g der 894 Veith dier, „ind 1 0 nar d. Uhr n im 50 r Bethel blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. nd vo für die Redaktion verantwortlich! Karl Molitor, Ladenburg das Nallſt dem Batge nündlich En Nr. 18 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltunge⸗ . 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg . Druck und Verlag von Rarl Molitor, Ladenburg. — ͤ— —— ͤ—.f—ͤ m—ü—ẽ— — — — Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 1895. Aittwoch de 18. Scbruar Dieſe FJeſt⸗ Ich n e 5 werden dal plötzlich ſein Amt nieder; ſofort treten die verfoſſungs⸗ fäbigt zu ſein ſcheine, den inneren, ſowie auch den Lataſter Kaiſ 15 Wilhelm über Jrankreich. mäßigen Wähler zuſommen, und in weniger als äußeren Frieden aufrecht zu erhalten.“ Intecht W Ein gelegentlicher Berichterſtatter des Pariſer 48 Stunden iſt der Nachfolger ernannt, ohne daß ſtellung, fügt der Berichterſtatter des „Matin“ hinzu, daß de h „ Matin“ berichtet ſeinem Blatte von einer Unter- die mindeſte Ruheſtörung eingetreten wäre. Früher ſei des Leitmotiv geweſen, das ſich durch die kaiſer⸗ fichte dedung, die Kaiſer Wilhelm mit einem ſeiner Ver⸗ ige sel. tuar 1883, it. N g bz ebbar in Maun hel Stoll. — un trauten gehabt haben ſoll. Die Monarchen⸗Inter⸗ views, dieſe neueſten Ausſuhrerzeugniſſe der N porter, jene meiſt vertraulichen, aber ſtets auf „unumftöß⸗ licher Wahrheit“ beruhenden Mitth ilungen, welche die großen politiſchen Blätter ſeit einiger Za ihren Leſern aufzutiſchen pftegen, haben allerdings ein be⸗ rechtigtes Mißtrauen im Publikum wachgerufen, aber die vorliegende, ſehr ſachliche Darſt llung des ge⸗ nannten Pariſer Morgenblattes verdient doch etwas mehr Aufmerkſamkeit, da ſie recht gut mit alledem zuſammenſt mmt, was wir über den Charakter, die Anfichten und Abfichten des deutſchen Kaisers weſſen. Der BSewährsmann des „Matin“ fitzt in Wien und will auf irgend einem nicht näher bez ichneten Wege zu ſeiner Weisheit gelangt ſein. Uebrigens iſt er freimütig genug, offen einzugeſtehen, daß niemand ihn ermächtigt hat, ſeine Kenntniſſe zu veröffentlichen. In Anbetracht der großen Wichtig⸗ ireter I. keit jedoch, die den kaiſerlichen Worten zukomme, Anlage,. glaude er — einmal ſei keinmal — „achtbare — Strupel“ vernachläfſtgen zu dürfen. Der Kaiſer, ſo heißt es, der es liebe, ſich dann und wann mit einigen perſönlichen Freunden über Politik, nament⸗ lich über Auslandspolnik, zu unterhalten, habe kürzlich Küche un ein Geſpräch über Frankreich geführt und ſein · m Erſtaunen darüber Ausdruck gegeben, daß die letzte diton. Präftdentſchaftskriſe in Frankreich ſo glatt und — ſtötungslos abgelaufen ſei.“ Ein wunderbares Schau⸗ 1 5 ung. f d Zub öl, lung l. nod“. Al Hatz bel Hofer. Js. habe ite Juchs lung. Gottftich ſpiel habe ſich vor den Augen der Welt abgespielt: Der oberſte Beamte eines Laades legt aus irgend einem mehr oder minder persönlichen Grunde ur⸗ habe man geglaubt, Frankreich ſei in politiſcher Be⸗ ziehung noch nicht genügend reif; jetzt befinde man eich vor einem Rätſel, das man nur dadurch löſen könne, daß man annehme, eine tiefgreifende Um⸗ wälzung habe ſich in den Sitten des ganzen Volkes vollzogen. Wie dem aber auch ſein möge, ſoviel ſtehe feſt, daß ein großer Fortſchrt zum Guten ſtattgefunden habe. Die günßtige Meinung, die man von dem vorigen Präfidenten gehegt habe, übertrage fich auf ſeinen Nachfolger; ſie berechtige zu den beſten Hoffnungen, was die Aufrechterhaltung ſowohl d s internation len Friedens, als auch die der inneren Oldnung und Sicherheit anbetrifft.