r noch in einem fehr weſenklichen Punkt erfüllt worden, da neben einer Zoll thöhung die Nothwendigkeit chonlicher B handlung des Rauchtabaks, im Hinblick auf den beträchtlichen Umfang der Schneidep oduktion m Lande. Von Anfang ab in nachdrücklichſter Meiſe eltens der Intereſſenten und noch neuerdings in iner am 15. Dezember v. J. im Miniſterium des Innern abgehaltenen landwirthſchaſtlichen Konferenz etont und ein bezügliches Verlangen auch in den eueſten Petitionen an den Bundesrath und Reichs⸗ ag zum Ausdruck gelangt iſt. — Lützelſachſen, 24. Jan. Der längſt ge⸗ egte Wunſch, daß auch unſer Oct eine Station der Main⸗Neckar⸗Bahn erhalte, geht nunmehr der Er⸗ üllung entgegen. Wie man vernimmt, iſt von der Direktion der M.⸗N.B. die Zuſage eingetroffen, nter der Bedingung, daß Lütz⸗Iiachſen das erforder⸗ iche Belände koſtenfrei zur Verfügung ſtellt. Da ie Pläne hiezu bereits fertigg⸗ſtellt find, wird der emeinderath nächſter Tage betreffs dieſer Angelegen⸗ eit fich verſammeln. — Baden⸗Baden, 21. Jan. (Rauban⸗ fall.) Am Samstag nachmittag erſchien bei einer alteren Dame in der Langeſtraße ein gut gekleidete junger Mann im Alter bon 18— 22 Johren und ſtellte ſich mit gewandten Manieren als Bekannter don deren zur Zeit in Mannheim wohnenden Sohn bor. Er entfernte ſich nach kurzem Geſpräch, kehrte aber bald darauf wieder zurück unter dem Vorgeben, daß er noch etwas wegen des Sohnes zu ſagen habe. Im Zimmer faßte er die Dame am Arme und rief: „Jetzt den Beutel her, oder — ]“ Auf die Hilferufe der Dame eilten Mitbewohner herbei, und der junge Mann entfernte ſich ſchleunigſt, ohne daß es gelang, denſelben zu fofſen. — Freiburg, 28. Jan. Da die Metzger⸗ innung unter keinen Umſtänden auf eine Ermäßigung des Fleiſchpreiſes eingegangen iſt, fo hat der Stadt⸗ raih nun mit ſeiner Ankündigung der Errichtung tiner ſtädtiſchen Schlächterei mit Fleiſchverkauf Ernſt gezeigt; der Fleiſchverkauf wird bon übermorgen an in drei Lokalen ſtattfinden. Zum Betrieb dieſer Tadt. Unternehmung, die bei den enormen hirftgen Fleiſchpreiſen von allen Seiten lebhaft begrüßt wird, hat die Schlacht⸗ und Viehhof⸗Verwaltung im Auf⸗ trag des Stadtraths ſich in einer Bekanntmachung an die Landwirthe des Bezirks Freiburg und Um⸗ gegend gewandt. Darnach wird dieſelbe fettes Mauſt⸗ ſtellen fich darnach um ein Bedeutendes niederer als in den Verkaufsläden der Metzger. — Neckargemünd, 22. Jan. der Anweſenheſt einer Abordnung von Heilbronn, beſtehend aus dem Herrn Oberbürgermeiſter Hegel⸗ maier, dem Kommandanten ber dortigen Feuerwehr und anderen Herren, rückte geſtern nachmittag unſere Fiuerwehr zu einer Uebung aus. Mit ihrem Beſuch verfolgten die Heilbronner den Zwick, den hiefigen eiſernen Steigertum ſich näher anzuſehen, da wie verlautet, man auch in Heilbronn für die Feuerwehr einen ſolchen zu errichten beabſichtigt. Die Herren ſprachen ſich ſehr befriedigt über die praktiſche und zweckmäßige Einrichtung des Steiger houſes aus. Vom Odenwald, 