8 . de Tafl⸗hrand⸗Pörigorb und de Baſ⸗neey. Herzohin zu Sagon, war eine geborene Gräfin Caft-lon⸗, geboren 6. Juli 1828. In erſter Ebe hatte ſi' den Grafen Moximiſian Hotzf⸗idt geheirathet, der 1859 ſtarb. Am 4. April 1851 b⸗trathete fie dann den Herzog Napoleon Louis de Tall yhrand⸗Périgord und de Valencoy, Herzog zu Sagon, geboren 1811 Aus dieſer Ebe iſt eine Tochter entſproſſen. die Prinzeſfin Marie Dorethee, vermäblt mit dem Fürſten Karl Egon zu Fürſt⸗nberg. Der Herzog von Sagon iſt augenblickſich ebenfalls ſchwer krank. — Aus Baden, 10. März. Die „Karlsrh. Ztg.“ ſchreibt: Verſchied ene Blätter haben die Frage aufgeworfen, ob die im Deutſchen Landwirtbſchafts⸗ rath aeſtellte und angenommene Reſoſution der Herren v. Erffa und Klein⸗Mertbeim die Hebung der G. treidepreiſe auf der Grundlage des von der Wirihſchaftl. Vereiniaung formulirten Antrags Kanttz betr., einer Inſtruktlon der bad. Regierung entspreche. Dies ift nicht der Fall. Die bad. Mitglieder des Deutſchen Landwirthſchaftsrotbs find Vertreter des Badiſchen Landwirkbſchaftlichen Vereins und haben bei den Verhandlungen des Deuiſchen Vandwirthſchaftsralbs lediglich nach ihrer eigenen Ueberz⸗unung zuhandeln, wie denn auch über die in dem DeutſchenLandwirkſchaftsrath berathenen Fragen ein Benebmen der badiſchen Ver⸗ treter mit der Regierung nicht ftattgefunden hat. — Der Präfident des Großb. Miniſteriums der Finanzen, Herr Staotsrath Dr. Buche nb⸗rger, begibt ſich am nüchſten Montag nach Berlin, um an den Verband⸗ lungen des Bundesraths und der Rechstagskommifſion für die Reichsfinanzreform und die Tabakfabrikat⸗ ſteuer theilzunehmen. E Aus der Pfalz, 7. März. Ein be⸗ ſcheidenes Bauerlein aus Neuftadt a. H. war Willens, ſich auf dem Mannheimer „Gäulfsmarkt“ am Montag ein Rok zu Gia⸗mhum zu erwerben. Cs fteckt⸗ besbolb zwei Hundertmarkſch ine n⸗bſt dem nötbiaen Kleingeld zu fich und fuhr nach Mannb im. Indeß d perhanden⸗ Auswahl oder bi⸗l⸗icht auch die Preiſe ouf dem „Gäulsmarkt“ beſtimmten das Bäuerlein, von einem Kauf abzuſehen und ſich dagegen, wie böſe Menſchen meinen, ein ganz kl⸗ines, unſch⸗ in bares Aeffchen beizulegen, ſo daß ſelbſt die „Alt⸗“ zu Hauſe nicht einmal das Vorhandenſein dieſes luſtigen Bealeiters entdeckte. Dag ⸗aen mecht⸗ unſer ehrſames Bäuerlein die unangenehme Entdeckung, dal ihm ſeine beid n Hund ' rimarknot⸗n abhanden gekommen waren. Off⸗nbor wurde er von Taſchen⸗ dieben beluxt und deshalb ſofort die Diener des SE eas benotigt, um nach den Waun rn zu fahnden. Alle Recherchen blieben erfoſalos, dagegen meldet⸗ fich ine ehrlich Haut, ein Trambabyſchaffner, der die beiden Scheine in dem von dem Bäuerlein benutzten Wagen auf der Bank liegend vorfand. — Höchſt. 8 Mä; Wi- der „Rhein. Kur.