P ſtüng der Iſtentnchen Ayg⸗egenbeſten Unferes Landes die erprobten Bahnen nicht verloſſen werden, find wir ſicher, domit dem Woble der G⸗ſomth'it des Volkes und ſeiner Zukunft dem dauernden Fri⸗den desſelben nach jeder Richtung zu dienen. Die naſ.⸗ Überale Partel ſtebt der Reaſerung durchaus ſelb⸗ flaͤndia und unabhängig gegenüber. Ebenſo entfernt don ſyſt⸗matiſcher Oppofitſon, wie von unbedingter Gefügigkeit, wird die Partel olle Maßregeln der Regierung nach ibrem fachlichen Gehalte prüfen und darnach die Entſch⸗ dung ſreff n. Die Partei wird ſich freuen, wenn ſi⸗ im ſtand⸗ iſt, g⸗m⸗inſam mit der Regierung im Intereſſe des Landes thätia zu ſein; ſteßwird aber keinen Anffand nehmen, derſelben ent⸗ gegenzutreten, wenn ibr Standpunkt ſich mit dem der Partei nicht im Einklang b findet. Aus den For⸗ derungen des Programms ſtellen wir folgende im Auszug zuſammen: Erſetzung des indirekten Wabl⸗ rechts durch das dir⸗kte und ſtakt bisherlae zwe ifäbrige Stneurung des Landtages zur Hälfte, Geſammt⸗ erneuerung von je bier Jahren. Aufrechterhaltung der dem Staate gegenüber den Kirchen zuſt benden Hobeitsrechte in vollem Umfange. Aufrechterbaltung der konfeſfton⸗ len gemiſchten Schule unter der aus⸗ ſchließlichen S⸗ltung des Staates. Gleſchberechtigung aller Bekenntniſſe; die Beſtrehungen. welche auf die Beeinträchtigung der ſtaats bürgerlichen Rechte wegen des GSlaubensb⸗kenntniſſ⸗s binausg⸗ben, find zu verwerfen und zu bekämpfen. Förderung und Unterſtützung der Landwirtſchaft durch G⸗ tz gebung und kräftige Hilfe aller Art. Insbeſondere iſt dabin zu ſtreben, daß die Betredepreiſe wieder eine Höhe errrichen, welche den Bau der Güter als lohnend und ertrogsreſch erſcheinen läßt, und die keineswegs eine Verteu rung des s⸗ziaen Brot⸗ preiſes bedingt. Erbaltung des mittleren und kleineren Cewerbeſtand⸗ s. Neform des finanziellen Verbält⸗ niſſes zwiſchen Reich und Einz⸗lſtaaten, daß das Reich die für ſeine Aufgaben notbwendiaen Mittel ſelöſt aufbringt und fernerhin nicht auf Beiträge der Einzelſtaaten zurückgr⸗iſt. — Zu der Umſturzvor⸗ lage wurde eine RNeſolution gefaßt, in welcher nur die Beſtimmungen betreffend die B, ſtrafungen der Aufreizung zum Begehen von Verbrechen, die Be⸗ ſtrafung der Verbetzung von Soldot en für annebm⸗ bar erklärt werden, alle übrigen Be ſtimmungen der Vorlage, insbeſondere die 88 130 und 131, ſowie alle durch Anträge und Amendements aufa⸗ſtellten Beſtimmungen ſeien unannehmbar. Die Parteiab⸗ geordneten im Reichstag werden aufgefordert, falls D die Vorlage ols Gesch mete ols dle genannten drel Beſtimmungen entholten ſol, gegen die Vorlage zu ſtimmen. — An den Fürſten Bismaſck wurde ein Begrüßungs⸗ und Huldigungsteleg ramm gerichtet. — Wie der Abg. Förſter mitteilte, iſt beabfichtigt, auf dem Feldberg ein Bismarck⸗Den kmal zu errichten. — Freiburg, 13. März. In der hiefigen Strafkammerverhandlung wurde Hugo Dorn, Apo⸗ theker, wegen fahrläſſiger Handlung gegen