i Verſgiedenes — Ladenburg, 24. Aprſl. Noch mehr als bisher ſollte die ſo viele Vorzüge in ſich ver⸗ einigende Töchter⸗Ausſteuerverſicherung benutzt werden. eis iſt dies jedenfalls mit darauf zurückzuführen, daß dieſe Einrichtung noch nicht überall und in jeder Familie bekannt iſt. Denn würde Jedermann wiſſen, daß es möglich iſt, mit regelmäßigen Beiträgen, die in veiſchiedenen Raten (jährlich, halbjährlich u. ſ. w) eine anſehnliche Sum ae ficherzuft⸗llen, die z. B. nach den zweckmäßigen Beſtimmungen der Münchener Verſicherungsgeſellſchaft „Arminia“ bestimmt am Hochzeitstage der Tochter, und mag dieſelbe noch ſo jang heiraten, ſpäteſtens aber bei deren 25. Lebens⸗ jahre baar zut Verfügung ſteht, ſo würde die Zahl der Ausſteuerverficherungen ohne Zweifel eine be⸗ deutend größere ſein. In dieſer Annahme wird man umſomehr beſtärkt, wenn man noch in Betracht zieht, daß z. B. ein jährlicher Betrag von 98,40 M. genügt, um einem halb Jahre alten Töchterchen zu dem bezeichneten Zeitpunkte die baare Summe von 8000 M. zu ſichern. Auf keine andere Weiſe iſt obne jedes Riſiko ein gleich günſtiges und ficheres Reſultat erreichbar. Die Beiträge find nur bis zum Schluſſe desjenigen Verſicherungsahres zu zahlen, in welchem die Tochter heiratet bezw. das 25. Lebens⸗ lohr erreicht und werden dieſelben bei frühzeitigem Tode der Verſicherten ſämtlich mit Ausnahme eines Jahresbetrags zurückerſtattet. Noch verſchledene andere Vorteile ließen ſich herborheben, wir müſſen uns indeſſen auf dieſe kurzen Bemerkungen und den Hinweis beſchränken, daß die betr. Agenten jederzeit gern bereit ſein werden, über die Töchter⸗Ausſteuer⸗ veſſch rung nähere Auskunft zu erteilen. — Schriesheim, 24. April. Unter Antheil⸗ nahme der ganzen Gemeinde beging geſtern der biefige erſte Hauptlehrer, Herr Buſſemer, fein 25jähriges Dienſtubilum. Bürgermeiſter Urban übe brachte dem Jubllar im Namen der Gemeinde prachtvolle Geſchenke. Abends brachte der Geſangberein „Lleder⸗ kranz“ einen Fackelzug mit Geſangsfländchen. Mannheim, 25. April. Herr Pollcelkom⸗ miſſae Meng hat die Stelle eints Poliz linſpektors in Ulm angenommen. — Suſtab⸗Adolf⸗Feſtſpiel. Nachdem am Freitag, den 19. die Proben auf der Bühne des Saalbaues begonnen, wird die ganze letzte Aprilwoche mit täglichen Proben beſetzt ſein. Es find leine kleinen Anforderungen, welche die Darſtellung des an belebten Volksſcenen ſo reichen dramatiſchen Werkes an die Kinder ermordet zu haben. einzelnen Mitwirkenden ſtellt. Heer Dr. Baffermann iſt unermüdlich, dem Zuſammenſpiel den Geiſt der unmittelbaren Friſche einzuhauchen und Alle zu leb⸗ hafter Betbeiligung anzuregen. Man merkt es aber auch den Spielender an, daß mit dem wachſenden Verſtändnſß ihrer Aufgabe, die Freude an dem Werke ſelbſt zunimmt und daß die ſcheinbar ſo unterge⸗ ordneten Rollen im Zuſammenhang mit dem Ganzen auch in den Augen der Darſteller an Bedeutung gewinnen. Die Vorftellungen, deren zunächſt 6 in Ausſicht genommen find, werden