“ meldet, iſt der Preis des Dipotherie⸗Heillſerums von den biefigen Farbwerken ganz bedeutend 56runterge⸗ ſetzt worden. Der Pr⸗is des Ffätch na R. 0 b träat nunm⸗ ße 75 Pio Nr. 1 2 Mk., N. 2 38.50 Mk., Nr. 8 5 25 Mk., alto etwa ein Dritt⸗l des früßeren Preiſes. Auch iſt der Verteleh unter ſtgaſſich Kontrolle geſt⸗it worden. En Regi⸗rungs⸗ beamter prüft und plombirt das Hellcrum. — Inaromsdorf (Ob richleſten), 7 Mäs⸗z. (Liebe stracvi.,) Im bi, fiaen Goſſh ut, pat ſich ein Liebespaar durch Giet das Leben genommen; der Mann iſt ein 30jäßriger Studierender d's Konſer⸗ botorſums in L.ipija und ſtammt aus Halifax, ſi⸗ iſt eine 17jäbrige Leipzigerin, bei deren der Herr früher wohnte. — Paris. 10 Mär: Wi, dem „Temp!“ aus Naych o⸗meldel wird, wurd⸗ der Mauunt ern -m - v Gill, welcher für die Arb⸗iten an dem Fort b⸗! Pont St. Vine ent Italiener ana⸗worben bat'e, von den franzöſtſch'n Arbeiten mit Ste würfen ß erfaſl n Sein Wagen wurde zertrümmert, er ſelbſt mußt, auf die Mairie flüchten. Di- Gendarm : vie ſt t- di⸗ Ordnung wi⸗der her. Di⸗ Jlaliener beließ n infolge der Bedrohungen und Bachiwpfungen durch die Volksmena⸗ ſofort Pont Saint V nc ent. Belgrad, 9. März. (Net- Jungens.) Der Direktor des L- brer⸗Seminars zu Nſch wurde von ſozialiſtiſchen Zöglingen ißbandelt und aus den Fenſter geworfen, weil er mehrere Zöglinge wegen ſozialiſtiſcher Agitation b⸗ſteoft hott-⸗ B. Usterrichts⸗ miniſter hat einen böß⸗ren Beamten nach Niſch zur Unterfuchung des Vorfolls aeſandt. i Warſchau, 10. März. In einem Wagen dritter Klofſe des nach Mlawa beſtimmten Perſonen⸗ zuges der Weichſelbahn, in welchem ſich 40 Reiſende befanden, platzt⸗ kurz vor Abaong des Zug 's ein Ballon mit Aeth 'r, den ein Reiſender mit ſich fübrt⸗ (1) und aus Unvorſichtiak⸗it mit dem Ofen in Berüb ung brachte. Die entſtand⸗ne Verwirrung unter den Reienden wer fürchterlich. Drei Fahr⸗ zäſte find berbrannt. 17 haben lebensg⸗fäbrliche Brandwunden dovongetragen und murden im ſtädtiſch en Spital untergebracht. — London, 8. März. Seſtern hat fich eine Machen Sie bier eine kleine Pauſe,“ Cßriſta'und verſuchen Sie in G⸗danken, Arthur von Richard zu uaterſcheiden. Machen Sie mich nicht für All⸗s verantwortlich, was er gethan bat; das einzia⸗ Binde⸗ mittel, welches uns zuſommenhielt, war Eleonore, und über ibrem Grabe blühen jetzt die Roſen, — ihre Lieblingsblum n. Wenn ich doch Ibr Geſicht ſeben könnt Chriſta, während Sie dieſe Zellen leſen; dann würde ich wiſſen, ob ich noch boffen darf. Selbſt jetzt bin ich nicht im Stande, All⸗s aufzuklären. Ich weiß wobl, daß ſöre Schww⸗ yer von dem Schurken, der ſich Richard F⸗Ifina von Braun aa nennt. noch Melbourne gelockt worden iß, wie aber ihr M⸗dalllon an die Bucht gekommen, und wi⸗ dieſer Schmuckgegenſtand mit dem ertrunk⸗ nen Polizißßen in Verbindung zu bringen, das iſt mehr, als ich Ibnen ſagen kann. Ich vermutbe nur, daß die Pollzei, die wir, ols wir bierber komen, bint rgong n zu haben glaubten Richard dennoch auf die Spur gekommen ſein muß. Er war ſtets vortätzlich unklug und bisweilen nur mit Müb⸗ daßin zu bri' gen, daß er ſeine Nolle weiterſpi'lte. Viell⸗icht iſt er mit dem Poliziſten in Streit gerathen. der für einen der Betbeilſat en ſchl'cht ablief. Ich denke, es ift b⸗ſſer, wenn ich nicht zu tief in das Geh imniß