“ Im weiteren Verlaufe des Ge pächs ſei Kalſer Wilhelm dann zu den Beziehungen der Völker unter einander und im beſonderen zu den deutſch⸗franzöfiſchen übergegangen und habe der ſehr richtigen Anſicht Ausoruck verliehen, „daß heutzutage kein Krieg zwiſchen den beiden ziviliſterteſten Nationen Europas ausbrechen könnte, ohne daß alle anderen Länder in ſtarke Mitleidenſchaft gezogen würden und deshalb müſſe ein blutiger Zuſammenſtoß, auch abgeſehen von den verderblichen Folgen, die derſelbe für die beiden zunächſt Beteiligten haben würde, unter allen Umſtänden vermieden werden. Was ihn ſelber an⸗ beträfe, ſo erblicke er die vornehmſte Aufgabe eines Hertſchers in der Aufrechterhaltung des Friedens, und dieſe Aufgabe werde er nach beſten Kräften zu erfüllen trachten. In dieſer Hinficht betrachte er es auch als äußerſt angenehm und ſchätzenswert, daß ſich in Frankreich wiederum ein Mann an der Spitze der Regierung befinde, der gewillt und zugleich be⸗ In der neuen Welt Roman von P. Olle verio. 6. Kapitel. Chriſta's Erzählung „ Chriſta,“ hob Arthur wieder an, indem er berſuchte. mir in die Augen zu blicken, „Sie wußten, daß ich Sie lieb.“ ö Ich erwiderte nichts, und nachdem er eine Minute lang vergeblich auf eine Antwort gewartet, fügte er hinzu: „Und Sie wußten auch, daß ich Sie bitten würde, die Meine zu werden, — Sie müſſen es ewußt haben.“ Ich ſchüttelte den Kopf. „Aber es iſt ſo,“ fuhr er mit Nachdruck fort. „Es war dies meine Abſicht faſt von der erſten Stunde an, als ich Sie kennen lernte. Glauben je mir nicht, Chriſta?“ Ich glaubte ihm. In meinem innerſten erzen wußte ich, daß er die Wahrheit ſprach. Er 5 Hand erfaßt und ich zog dieſelbe nicht urück. „Aber“ — er zögerte einen Moment, dann rſt fuhr er fort — „es iſt etwas, — ich kann ich jetzt nicht offen aussprechen, — ich muß Sie bitten, mir zu vertrauen: Chriſta, es beſteht in unſerer Familie ein trauriges Geheimniß, und ich 1 lebe hier unter falſchem Namen.“ Es überlief mich ein kalter Schauer, als mir bei ſeinen Werten einfiel, was Fanny geſagt hatte. „Herr Ausbach,“ pfrach ich, „Eins muß ich Sie fragen. Iſt Magdalene Ausbach Ihre Schweſter oder iſt ſie es nicht?“ Er antwortete nicht ſogleſch, und als ich auf⸗ blickte, ſah ich, daß er ſehr bleich geworden war und auf ſeinen Lippen ein „Nein“ ſchwebte. Raſch vertrauen. ich offen reden. hoͤren. entzog ich ihm meine Hand und rückte ein Stück von ihm fort. Es war mir in dem Augenblick, als müßte mir das Herz ſtill ſtehen und als würde mir plötzlich der Boden unter den Füßen fortg zogen. „Ich kann Ihnen jizt keine Erklärung dafür geben,“ ſagte er, „ich kann Sie nur bitten, mir zu In wenigen Monaten bin ich im Stande, Ihnen Alles zu ſagen. Ich gab einſt einer mir theuren Perſon ein heiliges Versprechen und das bindet mich noch. Doch in wenigen Monaten darf Ach, Chriſta, nur warten Sie und verſuchen Sie, ob Sie mich nicht trotz alledem ein wenig lieben können!