ne blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. urger ren e, Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. vierteljährlich Mark 1.—, mit illuftriertem Unterhaltungs⸗ 1 die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus-Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclemen 20 Pfg. eee eee Oſter n. Lenzſonnenglanz am blauen Zelt nd Oſterglocken! Oſterliedet! toh und ergriffen ſieht die Welt as olte teure Wunder wieder. ) Blättergrün und Blütenrot! J bellges Drängen, Schwellen, Streben! Falt trüber Nacht, ſtatt Gram und Tod e Auferſtehung und das Leben! Gewaltig brauft's im Windeswehn ud flammend glänzt's im jungen Lichte: giebt kein Sterben und Vergehen! ein ſchwaches Staublorn wird zunichte! — oldſelger Lenzduft predigt ſtumm on Schöpferkraft und Schöpfergüt ir Oſt⸗revangelium 5 peicht jede blaue Veilchen blüte. An neuen Saaten ſchafft die Flur, Baum am neuen Jahresringe. — ſchlichter Größe wird Natur um Gleichnis für die ew'gen Dinge. den höchſten T oſt hält ſi⸗ bereit nd ſtreut ihn ſegnend in's Getriebe, den Glauben an die Ewigkeit, u die Unendlichkeit der Lieb! Sie ſchefft, ſie libt und reißt mit Macht die Menſchheit auf aus ihrem Zagen. Wie Chriſtus aus dem Grab erwacht, Rwacht das Herz in dieſen Tagen. Der rechte Erbe. Nopille von A. Nikolg. 0 Fortſetzung. Jetzt in das Lächeln ganz von ihren Zügen echwunden; aber ihre Stimme zittert nicht, als ſte Aldert: „Welch' ſchlmme Botſchaft könnten Sie Ar bringen? Außer Lucy hube ich niemand in der welten Welt.“ Der a te Herr ſchaut um ſich auf das ruhig Andlich⸗ſchöne Bild, auf die ſchlummernde Welt, auf das alte Wohnhaus mit den erleuchteten Fenſtern; dann wendet er ſich dem jungen Mädchen zu, das im mit aufmerkfamem Blick gefolgt iſt. uhig „Kind,“ entgegnet der alte Herr mit einem weren Seufzer, „einmal muß es ja doch geſagt ein — warum dann heute nicht ſo gut wie morgen? Der rechtmäßige Beſitzer von Lorrigshöh' iſt aufge⸗ — — nicht länger mehr find Sie Herrin des Gutes.“ Emen Moment ergießt ſich dunkle Röthe über Wochens Geſicht, doch in der nächſten Minute ſſt fie lodtenbleich. „Lorringshöh' nicht mein! — Der rechtmäßige Der Müde greift mit neuer Luſt Nach neuer Hoffnung, neuem Streben Froh ſpürend in der eignen Bruſt Die Auferſtehung und das Leben. D Politiſches. Berlin, 8. April. Der Entwurf des dem Bundesrothe zugegangenen Börſengeſetz's wied in Berliner Blättern verhffentlicht. Derſelbe weiſt 74 Parogrophen in ſechs Abſchnitten auf. Der erſte Abichnitt handelt allgemein von der Börſe und ihren Organen, der zweite bezieht ſich auf das Maller⸗ weſen und die Kursfeſtſtellung, während der dritte die Beſlimmungen über die Zulaſſung von Werth⸗ papleren enthält. Der vierte Abſchnitt betrifft den Terminhandel, der fünfte die Kommiſſionsgeſchäfte, der ſechste Abſchnitt umfaßt die Strafbeſtimmungen. Die Polenfraktion des Rö ichstages ſoll ihre Haltung gegenüber der „Umſturz⸗Vorlage“ wiederum geändert haben, es heißt jetzt, ſie würde gegen den Entwurf in ſeiner durch die Commiſſion erhaltenen Faſſung ſtimmen. Wie oft werden denn die Herren in der Frage wohl noch „umfallen?“ Landen. Kronprinz Vicror Emonuel von Italien bat ſich mit der zweſten Tochter des regierenden 8 Herzogs von Coburg, Prinzeſſin Alexandra Luiſe, verlobt, wie das off öſe römiſche „Journal“ an⸗ kündigt. Die offizielle Bekanntgabe des Verlöͤbn ſſes wird vermuthlich zu Oſtern erfolgen. Der italieniſche Thronfolger iſt am 11. November 1869 geboren, „Sagen Sie mir das Schlimmſte,“ ſpricht ſie Beſitzr! — Ich. ich verſtehe nicht!