aburg. penzeler Jungen jermeiſter erkaufen, d. Bl — Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Anzeigen 6 . biertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs 10 0 blatt Mt. 1.40 frei ins Haus. 1 diz die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Jadenburg 1 D — v. 29. Rr r —————ß—— Mittwoch den 8 Politiſches. Herlin, 6. April. Der Kaiſer hielt am dog in Kiel eine Conferenz mit dem Miniſter 9. Bötticher, dem Adm ral Knorr und dem als ſekretär im Marlneamt, Hollmann, ſowie mit Sp zen der Generalkommeſſſon ab, die ſich dem ehmen nach auf das Programm zu der Er⸗ u des Nord⸗Oſtſee⸗Ranales bezogen hat. hrend Se. Moj ſtät an Bord der „Hohenzollern“ lieb, begaben iich die g nannten Herren nach lenau, wo ſie gemeinſam mit den Miniſtern Hommerſtein und v. Köller, dem Oberpeäfidenten Sleinemann u. ſ. w. eine Lokalbeficht gung vor⸗ — Die „Kieler Zeitung“ berſchtet über den 8. 2 — 4 2 S 2 D 8 — S 8 8 8.8 5 — 97 2 EE 28 D 2 * 2 — E — P . D — — 8 8 Nordoſtſe⸗kanals beſtimmten Fefiplatze bes Holtenau. Majfeſtät hielt fich volle zwei Stunden auf dem ie auf und besprach die Anoidnungen für die bin jeder Einzelheit aufs genaucſte. Der Kaiſer it dabei die Abm ſſungen der geplamen Zelt⸗ Trübinenbauten ſeldſt ab und begründete die ünſchten Abänderungen der Pläne. Zu wieder⸗ en Malen betonte er dabei, die E löffnungsfeier ein Nationalfeſt in weitem Sinne, mit be⸗ derer Berückfichtigung des Volkes in allen Schichten den. Die bisher geplanten Bauten von Zelten Trübinen ſchienen dem Kalſer daher nicht aus⸗ gend; er ſprach ſeinen Wunſch dahin aus, daß den für die großen Maſſen des Volkes errichtet „ wenn irgend angängig, mit hinre chenden Er⸗ chungsgelegenheiten verſehen würden; der bisher geſehene Feflplatz ſei zu klein. Es wurde dem⸗ aß ins Auge gefaßt, das durch Aufſchüttungen Ufer in der Richtung auf Frledrichsort ge⸗ b &ffer. bitte um geneigtes Wohlwollen. Achtungs voll Simon Sch bauung mit Zelten heranzuziehen. uch des Kaiſers auf dem für die Eröffnungsfeier Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pf Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. rr UmUL6n 1895 wonnene Vorland in weiterm Umfange für die Be⸗ Der Kaiſer be⸗ gab ſich ſodann mit dem Gefolge auf die Luchthurm⸗ baſtion, beſtieg den 16 Meter hohen Tharm, auf d ſſen Plattform noch die Lampe aufzuſt llen iſt, und beſichtigte die im Erdgeſchoß des Thurmes ein⸗ gerichtete“ Drei- Raiſer⸗Gedächtnißhalle. Hier iſt in⸗ mitten des Fußbodens die Lücke füe den Schlußſtein offengelaſſen. Ferner nahm der Kaiſer die unweit von dem Thurme errichtete Wart halle in Augen⸗ ſchein, deren Ausmalung gegenwärtig vor ſich geht. Ene eingehende Berathung ward ſchließlich der Herſtellung des auf derſelbe Plattform zwiſchen Thurm und Wartehalle zu errichtenden Kaiſerzeltes gewidmet, bei deſſen Ausſchmückung der Kaiſer in⸗ ſonderheit Motſpe aus der Marine berückſichtigt zu ſehen wünſcht. — Dem Kaiſer find anläßlich des 80. Ge⸗ burtsfeſtes des Fürſten Bismarck, wie der „Reichs⸗ anzriger“ mittheilt, zahlreiche Huldigungstelegramme von den verſchiedenſten Seiten her eingegangen. Der Monarch hat dieſe Kundgebungen mit Ge⸗ nugthuung aufgenommen und feine Freude über dieſen Ausdruck patriotiſcher Gefinnung zu erkennen gegeben. Es iſt wohl kaum nöthig, dieſer Mit⸗ theilung des Berliner Regierungsblattes hinzuzufügen daß die meiſten der dem Kaiſer zugegangenen Huſdigungstelegramme ſich auf die Entrüſtungs⸗ depeſche des hohen Herrn an den Fürſten Bismarck bezogen. — In Jopan wie in China ſetzt man offen⸗ bar keine ſonderlichen Erwartungen auf die Friedens⸗ verhandlungen von Shimonoſekt. Die Japaner be⸗ treiben mit ungeſchwächten Kräften ihre Vorbereitungen füt die eventuelle Fottſetzung des Krieges, anderſeits wird aus China von neuen Trupp: naushebungen und allerhand Vertheidigungsmaßregeln berichtet Auf Formoſe ſoll eine Schlacht zwiſchen den ge landeten jopaniſchen Streitkräften und den dortige angeblich 80000 Mann ſtarken Truppen China bevorftehen. Aber auch Rußland ſcheint ein ernſte Wbetlein bei den kriegeriſchen Wirren in Oſtaften noch mitiprechen zu wollen, es heißt, daß maſſen⸗ hafte ruſſiſche Truppentransporte nach Oſtaffen ab⸗ gingen. N 50 Verſchiedenes. — Heidelberg, 5. April. Der Altbürger ⸗ meiſter Schneider in Ziegelhaufen iſt wegen be⸗ deutender Unterſchlagungen im Amte berhaftet worden. — Karlsruhe, 6. April. Die elektriſche Ausſlellung, welche hier im September ds. Js. ſtatt⸗ findet, ver(pricht nach dem derzeitigen Stande der Anmeldungen viel des Intereſſanten für die weiteſten Kieiſe zu bieten. Ohne die übrigen weitgehenden Anwendungsgebiete der Elektrizität auszuschließen, hat man es für wünſchenswert erachtet, bei dieſer 5 Ausſt lung das Hauptgewicht auf die Berückſichtig⸗ ung des Gewerbes und der Haushaltung zu legen. Es ſoll in erſter ini: gezeigt werden wie der Elektro- motor als Kraftmaſchine für alle Zweige des Gewerbes mit Erfolg anwendbar iſt. Auch an Ausſtellungs⸗ gegenſtänden von allgemeinerem Intereſſe wird kein Mangel ſein. Abgeſeben von den nötigen Dampf⸗ maſchinen, Gas- und Petroleum⸗Motoren, Dynamo⸗ maſchinen, Akkumulatoren und Transformotoren werden zu ſehen ſein, elektriſche Thüröffner, Sicher⸗ heitslaternen, Fahrradlaternen, eine transportable Telephonſtation, elektriſche Uhren, Leitungs⸗ und Jjolationsmaterial, elektriſch vergoldete Kunſtbronze ⸗ gegenſtände u. ſ. w. — Reilingen, 6. April. Am 30. Juni Der rechte Erbe. Nopelle von A. Nikola, Mit der Zuſicherung reeller Bedienung 5 Foitſetzung. 5 „Es iſt tüch ig heiß!“ ſeufzſt Rösch n, indem a hren Hut auf den nächſten Stuhl wirft. „Ich ee Aberal geweſen: im Hof, im Garten, ia Ställen — überall! Es iſt heut' ein köſtlicher Du kannſt Dir gar nicht denken, Lucy, wie ön es iſt!“ Der Schweſter Augen ſchweiften finnend durch el dei weit geöffnete Fenſter nach der Wieſe, wohin . e Sonne ibre ſchrägen Strahlen wirft, und dann che iter nach den purpurnen Spitzen der fernen Berge. 