t ber⸗ das reis viertelfährlich Mark 1.—, mit ſluſtriertem Unterhaltunge⸗ iſen⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. 1 für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg 911 März. Alrgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Erſch leben Dienstag und Freitag Abend, Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Jadenburg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. ccc ———— cc p —— — — — — — —ç —— 8 bon Kelung Tamfin, gegen welches offenbar der Nun beißt es aber auf einmal, die Sternwotte kommt . . Samstag den 17. U n Dolitiſches. erſte Anguff g plant iſt. Die Garnſſon daſelbſt be⸗ 1 Berlin, 12. März. Der Kalſer eröffnete trägt 30,000 Mann, men den Staatsrath mit einer Anſprache, worin es hö ißt; Die dauernd ungünſtige Lage der Landwirtſchaft macht es der Regierung zur Pflicht, Mittel und Wege zu ſuchen, welche geeignet find, den Extrag der Bodenbewirtſchaftung zu heben und die Gefahren, denen die Landbevölkerung ausgeſetzt ift, abzuwenden. ſaß s Zur Erreichung dieſes Zieles wurde der Staatsrath erh, einberufen. Es werde dem Kaiſer zur Genugthuung d. a gereich en, wenn die Vorſchläge des Staatsrats eine N Geflalt annehmen, welche die Durchſtährbarkeit erkenn en g laſſe, und wenn die Beratungen ſich auf Ziele richten, 3 welche ohne Verletzung anderer berechtigter Intereſſen 1 unter Achtung der Vertragsverhältniſſe den auf der fan Landwirtschaft laſtenden Druck thunlichſt zu beſeitigen 1 geeignet find. — Dem „Reichsanzeiger“ zufolge be⸗ tra en die heutigen Verhandlungen als erſten Gegen ⸗ . ſtand der Tagesordnung Maßregeln zur Hebung des En Getreidepreiſes. — Die Mitglieder der engeren Ver⸗ 1d ſammlung find gebiten worden, über den Verlauf b. der Beratungen ſtrenges Geheimnis zu bewahren. 3 Die Beſchlüſſe ſollten thunlichſt frühzeitig durch den Ii. „Reichsanzeiger“ veröffentlicht werden. Man nimmt he an, daß die Berathungen mindeſtens die ganze 1 laufende Woche in Anſpruch nehmen werden. 5 —. Der Antrag Kanitz iſt heute mit 103 Unterſchriften verſehen im Reichstag eingebracht worden. Das Zentrum hat die Unterſtützung ver⸗ weigert. Newyork, 14. März. Der Newyorker Herald meldet aus Schanghai, ein jopaniſches Ge⸗ ſchwader, aus 16 Kriegsſchffen und Kreuzern be⸗ ſtehend, ſei jenſeits der Nordſp tze von Formoſa b.⸗ merkt worden. Das Geſchwader kreuze in der Nähe — — — — In der neuen Welt. Roman von P. Olleverio. 0 14. Cap tel. hriſta's Erzählung. „Darüber iſt doch kein Zweifel, Oscar.“ Er murmelte etwas vor ſich hinein und trat an das Fenſter, wo er mit den Händen in den Taſchen lange hinausſtarrte. So viel war klar, — wenn ich mich mit Arthur verlobte, ſo geſchah es nicht mit ſeiner Zuſtimmung. Fanny jedoch ſprach mir das Wort — die Gute, ſte that es immer — und dann brachte ſie die Unterhaltung auf andere Dinge. Oscar wollte es gar nicht glücken, wie er er⸗ was er unternommen, und leider hatte er keinen Freund, an den er ſich in ſeiner Noth hätte wenden können. Fanny und ich ſahen die Sache von unſerem Standpunkte aus und wußten eigentlich nicht recht, wo