Mittwoch, den 1. Mai ihren Anfang nehmen. — Pforzheim, 25. April. Das Feſt der goldenen Hochzet beging am heutſgem Tage dahler Herr Louis Goldbaum. — Immendingen (A. Engen), 23, April. Großes Leid brachte geſtern Nachmittag das erſte diesjährige Gewitter über die Familie des Haupflehrers Hogg im benachbarten Ippingen. Frau Hogg eilte beim Ausbruch des Unwetters einem kleinen Schüller nach, der erſt ſeſlt wenigen Tagen von einem ent⸗ legenen Bauernhofe her die Schule beſucht, um ihm einen Regenſchirm zu bringen. Auf dem Rückwege wurde ſte, etwa 20 Schritte vom Schulhauſe entfernt, von einem Blitzſtrahl zu Boden ageſchmettert und ſofort getödtet. Die von ihrem Gatten, der den entſetzlichen Vorgang vom Schulzimmer aus beobachtet hatte ſofort angeſtellten Wiederlebungverſuche waren erfolglos. Innige Theilnahme wird der ſo ſchwer betroffenen Familie allſeſtig entgegengebracht. — Laibach, 25. April. Die Erdſchwankungen dauern fort. Ein Berg zwiſchen Franzdorf und Kirchnik, ſowie ein onderer Berg haben ſich geſenkt. Berlin, 25. April. Der „Lokal⸗Anzeiger“ meldet aus Breslau; An der Ecke der Brunnen⸗ und Kuendorfſtraße iſt geſtern Abend ein Neubau eingeffürzt. 1 Arbeiter wurde getödtet, 2 ſchwer und etliche leicht verwundet. — Berlin, 25. April. Der „Lokal⸗Anzeiger“ meldet aus Hamburg: Einem hiefigen Blatte zufolge wurde der tühere Beomte Kleiſt verhaftet, welcher eingeſtand, im November 1891 ſeine Frau und zwel Daſſelbe Blatt meldet: In einem ſchwediſchen Fiſcherdorfe kam eine Wittwe mit ihren 6 Kindern in den Flammen ihres Hauſes um. — Antwerpen, 25. April. Vor Antwerpen ſtieß der Lloyd⸗Dampfer „Roland“ mit einem holländiſchen Schiff zuſammen. Der „Roland wurde ſo ſtark beſchädigt, daß ſeine Abfahrt aufgeſchoben werden mußte. etenſchädlinge. gewächſen find wohl die Beerenobſt⸗ Sträucher om beſten durch den Winter gekommen. Aber auch ihre einde bezw. deren Nachkommen in spe haben der Nälte die ſes ſtrengen Winters getrotzt. die Entdeckung machen, daß die Stämmchen und Aeſte, namentlich der rotfrüchtigen Sorten mehr oder weniger mit Infekten bedeckt find, welche in Geſtalt und Farbe mit den ſog. „Herrgotts⸗Käferchen“ große Aehnlichkeit haben. Es find dies die todten Weibchen der Rebſchildlous (Coccus vitlis), welche ſich im letzen Sommer dort feſtaeſaugt haben. Unter den⸗ ſelben b find⸗t fich ein weißer Staub, der aber unter dem Vergröß⸗rungsglas als ein Eierklumpen ſſich entpuppt, dem das tote Muttertier als Schutzdecke gegen die Winterkäſte dienen mußte. Dieſ⸗ lde Wahr⸗ nebmung macht man bäufig auch an Rebſchenkeln der Kamerzen, daher der Name dieſes Inſekis. Der durch die Schildläuſe infolge Saftentzſehung ver⸗ ürſachte Schaden ſſt öfters nicht unbedeutend. Um denſelb'n zu verhüten, bietet ſich gegenwärtig, ehe die Blätter ſich entwickeln, die günſtige Gelegenbeſt. Mit einem alatten Stäbchen werden die Inſekten ſammt den Eiern zerdrückt, hernach die Stämm chen bezw. Reben abgebürſtet und mit Kalkmilch an⸗ gestrichen. WM. in