Wittwe Fieſel (welcher nach dem Foll Böttcher noch ein ſolches Pulver verabreicht wurde und ſi⸗ aufs Kranken⸗ lager warf), zu 1 Monat Gefängniß und 100 Mk. Geldſtrafe verurthellt, wegen fabrläſſigee Tödtung des Student Böttcher und der übrigen Fälle aber frei⸗ geſprochen. — Paul Traub Apotb⸗kergehilfe, erhielt wegen des Fall Bötſcher als fabläſſiger Handlung 2 Monat Gefängniß und 30 Mk. Geldſtrafe, Kurt Kruſe wurde freigeſprochen. Ueber den Tod Böſtcher nimmt der Staatsanwalt, der Gerichtshof auf Grund des Sachverſtändigen Gutochtens, eine vorſätzliche Handlung an, welche noch aufzuklären it. — Stuttgart, 11. März. Seitens der deutſchen Turnerſchaft wird dem Fürſten Bismarck zur Feſer ſeines 80. G⸗burtstages ein filberner Eichenkranz auf eſchener Platt- überreicht werden. Dieſelbe enthäſt neben der Widmung noch den Wahl⸗ ſpruch des Turnvoters Jabn. — Müblbeim a. R., 12. März. (Revolver⸗ ſpielerel.) In Dünnwald ſpielte geſtern nachmittag ein 7jäbriger Knabe in Abweſenheit der Eltern mit einem geladenen R⸗volver, welchen er aus einer un⸗ verſchloff⸗nen Schublade genommen batte, bis ein Schuß loskrachte. Die Kugel fuhr einem vor dem Hauſe mit andern Kindern spielenden Mädchen von 8 Jahren in die Stirn; dasſelbe war ſofort tot. Ein jüngerer Bruder des Knaben nahm darauf ebenfalls den Revolver in die Hand; ein zweiter Schuß ging los und die Kugel ſauſte einem der draußen befindlichen Kinder dicht am Kopf vorbei, Aufführung in Paris. ohne aber auch Unbeil anzurichten. — Biſchbeim bei Straßburg l. G., 10. März (Raubanfall.) Ein gut gekleideter Mann, der einen langen falſchen Bart trug, trat heute morgen 7 Uhr in einen Bäckerladen an der Landſtraß⸗, um Geld umw'chſeln zu loſſen. Nach kurzer Zeit kam er wieder und kaufte eine Kleinigkeit. Wäbrend die Bäckersfrau ihm 2 Pfennig zurückgab, griff er in Kaſſe, raubte vor den Augen der Frau das Porte⸗ monaie, in dem 80 Mk. old waren, und floh zur Thür hinaus. Auf das Geſchrei der Frau eilte man dem Diebe nach. Dleſer ſchoß aus fine N volber auf ſeine Verfolger, glöcklicherweſſe ohne zu treffen. Außerhalb des Ortes wurde er erreich und in Haft gebracht. — Eichwerder, Regbz. Potsdam, 10, Mürz (Lebendig verbrannt) iſt in einem Glähofen der Chamottefabrik ein Vorarbeiter Namens Mielenz, cz war des Morgens mit noch zwei Vorarbeltern dau beſchäftigt, in den großen Glühofen der Fabrik ein Quantum Thon zum Aushärten einzufahren. Beim Einſchieb'n der Ladung auf die Plattform brach nun plötzlich aus unbekannter Ueſache das Vorſtellgntier durch, und alle Drei ſtürzten infolge deſſen in den Glühofen. Zwar eilten die übrigen Arbeiter ſofor zur Hilfe herbei, doch gelang es ihnen nur, die beiden Anderen zu retten, die aber auch ſchwere Brandwunden erlitten hatten. Mielenz war unmittelbar in die Glut gefallen und verkohlt; er hinterläßt eine Frah und bier unmündige Kinder in den dürftige Verhältniſſen, — Kiel, 11. März. (Zur Eröffnung dez Nord- Oſtſee⸗Ranals). Die