— — — ftattgefunden hätten. Meſe Thränen zu zerdrücken, nicht elne Fauſt zu machen. Japan aber wird noch b⸗endigtem Krieg: ſchwerlich in der Lage ſein, den ruff ſchen Ar püchen zu opponieren. So wird denn der endgiltige Sieger in dem Kriege zwiſchen China und Japan — Ruß⸗ land ſein. Hierüber zu trauern können wir England über⸗ laſſen. Unſer Intereſſe am oſtaftatiſchen Kriege ift im weſentlichen, daß den europäiſchen Mächten in China Verkehrsfreiheit und den Fremden Schutz ge⸗ währt werde. Dies wird ſo oder ſo erreicht werden. Das andere Überlaſſen wir den beiden direkt und den beiden indirekt intereſſirten Mächten: Rußland und England, Frankreich und die Vereinigten Staaten Dieſes „andere“ wird mit dem Friedens chluß be⸗ ginnen, welcher zugleich der Anfang ſein wird für einen europäiſch⸗diplomatiſchen Krieg. Verſchiedenes. — Ladenburg, 14. Febr. Herr Konrad WMiederhold von bier der ſeit 15 Jahren in Amerila anſäffig, ſeit einigen Wochen zum Beſuche ſeiner Eltern und Geſchwiſter in Deutſchlond weilte, iſt ebenfalls mit dem Dampfer „Elbe“ untergegangen. Vor weaigen Tagen traf noch ein Brief von d'ſſen Frau aus Amerſka ein, mit der Bitte, ihr Mann ſolle noch 14 Tage länger in Deutichland bleib 'n, well in letzter Zeit ſo viele Unglücksfälle zur See Leider kam der Brief etwas zu ſpät. — Mannheim, 13. Febr. Heute nach⸗ mittag erſchoß ſich auf der Straße im Villenviertel der ledige Dr. jur. Egeehaf von bier aus unbe⸗ kannten Gründen. Derſelbe iſt erſt kürzlich von einer längeren Reiſe nach dem Auslande hierher N Baden⸗Baden, 13. Febr. Durch die onbaltend ſtrenge Kälte, noch m⸗br durch den großen Schneefall geht der Wildſtand erheblich zurück. Nament⸗ lich haben die Rehe empfindlich zu lelden. Hunger und Durſt treiben ſie jetzt von unſeren Gebirgen gegen die Rheinebene, wo ſie ſich ſogar bis in die Dörfer hineinwagen. In einer benachbart n Markung wurden gegen 20 Rehe gefunden, die durch die Act, durch Futter⸗ und Waſſermangel umge kommen find. 5 — Heilſerun. Ueber die Erfahrungen, die im badſſchen Lande mit der Anwendung des Heil⸗ ſerum gemacht worden find, heißt es in der nach den Berichten der großh. Be zirksrärzte berg ſtellten amtlichen Veröffentlichung über die Sterblichkeits⸗ vorgänge im letzten Vierteljabre 1894: „Ob die Herabſetzung der St/ rblichket an Diphtherie im Lande durch die zahlreich Anwendung des Heilſerums herbeigeführt wurde, läßt ſich zur Zit nur bermutb n, nicht ſicher beweiſen. Die Schutzimpfung hat ſich als höchſtens drei bis vier Wochen, während dieſer Zeit aber ziemlich ficher, wirkſam eewieſen, bezüglich der Heilwirkung unterliegt es keinem Zweifel, daz zahlreiche Fälle der Anwendung böchß auffallend raſche Beſſerung oft ſehr intenfiver Erkrankungen herbeigeführt haben. In anderen Fällen war dies jedoch nicht der Fall. Es wird noch fortwährend Aufgabe weiterer Erfahrung und F; ſſtellung ſein, welche Fälle beſonders zu dieſer Behandlung geeignet find. Die (von einigen Aerzten behauptete) ſchädlich⸗ Nebenwirkung wird größtentheils in Bbrebe geſtellt.“ — Aus der Pfalz, 13. Febr. Am 3. März, Nachmittags balb 4 Uhr, findet zu Mannheim im Kaiſerſälchen des Saalbaues eine Verſammlung pfälziſcher, badischer und heſſiſcher Krieger zur Be⸗ rathung gemeinſchaftlicher Angelegenheiten ſtatt und ſind biezu alle Krieger der Pfalz, die fich hiefür intereſfiren, insbeſondere aber die Vereinsvorſtände freundlichſt eingeladen. Um 3 Uhr ſoll das Kaiſer Wilhelm Denkmal befichtigt werden und nach den Verhandlungen werden die Mannheimer Veteine den gemüthlichen Theil der Zuſommenkunft übernehmen. Limburg, 11. Febr. Einen graufigen Fund machte geſtern Morgen ein Maurer von Seck. Er wollte ſich in den Wald begeben, um Reiſer zu holen und fand auf