hoͤrden beiwohnten. Der Sarg wurde ſodann in den Ehrenhef gebracht, wo der Kriegsminiſter, General Zurlinden, die Gedächtnißrede hielt. Der Miniſter ſchilderte die Laufbahn Cantoberts und feierte ſein⸗ Thoten im Krimgriege und dem Feldzug 1870/1. Er dankte dem diplomatiſchen Corps für die glänzenden der die Erinnerungen an den Tag von St. Privat wachgerufen, Verſchiedenes. — Mannheim, 29. Jan. Rheinische Hypothekenbank in Mannheim. Nachdem die Frſſt für die Convertirung der Aprozentigen Pfandbriefe der Serien 46, 47, 48, 49 und 53 umlaufen iſt, find heute alle Aprozentigen Pfandbriefe der genannten Serien, ſoweit ſie nicht zur Convertirung angemeldet oder früher verlooſt worden find, zur Rückzahlung per 7. Mai 1895 ausgelooſt worden. — Mannheim, 5. Febr. Der Bürgeraus. ſchuß beſchloß mit 66 gegen 38 Stimmen die Er⸗ nennung des Fürſten Bismarck zum Ehrenbürger der Stadt Mannheim. — deidelberg, 5. Februar. (Das groß Heidelberger Cementwerk iſt nicht mehr.) Ein geſtern Abend 88% Uhr wahrſcheinlich in der Küferel aus⸗ gebrochener Brand, der ſich mit raſender Schnelligkeit über den ganzen großen Gebäudecomplex verbreitete, legte in wenigen Stunden die Fabrik in die Asche. Menſchenleben find glücklicherweiſe nicht zu beklagen, wenigstens haben ſich gegentheilige Gerüchte bis jetzt Gott ſei Dank nicht beſtätigt. Die Brandſlätte war durch Mennſchaften des biefigen Bataillons abgesperrt. Herr Amtmann Jolly und Herr Oberbürgermeiſter Dr. Willens waren auf der Brandſtätte. Die Arbeiten der Feuerwehr, an dem fich auch die Wieb⸗ linger und Handſchuhsheimer Fꝛuerwehr betheiligten, wurden dutch die enorme Gluthitze erschwert. Die Anſtrengungen mußten ſich daraaf beſchränken, die angrenzenden Gebäude zu ſchützen. Zwei derselben fielen trotzdem dem entfeſſ⸗ ten Elemente zum Opfer, nämlich die Wohnhäuſer des Theobald und Abraham Ritter in der Fabrikſtraße Nr. 3 und 5. Auch das im eigenen Gebäude, der früheren alten O Imühle untergebrachte Contor mit zwei Beamtenwohnungen, wurde zerſtört; mit Mühe konnten die Kaſſe, die Geſchäftsbücher und der größte Theil der Einrichtung N aus dem Auslande zugegangenen Ehrenbezeugungen und gedachte der Theilnahme des deutſchen Kaiſers, der Etzbiſchof don Parse und die Spitzen der Be. g⸗rettet werden. 52 000 zum Verſandt fertige Faſſer, enorme Ho ſzvorrätbe, das groß C mente und Kobl nlager gingen verloren; auch von den Maſch'nen werden wohl nur wenige brauchbar ſein. Di kürzloch erſtellte Neuanlage hatte allein mehrere Hunderttauſend Mark gekoſt⸗t, und gerade dieſe ſoll noch nicht ver⸗ fichert ſein. Aaderweitig verlautet aber, daß der Abſchluß der Verſicherung in ben letzten Tagen erfolgt ſei) Im übrigen ſind vier Gaſellſchaften an dem Verluſt betheiligt: Die „Leipziger Fuerber⸗ ficherungsanſtalt“, „Die Aachen⸗Müunchener Geſellſchoft in Aachen, „Die Vat ⸗rländiſche Geſellichaft“ in Elber⸗ feld und die „Unſon“ in London. Wer bei den drei erſten Geſellſchaften verſicherte Werth beträgt 1/1 Million, von der die Leipziger Anſtalt 800 000 M. die beiden übrigen Geſellſchaften j: 400 000 Mk. tragen. Bei der „Unſon“ find 200 000 M. verſichert. — Berlin, 3. § br. Die Polizei entdeckte geſtern hier im Keller des Hauſes Wallnertbeaterſtr., 80 eine geheime Patronenfabrik, 14 Zentner Pulver, viele leere wie zum Gebrauch fertige Patronenhülſen wurden beſchlagnabmt. Die Arbeiter wurden vor⸗ geführt und nach Feſtſtelung ihrer Per önlichkelt ent aſſen. Entgegen abenteuerlichen Gerüchten über die Angelegenheit konſtatirt die „Poſt“, die Sache entbehre jedes politiſchen Beigeſchmack s; es handele ſich lediglich um die Übertretung der Polizei⸗Vor⸗ ſchriften über den Gebrauch von Sprengmitteln. Der