. Sie nehmen eine Laſt von mir, wenn ſie mir nicht mehr zürnen.“ „Nein, von ganzem Herzen thun Sie mir leid, daß Ihnen ſchmerzliche Erfahrungen nicht erſpart blieben; allein aller Kummer dient nur zu unſerem Beſten, auch Sie werden dies empfinden. Vertrauen Sie anf Gott, er ſchickt nach Sturm und Regen wieder klares Sonnenlicht.“ In der liebenswürdigſten Weiſe untenſtützte die Frau Baronin Eliſabeth bei ihren Reiſevorbereitungen. Tief beſchämt, daß ſi: ihren Werth ſo ſpät erkannt und voll inniger Dankbarkeit nahm dieſe von der verehrten Frau Abſchied. Sie kehrte ſchweren Herzens, gedemüthigt und voll banger Sorgen zurück zur Heimath, nach dem fi 15 ich weiß lutz 9 8 vall Stolz und übermüthiger Glückeszuverfich ihr den Rücken gekehrt. * * . Trotz der Windesſchnelle, mit welcher der Eil⸗ zug dem Norden zuflog, erſchien es der Ungeduld benutzen ? frug Eliſabeth, deren Hochmuth ſchnell der jungen Reiſenden doch unendlich lange. Die bange Frage, wie ſie den Vater finden werde, die Sorge, wie ihre Zukunft fich wohl geſtalte, dazu das peinliche Gefühl, daß ſie der Mutter Uazufriedenheit verſchuldrt, daß vielleicht ein Riß bleige, obgleich ſie fich itzt ſo unendlich danach ſehnte, allen Kummer am treuen Mutterherzen auszuweineu; alles dies qaälte ſte und raubte ihr die Ruhe. Endlich, ſpüt am Abend fuhr der Ellzug in die weite Bahnhalle der Haupiſtadt ein. Es warteten, außer den Bahnbeamten, nur wenige, trotzdem konnte Eliſabeth weder Jemand von den Ihrigen, noch von der ienerſchaft ausfindig machen. Sie mußte ſich entſchließen, ihr Handgepäck ſelbſt zu ergreifen und auszuſteigen. Im ſelben Augenblck eilte ein junger Herr ſchnell herzu, um ihr behilflich zu ſein. „Willkommen liebe Schweſter,“ rief er gus, „Du haſt dich breilt, wir wagten kaum, heute ſchon auf deine Ankunft hoffen zu dürfen!“ „Paul, verzeihe, ich erkannte Dich nicht ſogleich f in Civil. Wie geht es dem Vater ?“ „Gott ſei es gedankt, etwas beſſer, Du Armſte haſt Dich ſicher furchtbar geängſtigt.“ Ja g'wiß, aber laß uns allen heim ulommen. Wo iſt der Diener damit er meine Sachen zum Wagen bringt?“ „Ich bin allein hier,“ entgegnete zögernd der Bruder. „Ohne den Wagen, ich ſoll ein Miethgeſchlir auflebte, ſobald fi» von des Vaters beſſerem Befinden hörte. „Ich denke, wir gehen den kurzen Weg zu Fuß; ich werde das Gepäck morgen abholen laſſen.“ Stumm gingen ſie fort. Endlich begann Paul zögernd: „Es iſt nicht allein des Vaters Krankheit, Du wirſt unſere Verhältuiſſe ſehr veräudert finden. Die Wahrheit iſt Dir ja doch nicht vorzuenthalten. Des Vaters Krankheit, ein Schlaganfall, iſt die Folge großer Aufregungen. Ausgaben über ſeine Verhüältniſſe, eine Anzahl von Rechnungen, welche zugleich einliefen, ohne daß ihm moglich war, zu bezahlen, verleiteten ihn hoch zu ſpielen, er hoffte auf großen Gewinn und verlor, fiel in die Hände der Wucherer.“ „Aber die Eltern befitzen Vermögen. „Die Mutter opferte alles, es war nicht aus⸗ reichend. Er ſah ſich genöthigt, ſeinen Abſchied zu nehmen, wollte er ihn nicht unerbeten bekommen.“ 1 „Der Vater hat ſehr unrecht an uns gehandelt.“ „Keinen Vorwurf, Elisabeth, gegen den armen Vater, er iſt furchtbar ſchwer geſtraft. Eine lange Reihe von Jahren in hervorragender Stellung, geliebt d achtet 9 d Untergeb