“ Seine Stimme klang faſt fl⸗hend; ich meine ſie jtzt noch in meinen Träumen mitunter ſo zu Es war eine alltägliche Liebesfcene, und in der Qual, die ich erduldete, während der Mann meiner Liebe wie um ſein Leben flehend vor mir liche Rede gezogen habe. Ganz üb'reinſtmmend mit manchen früheren Aeußerungen des Kaiſers find ferner die inſonderheit auf das deutſch⸗franzöfiiche Verhüäftnis bezüglichen Worte, die der „Matm“ Bericht ſftalter dem Herrſcher in den Mund legt. „Obwohl j der ſich ſelbſt der Nächſt⸗ ſei — ſo ungefähr habe Kaiſer Wilhelm geſagt —, obwohl jeder das bewahren und beſchützen müſſe, was er befitze, ſo ſei es doch Pflicht der nebeneinander wohnenden, auf gleicher Kulturſtufe ſtehenden Völker, ſich gegenſeitig zu nähern, ihre Bez ehungen mehr und mehr zu v'rbeſſern, ſo daß mit der Zeit, vielleicht nach vielen Jahren, ein Zu⸗ ſtand wahrer und aufrichtiger Fr undſchaft ich er⸗ geben könne. Sicherlich ſei dies vicht das Werk tines Tages: heute würde man nur ein Geringes zuſtande bringen, morgen mehr, und ſo fort. Das Weſentliche ſei, nicht den Muth zu verlieren.“ Dieſe hochherzigen und, wenn ſie wirklich von der Quelle ſtammen, die der „Matin“ anglebt, be⸗ deutungsvollen Worte werden vorläufig ohne Commentar wiedergegeben, doch unterlicgt es kaum irgend einem Zweifel, daß ſich alsbald die geſammte Preſſe mit ihnen beſchäftigen wird. Volitiſches. Tſchifu, 10. Febr. Die Japaner haben alle übrigen Stellungen der Chineſen in Wei ⸗hal ⸗wei genommen. Die Sch ffe der Pa hing ⸗Flotte find theils g⸗kopert, theils zum Sinken gebracht. Unter dem Schutze der Dunkelheit klärten die Japaner die Hafeneingänge und ſchleuderten Torpedos gegen die ſtand, fühlte ich, daß j'de mädch nhafte Scheu von mir wich und mich völlig ruhig und gefaßt ließ. „Sie wiſſen,“ ſagte ich, „daß es nicht ſo weiter gehen kann, wie bisher.“ „Das weiß ich,“ antwortete er, „und hatte auch die Abſicht, zu warten, bis ich offen und ehrlich würde vortteten und Ihre Hand erbitten konnen, ohne daß ein Giheimniß zwischen uns ſtand. Aber ich war in dieſem Augenblick meiner ſelbſt nicht mehr mächtig. O, Cbriſta,“ — und erſchrocken ſah er mich bei dem plötzlichen Gedanken an — „Sie wollen mich doch nicht fortſchcken und mir verbieten, Sie wiederzuſehen?“ Ja, das war es, was ich verlangte, und Arthur las den Ent ſchluß in meinen Augen. „Sie vertreiben mich aus dem Paradies, Chriſta,“ ſuhr er fort; „und die Welt draußen iſt ſo öde.“ „Doch es läßt fich nicht ändern,“ ſprach ich entſchieden; ich wollte in meinem Vorſatz durchaus nicht wankend werden. „Sie dürfen unſer Haus nicht mehr betreten und mich bei meinen Spazier⸗ rit een nicht mehr zu treſſen ſuchen.“ N Er hatte das bis dahin mit beſonderer Vorliebe ö gethan. „Bis wann?“ fragte er. „Das kann ich nicht ſagen,“ antwortete ich, dem Weinen nahe und gleichzeitig fürchtend, er könnte es bemerken und ſich dadurch zurückhalten laſſen, nach meinem Wunſche zu handeln. Und wiederum wußte