Waffenfabrikant Knaak hotte von ein⸗'r Hamburger Exportfirma den Auftrag erhalten, ein große Anz hl Patronen, ip ziell für Mont video herzuſt len. Die Arbeiten wurden an 4 hieſige Büchſenmacher b'r⸗ teilt, die, ohne die poliz liche Erlaubniß einzuholen, heimlich die Anfertigung begannen. Auch die drei ondern in verſchiedene Stadtgegenden verteilten Patronenfabriken find entdeckt. — Lowestoft, 4. Februar. Der Kapitän der geſtern eingetroffenen Schmack (Fiſcherfah zeug) „Tartz“ bericht t: „Ich ſah am 30. Januar um fünf Uhr früh Rak⸗ten, die ein großer Dampfer losließ. Wir näherten uns bis auf 700 Meter, da verſchwond der Dampfer. Wir ſohen darauf einen anderer blaue Ochter zeigenden Dampfer. Nach einigen Minuten ſetzte der zw⸗lte Dampfer ſeine Fabrt in öſtlich Richtung fort. Der „Tartz“ kreuzte eine zeitlang in der Gegend, wir ſoben aber weder Leichen noch Boote, noch Tümmer. Wir bemerkten ouch einen dritten Dampfer, der jedoch zu irgend welcher Hilfeleiſtung nicht auhielt. Die Schmack „Induſtry“ traf 35 Meilen von Lowostoſt den 1 eſnes fremden Matroſen, angetban 1 an. Andere Schmacken ſahen Teüümmer eines un terg⸗gang⸗nen Schiffes, ſowit eine zweit Leſche. In einer Beka utmachung werden Belohn⸗ ungen für Auffindung von Leichen der Verungltgaleg ſetzt. 1 0 Monteean⸗les⸗ Mines (Saon Lofre), 4. Febr. Heute Morgen 5 Uhr fand der Grube Saint⸗Eug' nie eine Entzündung ſchlagen⸗ der Wetter ſtott. Bis 9 Uhr waren 30 Leichnam zu Tage befördert. Die Zahl der Umgekomme iſt noch unbekannt. —— Vilte. In unſerer Arbeſtskolonie Ankenbuck fällt Ergänzung der Vorräte an Be kleidungsſtücken wendig. Wir richten daher an die Herren Verkrau⸗ männer und Freunde unſeres Vereins die 3 Sammlungen von für unſer⸗ Zwecke noch bra baren Schuhen, Weißz⸗ug, alten Teppichen, wolle Ded'n, ſowie von Röcken, Hoſen, Weſten, Hit Mützen und dergl. zu b⸗ronſtalten. Insbeſond bitten wir um Abgabe von Unterkleidern wie Hemd Unterhoſen, Unterjack'n und wollenen Socken, Auch wären Geldaaben ſehr erwünſcht, dar wir den in erbößtem Maße an uns herantrelend Anforderungen vollſtändig gerecht werden können. Außerdem wolle man eine Sammelſtelle Empfananabm⸗ der Gaben beſtimmen und dieſeſb an Hausbater Camparter in Ank⸗nbuck — Sſaff Klengen der bad. Schwarzwaldbahn, wenn Frach autſendung, oder Poſt Dürrbeim, wenn Pofſpackel abienden. Die Abſendung der geſommelten Hege ſtände kann auch an die Zentralſammelzelle Karlsruhe, — Sofi enſtra e 25 — erfolgen, 9 wo aus die Weiterbeförderung veranlaßt werd wird. i Etwaige G, logaben bitten wir, un ſerm Bere koffizr, Hern Geiftlichen⸗Verwalter Ludin in Kail ruhe, — Soft yſtraß 19 — einſenden zu wolle Karleruß⸗ den 13 Nov mier 1894. Der Aus ſchuß des Landesbeeins für Arbeiſet kolonien im Gr Braden. Geheimrath Dr. L. von Stößen, über die Angelegenheit ſprachen. freundlicher noch als zuvor, in dem G fübl, doß ich ihn eines Tages als Schwager begrüßen würde. Er ſelbg betrachtete die Sache nur als eine Frage der Zeit. Zu jener Zeit ungefähr hörte ich, ohne es zu wollen, eine Unterredung mit an, die nicht für meine Ohren beſtimmt war. Es war eines Abends im Dunkeln, ungefähr zwei Monate, nachden Fanny's kleines Söbnchen geboren war. Ich hatte das Kind auf dem Schooß und es eben nach einem ſehr un⸗ ruhigen Nachmittag — denn es kränkelt⸗ und Fanny Kinder — in den Schlaf gewiegt. Ich ſaß im Eßzimmer vor dem Kaminfeuer und wagte nicht, mich zu rühren, aus Angſt, ich könnte das Kind aufwecken. Fanny lag nebenan in ihrem Schlafzimmer, welches eine Verbindungsthür zu dem Eßzimmer hatte. Die Thür vermuthete man jedenfalls geſchlofſen, leider aber war ſie es nicht. Sie ſtand halb offen. Niemand bemerkte es und