Reſoslutlon en, worin die Regſerung erfucht wird, im Reichstag baldigſt einen auf Grund des Antrags Kanitz cusgearbeiteten Geſetzentwurf vorzulegen, wonach der Ein⸗ und Verkauf des ausländiſchen 1 85 ausschließlich für Rechnung des Staates erfolgt. 8 6. März. Die „Times“ meldet ous Peking: 8 ⸗Hung⸗Tichang iſt von Peking nach Tiutſtn abgereiſt, um ſich nach Japan zu begeben. „ alaubigurgsſchreiben Li-Hung⸗Tſchangs wurde apan genehmigt. Die Unruhen in verſchledenen Theilen Chinas nehmen allgemein zu. In der Provinz Shautung wurde General Who, welcher die Plünderungen zu unterdrücken verſuchte, von ſeinen Soldaten enthauptet. Verſchiedenes. — Ladenburg, 7. März. Obwohl man weiz, daß die Zauberei deut zu Tage in großer Geſchwindigkeit und in der Benutzung geschickter Helfer beſteht, ſo iſt es trotzdem eine angenebm⸗ Unter⸗ haltung, den Vorführungen der Frau Agoſton zu folgen, die wirklich durch ihre exakte Ausfübrung den Glauben erwecken könnten, als ob übernatürliche Hilfsmittel dabei zur Verwendung kämen. Die aus bem Programm ausgewählten Nummern waren auch recht intereſſant, ſo daß wir Jedermann den Nah geben können, ſich gleichfalls einen vergnügten Abend durch den Beſuch der heutigen Vorſt⸗Aung zu ver⸗ 0 der ein verändertes Programm zu Grunde egt. 8 — Weinbeim, 7. März. Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben unterm 20. d. Mts. anädigſt geruht, den Inhabern der Bau⸗ und Möbel⸗ ſchreinerei Fr. Friedrich u. Co. in Weinheim, H'rrn Friedrich Friedrich und Jakob Joach m, anläßlich der filbernen Hochzeit und des 25jäbrigen Geſchäfts⸗ jublldums des Theilhabers Fr. Friedrich das Prädikat „Hoflieferanten“ zu verleihen. 8 — Freiburg, 6. März. In der bekannten traurigen Bergiftungsgeſchichte, den Tod des stud. med. Bötticher beir., iſt nunmehr Termin zur Hauptderhandlung vor der Strafkamm 'r auf nüchſten Mittwoch den 13. März, Vormittags 9 Uhr, beſtimmt. Soviel bekannt, ſollen ſowohl der Befitzer der betr. Apotheke als auch der ſeiner Zeit inhaftirte Gebilfe und der Lehrling, welch leterer die verhängnißvollen Pulver abgegeben, als Angeklagte hierbei erſcheinen. — Aus Baden, 7. März. Im vorigen Jahre find auf Grund des Geſetzes vom 13. Mä:z 2 1894 für auf poltzeiliche Anordnung a⸗töptet⸗ Pf rde 520 Mk. Eatſchädigungen vorſchüßlich aus der Staatskaſſ- b⸗zahlt worden. Da dieſer Betrag durch den bei der ltzten Abrechnung feſtgeſtellten U⸗ber⸗ ſchuß von 3738 Mk. 85 Pfa. Deckung findet, wird ein Beitrog ſeitens der Pferd-befitz r für das Jahr 1895 nicht erhoben. Frür g / und aefallenes Rindvieh wurden im Vorjahre 44 792 Mk. 34 Pfg. Entſchädſaungen gewährt. Hiervon find durch U⸗berſchüſſe aus dem Johre 1898 3 880 Mark 57 Pf. gedeckt. Zur Aufbringung des Reſtes mit 40 911 Mk. 77 Pfg. ſt von den Rindyſchb⸗ſſtzern im Jabr- 1895 bei einem Rindpi⸗hb⸗ſtand von 588 374 Stück für jedes Rindviebfßück der Betrag von 7 Pfa. zu entrichten. Im Jahr- 1891 waren bei einem Rindpiebbeſtand von 612 888 