D. — Salat wochſen ſehen. Man hat von Manchem, der eine ganz beſondere Gabe, beſitzt, kluge Reden zu füßren, geſagt, er könne das Gras wachſen hören. Es iſt jedoch nicht anzunehmen, daß J'mand mit ſo feinen Gehörnerven ausgeſtattet iſt, daß das geräuſchloſe Aufkeimen und Emporwachſen der Pflanzen für ihn vernehmbar wäre. Dagegen kann ein Jeder, der nicht geradezu blin s iſt, ſehen, wie der Salat wächſt, wenn ein ordentlicher Künſtler denſelben wachſen läßt. Zu dieſem Zweck nimmt man eine Portion geſtebter Aſche von Erbſen⸗ oder Bohnenſtroh und eine ebenſo große Portion guter Gart nerde, mengt dieſe beiden Teſle untereinander, indem man ibnen vielleicht auch noch etwas pulverifterten ungelöſchten Kalk zugeſetzt hat, und ſtreut Salatſamen darauf, den man aber vorh⸗r 24 Stunden in ſtarken Branntwein gelegt hat. Nach 15 Mlauten wird der Salat bereſts grünen und dann zuſehends wachſen. Doch darf man nicht vergeſſen, mehrmals lauwarmes Regenwaſſer auf das Salatb'et, das man fich natürlich in der Stube in einer Schüſſel oder in einem Käſtchen herrichtet, zu ſprengen. — Wort; wer meine Gebieterin beleidigt, der beleſdigt mich in ihr.“ Er bog ſich näher zu ihr und ſchrop in flüſtern⸗ dem Tone: „Wenn ſich aber ein natültlicher Grund böte, Elifabeth, wenn ein Mann, deſſen Herz Ihnen längſt ſchon gehört, welcher voll tiefer, inniger Neigung zu Ihnen, kein Glück kennt hleneden, ohne Ihren B ſitz, und Sie von ganzem Herzen bittet: Sei mein. Wenn Sie, moge Gott es wollen, ein wenig Liebe für ihn fühlen, wäre das nicht genügender Grund, von Ihren Verpflichtungen zurückzutreten? Die glückliche Braut wird nicht dem geliebten Eltern⸗ hauſe feiwillig den Rücken kehren, von dem ſie ohnehin bald ſcheidet; kein anderes Land vermag ſie zu feſſeln. Eliſab⸗th, nur ein Wort, daß ich wirben darf um Ihre Liebe. Mein Herz gehört Ihnen. Wenden Sie ſich ab von dem äußeren Glanz und Schimmer. Seilen Sie meines Hauſes Herrin, mein Weib!“ Noch immer blieb fie ſtumm bei ſeinen Worten, allein die tiefere Röthe ihrer Wangen, das leiſe tttern ihres Fächers in ihrer Hand, ließ ihm abnen, daß ſie innerilch bewegt ſel. Sie hob die Rechte. Wollte ſie ihm dieſe reichen? — — — f „Ah, hier verbirgt ſich die ſchöne Fee des Feſtes Hunter Palmen? Oder wird fie feſtgehalten, gleich keiner Gefangenen. Darf ich dem unberufenen Kerker⸗ mmeiſter ſeine Beute entreißen!“ Mit dieſen Worten fand plötzlich ein junger Herr von auffallender Schöa⸗ heit vor den Beiden. 5 Eliſabeth zuckte zuſammen, die erhobene Hand Ffank herab. „Haben Sie vergeſſen, gnädiges Feäulein, daß ich den Vorzug genießen darf, Sie zu Tiſche zu fähren,“ fuhr der Ankömmling fort. „Haben Sſe kein Wort für mich,“ ftug Herr von Oöwen eindringlich „nur e nes, nur ein Zeichen,“ bat er flüſternd. f Wieder ſtand ſie unſchlüffig, allein Graf Bretow, der Cawalier von Prinzeß Lora, wußte Herr von Löwen gegenüber den Sieg zu gewinnen; ohne Weiteres legte er Eliſabeths Arm in den ſeinen und ſagte herablafſend: „Die höchſten Herrſchaften werden ſogleſch ein⸗ treten. Laſſen Sie mich Ihr Lehrmeiſter in Ihrer neuen Stellung ſein.