es fehlte. Eins nur war uns Allen klar, — wir wurden mit jedem Tage ärmer. Einmal fand ich Fanay in Thränen. Sie f trocknete ſich haſtig die Augen, als ich in das Zimmer 5 trat, und wollte ſich den Anſchein geben, als ſei Alles Verſchiedenes — Ladenburg, 15. März. Am 1. Mai I. Js. tritt für die Beförderung von Perſonen, Reiſe⸗ gepäck und Hunden im Binnenverkehr der Maſn⸗ Neckar⸗Bahn leinſchl. der Großh. H ſſiſchen Nebenbahn Eberſtadt⸗Pfungſtadt), ſowie in Verkehr der Main⸗ N. ckar⸗Bahn leinſchl. der Großh. Hiſſiſchen Nebenbahn Eberſtadt⸗Pfungſtadt) mit Mannheim Hauptbahnhof Station der Gloßh. Badiſchen Staatseiſenbahn ein neuer Tarif in Kraft, durch welchen der gegenwärtige Tarif vom 1. Juni 1885 nebſt allen Nachträgen aufgehoben wird. Neben einer Anzahl für den Reiſeberkehr günſtiger Neuerungen bringt der neue Tarif die Beſtemmung daß ausgenommen im Verkehr zwiſchen Friedrichsfeid M. N. B. und Mannheim Hauptbahnhof die Wochenkarten künftig nur an diejenigen verabfolgt werden, welche ſich als Arbelter oder Arbeiterinnen im engeren Sinne ausweifen können. Als Nachweis der Arbeitereigenſchaft kann die Verſicherungskarte der Alters und Invaliditäts⸗ verficherung ez. dienen. Nähere Auskunft wird von unſerm Perſonentarifbüreau, dahier, ertheilt. — Heidelberg, 12. März. Wie derlautet hätte das hieftge C' mentwerk ſchon in der Nachbar⸗ ſchaft ein giößeres Terrain etworben, wohin es den Betrieb allmählich verlegen wolle. In der Bürgerſchaft würde die Transferirung des rauch⸗ und ſtaubſpeienden Werkes nach einem Oct außerhalb der Stadt große Befriedigung hervorrufen, falls nicht etwa der Stadt dafüüe unverhältmßmäßige Opfer zugemuthet werden. — Für die auf dem Gaisberg zu erſtellende Stern⸗ warte wurden ſchon die Zugangswege hergeſtellt. in Ordnung. Doch ich ließ mich nicht täuſchen. Die Arme um ſie ſchlingend, drang ich in ſie, mir ihren Kummer zu geſtehen, und unter Schluchzen theilte ſie mir nun mit, daß ſie nicht im Stande war, dem Kinde einige nöthige Dinge zu kaufen, da ihr das Geld dazu fehlte. Sofort lief ich in mein Zimmer und holte den letzten R ſt meines Taſchengeldes herbei, das ich ihr gab. Fanny dankte mir herzlich und meinte, ſie werde es mir ja bald zurtickzahlen können. Hatten wir doch zu der Zeit die Hoffnung noch nicht aufgegeben. i Von dem Tage an beſaß ſch keinen Heller mehr. Getraud und ich waren auch in Geldangelegen⸗ heiten von Oscar jederzeit abhängig geweſen und er hatte ſich uns ſtets als freigebiger Bruder gezeigt. Nun natlütclich konnte er es nicht mehr, und ich er⸗ wartet hatte; er beſaß zu wenig Erfahrung in dem, wartete es nicht. f Ich hatte noch zwei Briefmarken in meinem Geldtäſchchen und als dieſe verbraucht waren, gab ich es auf, Briefe nach der Heimath zu ſchreiben. Mochten mich meine Freunde dort für ſchreibfaul, unfreundlich, vergeßlich oder ſonſt etwas halten; ich ſelbſt wußte ja, daß es nur die bittere Nothwendig⸗ keit war, welche meiner Correſpondenz ein ſchnelles Ende machte. Oscar entließ ſeine Arbeiter alle bis auf Thorpe und noch einen; er konnte ſie nicht mehr bezahlen und arbetete ſelbſt faſt übermenſchlich, Fanny ſchickte — vielleicht garnſcht auf den Gaisberg, ſondern höher hinauf auf den Stockbrunnengang nicht weit vom Königſtuhl. Die Aſtronomen ſollen entſchieden für dieſe Lage, die einen freieren Blick geſtattet, eintreten. Die Angelegenheit ſei dem Miniſterium in Karlsruhe „ worden. Doſſelbe dürfte ſich wiſſen⸗ ſchaftlich begründeten Forderungen kaum entziehen können. 