Nam dae en unf ag der 1 fal Probe frundl ein ge und pünllich 900 ſchei blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. — lar die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Jadenburg fl fügt Nr. 4. dauernde Bech jeden Dienstag und Freitag Abend, Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter haltungs⸗ 10 Pfg. Druck und Verlag von Narl Molitor, Jadenburg. „Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. CTorpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1895. ahn in da gen ddrum Volitiſges. Berlin, 9. Jan, Dem geſtrigen Diner bei dem Raiſer wohnten bei der Generalſtabschef Schlis ffen, der Chef des Milttä⸗kabin tts Hihnke, der Cbef des Eine fleine Ceolkkabinetts ucanus, der Staats ſekretär der Marine Hollman, Finanzmin ſter Maul, das geſammte 0 10 Präftdium des Reichstags und 20 Reichstagsmitglieder 2 von der konſervafipen, freikonſervatipen und notional⸗ 50 liberalen Partei, vom Zentrum Graf Hompeſch und 1 U. 90 ſümmtliche Mitglieder des Haupſquartiers. Der Bult I, z Koffer unterhielt ſich einige Zeit mit den Herten und lud ſie dann in einen Nebenſaal, wo eine Reihe 0 andkarten und Staffeleien ſtanden und davor einige Reihen Stühle. Auf dieſen nahm die Geſellſchaſt, der Cigarren gereicht waren, Platz. Der Kaiſer trat vor ſte und egann zu ihrer nicht geringen Ueber⸗ kaſchung: „Die Herren geſtatten, daß ich Ihnen einen Vortrag halte“ und nun hielt der Kaiſer, ein Stoͤck⸗ en zur Erläuterung der Kacten in der Hand, einen Merttag von genau 2½ Stunden über die Entweck⸗ ung der Marinen der verſchiedenen Länder, über die Verlellung derſelben auf den einzelnen Stationen, über die Aufgabe der Marine im Kriege und zur 8 ſaabung des Handels, über das Wachstum der erleg agen zu ſtellen II hnung mit ab hör u. er Gackfatter i III hung 1 df Zub be cg Gackſtrtter Bi Wahn haus beſehend 119 ſehöt zu bermielm l gipfelt der Vortrag noch darin, daß e Morine ihren Aufgaben itzt weniger als Aber gewochſen sei, zumal die deutſche Handelsflotte ur zweſten der Welt entw ckelt habe und daß e daher vermehrt werden müſſe. Der Kaiſer ſprach unterbrochen, wechſelte dabei Karten und grophiſche eftelungen und ſchloß mit den Worten: „Machen Bismarck, dem Begründer unſerer Kolonial⸗ holte, zu feinem achzigſten Geburtstag die Freude, die für die Flotte gefordetten nothweadigen Summen J. Atnulo Bin — — Bohn und Hansdelsflotten. Ohne beſtimmte Forder⸗ zu bewilligen.“ Gewiſſermaßen als Belohnung für das trockene Zahlenmaterial bot er den b wundernden Zuhörern zuletzt eine überaus lebhafte und klare Schilderung der Seeſchlacht zwiſchen den Japanern und Chineſen am Y aufluſſ.. Dann gings zum Abendeſſfen. Bemerkenswerthe poliliſche Geſpräche wurden nicht mehr geführt, nur verwahrte ſich der Kaiſer dagegen, daß er die Inſchrift „Dem deutſchen Volke“ am Reichstags gebäude vechindert habe; er habe überhaupt erſt aus den Zeitungen davon erfahren. ö — Der aus den Weihnachtsferien nach Berlin zurückgekehrte Reichstag hat am Dienstag ſeine Arbeiten mit der erſten Leſung der „Umſturz⸗Vor⸗ lage“ wieder aufgenommen. Das Haus zeigte ſich recht gut bel etzt, die Mahnung zum fleißigeren Be⸗ ſuche der Sitzungen, welche Hier v. Levetzow am letzten Sitzungstage vor Weihnachten an die Reichs⸗ boten richtete, iſt alſo löblich er Weiſe befolgt worden. Nach e nigen g.