Stück 8 Pfa. zu ent⸗ richten, 1892 bei 634958 Stſick 8 Pla 1893 b 629 700 Stück 9 Pfa., 1894 bei 556 985 Stück 6 Pig. Hieraus iſt zu entnehmen. daß die Minderung des indviebb⸗ſtandes von 72 000 Stück eim Jahre 1893 bei de, Niehzüblung im Jabre 1894 immer noch 40000 Stick gegenüber dem B.eſtand bei der Zählung von 1892 betragen bat. — Hirſchhorn, 4. März. Eine furchtpare Nachricht kommt vom benachbarten Unt r⸗Shön⸗ mattenwag. Dort fand lizten Freitag Wahl eins Beigeordneten ſtatt, worüber die G⸗müther ſehr erhitzt waren. Der Feuerß fichtiger Becker, Sohn des früheren Blrgermeiſters, wurde gegen den Sohn des unlängſt beeſtorbenen Gemeind rechners Vogel mit wenigen Stimmen Majoeſltät gewählt. Abends herrſchte in dein Wirthſchaften bewegts Leben. Auf den Straßea veranügten ſich die Sieger mit Schlitt ⸗n⸗ fahrten. Auch der auf den Johrmärkten und Kirch⸗ weiben der Umgegend bekannte Waarenp'rſt⸗iaerer Joſeph Martin ſoll auf einem Schlitten geſehen worden ſein. Am Abend fand man Martin karz vor dem Orte gegen Hirſchborn zu als Leiche. Er batte am Kopf Wunden und ſtarke Blutungen. Die ſtattgehabte gerichtliche Sektion der Leiche ergab, daß Martin todtgeſchlogen worden iſt. Leider haben die ſofort eifrig betriebenen gerichtlichen Ermitt⸗Lungen bis jetzt keine Anhaltapunkte zur F ſtnabme der Tbäter gegeben. Off nbar wurde die arauftqe That von Zweien vollbracht; denn von der Mordſt⸗lle ſollen zwei Mannesfäb ten durch den Schne⸗ Feldein führen. Hoff ntlich gel ngt es, die ruchloſen Menſchen der gerechten Strafe zuzufübren. — Berlin, 5. März. (leber Nacht zum Ein Gefühl tiefer Verachtung ſtieg in mir auf, del der Erinnerung an den Betrug den man an uns verübt hatte, und ich glaube, das prägte ſich in meiner Stimme aus. „Bevor ich Ibnen darauf antworte,“ entgegnete er, „muß ich wiſſen, ob Sſe mir geſtatten wollen, Ihnen etwas zu erzählen. Nicht nur eine halbe Geschichte, ſondern die ganze volle Wahrheit von Anfang bis Ende.“ f „Die Wahrheit!“ wiederholte ich in noch ver⸗ Achllcherem Tone als bisher. „Wer bürgt mir dafüe, daß es auch wirklich die Wahrheit iſt?“ . Ausbach zuckte zufommen, als ob ich im einen Schlag verſetzt hätte. Er nabm ein dickes, berflegeltes Couvert aus der Taſche und reichte es mir. 5 „Leſen Sie das heute Abend,“ ſprach er dabel, als bis Sie meine Vertheidigung gehört hab 'n.“ Er entfernte“ ſich, doch nur wenige Schritte, dann blieb er ſtehen und ſah mir voll ins G' ſicht. „Sie find ſo bleich.“ ſagte er. „Und wann kam der ſorgenvolle Blick in Ihre Augen, Chriſta?“ Er wird mich nicht mehr verlaſſen. „Meine Blicke find für leinen Menſchen mehr von Belang,“ entgegnete ich. „Machen Sie fich darüber keine Gedanken. Aber bevor Sie gehen, möchte ich Ihres Bruders wahren Namen wiſſen, Magdalene Aus bach zu gelten.