“ 5 Nachdem das Schlemmſte geſagt iſt, wird es dem alten Herrn leichter, Näheres zu erklären. Er 4 erzählt, daß ihres Vaters älterer“ Bruder, den man ſchon ſeit Jahren für todt gehalten, erſt kürzlich in Auftralien geſtorben ſei, und einen Sohn binterloſßen habe. Dieſer ſet jczt heimg kehrt in das Vaterland, um ouf ſein Eigenthum, das alte Heim der Lorrings auf Lorringshöh' Anſpruch zu machen. Während der alte erfahrene Juriſt ſich ausführlich über die Angelegenheit ergeht, iſt der beſtürzte Aus⸗ druck auf Röschens Geficht ganz traurig anzuschauen. Noch v eimag ſie nicht zu faſſen, daß ihr Heim, ihr Vermögen, ihr ganzes Glück mit einem Schlage verloren ſein ſoll. „Arme Lucy!“ murmelt ſie endlich mit beben⸗ den Ippen; „arme Schweſter, das iſt hart für Dich — Bleibt uns nichts? gar nichts?“ „Nur das Erbtheil Ibrer Mutter — fünfz ⸗ bn⸗ tauſend Tholer ungefähr,“ antwortete der alte Herr, verwundert über ihre Ruhe. ſpricht Röschen finnend; „nun, dabei kann man nicht verhungern. Am beſten iſt's wohl dann, wir gingen le 10 5 Da richtet Herr Walcker fich auf und blickt in Röschens ſtolzes, kummervolles Antlitz. „Ich bin überzeigt,“ miſcht er fich in die Unterhaltung, „daß dies nicht im Sinne ihres Vetters ſein würde, kann. Jahrgänge zugeloſſen, ſowie Bücher und Geräth Die Preiſe be⸗ſtehen Unſer bis dahin in voller Früblingspracht stehender Schloß. — Freude herrſcht in den coburg⸗gothaſſchen in eine Anſtalt gebracht. 5 Prinz ſſin Al, xandra, die Schweſter der Großherzoain V cloria von H ſſen, erblickte am 1. September 1878 „Das wären fiebenhundert Thaler jährlich,.“ Verſchiedenes. Ladenburg, 12. April. Die Vorbe reltungen für die vom 19. bis 23. Mai in Schwetzinge ſtatifindende Spargelausſtellung find ſo weit gediehen daß eine ſtarke Beſchickung derſelben erhofft werde Außer Nohſpargeln aus Baden und de Rheinpfalz find auch konſervierte Spargeln alle ſchaften für den Spargelbau. in Geldpreiſen, Medaillen und Diplomen. garten wird gleichfalls nicht verfehlen einen ſtarken Fremdenzufluß hi⸗her zu lenken. — Paris, 7. April. (Ein Brudermörder.) 8 Schauerliche Dinge kommen mitunter in die ſem lachenden Paris zutage. In einer der jüngſt ver⸗ gangenen Nächte wurde ein etwa 27 Jahre alter Menſch von der Polizei aufgegriffen, welcher vor einem Krankenhauſe Lärm machte und nach einem Arzte für ſeinen Bruder begehrte, weil es ihm „Stimmen“ ſo geböten. Er trug einen ſchwarzen Sack auf der Schulter. Beim Verhör ſtellte es fich heraus, daß der Menſch ſeinen Bruder getötet habe, weil er ihn nicht bei dem liederlichen Vater habe laſſen wollen; die „Stimmen“, denen er nicht habe widerſtehen können, hätten ihm das ſo befohlen. Richtig fand man in dem Sack den kunſtgerecht ab⸗ geſchnittenen Kopf eines hübſchen blonden Knaben im Alter von etwa 12 Jahren. Die That mußte erſt ganz vor kurz m geſchehen ſein. Der offenbar geiſtes⸗ kranke Brudeemörder, der die ſchreckliche That infolge von Hallueinatlonen des Gehörs verübt hatte, wurde 5 Vielleicht beabfichtigt er gar nicht, auf Lorringshöh' zu wohnen. Sie könnten das Gut ja von ihm pachten!“ „Lorringshöh' pachten — und von ſiebenhundect Thalern leben! — Das möchte wohl nicht geben,“ erwidert Röschen lachend, doch durch das Lachen klingen Thränen. Und plötzlich, wie zum Bewußtſein kommend, welches L⸗ben voll Kampf und Sorge ihrer in Zukunft bartt, enttingt ſich ihren Lippen ein unterdrücktes Schluchzen. „Arme Lucy! was wird fi⸗ zu dieſem Wechſel ſagen? Für ſie iſt es weit ſchlimmer als für mich; ich wenigſtens kann arbe ten,“ fügte ſie mit einem Blick auf ihre ſonngebräunten Hände hinzu. „Lucy weiß es bere ts,“ erwiderte Doctor Sinklar ſanft. „Ich ſagte es ihr an jenem Abend. als Sie ausgegangen waren — erinnern Sie fich?“ O gewiß; — daher alſo ihr beftiges Kopfweh! Kommen Sie, laſſen Sie uns zu ihr gehen,“ ſpricht Röschen, den traurigen Blick mit trübem Lächeln zu dem jungen Mann gewendet. „Es iſt wenig intereſſant für Sie, dieſe Familienenthüllung mit anzuhören.“ „Es thut mir um ihretwillen leid,“ verſetzt er ruhig; und wenn Sie mir erlauben, meine Meinung abzugeben, ſo möchte ich Ihnen rothen, Ihren Vetter erſt zu ſehen, bevor Sie von hier gehen.“ 15 Goertſezung folgt)