ſchäſtlichen Mittheilungen wurde in die eigentliche Tagesordnung eingetreten und zwar ethielt als erſter Redner aus dem Hauſe das Wort der Sozialdemokrat Auer. Der Verkteter für Glanchau⸗Meerane zog ſelbſtperfländlich aufs ſchärfſte gegen die „Umſturz⸗Vorlage“ vom „Ledet“, bierbei aber häufig nach den verſchiedenſten Richtungen hin abſchweifend. Auer bemängelte nicht nur die ge · nannte Vorlage, ſondern auch deren Motive, nach Auer handelt es ſich für die berbündeten Regierungen bei dieſem ihrem Vorgehen lediglich um das Be⸗ ſtceben, die Freiheiten der arbeitenden Klaſſen noch mehr, wie bislang, zu unterbinden; in wegwerfendem Tone berührte hierbei der ſozioliſtiſche Ra dner die ſozialpolitiſchen Reformen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Darlegungen wies Auer die Gemeinſchaft der Sozialdemokraten mit den Anarchiſten zurück und kam dann in ſehr breitſpuriger Welſe auf eine ganze Reihe von einz⸗Ilnen Vorgängen, die oft in gar keinem Zuſammenbang mit einander ſtanden, zu ſprechen. Er verficherte dann ſtolz, die Sozial⸗ demokratie hätte das Sozjaliſtengeſetz überſtanden und würde auch das neue Umſturzgeſetz überdauern, wo⸗ rauf er auf die Einzelheiten der Vorlage einging, welche Herr Auer natürlich ebenfalls höchſt abfällig kritiſttte. Im Laufe der betreffenden Ausführungen ſchweifte dee Redner abermals vielfach ab, ſo daß er wiederholt vom Präfidenten ermahnt werden mußte, bei der Sache zu bleiben. Auch im letzten Theile der Rede brachte Auer hundertlei verſchiedene Dinge vor, Alles vom ſozialpolitiichen Standpunkte aus betrachtend. Der ſozjaliſtiſche Sprecher ſchloß mit der Erklärung, die ſozialiſtiſchen Abgeordneten würden in der Tommiſſion wie im Plenum unter jeder Bedingung gegen die Vorlage ſtimmen; im Uebrigen würden ſich die Arbeiter von dieſem Geſetze nicht unterkriegen laſſen. Herr Auer hatte polle 31 Stunden geſprochen, worauf die weitere Debatte vertagt wurde, demnach iſt jetzt in den Annalen des Reichstages zum erſten Male der Fall vorgekommen, daß die Rede eines einzigen Abgeordneten die ge⸗ ſammte Sitzung ausfüllte. Hoffentlich geben ſich die übrigen zur „Umſturz⸗Vorlage“ augemeldeten Redner nicht ſo weitſchweifig wie „College“ Auer, ſonſt kaut der Reichstag am Ende noch in nächſter Woche an dieſem Thema herum! L Am Dienstag hat die neue Seſſion des franzöſiſchen Parlamentes ihren Anfang genommen. In der Deputirtenkammer beſchäftigte man ſich in der Eröffnungsfitzung lediglich mit der Präftdenten⸗ wahl, welche die Wiederwahl Briſſons zum Präſidenten mit 272 von 310 Stimmen ergab. Wahrſcheinlich werden ſchon die nächſten Setzungen der Deputirten⸗ 2 8 n 8 7815 re 3 Wenn S 5 2 e * 2 N o beſchnd a7 ſelen bermiel der Irrfahrt des Lebens. Amon nach dem Engliſchen von Jenny Piorkomska. 8. 0 Noch Alewicksbof gelangte ein ſehr verwirrter Nicht äber das Verhör. Etzählen Sie Frau Pork nicht wieder von der hangenehmen Geſchichte,“ ſagte Fräulein Hardiſty Mich. „Ihr Geſundheitszuſtand verträgt noch ine ſolche Aufregung.