eindringe. Wie dem ouch ſein mag. j⸗d⸗nfalls fürcht⸗ ich, iſt es nur zu wabr, daß er mit Ibrer Schweſter Gertraud in Melbourne lebt. An einen größeren Schurken hätte ſie ſich kaum binden können; aber die Schuld muß ich auf mich nebmen, ich bätte Alles vorausſeben und verbind rn ſollen. Der F/ bler liegt darin, daß ich einen Verkehr zwiſchen unſeren Familien nicht von Anfang an abschnitt. Wir hätten, wenn es nöthig war, die Gegend hier ſofort verlafſen ſollen. e entſ-hliche Famſltentragbdte in Testing Fel gende abg⸗pielt, wo der 39jährige Gypsarbeiter Jahn Toylor zuerſt ſeiuer Frau und ſeinen fieben Kindern dann ſich ſelbſt den Hals abſchnitt. Das jüngſte Kind war erſt 10 Monate alt. Tahſor war de lezte Zeit auß r Arbeit geweſen und das ſcheint den Mann tuffinnig gemacht zu haben. Von der gangen Familie iſt nur das älteſte Kind, der 14 jährige Sohn Frank, mit dem Leben davongekommen. Er bat ſreilich eine tiefe Wunde am Halſe, Der Raghe erzählt, daß er Morgens, als er mit ſeinen Geſchwiſdern im Schlafzimmer lag, ſeine Mutter „Mord, Mord“ hahe ichreien hören, Bold darauf kam der Vaſer in das Zimmer der Kinder und rief: „Frank, wo biſt Du?“ Als der Knabe antwortete „Hier“, er⸗ off bn der Vater ſofort und ſchnitt ihm mit einem Rü ffem ſſe tf in den Hals, Vie anderen Minden . beulten ſo jämmerlich doß der Vater einen Augen⸗ 1 gn biick das Z mmer derließ. Aber er kehrte ſofort 1 be f wieder zurück und b'aann ſeine übrigen Rinder zu 70 fob morden. Nur die ſi benjährige Florrie war noch am 9 . dh 21 Leben, als Taylor zu Boden ſtürzte und ſeuzt, J een den Bad wir „ ober wider auf den B inen, ging ig ue du de ſein einen 's Z mmer, ſcchärfte das Raft em fer un en en fen ſchnt auch der Florrie din Hals ab. Das 9 gh 1 was der Knabe böte, war, we der Vater jamm ind Nn de in ſein m ciaenen Z mmer aus tief: „O Hohe i, Frank bat ſich wahrich⸗inlich nur dadurch ger kel, denheit daß er ſich in einer Eck des Z mm' rs verſteckt iel, Ian in ils Als olle s ſtill war holte der Knabe einen Nach u e Dahl und dieſer die Poliz i herbei. Man fand den Mang , basbercgten noch othmend üb'r ſeiner todten Frau auf dem Fuß“ ie Sta boden ihres Schlafzimmers liegen. Auf dem Tian e beds, dder g port nach dem Hoſp tal ſtarb auch der Mann, arne n l asd T 0 1 * erzi nur, wenn d b ab der C 1 0 1 9 fe a Ann 1 aßt und typographiſch um men 1d det emeſſen ausgeſtattet ind, durch Annoncen Fend d eb n Al 1 der geeigneten Zeitungen getroffen wird. Um die gtgten erreichen, wende man ſich an die Annoncen ⸗Expelſtion J de Of det Rudolf Mosse, Iranffurt a. M. und Mannſelm In . gu /n W von dieſer Firma werden die zur Erzielung ein Sahm, den Erfolges erforderlichen Auskünfte koſtenfrei ertheilt, ſowie 3 Inſeraten⸗Entwürfe zur Anſicht geliefert. Berechnet werden lediglich die Original⸗Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Me⸗ willigung höchſter Rabatte bei größeren Aufträgen, ſo daß durch Benutzung dieſes Inſtitutes neben den ſonſtigen großen Vortheilen eine Erſparniß an Inſertionskoſten