kommer eine „ktltiſche“ Abftümmung z⸗Itigen. Der Miniſterrath hat nämlich beſchloſſen, dem von den ſozialiſtiſchen Abgeordneten geſtallten Antrag auf FPreilaſſung des ſoeben bei einer Pariſer Stichwahl zum Deputirten gewählten revolutionären Sozialiſten Gstault Richard, der zur Zeit eine Gefängnißſttafe verbüßt, keine Folge zu geben und erforderlichen Falles die Cabinetsfrage zu ſtellen. Jedenfalls iſt der Ausgang der Kammerabſtimmung in der Affatre Richard nicht mit Sicherheit vorauszuſagen. — In ganz Frankreich hat am Dienstag die Auslooſung derjenigen Truppentheile ſtattgefunden, welche das nach Madagascar beſtimmte Expeditionscorps bilden ollen. Letzteres wird 25000 Mann ſtark ſein, allerdings die ſtarken Kolonnen der nöthigen Träger mitgerechnet. . Berlin, 10. Jan. In der Begründung des Geſetzentwurfs betr. Abänderung der Gewerbe ordnung iſt feſtgeſtellt, daß der Haufterhandel keine weſentliche Urſache der ungünſtigen Lage der Gewerbe⸗ treibenden an kleineren Otten ſei und es ſei deshalb für ausreichend erachtet worden, zur Beſeitigung der Auswüchſe die Zahl der Gegenſtände des Hauft'r⸗ handels einzuſchränken, und die ausgeſt' ten Hauſter⸗ ſcheine zu bermindern; ferner werden Mängel in den Vorſchriften abzuſtellen ſein, welche für Gewerbe⸗ treibende, die am Wohnſitze hauſicen, gelten. Sodann bedarf die Abgrenzung zwiſchen ſtehendem Gewerbe und Wandergewerbe hinfichtlich der Handlungsreiſen⸗ den einer Berichtigung. Ferner iſt die Ergänzung der Beſtimmungen über Puipatheilanſtalten, ſowie Vorſorge für die finanzielle Zuverlä ſigkeit von Schaufpiel⸗Unternehmern geboten. Angeſichts des nicht erledigten Trunkſuchtsgeſſzes werde durch Er⸗ weiterung der Beſtmmungen über den Betrieb von Schankwuthſchaften Abhilfe geſchaffen, endlich werden n dem Entwurf zweckmäßige Beſtimmungen über die Wiederaufnahme des gleichen Gewerbebetriebs für ſolche Perſonen getroffen, denen vorher der Betrieb aus geſetzlichen Gründen durch die Behörde unter⸗ agt war. Verſchiedenes. a — Mannheim, 10. Jan. Die hieſige natlonalliberale Partei veranſtaltet nächſten Sonn tag, 18. Januar, Nachmittags von 2¼ Uhr an, im toßen Saalbauſaale eine große Parteiverſammlung, in der Herr Profeſſor Dr. W. Oncken aus Gi ßen inen Vortrag über das hochinter ſſante Thema: Kaiſer und Reich in der Paulskirche 1848,49“. halten wird, Zu der Berfammlung fipd die Parteſfreund: von Stadt und Land eingeladen. Die Berſammlung iſt deshalb auf den Nachmittag verlegt worden, um den Parteigenoſſen auf dem Lande den Beſuch derſelben zu ermöglichen. — Mannheim, 9. Jan. Das neue 8 1% prozentige 6 Millionen⸗Anlehen der Stadt Mannheim iſt bereits zur Submiſſ on ausgeſchrieben. Die Offerten find bis ſpäteſtens Freitag, 18. Januar einzureichen. Heidelberg, 9. Jan. Im benachbarten Bamenthal ſtarb erſt 50 Jahre alt Joſef Dierſtein, der Beſitzer der weltbekannten Top tenfabrik Scherer u. Dierſtein. — Karlsruhe, 9. Jan. Der Präſtdent des Landwirthſchaftsraths und d s Landwirthſchaſtlichen Vereins im Großherzogtbhum Baden, Herr Klein, Wertheim, hat an den Bundesrath zur Frage der Tabalkfabrikotſteu nr eine Petition gelangen lofſen, die in der Bitte giplelt, be! Berathung des in Ausſicht geſtellen Geſtzentwürfs dafür Sorge tragen zu wollen, daß: 1) ger beſtehendr Zoll auf ausländiſchen Rogtabak tzuntichſt unverändert erhalten bleibt; 2) ber faſt auschließlich von weniger Be mittelten verbrauchte Rauchtobak im Wechältneß zu ſeinem Werth nicht höͤber als die Cigarren belaſtet wrd; 8) die ſür den Pflanzer läſtig fallenden Control⸗ vorſchriften in Wegfall kommen. Zur Begründung der Petition wird u. A. ausgeſübrt, daß für die Tab k flanzer, welche es vollſtändig zu würdigen wiſſ en, daß die lästige, ungerecht wirkende G / wichts⸗ steuer, die auf den Werth des Tabaks keine Rückſicht nimmt, beseitigt werden ſoll, ſchwer ins Gewicht