dem Vieinalwege zwiſchen Seck und Weſterburg die Leiche eines Erftorenen, die er alsbald als die ſeines Naters erkannte. Dieſer, ein Mann von 58 Jahren, war vor einigen Tagen dauſtren zu gehen. von Haufe weag g d. er bei feinen Touren ge⸗ wörnlich m deere Tage for tbleb ſo hegten die An⸗ gbd een keinerlet Beiorgniſſe Der WVerflorbene hatte ſich offenbar auf dem Heimweg befunden, da er keine Waaren mehr be ſich führle. — Brüffel, 18. Febr. Die Königin Hen⸗ riekte erſchen geſtern in ihrem Marſtalle, um die daſelbſt befindlichen Thiere zu befichtigen. Plötzlich wurde die Königin von einem Pferde in die Hand und in den Arm geb ſſen. Die Königin brach in Folge des Schmerzes b⸗wußtlos zuſamm n. Die Wunde erzeugte eine ſtorke Hondſchm⸗llung, doch wird der Zufland der Königin als gefahrlos bezeichnet. Zur Oöſtsaumpflanzung. n ganzes halbes Jahre lang kann man Obſt⸗ bäume pflanzen, vom 15. Okt. bis 15. April gerechn't. Wir können aber beide Monate für voll nehmen, ſodaß ſich die Pflanzzeit der Obſtbäume auf 7 Monate erſtrecken wird. Maag ſollte alſo glauben, daß in ſo langer Zit der al⸗ichgültigſt⸗ Grund ſitzer es einteilen könnte, ſeine Obſtbäumchen nach Vorſcheift pflanzen zu können. In welcher Zeit in dieſen 7 Monaten die Bäume gepflanzt werden, iſt noch meinen lane jäbrigen Erfahcungen bei richtiger Vorficht und Volk⸗hrung garz gleich Schon mehrere Jahr j pflanze ich aus⸗ schließlich im April, weil ich wegen Bodenb⸗ arbeitung nicht früher beginnen konnte — und alle Bäume, groß und klein, find vorzüglich gewochſen. Wenn es die Witterung erlaubt, rigolen, pflanzen und ſchneiden wir den ganzen Winter hindurch. Die Bäume halten mehr aus, als man glaubt. So ſandt⸗ ich im vergangenen Jahre am 29. Spt. eine Anzabl Bismarck⸗Npfelbäumchen nach Bu'nos⸗Ayres, und weil das R blaus Atteſt nicht rechtzeitig eintraf, blieben die Bäume in der bedeutenden Hitze dort liegen bis im Monat Mä z, waren alſo ein halbes Jahr' berpackt — und der Empffänger zeigte mir freudig an, daß olle Bäumchen gewachſen find, ſchrieb dieſes günſtſge Reſultat allerdings der vorzüglichen Verpackung zu. 5 Alſo die Theorie der Pflanzz⸗it. ob Herbſt oder Frühjahr, können wir ſehr nieder hängen. Weit wichtiger als dieſe halte ich die Boden⸗ bearbeitung, Pflege des Baumes und vor allen Dingen die Sortenkenntnis. Die Bodenbearbeitung iſt das Fundament der Baumpflanzung, durch dieſe gedeiht der Boum fröhlich und bringt ſchöne Früchte. Sieben Monate im Jahr kann man dieſe Abet vornehmen. Sortenkenntnis ſt auch nötig, denn das Obſt hat ſehr verſchiedene Reifezeit und Geſchmack, und ebenſo verschieden iſt auch der Zweck der Verwendung. Nicht nur für den eigenen Bedarf, ſondern für den Verkauf, ür den Markt muſſen wir arbeiten. Ich möchte mir erlauben, eine kleine Zuſammen⸗ ſtellung einiger guten, von mir in den Großh. Obſt⸗ gärten geprüften Sorten zu machen, und empfehle, mit dieſen einen kleinen Verſuch anzuſt⸗ len. Wir haben in Baden an einz'lnen Olten ſchon einen ganz hübſchen Ooſthandel, in der Stadt Bühl wird wohl ber bedeut ndſte ſein. Und wenn wir uns beſtreben, den Obſthandel, die einzig fördernde Grundlage der Obßzucht, zu beben, ſo müſſen wir vor allen Dingen für den Handel ſich eignende Obſtſorten anpflanz n. Von dieſem Gedanken ausgehend, babe ich auf das frühreifendſte Obſt ganz beſonderen Wirt gelegt, denn unſer mildes Klima im Großherzogtum Baden können wir dadurch vorteilhaft ausnütz n. Nebſt dem frühreifenden iſt es das Dauerobſt für den Winter, welch s ſehr gelucht iſt, beſonders gute Apfel werden immer gut bezahlt. Von Aepfeln empfehle ich: Reifezeit Juli: Früher Jes, Gladſtone, Char⸗ lomowsly, Benoni, Roter Juni, Schöner von Bath, Virginiſcher Roſenapfel. 