echten, ble allerorts fäuftich il. De hiefigen Niedere lagen find im Annonc'nteil erfichtlich. — Mannheim, 8. Ma,. Der dies jäbriae Molviebmarkt war befahren von 844 Pferden, 822 Schweinen, 206 Kälbern, 2 Schafen und 1235 Stück Großvieh. Der Umſatz in Pferden war ein ziemlich unbedeutender, dagegen ſoll dos Geſchäft in Rindvieh und Schweinen ein autes geweſen ſein. 40 000 Mark find an den drei Renntagen am Tota⸗ liſator umgeſetzt worden. Der Wagenverkebr war während der drei Renntage ein ſehr ſtarker. Es wucrden gezählt om Sonntag 245, am Montag 160 und Dienftag 170 Fubrwerke. — Der frremdenzufluß war am geſtrigen Malmarkt⸗Dienſtag in Folge des ſchönen Wetters ein ganz enormer. Ein groß'⸗s Contingent der Marktbe⸗ſucher ſtellten wieder die boyeriſchen Pfälzer, welche treue Freunde des Mann⸗ beimer Maimarktes find. — Es verdient bervorgehoßen zu werden, daß die drei Rennntoge troß des aroßen Andrangs des Publikums und des ſtarken Wagen⸗ berkehrs obne jedweden Unfall verlaufen find, was wobl bauptſächlich der großen Umſicht zu danken iſt, mit welcher die Polizei und namentlich die Herren Commiſſäre ihres ſchwierigen Amtes gewaltet haben. — Mannbeim, den 10. Mal. Geſtern Abend ſtürzte an dem Neubau L 15, 1 der 16 lährige Spenglerlehrſunge Martin Baier drei Stock⸗ werk hoch herunter und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, 8 er ſchon nach wenigen Augenblicken eine Leiche ax. = Aus der Pfalz, 8. Mai. Dle Holz⸗ frevler von Sch fferſtadt find bereits durch das Forff⸗ gericht mit Strafmandaten bedacht worden. Die verhängten Geldſtrafen fielen ſehr boch aus, ſie betragen von 50 bis über 200 Mark in den einzelnen Fällen, je nach dem Grade der Antheilnabme an dem Ver⸗ geben. — Das Teſtament des vor acht Tagen ver⸗ ſtorbenen Bürgermeiſters von Zweibrücken, Herrn Hofrath Märcker wurde nunmehr geöffnet. Dem Waiſenbaus teſtirte er die ganz erbebliche Summe don 70 000 Mk., dem Sittenverbeſſerungsverein die Summe von 10 000 Mk. — — Karlruhe, den 9. Mal. Die General⸗ direktion der Großb. Staats iſenbahnen bat in dankes⸗ werter Weiſe den Theinehmen am VI Badiſchen Süngerbundesfeſt, das an den Pfingſtfelertagen in Karlsruhe ſtattfindet, eine Fahrpreisermäßigund in der Welſe bewilligt, daß die bon denſelben am 1. 2. und 3. Juni J. J. auf badiſchen Stationen gelöſten infachen Fahrkarten nach Karlsruhe zur freien Rück⸗ fahrk bis B. Jun einschlleßllch Giftigkeit ecbaſten und daß auf Gruad ſolcher Fahrkarten auch Schnellzüge benützt werden können, ſofern für die betreffenden Strecken Schnellzugszuſchlogkarten — je für Hin⸗ und Rückfahrt b⸗fonders — zugelöſt werden. Die Feſtkarte dient bei der Löſung der Fahrkarte als Ausweis. — Konſtanz, 8. Mai. Auf der Statlon Singen fand beute Nocht ein Zuſammenſtoß zwe jer Güterzüge ſtatt; zehn Wagen find demoliert, ein Bremſer blieb kot, Zugfüßrer und andere Bremſer wurden verwundet. — Bregenz, 7. Mai. (Selbſtmord) Unſer Gebhardsberg, wegen ſeiner wunderbollen Ausficht ins Rheinthal und über den Bodenſee bekonnt, war Samstag nachm. der Schauplatz eines