erreicht wird, Ich batte dieſe gerade gewüßlt, weil bier ſo wenig Damen leben und Richard dieſe wenigen nicht leiden mochte und beharrlich mied. Aber wir waren bier anſäſſia g⸗worden, und ich wußt⸗ nicht, wo wir ſonſt bätt en bingehen ſoll⸗ n. Richard war der Polizei, wie ich meint⸗, glücklich enlkommen, und endlich — was nicht zu gering in di- Wagſchole fi-! — verlor ich mein Herz an Sie, Chriſta. Wenn Sie diefe Worte lein, bin ich fort. Ich gebe nach Melbourne, um Richord zur Vernunft zu binden. Und wenn ich Ibnen Ihre Schweſter zurückbole und All/s thu⸗, um das Geſch⸗ hene wieder aut zu machen, wollen Sie mich dann onbören, Chriſta ? Ibre Züge treten zwiſchen mich und das Peper; ich kann Ihrem traurigen Blick nicht beaegnen, bis ich etwas gethan hab⸗, das Ihre lieben Aagen wieder heller macht. Sagen Sie Ihrem Bruder von dem, was ich Ibnen durch dieſ⸗ Zellen mittheile, ſo vel Sie für gut befinden. Ich denke, es iſt beſſer, wenn er gleich die ganz Wohrbeit erkäßrt, nachdem er ſo lange betrogen worden iſt. Uun Richard bat ſeine Vir⸗ pflichtungen ſo cänzlich außer Acht geloſſen, daß ſelbſt Eleonor- mich j tzt meins Ves prchens entbinden würde. Richard mag nun allein ſehen, wie er durch die Welt kommt. Ich frage von jetzt an nichts mehr darnach. Und nun leben Sie wobl, bis ich von Melbourne zurückkehre. Gott ſchütze Sie. 14. Kapftel. Chriſta's Erzählung. 0 Der Winter wurde kälter und trauriger. Wit n batten viel naſſes Wetter und die Wege wurden ſtellenweiſe unpalfirbar, ſo daß ich das Reſten auf gab. Das Waſſer in der Bucht ſtieg nie ſo boch, n daß es uns b'unrubiat⸗, trotzdem aber waren u d inenden darfiber einig, daß Oecn's neues Haus — wen ſenndtnkrä es gebaut wurde — viel böber liegen mußte, „Wen 7s gebaut würde,“ — dofür ſchien vor der Ha in * lng lille hs allerdings kene Ausſicht zu ſein. Ich wußte, doß Oscar zu jener Zeit Geſdfergen bat ſe und es erſchen mir graufam, zu dieſen auch noch ande e hinzuzufügen, indem ich im mitte, was ich über Gertroud erfahren batte; außerdem batte er uns ſtreng derbot⸗n, hren Namen je wieder zu erwähnen. Ich rzäblte daber erſt Alles ift Fineh ollein und ſi⸗ wiederholte ihm die ganze Geſchichte in meinem Beiſein. Er ſchritt ungeguldig auf und ab, wäbrend en prach, und ſeine Miene war ſo finſter und bal, wi, ich fi- a unſerem alten, gufmütdigen Oben W. ut nie geſehen hatte. Gert-aud hatte ihn — das wo bunt. klar — faſt zu tief gekränkt, als daß er uhr hält vergeben können; aber ſeine erſten Worte waren nicht, 1 —— wie ich erwartet hatte, ein gegen ft gerichteles N Zorn⸗sausbruch; er trat ſtatt deſſ en vor mich hic, 1 Ant ſah ſcharf zu mir nieder und ſagte: „Chrſſta, wenn di⸗ſer Ausbach oder Fei von Braunegg zurtäcktommt und Dich zur Frau haben will, wirſt Du dann, nach Allem was vorgefallen iſt, „ja“ ſagen ?“ Di- Frage war nicht leicht zu beantworlen, in dem Moment aber wagte ich nicht, ihm das zl ſogen. Fanny indeſſen warf einen Blick in eig Geſicht und antwortete ſtatt meiner: SGuortſezung folgt.