n ber⸗ 0 d Erscheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Anzeigen: die 1-dpallige Corpus-Zeile oder deren Raum e Piertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Pfg., Lokale Geſchüfts und Pribatanzeigen 6 Pfg. Druck und Berlag von Karl Molitor, Jadenburg. Redaktion verantwortlich: Karl Molitar, Jadenburg ntlichen 2 5. r. 38. Mittwoch den 24. Rpril. 1895. „ Volitiſches. ralhung gelangt find die Novelle zum Branntwen-] Erſt im Laufe des 18. April wieder wurden in 855 ſteuergeſetz und der Entwurf, betr, die Bekämpfung Laſbach neue, allerdings nur leichte Erdſtöße verſpürl; Berlin, 20. Aptil. Der Kaiſer traf am des Skſapenhandels. In der S ſſton müſſen es iſt keineswegs ausgeſchloſſen, daß die Erſchütterungen 0 Nachmittag 6 Uhr in Weimar ein, wo er außerdem einige kleinere ganz neue Vorlagen be⸗ noch eine Zeit lang fortgehen. Die Noth unter den Roßherzog am Bahnbof empfangen wurde. handeln werden, daneben gedenkt die Regierung dem ärmeren Bebölkerungsklaſſen der Stadt infolge der dem Gloßberzog, begab ſich der hoh: Gaſt Reichstage noch das Börſenreformgeſetz und das ſtattgehubten elementaren Kataſtrophe iſt groß, doch liſation nde im n vo 3 Ben dach dem N ſidenzſchloſſe und begrüßte hier [Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes muß anerkannt werden, daß man von behördlicher ird hren bbberzogin. Abends 8 Uhr reiſte der Kalſer ] vorzulegen. Es iſt zweifellos, daß don dieſem wie von privater Seite eine eifrige Hilfsthätigkeit erlichen noch Wafungen zur Auerhahnjagd weiter, am moſſenbaften Arbeitsmaterial ſo Manches unerledigt entwickelt. ö Morgen traf er auf der Wartburg ein. bliben wird, andernfalls müßte der Reichstag unge⸗ — Der mehrtägige Beſuch des Präftdenten der te und au von zog begleinte den Kalſer von Weimar bis fähr bis zur Zeit der Roſenblüthe verſammelt bleiben, franzöfiſchen R publick in der Steſtadt Havre dürfte und begab ſich daſeldſt nach der Wartburg. Zunächſt wendet fich jedoch das allgemeine Intereſſe in Bezug auf die weitere Geſtaltung der franzöfiſch⸗ lane 1 5 chen den Aufenthalt des Kaisers auf der Wark⸗] dem noch immer unklaren Schſckale des „Umſturz⸗ engliſchen Beziehungen nicht ganz ohne Bedeutung nnd die dg uind ſeine Wiiterreiſe nach Schloß Schlitz falt] Geſcz s? zu. Es berlautet j tt, die Regierung bleiben. Die engliſche Regierung hat die Höflichkeit zu be⸗ Ugekündigter Beſuch in Dresden, wo der Kaiser] dringe auf baldige Entſcheidung des Reichstages in gehabt, ein Kriegsſchiff, den Kreuzer „Auſtralia“, n find, Aenſtag Vormittag eintrfft, um König Albert] dieſer Frage, die Umſturz⸗Vorlage ſoll dafür möglicht eigens zur Begrüßung des Präfldenten nach Havre Vor⸗ ſſen Geburtstag perlönlich zu beglückwünſchen.] noch in der erſten Woche nach dem Wiederzuſammen⸗ zu ſchicken, welche Aufmerkſamkeit von Herrn Faure — Das Reichs parloment b ginnt am Dienſtag tritte des Hauſes zur Sp⸗zialdebatte im Plenum ge⸗ offenbar beſonders gewürdiat worden iſt. Denn er ein⸗ 8 