0 ut war auch fie kräftig und geſund; aber nie eloh nung kaun ſie wieder die Freude eines fieien thätigen ſattts. Nebens genießen. „Gehen wird ſte niemals wieder,“ 8 leie vor fünf Jahren der ärztliche Ausſptuch. ingen dem iſt der traurige Ausdruck nicht von ihrem 1 cht gewichen, und wird nicht eher ſchwinden, bis Stüc Tod die tiefen Sorgenfalten glättet. Stenz Lucy's Stuhl wird in das Speis z mmer gn aollt, ——ů— dicht am offenen Fenſter das Abendeſſen ihrer 3 kt. Große Sträuße herrlicher Roſen ſchmücken n ſiad iu den Tach, denn Röachen trägt ſtets Sorge, daß der . Sten Sichmeſter Auge nicht die Blumen vermißt, welche die Jahreszeit mit ſich bringt. Die friſche Butter iſt daheim bereitet, ebenſo das ſchwarze Brod; der goldene Honig kommt von den Bienenſtöcken aus Röschens Garten und die friſchen Eier aus dem Hühnerhof. Röschen läßt ſich von dieſem Allen ſchmecken, mit dem guten Appetit, den ihr Leben in der freien Luft mit ſich bringt. Wie reizend ſchaut ſie aus in dem leuchtenden weißen Kleid, das nur eine einzige dunkelroſhe Roſe schmückt! Eine Weile ruht der Schweſter Blick voll Wohlgefallen auf den lieben Zügen. „Biſl Du auch zufrleden hier?“ frug ſie alsdann und ſeufzte leiſe. „Zufrieden?“ ruft Röschen und ſchaut vi⸗ wundert drein. „Nein, glücklich bin ich! völlig glücklich! Was fehlte mir wohl auch? Bin ich nicht meine eigene Herrin, und geht nich alles gut? Ich glaube fast,“ ſetzt ſie mit einem Blick nach dem fried⸗ lichen Bilde draußen hinzu, „viele Leute lönnten mich um mein Glück beneiden.“ Lächelnd ſchaut die Schweſter in Röschens vor ö Eifer leicht geröthetes Geſicht. „Hegß Du niemals einen Wunſch nach mehr E nach irgend etwas außerhalb der vier Mauern von Lorringshöh'? Denkſt Du nie daran, Dich zu verheirathen?“ ö „Heirathen! ruft Röschen mit lachendem Auge; „aber liebſte Lucy, das wäre das Letzte, woran ich je dachte! Um eines Mannes willen ſollte ich mein liebes, altes Heim verlaſſen — wo denkſt Du hin * „Vielleicht brauchteſt Du es aber nicht zu ver⸗ laſſen?“ „So käme er hierher? — das wäre noch ſchlmmer! Er wollte dann Herr ſein! — Nein, das ertrüg' ich nicht! Und,“ führt ſie lächelnd und erröthend fort, „wie würde es Dir gefallen, wenn eine Schaar Kinder alles hier im Hauſe zerbräche!“ „Deine Kinder würde ich lieben,“ entgegnet Luch weich. „Welch' thötichtes Geſchwätz! Ich habe nicht Zeit, anderl'! Dinge zu denken. Meinſt Du, es würde Dir Veranügen machen und Dich unterhalten, ſo lönnen wir ja en Kind annehmen. Doch nach einem Manne zu ſuchen, kann ich Dir nicht ver⸗ ſprechen.“ „Wart', bis Einer kommt, dann wirſt Du anderer Meinung ſein.“ „Ich glaube wirklich, dort kommt der erſte Freier ſchon,“ ruft Röschen lachend. „Doctor Sinklar mit einem fremden, jungen Mann. Wer mag er ſein ?“ Die Nahe eines Fremden ängſtigt Lucy, bleich und erſchrocken ſchaut ſie drein, als Doctor Sinklar zwei Minuten ſpäter in das Zimmer tritt. Lebhaft kommt Röschen ihm entgegen und reicht dem alten Heren die Hand; ſeit ſie auf Lorringshöh' Herrin ward, iſt er ihr Freund, Rathgeber und