19. Jan, Aus Waldmich [bach wird berichtet: Seit es mit Erbouung einer Eiſenbahn nach huefigem Platze ernſt iſt, find auch bereſts mehrere Bergwenksb ſitzer fleißig damit beſchäftigt, hier und in der Umgegend nach Erzen zu ſuchen. Bekanntlich find die alten Manganlagen hier ſehr reichhaltig und es ſteht nach Inangr ffnahme der Bahn eine lohnende Ausbeute in Ausſicht. Nun hat eine Lothringer Firma in der Gegend nach Siedelsbrunn in den letzten Tagen reiche Braunſtein⸗ lager entdeckt, welche mit dem kommenden Flübjahr ſofort in umfaſſender Weiſe ausgebeutet werden ſollen. Die Firma Stumm in Neunkirchen, welche hier gleichfalls ein Eiſenbergwerk in Betrieb zu ſetzen — gedenkt, ſobald die Bahnbauarbeiten begonnen werden, hat 5000 Mk. Beiſteuer zu den Geländeerwerbskoſten in Al sſicht geſtellt. — Darmſtadt, 22. Jan. (Eine Zuſammen⸗ kunſt hoher Fürfflichkeiten) ſoll dem Vernehmen noch Ende Apel dier ſtallfinden. Es ſollen hierzu eintreffen: Kaiſer Wilhelm II., die Kaiſerin Frledrich, der Kaiſer und die Kalſerin von Rußland, die Koͤnigin Viktoria von England, ſowie der Herzog und die Herzogin von Sachſen⸗Co burg⸗Gotha. Auch der Herzog und die Herzogin von Cumberland ollen Einladungen erhalten. — Berlin, 22. Jan. (Nutz ba machung der deutſchen Waſſeck äfte.) Auf dem Shiſtungsfeſte des Vereins zur B foͤbderung des Gewerbefl. ßes verbreitete ſich Miniſter v. Berlepſch über die Nutzbarmachung der deutſchen Wuſſerkräſte. Es ſtehe endlich in vieh, gute Kälber, Schaafe und Schweine jederzeit zu den Tagespreiſen ankavfen und zwar wo möglich aus dem Garten gefüllt waren; auf dem Sopha lag eine prächtige Opoſſumdecke und darüber ein paar Bärenfalle; die von dem Fenſter zurückgenommenen Vorhänge waren von ſchwerem Seidendamaſt und in der einen Ecke dis Zimmers waren mehrere Regale angebracht, welche bänden füllten. „Das Alles zuſammengenommen bot ein ſeltſames Gemiſch von Eleganz und Aermlichkeit. Zwei Drittel der Einrichtung hätte einer Küche entnommen ſein können, und der Reſt aus dem Empfangszimmer eines Schloſſes. meine ganze Aufmerkſamkeit. Ich hatte, ſeit wir gelandet waren, kaum eine Blume in der Hand gehabt und der Richtung meiner Augen folgend, ſchien es Herrn Ausbach peöͤtzlich einzufallen, daß wir überhaupt keinen Garten besaßen. „Würden Sie Fräulein Chriſta ?“ fragte er. „Wenn Sie mit hinauskommen wollen, würde es mir ein ein großes Vergnügen fein, Ihnen welche zu pflücken.“ Wirr gingen durch die Glasthür auf die Veranda Inas und von da hinänter in den Garten. In der Ferne ſahen wir Magdal 'ne und Gertraud langſam unter den Bäumen hin promeriren. Hin und wieder tönte das Lachen der Erſteren laut und ſchallend zu 3 herüber. Die beiden Madchen ſchienen ſehr luſtig zu ſein. Mein Begleiter blieb einen Moment ſtehen, um Bücher in den prächtigſten Ein⸗ i Die Blumen auf dem Kamin feſſelten ind ſſen damit ſagen wollte, gern ein paar Blumen haben, zu lauſchen, dann ertöthete ſein ſonnengebräuntes Geficht und mit