“ 5 „Sein wahrer Name iſt Felſiug von Braun⸗ egg. „So iſt alſe Arthur Felfing von Braunegg ver Name des Mannes, welcher niemals aufhören wird, Sie zu lieben, ſo tief Sie ihn auch verachten mogen,“ fägte er hinzu, während er die Zägel ergriff, den ä — „und dann fällen Sie mein Urtheil, aber nicht eher, da er es vermuthlich nicht länger verſuchen wird für ö Millionär geworden) iſt, wie dem „B. B. C.“ * ßericht⸗k wird, ein armer Kellner, im mee teil wohnhaft. de früber im often Schütz naue der Linſenffroß ⸗ bedinſtet. aber ſeſt dreſ Monglen ſteungslos war er Kellner Switalski iſt der Sohn eines zu Kopalnica in Poſen geborenen Seſden⸗ wirkers, der einen Bruder Hieronymus beſaß, welcher das elterliche Haus zeſtia verſieß und donn fir die Seinigen verſchollen blieb. Hieronymus Swſtalgl kehrte, nachdem die Eltern geſtorben und ſein Bruder Kobalnica verlaſſen, nach dem Orte ſeiner Geburt zurück, nahm eine Stellung als Hofperwalter bel dem Rittergutsbefitzer Kautz auf Gut Ko balnſca an und wurde von dieſem ſchließlich adopfſert. Ils Herr Kautz ſtarb, vermachte er dem jungen Manne ſeſn ganzes Vermögen, das der Erbe, der den Namen ſeines Wohltbäters angenommen, noch ganz enorm vermehrte. Vor zwel Jahren etwa verſchied Hierony⸗ mus Kautz, der unverheirahet geblieben ohne Erben und ohne j: nach ſeinem Bruder geforſcht zu haben, auch ohne Teſtament. Mehrfach ſuchte das Amts⸗ gericht in Inowrazlaw angeblich nach einem Erben. Erſt als die Behörde in einem Berliner Blafte eine Aufforderung erg⸗hen ließ, meldete ſich om Donners⸗ tag der Kellner Smitalski, der Sohn des Seſden⸗ wirkers ols mutmaßlich »inziger Anwärter, und ſeſne Erbanip üche dü⸗ften vom Gericht anerkannt werden, Der Kellner, der für Frau und Kinder kaum Brot ſchoff en konnte, dürfte in Bälde über groß Ropffolſen und über mehrere Rittergäter in der Provinz Poſen verfügen. — Sbresbury bei A ⸗rpool (Enal) 6. Manz, Bei der Einfahrt in ein Bleſbergwerk find heute ſieben P'rſonen um's Leben g⸗ kommen. — Mailand, 7. März. Hier berrſcht eine für die geg nwärtia⸗ Jahr⸗sz lt ung ⸗wöhnſich⸗ Kälte, A emit, dn 1 Sonn gener een 20h70. 4111 Vonage de 2. Eulloſtung 9. Verlelung 4. Dahl eines 5, Wahl bon 6. Ausſchuß . Genehmigun 8. Perſteigerur 9. Belonntmat Blanz. 10, Oereinsange dy beh. Mit ag ind zahlt ich danburg d' 2: . Landy 5 eingerta dal Aeme albert Scht Seit geſtern iſt beftiaer Schneeſturm in Venedig Bologno, Flor nz und Pap o. — Madrid, 7. März Nach einer Meldung aus Huelva gerieih die Grube „Sobel“ 5 Coronoda in Brand. Einundzwanzig Bergleu — Brünsbüftel. 6. März. Der Kaſſes traf b⸗ut - Morgen 8 Uhr am Brunsbüſt⸗ler Canal ein und kam balb 10 Uhr ans Land. Er beſichtigſe nie Schleuſenanlagen, aing 10 Uhr wieder an Bord und ſetzte um 12 Ur die Reiſe nach Bremen Virthe 4 1 da berehrl. 6 1 Umgebung die ahn die Wirth lur alte imm habe. bafen fort. Der Monarch wurde don der ber B nitd mein beigeſtrömten Bevölk⸗runa mit jub⸗ inden Hurrah 1 keller Wei rufen begrüßt. Ein officieler Empfang fand nicht ſtatt. Hut lüftete und ſich ja den Sattel ſchwang. Gleichzeitig ſah ich einen Mann über den Hof kommen und wußte, was unſerer Unterredung ein ſo raſches Ende gemacht hatte. „Thorpe,“ rief ich, „ſeſen Sie ſo gut, Herrn Ausbach das Heck ⸗nihor zu öffnen.