enander dagen don eſſſer Abordnung zerglſcher einem Toaſt auf Se. Maſeſtät den Kalſer und Frauen wurde ein Meiſterwerk von einem prächtigen Blumenkorb geſandt; ein großes Oelgemälde des Malers Hartung, welches ein dem Fürſten getreuer Stammtiſch in Düſſeldorf geschickt hat, ſt⸗ Ut die Gegend des Blücherſchen Rheinübergangs dar. Viele Bibeln mit mittelalterlicher Miniaturmalerei ſtammen von frommen Proteſtanten, eine heilige Elifabeth und andere Urchliche Skulpturen von frommen Kotholiken. Die ſlädtiſchen Ehrenbürgerbriefe allein bilden in ihrer bunten Mannigfaltigkeit ein kleines Muſeum und bieten gleichzeitig eine gewiſſe Ueberſicht über die kunſtgewerblichen Leiſtungen in den verſchiedenen Teilen Deutſchlands. — Die Vertreter der Studenten⸗ ſchaft find augenblicklich beſchäftigt, auf dem rück⸗ ſeitigen Altane des Schloſſes den die Form eines Obelisken darſtellenden Schrank, den die geſammte deutſche Studentenſchaft aus freiwilligen Beiträgen für 30 000 Mk. hat anfertigen loſſen, aufzuſt len. Auf dem obeliskförmigen Schranke ſtehen 80 prächtige farbiggemalte Pokale, je einer von jeder Univerfität. Heute morgen 11 ½½ Uhr erſchien der Fürſt auf dem Altane. um ſich das eigenartige, prächtige Bauwerk der Studentenſchaft anzuſehen und gab gern unter einigen ſcherzbaften Bemerkungen die Erlaubnis, daß er auf dem Altan verbleibe. — Am Montag früh gratuliert zunächſt eine Deputation des Küraſſter⸗ reziments v. Seyditz, dann folgten Deputationen der Profeſſoren und Studenten. Adends findet der Fakelzug der Hamburger ſtatt, Verſchiedenes. — Ladenburg. 2. April. Das achtzigſte eburtsfeſt des Fürsten Bismarck wurde hier folgender⸗ maßen gefeiert: Am Vorabend verkündete Glocken⸗ geläute und Böllerſchießen den Feſttag. Am Tage ſelbſt fand morgens 9 Uhr eine Schulfeler in der Volksschule ſtatt, bei welcher Herr Hauptlehrer Weitzel eine Anſprache an die Schulkinder richtete und die Schüler paſſende Lieder ſangen. Ebenſo wurde um 11 Uher in der Großh. Realſchule der Geburtstag gefeiert und hielt hierbei Herr Lebramtspratikant Dr. Kaſſetoſtz die Feſtrede. Den Glanzpunkt des Feſttages bildete das vom Gemeinderat im Vaſthaus zur Roſe veranſtaltete Bankett, welches äußerſt zahl⸗ reich beſucht war und eine begelſterte Stimmung herrſchte. Herr Bürge rmeiſter Hartmann begrüßte namens des Gemeinderats die Verſammlung und er⸗ thellte Herrn Stadtpfarrer Sievert das Wort zu Se. Rgl. Hoheit den Großherzog von Baden. Der Redner führte aus, daß der Kaiſer und der Groß⸗ herzog von Baden die erſten waren, welche dem greiſen Bismarck ihre Glückwünſche in impoſanter Weiſe darbrachten und ſchloß mit einem Hoch auf Kalſer und Großherzog, in welch ⸗s die Anweſenden freudig einſtimmten. Die eigentliche Feſtrede hielt Herr Profeſſor Busch, dabei ausführend, daß nach den unpatriotiſchen Vorgängen im Reichstog' ſeine Aufgabe ſei, mehr eine Vertheidigungsrede zu halten, als eine Feſtrede. Der Redner erwähnte dabei, daß ein Tell der Bevölkerung Deutſchlands der Anficht ſei, Bismarck hätte den Schleswig ⸗Holſteiniſchen Krieg, den Krieg gegen Oeſterreſch 1866 und 1870 gegen die Franzoſen vermeiden können, ein anderer Teil wieder ſei der Meinung, man hätte den F ranzoſen Elſaß Lothringen nicht abnehmen ſollen, um dadurch eher wieder zu einem guten Verhältnitz mit Frankreich zu kommen, wiederum andere können dem Fürſten Bismarck ſeine Handelspolitik nicht vergeſſen und darum ſich ſchmollend von der Feier fernbielten, daß aber die angeführten Thaten notwendig geweſen ſeien um die Einigung Deutſchlands zu erzielen und das tiefgeſunkene Anſehen im Außlande wieder herzu⸗ ſtellen. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Fürſten Bismarck ſchloß der Redner ſeine mit allgemeinem Beifall belohnten Ausführungen. Der deutſchen Armee gedachte Herr Ratſchreiber Betz und ſchilderte dabei die Thätigkeit Bismarcks für die von Wilhelm I. angeſtrebte Reorganiſation des preußiſchen Heeres und wies nbch, daß er neben Molkte der Mitſchöpfer des preußiſchen Heeres in ihrer ver'üngten und leiſtungsfähigen Form iſt und ſchloß mit einem Hoch auf die herrliche deutſche Armee, das lebhaften Wiederhall fand. In warmen Worten feierte Herr Lehrer Freitag das deulſche Vaterland dem auch ſein große Begeſſterung er⸗ weckendes Hoch gat. Außer den von der größten Vaterlandsliebe durchalühten Reden trugen die wohl⸗ gelungenen Mufikaufführungen der Kapelle Hertel, allgemeine Geſänge und beſonders die melſterhaften Liedervorträge des „Geſangvereins“ viel zur Hebung der Feſtſtimmung bei. Nach Schluß der offiziellen Feier ſpendete Herr Vicar Schemenau den an der Feier teilnehmenden Frauen und Jungfrauen hohe Anerkennung für ihre patriotiſche G⸗finnung und endete mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf die deutſchen Frauen und Jungfrauen. Zum Schluſſe dieſes Berichtes möchten wir erwähnen, daß der welche am Fuße des Pineio hinführt. 5 Flaggenſchmuch in hleftger Stadt nicht besonder imponirend war. 5 — Mannheim, 31. März. 8 Jahre 2 Monate Zuchtbaus und 4620 Mk. Geldſtrafe oder weitere 318 Tage Zuchthaus! Auf dieſe en orm Strafe lautete das Urtheil, welchts die hiefſge Strafkammer geſtern gegen den 22 Jahre allen 4 Kaufmann Heinrich Bentz aus Bellheim, A. Germerz⸗ heim, fällte, einen der raffinürteſten Gauner, die 1 auf der Anklag⸗bank ſaßen. Bentz bat im Laufe von nicht ganz zwei Monaten in 34 berſchſedenen Orten der baheriſchen, badiſchen und heſſiſchen Pfalz nicht weniger als gegen 100 Vergehen des thells vollendeten, theils verſuchten Betrugs, der Urlunden⸗ fälſchung, der Erpreſſung und des Diebſtahls be⸗ gangen. Er war völlig geſtändſg. Bentz hal übrigens ſchon erhebliche Vorſtrofen, darunter zwe Jahre Gefängniß erlitten. — Neuſtadt 0. d. H., 30. März. (Erſchlagen.) Der Gutsbefitzer Acker von Wachenheim wurde er⸗ ſchlagen aufgefunden. Sein Neffe und ſein Schwage find als der That verdächtig verhaftet worden, — Rom, 26. März. (Seltſamer Todes fal), Abf ſeltſame Weiſe iſt geſtern nachmittag der Bauern⸗ knecht Donato D'Annunzio gus Aqufla ums Lehen gekommen. Er ging die Via della Mura entlang, Im ſelben Augenblicke ſtürzte ſich vom Pincio, in ſelbſtmörderſſcher Abſicht, ein junges Mädchen herunter. Der Köiher der Selbſtmörderin, einer gewiſſen Erfilſa Pella, fiel dem jungen Menſchen auf den Kopf. Die Polſſze berbrachte die beiden Verunglückten nach dem Kranken, hauſe. Der Knecht hatte äußerlich keine ſchweren Verletzungen erlitten, dennoch ſtarb er heute fe, ohne die Befinnung wieder erlangt zu haben. Die Selbſtmordkandidatin dürfte dagegen am Leben er halten bleiben. — Mentone, 1. April. Seit 48 Stunden wüthet in der Hauptſtraße der Via Corſo ein ber heerender Brand, welcher erſt nachts lokaliſtrt werden konnte. Das mit dem größten Luxus ausgeſtalkele Hotel d'Angleterre ſowie fünf andere Paläſte fund total eingeäſchert worden. Der Schaden wird auf 7 Mill. Lire geſchätzt. Bei den Odſchardeſten wurden 16 Perſonen verletzt, von denen 3 geſtorben nd. K — Friedrichs ruh, 2. Apel. Etwa 200 000 Glückwunſchbriefe, 20 000 Telegramme und Gilbrief find eingegangen. eee und dann ſchwanden mir die Sinne, — ich hörte und ſah nicht mehr. Das Waſſer in der Bucht war um zehn Fuß geſtiegen in eben ſo viel Minuten, und das Haus, in dem ſich Richard Felſina von Braunegg befand, wurde von den koſenden Waſſermaſſen fortgeſchwemmt wie ein Strohhalm. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in eine Pelzdecke gehüllt auf mehreren übereinandergebäuften Säcken in der Scheune. Arthur und einer ſeiner Leute waren bei mir. Sobald ich im Stande war, zu reden, ſagte ich Arthur, daß fich gleichzeitig mit mir auch ſein Bruder im Hauſe befand; doch Richard's Schicksal mußte längſt entſchieden ſein. Da er ſich in dem verhängnißvollen Augenblick in dem vorderen Theil des Hauſes au hielt, gab es keine Rettung. Daß ich derade in dem Moment die Thür öffnete, erhielt mich am Leben. Einige Stunden ſpäter wurde Richard's Leiche aufgefunden, und man begrub ihn an Gertraud's Selte. Auf den Grabſtein aber ließ Arthur nur die Anfangsbuchſtaben und das Datum ſetzen, an dem er geſtorben war. Als die Waſſermaſſen ſich genügend verlaufen batten, brachte ich Chriſta nach Fernyhurſt. Das arme Rind hatte kein Heim mehr — und es ſtand feſt dei mir, daß kein anderes Dach ihr liebes Haupt ſchützen ſollte, als das meine. Ihr Bruder und ihre Schwägerin zogen zu uns, ſobald die Buchten, welche zwiſchen uns und der Stadt lagen, es ge⸗ ſtatteten. Ehriſta war jedoch ſo krank, daß ſie von der Ankunft der Niigen kaum etwas merkte, Wegen ⸗ lang lag ſie theilnahmslos da, aber ihr Zuſtand war nicht lebensgeſährlich, und trotz Allem galt mir die Zeit als eine ſehr glückliche, da ſch meine Chriſta täglich ſah. Leonhard war der Verzweiflung nahe über den Verluſt ſein s Hauſes und über den Schaden, welchen ſein Grund und Boden erlitten hatte. Er ſagte mir, er ſei zuvor ſchon in Verlegenheit geweſen, nun aber kenne er ſich als ruinirter Mann betrachten. Aus dieſer Sorge konnte ich ihn befreien. Ich war im Stande, ihm Geld zu leihen und forderte das mit dem Recht eines Bruders, das er mir ſchließlich zugeſtand, worauf er meinen Vorſchlag annahm. Ich halte Chriſta ſo oft gebeten, die Meine zu werden, daß es kaum noͤthig war, es nochmals zu wiederholen. Doch ſie hatte mir nie eine entſchiedene Antwort gegeben und eines Tages, als ſie ſich be⸗ deutend wohler fühlte, gelang es mir, ihr Jawort zu erholten. Am nüchſten Morgen ſteckte ich ihr den Ver⸗ lobungsring an den Finger und gleichzeitig brachte ich ihr ein Medaillon, welches in Brillanten die 1 „C. F. B.“ mit der Adelskrone darüber zeigte. Ihre Wangen überzog ein liebliches Roth, als ſie es betrachtete; dann ſchaute ſie zu mir auf fragte: N „Biſt Du ein reicher Mann, Arthur?“ Ich mußte gerade herauslachen. 5 „Arm kann ich mich allerdings nicht nennen,“ antwortete ſch. „Wenn Du erſt meine Frau biſt, Chriſta, braucht Du Deine Wünſche nur zu nennen, d d rafentſtel bekommſt Du auch noch mit in den Kauf.“ Sie riß die Augen weit auf vor Etſtaunen. „Wie, Du willſt damit doch nicht ſagen — begann ſie und hielt dann plötzlich inne. „Du biſt das unſchuldigſte Ding von der Well, fiel ich ein. „Du haſt mich nie gefragt und ich hob es Dir nie geſagt; aber ich habe die Ehre, meinen Freunden in Deutschland als Graf Arthur Feſſiag von Braunegg bekannt zu ſein.“ Nittvoc de 5 uh dal A dt un 2. 8 B88 daun ut Jug Ie dein nur fol. Ach der Aiceimg dad Ja. Meg batragts Shiahen, den Chriſta zog gelaſſen den Ring vom Finger und 1 drückte ihn mir in die Hand und ſchob dieſe bol ſich. „Lebewehl,“ ſprach ſie dabei. „Der Mann, welchem ich mein Herz ſchenkte, hieß Arthur Ausbach. Als Grafen Arthur Felfing von Braunegg kenne ihn nicht.“ Aber ich umſchlang ſie mit meinen Armen U. 1 15 Ring wieder an ſeinen Plaß, zurück, wobe ich rief: „Ich habe Dein Wort und Du biſt doch bil zu ſtolz, als daß Du es brechen könnteſt.“ Sie hielt es. Wir wurden getraut und gingen nach Deulſh⸗ land — in die Heſmath — zurück. Oscar und Fanny geht es gut. Nächſtes Jaht erwarten wir ſie für einige Monate auf Schloß Braunegg, wohm ſie nicht allein Fritz, ſondern auß eine kleine Gertraud mitbringen werden, deten Be; kanntſchaft wir noch machen ſollen.