einer ungeduldigen Handbewegung warf er die Verbene fort, die er ſoeben gepflückt hatte. Als er mich ach einer Weile anſah, erſchienen ſicherer Ausficht, daß in nicht zu langen Jahren die groß u, bisher toten Waſſerkräſten dazu dienen werden, e * nur direft von den Landwirthen, Die Flelſchpreſſe f uin den bon der Sadt beſtemmten Lokalen werden beteits im ſtästiſchen „Tagblatt“ veröffentlicht und Anläßlich der Induſtrie ein neues befrucht ndes Slemenl gh zuführen. Es ſei der Stolz der deutſchen Induſttie, daß ſie immer ſich bemüth habe, das von der Wöſſen⸗ ſchaft Gefundene praktiſch auszunützen. Die Export verhältniſſe würden immer ſchwieriger; ſchlußlich werden aber im Wekttkampfe nicht althergebrachte Verbindungen, nicht das Kapital ſondern die erfolg⸗ reiche Verbindung von WM ſſenſchaft und Techn egen. 1 — Berlin, 28. Jan. In den bei den Lawn⸗Tennis⸗Saale des Kaſſers im Ausſtellungs⸗ palaſt belegenen Ankleid, zimmer enſtand heute bor⸗ mittag ein Brand, der j doch bald gelöſcht wurde, Die Entſtebung wird auf die Gasleitung zurückgeführt, — Der 30jährige Sohn Paul eines Fabeikanten Weiß aus Logau in Sachſen hat iich heute morgen in dem um 6 Uhr hier eintreffenden Breslaler Schnellzuge erſchoſſen. 9 1 1 23. Jan. (Eine Felddruckereſ für den Kaiſer.) Für das Hauptquartier iſt, wie von der Poſt mitgeteilt wird, ſeitens der kaſſerlſchen Reichsdruckerei eine Felddruckerei eingerſchtet worden, Dieſelbe beſteht aus vier eigens erbauten Wagen, zu deren Vor pann j zwei Pferde erforderlich find. Ig zweien der Wagen befiadet ſich das Schriftmaterial, in einem eine Handdruckpreſſe und in einem vierten ein Schreibtiſch, der zugleich zum Aufbewahren der Schrieſtſücke dienen kann. Die Wagen ähneln in der Glöße und Farbe denen des Trains. Alg Aufſchrift iſt auf jedem Wagen zu leſen: „Haußpt⸗ quartier Sr. Majeſtät des Kaiſers. Chef des Generalſtabes. Felddrucketei.“ — Die Druckerei ſoll, wie es heißt, im Manöoer und im Kriegsfalle Ver⸗ wendung finden, damit die daſelſt erloſſenen nötigen Befehle gleich verpiel aͤltigt den einzelnen Truppen⸗ führern zugehen konnen. — Bern, 24. Jan. Wegen Schneeſturm find Poſten⸗ und Bahnbetrieb vielfach geſtört, Die Simplonpoſt, von Domo d'Oſſola kommend, gelangte nach riefigen Anſtrengungen nur bis Dorf Simplon und kam heute nicht weiter. — Brüſſel, 24. Jan. In den großen Concertſaal Gumet wurde eine Tynamitbomde ge⸗ ſchleudert, wodurch mehrere Menſchen verwundel wurden. Em Thal des Saales wurde zeiftörk. — London, 24. Jan. Ueber London entlud ſich geſtern ein ſtarkes Gewitter mit Hagel, welches enormen Schaden anrichtete. Infolge des heftigen Schneeſturmes werden Ueberſchwemmungen befürchtet, mir ſeine großen, dunklen Augen tiefer noch ols ſonſt. Ihr Blick traf mich we in ſtummer Bitte. Ich hätte mir einbilden können, fie ſpfächen: „Mache mich nicht verantwortlich für Alles, was meine Schweſter ſagt.