größlichen Selbſtmords. ration, deren Galerien ſich gerade über dem faft 300 Meter kiefen ſenkrechten Felsabſturz⸗ zum Nich⸗ thale befinden, ein etwa 25jähr., anscheinend dem Arbeſterſtande angehöriger Fremder ein und nahm auf der Galerie Platz. Als noch einiger Zeit der Kellner wieder auf die Galerie hinaustrat, war der Fremde verſchwunden. Hut und Nock lagen auf ſeinem Plotze. Ein Blick in die Tiefe gab Aufſchluß. Unten lag ein zerſchmetterter Leichnam. — Paderborn, 8. Mal. Bei einem Brande im Dorfe Schwanch find 52 Häuſer einſchließlich der Kirche und des Pfarrhauſes zerflört worden. — Berlin, 5. Mai. [Das Elend in der Großſtadt]! Das „Berl. Tagebl.“ ſchreibt: Von geradezu erſchütternder Traalk in ſeinen Einzelbeiten iſt das Trauerſpiel, welches ſich heute in den Vormittogs⸗ ſtunden in dem Haufe Zionskirchſtraße 50 abſpielte. Am 2. Mal hatte dort die Arb⸗terin Pauſine Gröſt nebſt ihrem etwa fünfjährigen Töchterchen Elſe eine im zweiten Stock gelegene Küche bezogen. Ihre Miethe hatte ſie beim Einzug aicht erlegt, die Beaſeſchung derſelben vielmehr für hente zugeſagt. Niemand kannte ſie, Niemand weiß etwas von ihren Schickſalen, die einzige Perſon, mit der ſie in Berührung kam, wor die Inhaberin eines Jumpenkellers in der Nach⸗ borſchaft, bei der ſie dies und jenes von ihren geringen Habſeligkeiten gegen wenige Groſchen veräußerte, um, wie ſie ſagte, ſich Brod und Petroleum zu kaufen. Ihre Beltſtelle hat ſie gleich am erſten Tage ibres Aufenthaltes in der neuen Wohnung verkauft, ſodoß ſte mit der Kleinen in den letzten Tagen anf dem Strohſack campirte. Heute früh nun klopfte ſie gegen 8 Uhr bei ihrer Flurnachbarin und bat dieſe ihr Nach 2 Ubr fand ſich in der Reſtau⸗ „was Geſchter abzukauf⸗n. Der Kauf wurde aßgelehn Später etſchien ſt⸗ bel der oben erwahnten Numpeg händlerin und bot dieſer einige Lumpen, elve ziemlich werlblole Wanduhr zum Kauf an, Als ſie dau 1 Mork und 40 Pfg. für die Gegeuſtände in Empfang genommen hatte, meinte ſile zu der ſie begleſtendeg Kleinen, einem bübſchen Mädchen; „Sſeh', Eschen, ſo haben wir heute doch noch einmal zu eſſen Um 9 ½ ſtürzte ſie ſich dann Arm in Arm m ihrem Töchterchen aus dem ihm perten Stock gelegenen Flurfenſter in den Hof. Mutter wie Tochter waren augenblicklich todt: die unförmlich entſtellten Leichen wurden nach dem Schoubauſe gebracht. Ju hee Stube fand man die Reſte ihrer letzten Mohlzel, die von dem bei der Lumpenhbändlerig gelöſten Geld beſchafft worden war. Es unterliegt keinem Zweſſeh, daß bitterſte Noth und Verzweſflung die Geoſß zz ihrem unheilvollen Schritte veranlaßt haben. — Berlin, 9. Maj. Geſtern nachmiſtag erfolgte hierſelbſt die Verhaftung zweſer Anarchſſſeg Namens Krebs und Töbs wegen Verbrechens gegeg das Sprengſtoffgeſetz. Zu der Verhoflung sr gemeldet, eine Frauensperſon habe gegen Töhs Anzelg dabin erſtattet, daß derſelbe im vorigen Jahre ge meinſchaftlich mit Krebs ein Attentat gegen eine bochſtehende Perſönlichkeit geplant habe. Velde haken in der Wohnung von Töbs Sprengſtoff fabeizlert und zwei Flaſchen davon im