Veralhungen nach Ablauf der Oſterferien aufs ſtellt werden, was in der That auch höchß wünſchens⸗ ſchon bei dem Empfang der Offiziere der „Auſtralia“ auch das preußisch: Abgeordnetenhaus tritt] werth iſt, es wird wahrhaftig Zeit, daß die lange hat der Präftdent ſe ner hohen Genugtbuung Über 8 , April wieder zuſammen. Der Rechstag Plage mit der Umſturz-Vorlage ein Ende nimmt. die Sendung der „Auſtralſa“ Ausdruck veiliehen enbach. ch auch in dem ayhebenden ferneren Abſchmitte — Der neucſte deutſch⸗marokkaniſche Zwiſchen⸗ und hieran die beſtimmte Hoffnung geknüpft, daß — nun ſchon in den fünften Monat hinein währen⸗ fall, der infolge der Ermordung des deutſchen Ge⸗ dieſer Vorgang nicht obne günſtige Folgen ſür das 8 Seſſtſon noch vor ein umfangreich-s Arbeits ſchäſtsreiſenden Rockſtroh in Marolko entſtanden it, engliſch⸗franzöſtiche Verbäſtniß bleiben werde. Bei — 5 al g⸗ſtellt. Zunächſt in zweiter Leſung find] dürfte ſeine baldige Beilegung erfahren. Die auf dem am Freitag nachgefolgten Beſuche des Präftdenten uberathen die Umſturz⸗Vorlage, die Novelle der Helmreiſe aus Oſtaften befindliche Kreuzerfregatte an Bord der „Auſtralia“ bekundete er erneut dieſe 1 Zolltarif, ſowie die Vorlagen über die privat⸗ „Alexandrine“ hat vom Marinecommando Befehl freundſchaftliche Gifinnungen gegenüber England, 5 chen Verhüältniſſe der Binnenſch fffahrt und des erhalten, ſofort nach Tanger zu gehen, offenbar, während anderſeits auch der engliſche Commandant kelweſens. Noch nicht ganz fertiggeſtellt in] um die Genugthuungsforderungen des deutſchen Ges in ſeiner Begrüßungsanſprache an Faure die freund⸗ itz Iusſchüſſen find die Novelle zur Gewerbeordnung ſandten in Marokko in der Affaire Rockſtroh energiſch ſchaftlichen Gefühle Englangs für Frankreich betonte. — hränkung des Haufirhandels) und die Novelle zu unterſtützen. Inzwiſchen beſagt eine Reuter- Maa darf wohl erwarten, daß dieſer Austauſch von u Reichsjuſtizgeſetzen; die Tabakſteuer⸗Vorlage Meldung aus Tanger, daß vier der bei dem Ueber⸗ Freundſchaftsbezeugungen das ſeinige dazu beitragen noch die zweite Comm ſſionsleſung paſſren und fall auf Rockſtroh betheiligt gewesenen Individuen wird, die zwiſchen Frankreich und England augen⸗ Jorlage über die Reform der Reſchsfinanzen iſt] gefangen genommen worden find. blicklich bestehende Verſtimmung infolge verſchiedener der Commiſſion noch gar nicht in Angrff ge⸗ — Die Erderſchütterungen in Krain und speziell afrikaniſcher und afiatiſcher Streitfragen wieder zu 0. gen worden. Ueberhaupt noch nicht zur Be⸗ in der Haupiſtadt Lalbach dauern noch immer fort. beſeſtigen. Bei der am Freitag Abend im Stadt⸗ gſt. - 3 2777 J...... . 85 „Muß mich die Arbeit nicht glücklich machen, Er ſchaut ihr in die lieben blauen Augen und Der rechte Erbe. wan e de c a gag . en i ane 7 entgegnet er voll Stolz und Glück. „Wördeſt Du die Weltſtadt ſehr ungern ber⸗ — Novelle bon A. Nikola. In traulichem Llebesg⸗ plauder kehren ſie heim, laſſen, Röschen?