“ Wenn Thorpe ihn auf der Landſtraße binaus⸗ reſten ſah, konnte er nicht gut wieder umkehren, das wußte ich. Doch kaum war er außer Sicht, als ich bitterlich zu weinen begann. Es war mir zu Muthe, als ſei die dunkelſte Stunde meines Lebens gekommen. Als ich mich am Abend allein in meinem Zimmer ſah, erbrach ich Arthur's Brief. 13. Cap tel. Arthur's Beſchichte. Wenn Sie dieſe Zellen leſen, Cbriſto, die ich eigens nur für Sir nirderſchreibe, werden Sie ficher genug bon der Wahrheit erfahren, um gegen mich und meinen Bruder ſehr bitter zu empfinden. Ich nenne ihn meinen Halbbruder um feiner Mutter willen. In Wirklicht⸗it iſt er überhaupt kein naher Blutsverwandter von mir, und ein Menſch, auf den ich nicht gerade ſt lz ſein kann; aber ich berſchrach feiner Mutter, an ihm zu bande ln, als ob er mein Bruder wäre, und habe berſucht, mein Wort zu halten. Er it zehn Jahre junger als ich. Er war 1 noch ein Knabe, als mein Vater die Wittwe ſeines Vetters Werner Brauns dorf von Felſenegg heirath'te und ſie ihren Sohn Richard it auf das alte Stammſchloß der Familie brachte. Ich ſtand an Jahren Eleonoren nur ſo viel nach, wie Richard mir, und ſie war eine ſehr ſchöne, eine entzückende Frau. Leider kann ſch nur in der Vergangenheit don ihr reden! Sie iſt todt, und Richard's Dh und Treiben kann ihr keinnen Kummer mehr bereiten. Meine ſchöne Stiefmutter war das Idol meines Herzens. Ich bin überzeigt, daß ich ſie viel mehr viel mehr liebte, als ihr einziger Sohn. N chard iſt nach ſein m Vater gerathen, der lein guter Menſch war, und hat ihr manche ſchwere Stunde beeſkeh, und um ihretwillen auch mir. Um ihretwillen! Je um ühretwillen habe ich viel erduldet, aber ſch 5 Jupp geleit nan Unterneh u pollen. * f meinem Versprechen treu geb eben, und denke, Ele 0 „e. u nore würde mit mir zufrieden ſein. 5 Apigshafen Das klein Vermögen, welches Richard von few dr laß nter l Vater geerbt batte, war bald verbraucht. Ex wohl hald 5 keinen Beruf ergreifen ſich keiner ernſteken Tpdltgkel St 0 g widmen, ſo daß er, nachdem er die letzte Mühe ali baphat verbraucht batte, von ſeiner Mutter und mir aößünged] Jaliſuperphz. wurde. Nichungen i Min Vater war zu der Zelt ſchon todt und ch batte meine Herrſchaft auf Braunegg angeireken. Wir lebten hauptſächlich dort; zumeilen gingen wir zwar für einige Wochen nach der Stadt, aber Glesnoz war eine Wieſenblume, die in der Stadt hinwelkle, ſo daß wir nie lange dort blieben. In unſerer Näbe wohnte eine Püchters tochter, für di fich Rchard intereſfirte. Sie war eine deshe Landſchönbeit, die unverholen nach einem Mann angelte, der einer höheren Stufe als ſie angebörte. Welche Verſprechungen Richard ihr gemacht hoben mochte, das weiß ich nicht, jedenfolls aber war el eines Tages mi ihr auf und davon nach Patz, w. ſie auf großem Fuße zuſammen e 1a wan n an bedeut