t paraſn ter e Mum ür denden d 1 ern Erſcheint jeben Dienstag und Feenag Abend. diertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Preiß blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ii die Redaktion derantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Druc und Verlag von Karl Molitor, Jadenburg. PFPTPVTPTTTTTTTTTTVTTTVTTcTTT Abonnementseinladung. Mit dem 1. April beginnt das 2. Quartal dieſes Blattes und laden zu Be⸗ ellungen hiermit freundlichſt ein. Die Expedition. Zum achtzigſten Geburtstage des Jürſten Pismarck. Unter dem Jubel und Segenswünſchen aller dankbaren deutſchen Patrioten begeht am 1. April der erſte deutſche Reichskanzler, der geniale Gründer des neuen deutſchen Reiches und der treue, uner⸗ müdliche Berather des Kaiſers Wilhelm I. in ſchweren zu Ruhm und Herrlichkeit führenden Zeit ſeinen achtzigſten Geburtstag. Allen Deutſchen hat der Kalſer Wilhelm II. durch ſeine Fahrt nach Friedrichs⸗ ruh zum Fürſten Bismarck ein leuchtendes Beiſpiel der Dankbarkeit für des greiſen Helden Großthaten gegeben, und man kann es vom menſchlichedeln und patriotiſch großem Standpunkte nur beklagen, daß der Reichstag, der doch eine durchaus volksthümliche Schöpfung des Fürſten Bismarck ſelbſt iſt, ſich nicht zu einer off zellen Gratulallon an des Fücſten achtzigſten Geburtstage in feiner Mehrheit empor⸗ ſchwingen konnte, denn ſoviel lehrt ſchon jetzt die Weltgeſchichte, daß die polftiſchen Großthatn des Fürſten Bismarck eine Ehre des deutſchen Namens in aller Welt, alſo ouch eine ſolche für jeden Deutſchen bedeuten, denn Bismarcks wagemuthige geniale Staatskunſt in den Jahren 1862 bis 1871 hat vor allen Dingen den Staatsgedanken in Preußen und In der neuen Welt. Roman von P. Olleverio. 17. Cap tel. Das Licht der Laupe, welche ich auf das Kamin⸗ fims geſtellt hatte, fiel voll auf ſein Geſicht, ſo daß es ſich grell von der hinter ihm lagernden Dunkelheit abhob. Seine Züge trugen einen wilden Ausdruck. Doch als wir uns gegenſeitig ſcharf in die Augen ſahen, fühlte ich alle Furcht allmälig von mir weichen und tiefſte Verachtung an deren Stelle teten. Ich war nur ein ſchwaches Mädchen, und t ein ſchl'chter, verzweifelter Mann; aber im Grunde nar er doch ein Feigling und an Seelenſtärke war ch ihm ganz gewiß überlegen. Endlich trat er näher. „Sie freuen ſich, mich zu ſehen, nicht wahr?“ begann er. „Ich bin ein angenehmer Gaſt in iner ſolchen Nacht und auf dem Lande, meinen Sie,“ lachte er. Ich entgegnete nicht. Ich war nicht ſicher, ob r wußte, daß weder Jemand im Hauſe noch in der Nähe deſſelben war, und wenn er es nicht wußte, ſo ſollte er es durch mich nicht erfahren. „Nun,“ fuhr er fort, „wenn Sie ſich nicht 5 reuen, mich wieder zu ſehen, ſo wird es doch eine Andere thun. Frau!“ den nationalen Gedanken in Deutſchland wieder lebendig gemacht, der deutſchen Einheit mit eiſerner Hand die Wege geebnet, Dänemarcks Startſinn und Frar kreichs Hochmuth gebrochen und dabei gegen 3 Millionen deutſche Stammesgenofſen in Schleswig⸗ Holſtein und Elſaß⸗Lothringen dem Vaterlande wieder⸗ gewonnen. Welch' ein Wagemuth, welch' elne Aus⸗ dauer und welch' eine geniale diplomatiſche Kunſt des damaligen preußiſchen Miniſterpräfidenten von Bismarck gehörte dazu, um dieſes gewaltige Werk gegenüber einer Welt voll Feinde, voll Neider und Unverſtändiger in wenigen Jahren durchzuführen. Und am Ziele des deutſchen Emigungswerkes ange⸗ langt, begann Fürſt Bismarck als Kanzler des mächtigen Reiches ſofort die Friedens⸗ und Ver⸗ ſöhnungspolitik und hat zumal Oeſterreich, den einſt⸗ maligen alten Gegner Preußens, zu Drutſchlands treuem Freunde und Bundesgenoſſen gemacht. So iſt auch der europäische Friede in ſeinen feſten Grund⸗ logen mit dem Drelbunde vorzugweiſe des Fürſten Bismarck Werk, und wenn der alte Kanzler es auch in den teurmhohen Schw erigkeiten der inneren Politik es Vielen nicht recht machen konnte, ſo lag dies ſicher nicht an ihm, ſondern an der ganz enormen Schwierigkeit der Verhältniſſe und der bei⸗ ſpielloſen Patteizerſplitterong. Unendlich vel bleibt aber trotzdem dem greiſen Helden an ſeinem Ehten⸗ tag für Deutſchlands Ruhm und Geöße zu denken And wir bringen dieſen Dank aus in dem Rufe: „Unſterbliche Ehre und Dank dem Flücſten Bismarck und Treue zu Kaiſer und Reich!