Friedrichshain vergraben, auch Verſuche im Freien beranſtaltet und darauf durch Braadflecken beſchädigte Manſchekten vernichtet, Die Verhaft⸗ten behaupten, die Denunzatſon bexuß lediglich auf einem Racheakt. Die Frauensperſog verharrte jedoch bei wiederholter Vernehmung au ihren Aussagen. Eine Hausſuchung bei den Ver haft ten verlief reſultatlos. — Berlin, 9. Mai. Zu der Verhaftung der beiden Anarchiſten Krebs und Töbs melde die „Poſt“, dieſelben hätten ein Dynamitattentat au den deutſchen Raiſer geplant, welches am 30, Ma Frübjahrsparade ausgeführt werden follle. — Paris, 8. Mai. In einer Müble de Cloques in der Nähe von Bethune explodſerte die daſelbſt erſt vor kurzem inſtalllerte Dampfmaſchins, Der Heizer Leb que und zwei Söhne des Müllers Leroy wurden gelötet und das ganze Ha zerflört. ö — Telegramm Sie find von dem gnädigen Landesherrn begnadigt. Nicht war ſo iſt es recht?“ Sie nahmen die Angelegenheit allzu ſchwer. Dos geht nicht an die Ehre, ſo ein wenig Ausruhen unter meiner Auf⸗ ficht; ich denke, ich führe kein ſo ſtrenges Regiment über meine Herrn Pflegeſöhne.“ „Ich danke ihnen von ganzem Herzen für Ibre alle Güte, daß ſie mir heute Abend meine Begnadigung mittheilen. Die Haft bedrückt mich nicht, das Duell war nach meinen Begriffen von Ehre unvermeidlich.“ „Jetzt aber laſſen Sie uns die nene Freiheit durch eſuen Trunk feiern, Ihre Herren Gefährten werden noch einige Stunden mit ihnen verleben wollen, ehe Sie ſcheiden. Es fehnt fich allerdings Mancher von ihnen nicht allzu ſehr nach der goldenen Freiheit, denn bier iſt man ſich er vor den berzloſen Gläubigern Uebrigens noch eine Neuigkeit. Soeben fuhren Prinz ſſin Lora uud Gefolge mit dem Ellzug vorüber nach dem Süden. Na, glückliche Reiſe!“ Löwen entgenete nichts, ſeine Aufmerkſamkeit richtete ſich einzig darauf, ſeine Briefſchaften zu ordnen, dann folgte er dem alten, liebenswürbigen Herrn, ſo wenig Neigung er auch in dem Augenblicke für heiteres Belſammenſein mit den Kameraden hegte. Löwens Urſache, ernſt zu ſein, war eine ſehr tiefe. Er hatte ein Begräbniß gehalten ohne Krepp und Palmen, ungeſehen von anderen, aber mit bitterem Kummer im Herzen, um ſo bitterer, well niemand ahnen durfte, was er eingeſargt. Er hatte ſeine heiße, edele Jugendliebe begraben, daß Glück ſeines Lebens, alles, wos er von der Zukunft gehofft, ſchlen ihm jeßt verloren oder doch alles öde und traurig. Löwen gehötte nicht zu denen. welche von einer Blume zur andern flattern. Sein Troſt ſollte hinfort eine ſtrenge 1 Weit geöffnet ſtanden die Thüren der prinzlichen Villa, köstlicher Blumenduft durchzog all- Räum'. theiln⸗bmenden Worte, Herr Oberſt, und beſonders für Thätigkeit ſein, er war entſchloſſen, den Abſchied vom Militär zu erbitten und ſich der Bewirthſchaftuug ſeiner großen Güter zu widmen. * le . Der Schein zahlreicher Kerzen verbreſtete Tages hell“, als zu ſpäter Abendſtunde Prinzeſſin Lora mit ihrem Gefolge im ſchönen Italien ankam. Ermüdet von der Reiſe zogen ſichdas prinztiche Paar und die Damen und Herren des G folges bald zurück. Es