5 Reifezeit Auguſt: Lord Suffteld, Kswck'r, Manks⸗Apfel, Gravenſteiner, Kalſer Al xander, Lold Grosv nor, Reichtragender von Frogmore. Reifezeit Herbſt und Winter: Die Königin Donziger Kangtapfel, Cox Orang n⸗Reinette, Gold⸗ 5 0 barmäne, Anonas · onet Nit. Gold von Blenbeim. Gascognes Saul Man vington⸗Parmäne, Metz-Reinette, Kaſſer Woihelg Nißſſoans P pp eng. Muscat⸗Reinette, Canoe Neinett, Badener R- nette Zucealmaglins elne Koſſeler Reinetſe. Weißer Winter⸗Cold I, Bismare Prinz Albert, Champagner Rlte., Eſſerapfel Boiken apfel, B. Birnen. Reſfezeſt Jul: Fräulein Solange, n ffards Nntt⸗rbirne, Sparbi zn“, Dechantspirne von Bouhrot Früb⸗ von T. vonx, Roff zer Roußlet. Für Auauff: Erzbiſchof Hons, Schine Jul Elemens B vort, Margarethenbirne, Römiſche Schmal birne, Gaishirtle, Clopps Liebling, Giram. Sipt mber und Oktober: Amanlis Bh, Mo guerit Marellae Mapei Fabre. Kongreß birne, n von Ez“, Goußpaulds BH., Williams Cöriſthen Gut Luiſe, Dr. Jules Guhot. Doppelte Phe pps birne, Hochf⸗in⸗ Bh. Esp rens Herrenbirne, Ciao geaus Bb., G⸗ſlerts Bb. Lebrun, Madame Tt 9 8 dacht en und er 10 fd, nt noh Il Samstag, November und Dezember: Angel qu Wees 1 14 Dimonts Bb. Zuck rb ene von Monti gon, Bereit N Dechantabirn⸗, Herzooin von Angoulem, Harden pon 1 a Winterbulterbirne, Liegels Bü., Paſtorenbien im 0 Schw er Gregorie, Diels Bh., ir die 3 c Für Winter bis Füsjahr: Bergamote, Espere Karte D.chonſbirne von Nler gon. Minter⸗ De dantsbien 5 Al 1 Wir beehren uns, Jotepain⸗ don Mech ein, Karl Cogr és Ol ver de S· /s, P äftdent Dronard, Bergamotte Hetleſg ee ben f 1 C. Pfi fiche. 8˖ r Julſe und Augufßf: Al⸗xander, Mal Brigg, Nivers, Hales, Silber, Eſlberka, Für (päter: Al xander Nobleſſf:, Berenlee, Pf ch obs hals 9 Ah: Nietarine, Schöne von Baden ze. Oei D. Sonſtia⸗s Steinobſt. acht einzuladen, Reif⸗zeit Jolie: Rivers frühe reſchkrogen Zwetſche, Pfirfichpflaum⸗, Gut⸗ don By Ontarie Coes Goldtropfen, Sti t, Smiths Orleans, Mrob⸗l Vergtbold, Mirab⸗ll⸗ Flotow. Frübe ſchwarze Zwelſch Esperens Goldpflaume, Früb⸗ große Mirabelle. Auguft⸗ S/ ptember: Schöne von Löwen, Bunte Perdrigan, Oullins Goldtropfen, Früher Goldtropfe Montröſe von Oollins, Waſhington, Neckorine Ju Anbetracht de i gend um bollzä pflaume, Bavays Herrenpflaume, Kronberger Miet 90 Altbanns Rein- claude, Bübler Fröhzw' isch 85 71 75 Mohrets Neinsclaude, J fferſon, Dumſron, Tian, Tuutrn & Nat parent, Vosſauer Zw'etſche, Mü skateller Pflaur 1 Viol tt Pfloume, Italieniſche Zwötiche, Große gm . 7 Reineclaude, Sultan, Späte Mirabelle. 8 Eigentlich wollte ich weniger Sorten aufführ g rſuche die aber es that mir immer leid, eine oder die ande 0 füͤbgeitig zu zu ſtreichen, fie haben alle verſchied ne gute Eigt in Mannheim ſchoften, ich werde dieſe Liſte ſogar ſpäter noch ergänze 8 88 müſſen. 1 werden im Lande Baden in den lehle Jabren eine groß- Menge Bäume produziert es iſt jedem Obftbaumpflenzer, ſchon aus Bequk lichk⸗ ts rückfichten, zu raten, wenn er in der Nag eine gute Baumſchule bat, welche ihm genſigend Garantie für Sort⸗nechthelt und gut gezogege Wa bietet, ſeinen Bedarf aus dieſer zu enn ⸗bmen. dieſes aber nicht der Foll, ſo beziehe er ſeine Ban obs irgend einer zuberlälfigen Baumſchule d Deutſchen Reiches oder auch, wenn die gewünſchbe Sorten hier nicht zu finden ſein ſollt n, aus dei Auslonde. Dieſe Theorſe, nur Bäume zu pflanze welche in annäbernd gleichem Boden, gleſchen kame tiſchen Verhältniſſen, ſeibſt gleicher Meereshöhe erzogeh find, weiten wir praktiſche Obſtboumzüchter zur in jenes Zeitalter, wo man noch auf die „unatſon mehr Wert legte, d. h. gew eſſ. Arbeſten im Gatte nur bei a und zunehmendem Monde oder Z'ichen des Krebſes und anderen Himmelszeſche vonahm. Fießer. Bergeßt das Jüttern der hungern! Vögel nicht.