daraus kam manches Unheil. Ich hörte Oscar kommen. Er ging wie immer zuerſt zu feiner Frau. Er wur in ein heftiges Regenwetter gekommen und tüchtig naß geworden; und während er die Kleider wechſelte, unterhielt er ſich mit Fanny. Ohne horchen zu wollen, entging mit doch keines ihrer Worti, und hätte ich es des Kindes wegen nicht gethan, ſo würde ich keinesfalls ſtzen geblieben ſein, ohne mich bemerkbar zu machen. Die erſten Wort, welche meine Aufmerkſamkeit erregten, verrlethen mir, daß Oscar bei Herrn Aus⸗ bach zu Mittag gegeſſen halte. g 9 Ich ſtimmte ihr bei und begegnet Herrn Bergen g — — „Haſt Du ſeine Schweſter gesehen?“ fragte Forry „Non,“ laut et- die Antwort. Darauf entſtand ein Pauſe und, ich weiß nicht warum, aber das Herz fing mir heftig an zu pochen. Endlich bod Fannh leiſe, faſt fläfternd wieder an: „Oscar, ich glaube nicht an dieſe Geſchwiſtet⸗ ſchoft.“ „Ich chenſomenig,“ ſtimmt⸗ er rasch bel. „Die Frage iſt nur,“ fuhr Fanny fort, „wer iſt ſie ſonſt, wenn nicht ſene Schweſter?“ Oskar wußte die Frage vermuthlich nicht zu beantworten weniaſtens that er es nicht.“ hatte noch keine Erfahrung in der Behandlung kleine r „Mir iſt ſchon der Gedanke gekommen,“ ſprach Fanny weiter, „ob ſie nicht vielleicht geſteskcank und er ihr Wärter iſt.“ „Dafür, meine ich, läßt er ſie zu oft allein ausreiten, läßt er überhaupt zu viel Freiheit,“ ent⸗ gegnete Oscar. „Irgend welches Geheimniß ſt'ckt aber ſicher dahinter, — irgend ein Familiengeheimniß,“ beharrte Fanry. „U berlege Dir doch einmal, wie wenig wir von Ausbach miſſen. Wir wſſen nicht, woher ſie gekommen, wer ihre Verwandten find, noch ſonſt etwas. All' die anderen L⸗ute, mi denen wier hier verkehren, reden frei und offen von ihren Verwandten und Freunden, und zeigen uns Bilder von ihrem Heimathsort, Ausbach's dagegen ſchweigen Über all' dergleichen wie das Grab.“ „Ja, es iſt ſonderbar,“ „auch mir iſt es aufgefallen.“ „Und es iſt um ſo ſonderbarer,“ nahm Fanny wieder das Wort, „da fie, — wie ich feſt Überzeugt bin, — ſehr reich Leute find und Arthur Ausbach ſtimmte Oskar bei, hat ficher eine vorzüglche Bildung genoſſen und ſich gewiß auch nicht in den einfachen Kreiſen bewegt „Magdal'ne iſt ung⸗hobelt und derb genug fe Beide,“ warf Oscar ein. Hier entßand abermals eine Pauſe, und hoffte, das Thema würde erſchöpft ſein. Doch ug einer Weile nahm Fanny den Faden wieder a wo ſie ihn hatte fallen loſſen. „Wenn ſie kein ehrenwerthes Mädchen wa, meinte ſie, „glaube ich kaum, daß Aus boch fe hier aus- und eingehen laſſen würde, wie fie thut; doch das Eine ſteht bel mir feſt, Osler wir müſſen dieſer Freundschaft ſo viel wie ö it Emhalt thun, und die Mädchen von Ausboch so als ſeiner Schweſter zurückzubalten ſuchen.“ „Ausbach intereffiit ſich für Chriſta,“ enkgeg Oscar. „Das weiß ich.“ ſagte Fanny. „Und es gefält mir,“ fuhr Oskor fort, hat das Herz auf dem rechten Flecke. Wir maße vielleicht Berge aus Maulwurfshügeln; wir wi ja doch nichts Nacht eiliges über fie, — Ales u Vermutbung; und da denke ich, wir laſſen die Ding vor der Hand wie ſie nun einmal liegen“ Fanny ſeukzte. „Es bleibt uns ſech ke nichts weiter übrig, um ſo mehr, da Arthur Must zu denen gebört, die ihren Wüllen doch durchſ e Wenn er Chriſta ſehen will, ſo findet er ganz gew Mittel und Wege dazu, ſa lange ſie selbt ihn ich fortſch dt.“ Ich vermochte es nicht länger zu ertrage Ich peang auf, nahm das Kind in die Nene aa fing an, im Z mmer auf und ab zu geben, dau fie merken ſollten, daß Jemand in der Nahe web dabeſ erwachte der Kleine und begann heftig zu ſchreſch (FJortſetzung folgt.) 0 hemmt f U eau Feundlichſt Beh er auf daben ür An J. Fehrut — 1 Joltztr 5. n 0 ff 0 N 1 dunn f Neper