“ Eliſabeth erhob ihre Augen zu Löwen und er⸗ ſchrak vor der Leichenbläſſe in ſeinem Geſicht, vor dem tlefſchmerzlichen Ausdruck, mit welchem ſein Blick auf ihr ruhte. Noch war es Zeit, noch blieb ihr Freiheit, ihre Hand in die ſeine zu legen und ihm zu ſagen: „Ich bin Dein!“ Aber die Muſtk ertönte plötzlich, Löwen verbeugte ſich föemlich und verſchand. Es war zu ſpät! Die günſtige Gelegenheit war verſäumt und Eliſabeths Zukunft anders entſchieden. Sie hatte ſtatt der ſtillen Häuslichkeit den äußeren Glanz, eine Welt der Feſte, des Vergnügens gewählt. Ob auch das wahre Glück ihr hier ſeine Gunſt ſchenkte, ob die ſtolzen Wünſche ihres Herzens ſich erfüllten ? Danach fragte Eliſabeth jetzt nicht. Monatelang. täglich, ſtündlich in der Nähe dieſes Mannes, des gefeierten Lieblings der Frauenwelt, zu leben, dieſer Wunſch würde ihr erfüllt. Aber was barg dieſe Zelt in ihrem Schooß? Den höchſten Triumph für ſie, oder für ihre zahlreichen Neiderinnen, wenn ihr nicht gelang, ihn zu ihren Füßen zu ſehen. * * * Längſt ſchon hatte die Miiternachtsſtunde ge⸗ ſchlagen, und die glänz enden Feſtſäle des ſtolzen Fürſtenſchloſſes lagen wieder ſtill und einſam. Der leuchtende Glanz der Kerzen erloſch und zahlreſche Dienerſchaft durfte nun endlich die erſehnte Rube ſuchen. Durch die ſtillen Straßen der Hauptſtadt rollten Equſpagen in Windesſchnelle, die Roſſe ver⸗ ſtanden es, in raſchem Trabe nach langem Harren im Freien, bald den heimiſchen Stall zu erreſchen. Mancher Schläfer wurde von dem Wagenrollen wach, und von harter Tagearbeit ermüdet vermochte er ein Schimpfwort nicht zu unterdrücken über die Sſiörung der ſo nöthigen Nachruhe. Andere, durch 1 wachgehaltene Leute meinten dagegen : f „Glückliche Menſchen, die aus dem Schloſſe kommen und denen das Leben nur heitere Stunden beſcheert, die nichts wiſſen von Noth und Krankheſt!“ Die Nelder ahnten nicht, daß unter ſeidenem Feſtgewand das Herz oft recht bang und unruhlg ſchlägt. Daß das beiter blickende Auge oft mühſom die Thränen zurückdrängt. Neben Heiterkeit und Froßhſinn da find Neid, Mißgunſt und Verläumdungs⸗ ſucht nur zu oft unliebſame Gäſte in der Geſellſchaft, ſelbſt in hohen Kreſiſen. General von Kronau lehnte ermüdet neben ſeiner Tochter in dem Polſter des Wagens. Sein Ehrgeiz hatte heute die hochſte Befriedigung erfahren, als es zur Gewißheit geworden, daß ſeine Tochter zur Hofdame auserwählt worden ſei. Vor Jahres⸗ friſt war Kronau, als Oberſter aus einer kleinen Garniſon zur Führung eines Regiments nach der Haupfſtadt berufen worden und hatte es dort bald zum General gebracht. (Fortſetzung folgt.) nter allen Harten Wer nämlich an den Jobannisbeerſträuchern genauer nachſieht wird 005 1 5 f. 1 bon 47 mb Tei 1 es eat 4 Elaße, J. Moser; Fütl un an befeh n lid Eh Anon Naten Ait e n hoh: I fbr unf. Mik. & g ig Fun fl She anlegen ., B. 19 10 uu