“ Volitiſches. Berlin, 27. März. Die Feier des achtzigſten Geburtstages des Für ſten Bismarck hat durch den am Dienstag ſtattgefundenen Beſuch Kaiſer Wilhelms Chrlſta, ſagen Sie mir, wo iſt meine „Nicht hier,“ entgegnete ich. Er ſtieß mit dem Fuße ein Stück Holz bei Seite, das vor dem Kamen lag und murmelte einen Fluch ſich hin. Ich glaube nicht, daß derselbe für meine Ohren beſtimmt war; er b aß nach etwas von dem Firniß, mit welchem ſane Erzieher ihn zu über⸗ tünchen vermocht hatten. „Da bin ich nun den ganz en Weg von Mel⸗ bourne hetüberg kommen in dieſe verwünſchte Gegend und ſitzte mein Leben aufs Spiel, um ſie zu finden und nun ſagen Sie mir, ſie iſt nicht hier!“ Und heftig ſchritt er im Zemmer auf und ab. Plötzlich blieb er ſtehen, warf den Kopf zurück und horchte; doch es ließ fich nichts weiter vernehmen, als das Klatſchen des Regens auf dem Dache. Draußen war es inzwiſchen völlg dunkel geworden. „Es iſt ein abſcheulicher Abend,“ ſagte er, ſeinen Gang durch das Zimmer wieder aufnehm end. „Ich wünſchte faſt, ich wäre überhaupt nicht hierher gekommen. „Das Waſſer in der Bucht iſt ſehr hoch,“ warf ich ein, mich beinahe an ſeiner Untuhe weidend. Er wurde wirklich bleicher und an das Fenſter tretend, gab er ſich Müh, den Stand der Dinge draußen zu ergründen. Doch die Dunkelheit ließ es nicht zu und ſo kam er wieder zurück. „Wiſſen Sie, wo meine Frau iſt?“ fragte er, 13 Frledrichsruh ein ergreifendes und bedeutſames Vorſpiel gefunden. In der Begleitung des Kaiſers befand ſich der Kronprinz, während im Gefolge des Kalſers Oberhofmarſchall Graf Eulenburg, der Cheſ des kalſerlichen Civilkabinets v. Lucanus, der Kriegs⸗ miniſter v. Bronſart, die Admiräle Knorr und von Senden⸗Liberan und noch andere Herren waren. Zur ganz beſonderen Auszeichnung des Altreichs⸗ kanzlers hatte der Kalſer eine Schwadron des be⸗ tübmten Halberſtädter Kürraſſier⸗Regiments, deſſen Chef Fürſt Bismarck bekanntlich iſt, eine Kompagnie des 2. Hanſeatiſchen Infanterle⸗R/giments Nr. 76, eine Eskadron des Hannoper'ſchen Huſaren⸗Regiments Nr. 15 und eine Batterie des Holſteiniſchen Feld⸗ Artillerle⸗Regiments Nr. 24 nach Friedrichsruh be⸗ ordert. An der Sp tze dieſer Trupp 'nmacht, welche auf einer Wieſe hinter dem Schloßparke Aufſtellung genommen hatte, erwartete der Kaiſer den Fürſten Bismarck, der auch alsbald erſchien, in der Uniform ſeines Cüraſſſer⸗Regiments und im grauen Mantel. Nach herzlicher Begrützung zwiſchen dem Monarchen und dem greiſen Schloßherrn von Friedrichsruh fuhr dann Fürſt Bismarck, neben ſich zur Rechten den Thronerben des deutſchen Reiches — ein tiefergrelfen⸗ der Anblick! — die Front der Truppen ab, während der Kaiſer zur Seite des Wagens ritt. Die Truppen bräfentirten hierbei unb die Mufik ſpielte den Präſentier⸗ marſch Der Fürſt fuhr jtzt in die Mitte des Platz s, woſelbſt ihm der Kaiſer unter markiger An⸗ ſprache einen goldenen Ehren pallaſch überreichte. Der Kaiſer betonte in derſelben, daß die Armee in dem Fürſten heute ihren Kameraden fei⸗re. Er, der Kaiſer, habe keine andere beſſere Gabe in Anerkennung der gewaltigen Thaten des Fürſten finden können, als ein Schwert, die vornehmſte Waff⸗ des Germanen, es ſolle für den Fürſten ein Sympol der großen indem er dichter an mich herantrat als zuvor. Ich hatte die Frage jeden Moment erwartet, — ich war darauf vorbereſtet und antwortete ſo kurz und ſchroff wie nur irgend moglich: „Ja.“ „Dann werden Sie die Güte haben, es mir zu ſagen,“ fuhr er fort. „Verweigern Sie mir es nicht und berichten Sie mich nicht falſch. Ich weiß, daß wir allein hier im Hauſe iind und ſchwöre Ihnen, daß ich die Wahrheit erfahren werde.“ „Sie hätten ſich die Mühe erſparen können, mir zu droben,“ entgegnete ich, — „es war das gänzlich überflüffig. Ibre Frau iſt Ihnen für alle Zeit unerreichbar, — ſie iſt heimg⸗gangen.“ „Heim?“ wiederholte er mit einem befremdeten „Nach Deutſchland?“ „Nein,“ erwiderte ich. „Sie iſt geſtorben.“ 8 Richard von Braunegg ſprang auf, als ob hn ein Pfeil getroffen hätte. „Gertraud iſt nicht todt!“ ſtieß er hervor, währeyd er mich bei der Schulter packle und ſchüttelte. „Sagen Sie, daß es nicht wahr iſt!“ „Es iſt wahr,“ ſagte ich, „ ſie iſt todt.“ Die Stimme verſagte mir und eine Welle konnte ich vor Thränen, welche meine Augen füllten, nichts ſehen. Blick.