“ Meine Hände waren inzwiſchen mit Blumen gefüllt, und es beſchlich mich ein eigenthümliches Verlangen, daß Gerträud käme und wir unſeren Beſuch endigten. Sie war jedoch augenblicklich nicht in Sicht und Herr Ausbach nahm mir die Blumen ab, um ſie, wie er ſagte, an meinem Sattel zu be⸗ feſtigen, damit ich ſie ſicher nach Haus brächte. „Ich weiß fehr genau, welches Pferd das Ihre iſt,“ meinte er lächelnd, „ich habe Ste ſchon einmal hoch zu Roß geſehen.“ f Es war eine einfache Bemerkung, und dennoch fühlte ich heraus, daß er mir eine Freundlichkeit die mir ungemein wahlthat. Als er zurückkam, fand er mich damit beſchäftigt, die Titel ſeſner Bücher voll Intereſſ: zu muſtern; einen der Bände von dem Regal herunter zu nehmen, hatte ich nicht gewagt. „Haben Sie etwas gefunden, das zu leſen Sie intereſſiren würde,“ fragte er. „Ich weiß ſchon, daß Sie eine große Buccherfreundin find, und ſtelle Ihnen hiermit meine ganze Bibliothek zur Verfügung.“ Ich beute te elfeig mit der Hand auf einen Band von V clor Scheffel, und Hert Ausbach langte ihn bereitwillig von dem Regal herunter. Als er das Titelblatt aufſchlug, fiel ſein Blick auf einen Namen und ein paar Worte, die darauf geſchrieben ſtanden. Mit einem nur halb unter⸗ drückten Austuf riß et das Blatt aus dem Buche und zerknitterte es in ſeiner Hand. Ich gab mir natürlich den Anſchein, als ob ich odn alledem nichts bemerkte, und auch er überging die Sache mit Stillſchweigen, bot mir für den Augenblick aber kein Buch weiter an — vielleicht wollte er fich erſt verſichern, daß nicht irgend ein Geheimnit darin geſchrieben ſtand. Erſt nach geraumer Zeit kamen Magdalene und Gertraud aus dem Garten und dann nahmen fe zärtlich Abſchied von einander. Als wir den Heimritt angetreten hatten, enk deckte ich, daß mein Blumenſtrauß, der mit großer Geſchſcklichkeit am Sattel befeſtigt war, in einem Halter von der zierlichſten Filigranarbeit ruhte. „Den hat Herr Ausbach dabin geſteckt, — wis kann ich das annehmen?“ ref ſie überrascht und ſetzte dann unwillkürlich hinzu: „Oskar glaubst Du, daß er wirklich ſo arm iſt, wie er ſcheint ?“ „Davon bin ich überzugt,“ warf Gertraud ein. „Die mehr als ärmliche Wohnung kann darüber doch Namanden im Zwelfel laſſen. Der Bouquel⸗ balter iſt jedenfals ein U- berbleibſel aus b feren Tügen, — natürlich mußt Du ihn behalten, Coriſta, Ich finde, es iſt eine ſehr zurte Aufmerkſamkeſt von ihm, daß er die Blumen da hinein steckte.“ „Die Armuth iſt Unfinn!“ erklärte Oskar entſchleden. „Ich bin feſt überzeugt, daß er nichts weniger als arm iſt. Ich ſprach heute mit ihm über ein Geſchäft, bei dem wir Beide intereſfirt find, und da merkte ich deutlich heraus, daß er ſich auch nicht einen Strohhalm darum kümmert, ob er bei der Sache gewinnt oder verliert.“ Und nach einer kleinen Pauſe fügte er genau ſo wie Fanny hinzu: „Jh möchte wiſſen, wer die Ausbach's eigentlich find und woher ſie kommen.“ 5 8 (Fortſetzung folgt.) 7 4 den 5 Kant 1 lu Sl mata beheben Au laden D lden 1 1 5 5 und in un d d. u dſug u unn. „„ mehr en l. J Ng g 2