bislang zur Flottenſchag anläßlich der Eröffnung des Nord⸗Oſtſee⸗Ranals an gemeldeten fremden Keiegsſchiffe haben eine Geſamm⸗ beſatzung von 25 000 Mann. — Trieſt, 13. März. Geſtern abend 9 Uhr trat hier eine noch nie ſo gewaltig beobachtete Hoch⸗ flut ein. Die Dämme wurden überflutet und di dem Meere nahegelegenen Straßen meterhoch une Waſſer geſetzt. Die Fluten drangen in die Noffer⸗ häuſer. Das im Opernhaus anweſende Publikum mußte das Haus auf impropiſterten Brücken ber⸗ laſſen. 0 — Paris, 12. März. Geſtern fand in de Société savante eine Aufführung des Stahlſchen Luſtſpiels „Tilly“ in deutſcher Sprache ſtalt, See war veranſtaltet von franzöfiſchen Schülern und Schülerinnen. Der Vorſtellung wohnten etwa 1000 Perſonen an; ſie war die erſte öffentliche deulſche — Gibraltar, 14. Mürz. Bootstelle un Signalflaggen von dem ſpanſſchen Keſegzſchff „Königinregentin“, welches ſeit der Näckreſſe bon Tanger vermißt wird, wurden bei Ceuta Tarifa aus Land geſpült. Die Beſatzung betrug 420 Mann. — Deidesheim, 11. März. Ene Waln⸗ handlung in Neuſtadt kaufte aus den Kellereſen 5, P. Bubl hier eine „1893 r Forſter Ziegler Ausleee zu 15 000 Mk. pio 1000 Liter. Muß dos en „feines Tröpfchen“ ſein! Er fuhr aus ſeinen Sinnen auf und ſeufzte. „Ich werde Dich ihm ſchließlich doch geben müſſen,“ meinte er, „und es wird trotz Allem das Beſie für Dich ſein. Nur ſage Deinem Manne nicht, wenn Du erſt verbeirathet biſt, daß Dein Bruder Dich wie eine Sclavin arbeiten ließ!“ Das war zu viel. Ich ſtellte das Bü aeleiſen nieder, legte meine Hand auf ſeinen Arm und ſagte: „Ozeor, Alles. was ich thue, thue ich gern um Fanny's und um Deinetwillen. Ich will nicht die feine Dame ſein, ſo lange Ihr Euch mit barter Arbeit qudlen müßt. Und ſprich nicht vom Heirathen, denn es iſt nicht wahrſcheinlich, daß ich es jemals thun werde.“ Ich dachte wirklich ſo, wie ich ſprach. Arthur war ſchon mebrere Wochen fort, obne daß wir von ihm oder Getraud etwas gebört hättten. Der Winter ſchritt vorwärts; das W⸗tter wurde immer feuchter und troſtloſer. Ich füblte mich unwohl und nach allen Seiten hin ſah es mehr als traurig aus. Als Oscar mich verlaſſen hatte, ſetzte ich mich in elne Ecke und weinte bitterlich. a 15. Kapftel. 1 5 Aus Arthur's Tagebuch. 1 Ich bin in Melbourne geweſen und unberrichteter Sache wieder zurückgekommen. Ich ſchreibe dieſe Zellen in Fernyburſt, am Abend meiner Heimkehr. habe noch nicht Zeit gehabt, in Erfahrung zu bringen, was während meiner Abweſenheit vorgefallen iſt. Von Richard und Gertraud habe ich nichts entdecken können. Nachdem ich ſie mehrere Wochen lang allenthalben geſucht und nach ihnen geforſcht habe, bin ich überzeugt, daß ſie augenblicklich Uber⸗ daupt nicht in Melbourne find. Irgendwo in Auſtralien mögen ſie ſich aufhalten, — ſogar ſehr wabrſcheinlich; aber es hat keinen Zweck noch weiter nach ibnen zu ſuchen. So bin ich denn wieder nach Fernyburſt ge⸗ kommen, um die nächſten