war eine herrliche milde Nacht. Weit ſtanden in Eliſabeths Zimmer die Tühren nach dem Balkon geöffnet, ſte trat hinaus und ver⸗ mochte kaum einen Ausruf des Enzückens zu unt r⸗ drücken. Dicht bis an deu, in köſtlicher Blumenfllle brangenden Garten, welcher das große ſtattliche Landhaus umgab, ſchlugen leiſe plätſchernt die Wellen des Sees. Hiller Vollmondſchein beleucht⸗ te die reichgeſchmückte Natur. Eliſabeth wähnte ſich wie in ein Paradies verſetzt und begab ſich erſt eine Stunde ſpäter zur Ruh⸗. Hell ſchien die Morgenſonne, ſie erweckte das junge Mädchen zu neuer Begelſterung, denn in ihrem Glanz trat die Schönheit der Umgebung nur noch b⸗zaubernder hervor. Hier allein wohnte ſicher das Glück, meinte Eliſabeth, und ſie dachte mit Grauen an den düſteren Himmel und die kalte rauhe Luft der Heſmath. . Der urſprüngliche Vorſatz ber Prinzeſſin, ſtill hier zu leben wenigeſins der zu Haus ausgeſprochene, ward von der hohen Frau umgeſtoßen, ſobald ſie ſich von der Reiſe erholt hatte. Ringsum an den Ufern wohnten vornehme Fremde, welch: Verbindung mit der hohen Dame auzuknüpfen ſuchten, ja ſoger — Fürſtlichkelten wohnten in der Nähe, denen die Prinz ſſin ihren Beſuch abzuſtatten hatte. Eine Woche verſtrich nach der andern, Feſte reihten ſich an Feſte; man ſuchte ſich an Pracht und Reichthum zu überbieten, die Nacht ward zum Tage gemacht, um venetlanſſche Gartenfeſte zu feiern. Oft begab man ſich erſt zur Ruhe, wenn der Morges herauf dämmerte. Eliſabeth lebte wie in einem Rauſche; ſolche Märchenpracht hatte ſie in den kühnſten Träumen nicht geahnt. Hätten doch ihre vielen Neiderinnen daheim einen Blick werfen können auf das, was ch ihr bot! Ein ganzer Monat war ſchon berfloſſen, Gliſabeth hielt nur flüchtigen Verkehr mit der Helma. Die Mutter ſchrieb ihr ernſte, mahnende Briefe, gab ihr Varſchriften über ihr Benehmen, welche die Tocher nicht geneigt war, zu befolgen. Die Mutter hal keine Weſtäadniß für die Verhältnſſe bier, damſt legte Eliſabeth die Briefe bel Seite. Wenn ſie jemand gefragt hätte, ob ſie jet vallauf befriedigt wäre, fe hälte entſchieden geantwortet: „Ja“ ung fi dabel belogen, denn eine Stimme in ihrem Herzen lleß fich nicht Schweigen gebleten und diefe Stimme ſagte, daß Ellſabeth mit ganz anderen Hoffnungen hierher gegangen war. Graf Bretow flüſterte ihr Schmeſcheleſen zu, zeigte ſich als der gelante Kavalier, aber kein Wort entſchlüfte ſeinem Munde, welches ſie der Erfüllung ihrer glühenden Wünſche nöber brachte. Denn die Gemahlin bes Grafen Bretow und mit ihm Fan Oberhofmarſchall wollte Eliſabeth werden. Gaorlſezu ng folgt.) bei der Rückckehr der Truppen von der großen ollſtändig Die! lun ere . 55 1 ah, den W un Bemeindet n Auel A bhng Pa. 1 Hach berft Waburg, den Mulrgern Hatt — Sekannt das Ab⸗ 1 b, Hluſet⸗, anfteuer füt Aach 1896 k 10 den 21 len N. n domittags A Macnitags b ale daher be u An B. Fanpfſchigen au gal aafung berwi Mabug, den kn lnfzende de Harkt Aiteuntr . 1662. Die Wau pro 1894 N dann an 1 1 2 t her guf. iar dem Eimeln Hartm bi u plet 0 wüüſn. i die 6 3