“ ein Lucy zur Vertrauten ihres Glückes zu machen. „Nein; ich bin zufrieden, wohin Du gehen vf 19 Heute iſt Röschen die Verſchwenderiſche; mit willſt.“ 4 5 Fortſetzung. geſchäftiger Hand macht ſie den Tiſch gerecht zu „Ich habe meine Stellung hier aufgegeben.“ 1 „Mein e nicht, daß ich auch ohne dies einem Abendeſſen ſo voll des Glücks, wie dieſe Mauern Röschen iſt es recht; ihre Hand in der seinen, glücklich ſein ?“ verſetzte ſie weich, doch ohne es wohl noch nie geſehen. fitzt fie da und ſchaut mit frohem Augen in die enz. blicken. Er ſteht dabel und ſchaut ihr lächelnd zu, und Zukunft, die ſo hell und rofig vor ihr liegt. Es d. O jo, das glaube ich wohl. Doch wenn Sie wie fie ſeinem Blick begegnet und fühlt, daß ſie allein] ſchwebt ihr eine kleine ärmliche Wohnung vor — 5 gen hörten, es ſei ihm irgend etwas zugeſtoßen, es iſt, die ſeinem Leben dieſe Freude bereitet hat, vielleicht in einer ſchmalen engen Straße; aber ſie ugsböß' ſei wieder Ihr Eigenthum — wären ſnblt ſie ein Glück in ihrer Bruſt, wie fie es nie fieht ſich froh und glücklich, wie ſie auf des Geliebten 0 dorob nicht glücklich? Kehrten Sie nicht froh zuvor empfunden. i ö Heimkehr wartet. u zurück und bergäßen gern der jüngſten trüben, Wie glücklich iſt auch Luch ob der Neuigkeit! „Soll ich Dir ein Bild von unſerem einſtigen s vier ſegegpollen Zeit ?“ „Nun werden wir uns nie mehr einſam fühlen,“ Heim entwerfen?“ fragt er zärtlich. ort bei „Varum ſagen Sie mir dies Alles?“ FIpricht ſie erfreut. „Und ich, mein Röschen, will Sie nickt. fer. Enn Bled aus ihren Augen — und Glück und fleißig ſein, und, ſoviel ich kann, das Meine thun, Er ergreift auch ihre andere Hand und hebt an: 2 * de ſtrahlt aus ſeinen Zügen. in Deinem neuen Hausſtande Dir zu belfen.“ „Wir werden auf dem Lande leben.“ „Nöschen,“ — hauchte er, „rathe ich recht? Wie glücklich fivd die drei an dieſem Abend! „O, wle mich das freut!“ haucht Röschen weich, wenn Sie die Wahl hätten zwiſchen Lortingshöh' Und wie es kam, — ſi: wiſſens ſelber nicht; bald als ſie der grünen Wieſen, der godenen Felder und mir — wie wählten Sie?“ lenkt ſie das Geſpiäch auf Lorringshöh'. Walcker der ſchäumenden Bäche gedenkt. f So lönnen Sie noch fragen?“ entgegnet ſie bemerkt, wie Röschens Stiame zittert und ihre Augen „In einem langen, niedrigen Hauſe mit vielen Nolzem, glücklichem Geſich. ſich mit Thränen füllen, als ſie des lieben, alten Eſſen und Gibeln, und einem großen, altmodiſch Hud in Regen und Kälte wiederholt ſich die Heims gedenkt. angelegten Garten mit vielen hohen, alten Bäumen; alte Geſchichte. „So ſehr noch ſehnſt Du Dich nach Lorrings⸗ in der Ferne ficht man den Fluß, wie er ſich zwiſchen 5 5 Aber ich bin ſo arm,“ kommt es ſtammelnd hoh zurück?“ Feldern und Wieſen dahinſchlängelt.“ Noschens Sippen; „ich wäre Dir doch nur eine „O nein,“ verſetzt ſie lächelnd, „ich habe ein Mit halb erſchrecktem Blick und bleichen Wangen . 0 . weit größeres Glück gefunden, als mir verloren ging.“ ſchaut Röschen zu ihm auf. 3 ee ee 1 5