Ereigniſſe ruhig abzuwarten. Meine alten Erfahrungen laſſen mich nicht daran zweifeln, daß Richard nur ſo lange wegbleibt, wie ſein Geld langt. Wenn das verjubelt iſt, dann kommt er ganz gewiß wieder zu mir. Ich begriff anfangs nicht, wo er die Mittel zu ſeinem neueſten Streiche hergenommen hatte, bis ich entdeckte, daß er das Schloß meiner Coſſete erbrochen und ſich auf dieſe Weiſe zu einigen Hundertpfund⸗ noten verbolfen hatte. Wenn das ind'ſſen das einzige Unheil wäre, welches er angerichtet hat, ſo ließe es fich verwinden; aber der Menſch it ein Schurke und ſtiftet Böſes, wohln er kommt. Ich habe in der ganzen Zeit von Chriſta nichts gebört, und da ich fie heute abend nicht gut auf⸗ ſuchen kann, werde ich Mrs. Barton auffordern, mir eine halbe Stunde Geſellſchaft zu leiſten. Vielleicht erfahre ich durch ſie, ob ſich während meiner Ab⸗ weſenheit etwas Wichtiges ereignet hat. * Mrs. Barton war hier. Sie erzählt mir, daß es bei Leonbard's ſchlecht gehen müſſe, daß ſie ihr Mädchen entlaſſen haben und Chriſta ſich mit der vielen Arbeſt, die ſie übernommen hat, faſt zu Grunde gerichtet hat. „Das liebe Fräulein iſt ſo blaß und ſchmal geworden, daß ich es kaum wiedererkannt habe,“ ſagte ſie, „nur die Züge waren noch ſy lieb und herzig wie immer. Aber ſie iſt nur noch der Schatten von dem, was ſie geweſen, als ſie vor zwei oder drei Monaten hier war.“ Lauf beobachten und bereit ſein zu helfe e „Hier?“ wiederholte ich erſtaunt. nd darauf erzählte ſie mir, daß Cheiſig dies Herbſt einen Beſuch gemacht hatte, um ihr ft die Blumen und Früchte zu danken. Wenn ich dog an dem Tage zu Hauſe geweſen wäre! ö Seit mich Mis. Barton verloſſen hat, din in raſtloſer Bitterkeit über dieſe verkehrte Welt i Zimmer auf und ab gelaufen. Hier ſitze ſch aun mit meinem täglich fich vergrößerndem Reſchthun und dort, nicht weit von mir iſt Chriſta und abet ſich krank; und ich bin überzeugt, daß fte nicht ei mal ein Paar Handſchuhe von mir nehmen wüde, wenn ich ſie ihr anböte. Sie ſprach mit eie Kälte zu mir, als ich ſie das lezte Mal ſah, Lag uld, ich duk ubmarkene was die Zeit mir bei * 4% 900 Richard mit Ib 2 Es iſt g in den Wurf kommen kann. Es würde ganz gew itte Dan . 0 5 kgcbun die un de Witt lur alt. wnm habe. i nird mein Alec reler Wei amm Aup geleit f nin Unterneh heiße Worte zwiſchen uns geben, vielleicht noch mah 10 als Worte. Wenn ich bedenke, was er durch feln ſchändliche Schurkerelen Alles angerichtet hal, 0 ich wahnfinnig werden. Ein Glüch, daß er da iſt! Noch etwas Anderes macht mich ſehr bean und uaruhig. Leonhard hat ſein Haus viel Ju tief und der Bucht viel zu nahe gebaut. Der WI iſt ſo weit, wenn auch kalt, doch ungewohn trocken geweſen. Sollte das Wetter aber umſchlag und wir plötzlich Hochwaſſer bekommen, ſo ſchant es mich bei dem Gedanken an das, was geſchel könnte. Jedenfalls darf ich augenblicklich die Geduld. hier nicht verloſſ n. Ich muß hier bleiben, den (Fortſetzung folgt.)