1 a 5 — Karlsruhe, 11. März. Der Landes⸗ ausſchuß der nationalliberalen Partei trat geſtern hier zu einer Sitzung zuſammen. Die Landtags⸗ und Reichstagsabgeordneten waren faſt vollſtändig erſchienen. Die Hauptfrage, die der Parteitag zu erledigen hatte, betraf die Programmfrage. Den gegenwärtigen Verhältniſten entſpr⸗chend, war vom engeren Ausſchuß der Partei beſchloſſen worden, in dem Programm einige Aenderungen eintreten zu loſſen. In dem zue Annahme gelangten Programm heißt es: Die nationalliberale Partei wird auch ferner⸗ hin thatkräftig eintreten für die Erhaltung und Feſtigung des Anſehens und der Machtſtellung des Reiches als der unerläßlichen Vorbedingung der Wohlfahrt des deutſchen Volkes. Die bewähtren Grundſätze des gemäßigten Liberalismus haben, dank der entſcheidenden Mitwirkung des in ſeiner Mehr⸗ heit national und liberal geſinnten badiſchen Volkes, ſeit mehr als einem Menſchenalter zum Segen unſeres Landes Inhelt und Richtung ſeiner Geſetz⸗ gebung und Verwaltung beſtimmt. Gegenüber den heftiger als je unternommenen Angreffen von Seiten extremer Parteien gilt es, für die Errungenſchaften einer großen Zeit, die Frucht langjähriger Arbeit und ſchwerer Kämpfe des freiheitlich gefinnten Bür⸗ gettums unſeres Landes, mit aller Kraft einzutreten. Indem wir die Forderung aufſtellen, daß in der Marie's Nachfolgerin — Marie ſelbſt hatte ſich in⸗ zwiſchen verhetrothet — weg, und wir verſorgten unferen Haushalt allein. s Da Fanny nicht kräftig war und nur wenig thun konnte, obgleich es ihr an gutem Willen nicht fehlte, blieb das Meiſte mir überlaſſen, und ich fühlte mich oft ſehr erſchöpft. Aber ich ließ mich das nicht anfechten und wir Alle ſahen muthig der Zukunft entgegen und verſuchten, geduldig auszuharren. Eines Tag s ſtand ich in der Küche — den kleinen Fritz hatte ich auf ſeinem Stuhle neben mir angebunden, damit er nicht herunterfallen konnte — und bügelte Wäſche, als Oscar hereintrat. Er ſtrich mir über die erhitzte Wange und meinte, ſch ſähe angegriffen aus. „Du arbeitest zu viel, Chriſta,“ ſagte er. „Wenn Du etſt eine reiche Frau biſt und auf die jetzige Zeit zurückblickſt, wirſt Du gar nicht begreifen, wie uu das Alles haſt fertig gebracht.“ . N Er warf die Worte leicht hin, und ich verſtand ihn, wollte es ihm aber nicht zeigen. N „Wenn Ausbach zurückkommt,“ fuhr er fort, „wird er Dich nicht mehr ſo arbeiten laſſen. Du wißt doch, Chriſta, daß nichts weniger als arm iſt?“ Auch hierauf antwortete ich nicht und ein paar Augenblicke blieb er ſchweigend neben mir ſtehen. „Geh hinein zu Fanny“, ſagte ich nach einer Weile. „Ich habe jetzt wirklich nicht Za zum Plaudern.“ NA!