falt, daß der neue Entwurf eine Steuererhöhung bringt, die den Prels der Tabakfabrikate erhöhen und damit eine Einſchrönkung des Conſums zur Folge gaben wird. Soll hierunter nicht der Propucent letden, ſo ſei es nothwendig, daß die alte Forderung der Pflanzer auf Erhößung des auf aus ländiſchen Tabak gelegten Zolles endlich erfüllt wird. Eingeſandt. Bel der am litzten Samstag ſtattgehabten Generalverſammlung des hieſigen Geſangvereins wurden, wie wir hören, für den Beſuch des in dieſem Jahre in Karlsruhe ſtattfindenden Sängerfeſte die Ausgaben bewilligt, und verurſachen dieſelben einen Koſtenaufwand von ca. 500 bis 600 Mork, wo⸗ durch pro 1895 ein Deficit von 300 bis 400 Mark entſtehen würde. f Es iſt nun ſehr zu bedauern, daß die General ⸗ verſammlung erſt an dem Tage, an welchem dieſil ſtattfand, bekannt gegeben wurde, und daß der Beſug des badiſchen Sängerfeſtes nicht durch ſpez iel Pofition auf der Tagesordnung ſtand. Dem Vorſtand des Vereins ſollte doch belan ſein, daß man Generalverſammlungen acht Tag bother ausſchreibt, und ſo wichtige Fragen, w Beſuch des badiſchen Sängerfeſtes und Gehaltserhöhung des Dirigenten auf die Tagesordnung ſetzt. Enn Mir haben die feſte Ueberzeugung, daß, wen aul, die Generalverſammlung mit entſprechender Tage 1 ahn ordnung rechtzeitig bekannt gegeben worden wit eine genügende Anzahl paſſiver Mitglieder Berg laffung genommen hätten, derſelben anzuwohnen, un durch Ablehnung ſolch hrorender Ausgaben, end einmal eine geſunde Finanzwirthſchaft herbeizufhre Mas uns nun veranlaßt ganz energiſchen e ſpruch gegen derartige Verwendung der Vereinsgeſe zu erheben, iſt der Umſtand, daß der Verein dun fortwährend beſtehende D ficite nicht in der Lage f den Anſpeüchen der poſſiven Mitglieder zu gentgen 0 alen lern , den 19.9 urteifrer n 13 9 Eall des 5 Nart üffußel, in welcher 0 een einen Vortag fag un) Rech rende be ech hi Mir paſſben Mitglieder, die wir den hohe dienhung, den 1. Beitrag von 6 Mark zahlen, haben das Reg Zet Ausſchu folgende Vergnügungs⸗Veranſtaltungen zu ben ſpruchen: Garten- oder Waldfeſt mit Mufik, Vereinsausflug geſangliche Abendunterhaltung, theatralſſche Abend unterhaltung, einen Ball und an Fan, Krünzchen oder Unterhaltung. Auswärtige Vereine, die gleſchen Beitrag hiefiger Verein, erheben, bieten das ihren MI gliedern. Nachdem der Verein erſt ſein 50 jährig Jubiläum gefeiert hat und hierdurch große finanzſel Opfer bringen mußte, ſo iſt der Nichtbeſuch de badiſchen Sängerfeſtes ſehr zu entſchuldigen; warn dagegen die Mittel vorhanden, ſo läge der % anders. 6 Wenn nun der Vorſtand des Vereins Veranlaſſung nimmt, den Beſuch des badi Sängerfeſtes zu unterlaſſen, ſo find wir po Mitglieder gendthigt eine Generalverſammlung z beantragen, um unſere berechtigten Anſprüche z Geltung zu bringen. Mehrere paſſiven Mitglieder des Geſangvereins Ladenburg. 2 Inu 5 „Ich ſah, daß alle Verſicherungen meinerſeits den Verdacht, den Du nun einmal hegteſt, nicht hätten verſcheuchen können,“ fuhr York fort. „Darum konnte ch die Aufklärung nur der Zeit überlaſſen. Ich that, was ich konnte. Ich ſetzte eine hohe Belohnung us. Ich übergab die ganze Sache der Londoner Geheimpolizei. Als ich von hier ging, und Du mich ſo ruhig einer lebenslänglichen Verbannung überwieſeſt, Dich nicht in Deiner Meinung ſo beſtärkt und unter⸗ ſtltzt hätten, Maria, würde ich Dich vielleicht beim Wort genommen und unſere Trennung zu einer ewigen emächt haben.“ Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie war plötzlich von ſeiner Unſchuld, von der Wahtheit ſeiner Worte überzeugt, und laut ſchluchzend ſank ſie ihm an die Bruſt. a Sir Pork umſchlang ſeine Frau zärtlich und klärte fie vollſtändig über die ganze Sache auf. Er war an jenem Abend zurück in das Dorf gegangen, um Doctor Janſen in ſeinem eigenen Hauſe auf- zufuchen und ihm ſeine weiteren Beſuche zu unter⸗ ſagen. Er wartete auf Janſen's Heimkehr, aber an er Vorderthür. Inzwiſchen war Janſen, ohne von Dork geſehen zu werden, durch die Gartenthür ge⸗ kommen. Während er ſo da ſtand und wartete, höcte r wiederholtes Slöhnen und näherte fich der Stelle, woher der Ton zu kommen ſchien. Der Angreifer es Doctor Janſen wandte fich und überfiel nun ihn; bei dieſem Handgemenge wurde die Flinte zer⸗ brochen. Der Räuber entkam und er, Herr Pork, kniete nieder, um Doctor Jan en zu unterſuchen. Er hatte Streichhölzer in der Taſche, zündete dieſe an und ſah, daß Janſen unwideruflich todt war. Da berließ er ihn und wollte nach Hauſe eilen; aber reiſte ich direct nach Schottland. Wenn die Umſtände bei dem dichten Nebel kam er vom Wege ab und gerieth in einen Tümpel.“ Warum machteſt Du nicht Lärm? Warum ſprachſt Du nicht davon?“ fragte Frau York. „Kaum weiß ich ſelbſt warum,“ entgegnete ihr Mann. „Mein Herz war an j nem Abend mit Bitterkeit gegen Janſen erfüllt. Ich wüc de ihn nicht wie jener Schurke ermordet haben, aber ich mochte nicht behaupten, daß es nur ein Gefühl des Mitleids geweſen wäre, das meine Bruſt bewegte, als ich ihn todt vor mir liegen ſah.“ Ihr Geſicht war in ihren Maria ſprach nicht. Händen vergraben. „Ich arbeitete mich ous dem Tümpel und kam nach Hause,“ ſuhe Herr Pork fort. „Als ich mich dim Gitter näherte, kamen Krahn und ſeine Frau borlüber; ſie ſchtenen in großer Angſt und Aufregung zu ſein, und ich fragte nach der Ucſache. „Soeben iſt ein Herr ermordet worden,“ ſagten fle. Natüt⸗ licherweiſe glaubte ſch nicht anders, als daß ſie von Doctor Janſen ſprüchen. habe ſich im Vorfe verbreitet. Erinnern Du Dich,“ fügte er hinzu „daß ich nach Licht rief und Dich bat, es mir ſelbſt heraufzubeingen ?“ „Gewiß.“ „Meine Abſicht war, Dir das Geſchehene mit⸗ zutheilen. Maria, ich glaube, ich hatte das Geſühl in mir, Dich damt zu höhnen — doß der Mann, deſſen Hand ich kurz vorher in der Deinen gehen hatte, todt und für immer aus dem Wege war. In den wenigen Augenblicken, die zwiſchen meinem Ruf und Deinem Erscheinen mit dem Licht berfloſſen, änderte ich meinen Sinn und beſchloß, Dir nichts zu ſagen. Ich packte meinen Anzug, der noch naß * — 20 vermutete man habe ſeine Leiche gefunden und de Nachricht ſeines Todes ich irgend etwas von dem Morde wiſſe, und gag über den Punkt zu ſchweigen. Leider hatte ſch del Abend auch m hr als gewöhnlich getrunken — not Abwärme U am ützt ſchäme ich mich deſſen, wenn ich daran denke Bel ruhiger Urberlegung würde ich vielleicht durchweg anders gehandelt haben; aber ich war nicht gan nüchtern. Ich hatte ſchon ziemlich viel bei Hipgrart getunken; er hatte noch einige tüchtige Jäger bel fc zum Frühſtck und ich trank mit den U beigen. ich auf Janſen wartete, ging ich in ein nahes Wlelht haus und trank noch mehr. Du mußt auch bemet haben, daß ich ein wenig zu viel des Guten gehen te.“ Ja,“ ſagte ſie. „Später ſtieg durch meine Verwechſelung die beiden Morde jener unglückſche Verdacht auf. 900 ſah, wie derſelbe mich überallhin verfolgte, und ih war Olivia Hardiſty und Henry Pork wirklich dank⸗ bar dafür, daß ſie mir halfen, dieſen Verdacht von mir abzuſchütteln. Wenn ich hinterher geſtandeg hätte, was ich damals gesehen habe, würde mir daß wenig genützt haben; es hätte den auf mir laſtenden Verdacht nur berg öß'rt, denn die Leute würden mich 1 haben, was mich in Janſens Garten geſht 0 175 8 15 2 domö enge dalittr 1 1 15 ſrmach b Caſch wbt werden ſotg III von dem Tümpel war, in den Schrank, legte d . zerbrochene Flinte darauf und kam zum Eſſeh de Nel Meiner hinunter.“ i „Warum aber verſteckteſt Du fie?“ olle „Wie ich Dir ſchon ſagte, ich weiß ſelbſt kaun 405 warum. Ich glaube in dem Gefühl der Bitterkel mengen dagen auser gegen Janſen beſchloß ich, Niemanden zu ſagen, daß Aüheriapnhen cha can ir daten in je elhen .