“ inch war jedoch anderer Meinung und gehöcte denen, die ihren Willen auch ducchſetzen. Sie Ane, es müſſe vielmehr eine unangenehme Zer⸗ Aung für ihre Herrin ſein, zu hören, daß einige 8 war, Herrn Doctor Janſen's Tod zu Siebzehntes Kapitel. Am Donnerſtagmorgen wurde es ſehr zeitig Tag en Alewickshof. Mittag wollte man zur Abreiſe ge⸗ n dorfer ein. Selbſt Frau York war ſchon um zehn 9——5— 5 im Fühfückszimmer, das an ihr Schlafgemach 7 Panthe „ Sich schüttete di, Kſſen des Lehnſubles 795 gal Fund ſchob denſelben an das Fenſtzr. Es war Oral 0 2 Wintertag und die Landſchaft lag in f ger Klarheit. f 5 Dihl „A alles eingepackt?“ fragte Frau Pork. Nenad „es ſteht alles bereit,“ antwortete Finch. „Ich habe nichts mehr zu thun, bis wir abreiſen.“ Vielleicht machte ſie ſich nichts mehr zu thun, weil ſie es für gut befand, die Zeit damit auszu⸗ füllen, ihrer Herrin von der Gefangennahme Hungs und deſſen Geſtändniß zu erzählen. ſie zu ihm auf. Fräulein Hardißy ergriff im Aer 0 ö „Der Mann iſt verhaftet und hat anch ſchon Dorks Arm. b geſtanden,“ ſagte ſie, „er hat ausgeſagt, daß er ſich „So waren Sie unſchuldig?“ J in Herrn Doctor Janſens Garten geſchlichen und ihn „Ja,“ ſagte er heftig und tiefe Röthe bedeckle 0 getötet habe.“ i f ſeine Stirne. „Ich war es, der den Elenden in te Maria hielt ihr Taſchentuch vor das Geſicht, ſeinem Werke ſtörte — wee er j zt eingeſteht. Wollen in um den Schrecken zu verbergen, der ſich auf dem⸗ Sie mich ein paar Augenblicke mit meiner Frau allein ſelben malt. N laſſen, Fräulein Hardiſiy?“ f „Wer iſt der Verhaſtete ?“ brachte ſie mühſam Fräulein Hardiſty, plotzlich von der Wahrheit lel hervor. i ſeiner Worte und ihrem eigenen Irrthum überzeugt, ic „Ein Mann Namens Hung, Madam, einer verließ faſt gedemüthigt das Zimmer und ging die n von der ſchrecklichen Bande, die man von Anfang an Treppe hinab. Herr York ſtand wie vorher feiner * 8 im Verdacht hatte.“ ö Frau gegenüber; hoch aufgerichtet und mit verſchränkten 8 ö „Schecke Fräulein Hardiſiy zu mir,“ murmelte Armen ſah er zu ihr nieder. 8 Maria. 0 „Sprich, Arthur, was iſt wahr?“ hauchte ſie lte Die Gewünſchte kam. Sie erzählte Frau Pork „Btauchſt Du noch zu fragen?“ war feine ernſt Ja die ganze Geſchichte, ſo viel ſie ſelbſt davon wußte. geſprochene Antwort. ta Plötzlich unterbrach ſie ihre E zahlung und ſließ „Aber warum ſagteſt Du es mir nicht gleich 2“ * einen lauten Schrei aus, denn da, muten im Zammer, „Willſt Du mir erſt eine Frage beantworten. 1 * ſtand Sir Pork. ö N bevor ich Dir auf die Deine erwidere? — Wenn ich 3 Er ſchien eben bon der Reſſe gekommen zu ſein, es Dir geſagt hätte, wenn ich ſo welt gegangen wäte, ni über den Arm trug er einen Ueberzieher, um den meine Unſchuld zu beſchwören — würdeſt Du mir Hols hatte er einen Shawi geſchlungen, den er im geglaubt haben?“ i Begriff war abzubinden. Er legte Beides auf einen 9 N Stuhl, kam näher und ſtand vor ſeiner Frau. „Biſt Du ſitzt zufriedengeſtellt, Marla ?“ Was ſolite fie glauben ? War er ſchuldig oder nicht? Mit ſeltſam flhendem Ausdruck auf ihrem Geſicht, die abgezehrten Hände zuſammengefaltet, ſaß 8 Nein, fie fühlte, daß ſie das nicht gekonnt hätte. )..