+ 1 Klette y * 110 far die Kedaktion verantwortlich: Rarl Molitor, Jadenburg uin gut u u bam Aruoh Nn h 8 1g. Jin Ju — 1 gung 8 chend aug 1 zu bmi l J. Si I 2. Slut ai oh Ktelet d. 10 Jap Vartt geit ite 1er 5 benbirfa? als ihl le L Hill n und ift Mine Füßchen lt 6 49 nett hal 10110 liter alen fe 8 taer Allgemeiner Anzei t jeden Dienstag und Freitag Abend 5 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Nr. 3 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. b Druc und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. — — 1 . 2 Politiſches. Berlin, 7. Jan. Die U-berſtedelung des lolſerlichen Hofes aus dem Neuen Poſais bei Pots⸗ dam nach dem Berliner R fidenzechloſſ⸗ findet vorous⸗ ichtlich in den nächſten Tagen ſtatt. Nach beendigter berftedelung werden dann die herkömmlichen Minter⸗ lichkeiten am Berliner Hofe ihren Anfang nehmen. — Der Reichstag nimmt an dieſem Dienstag ſeine Arbeſten nach Ablauf der parlamentariſchen WMeſpnachtsferſen wieder auf, wodurch die mancherlei mit der gegenwärtigen S.ſſion verknüpften Fragen wieder in den Vordergrund des polit ſchen Tages⸗ inter ſſes treten. Allſeitig wird zugegeben, daß die paxlamentariſche Weihnachtspauſe in die beſtehende unfichere politiſche Lage nach keiner Richtung hin Klorheſt gebracht hat, eine ſolche wird demnach wohl it das Fortſchreiten der S'eſſſon ſelbſt bringen. Dieſe Ungewißbeit macht es bielleicht auch erklärlich, wenn ſenſationelle Gerüchte wien wollten, Richs⸗ onzler Fürſt Hohenlohe beabfichtiae nach Erledigung der „Umſturz⸗Vorlage“ und des Tabakſteuer⸗Geſetz!s zurhckzutreten, doch iſt dieſe Nachricht inzwiſchen von anderer Seite als jeder Begründung entbehrend be⸗ kechnet worden. Die Blättermeldungen über die Ausſichten der Tabakfabrikatſt⸗uer⸗Vorlage werden eitens der „Nordd. Allg. Ztg.“ als bloße Ver⸗ Hutzungen charakteriſtet und meint das offiziöſe Matt weiter, die einzelnen Bundesregierungen hätten Werhaupt noch keine beſtimmte Stellung zu der ge⸗ annten Vorlage genommen, welche Angabe freilich echt zweifelhaft erſcheint. — In Belgien beſchäftigt man ſich ernſtlich Alt der Erklärung des Congoſtaates zur belgiſchen Lolonſe. Die Rechte der Deputirtenkammer hat zogen, wobei auch der Miniſterpräftdent de Burl't zugegen war, Derſelbe legte dar, daß die einer Annexſon des Congoſtaates durch Belgien bislang entgegengeſtandenen Schwierigkeit /n beſeitigt ſeien und dat die Mächte gegen den Plan keine Einwendungen erheben wülden Ob aber wirklich die Signatac⸗ mächte des Congov e rtrages die Umwandlung des Congoſtaates in eine belgiſche Colonſe ohne Einſp uch hinnehmen werden, das bleibt doch wohl noch abzu⸗ warten. — Dem früheren bulgariſchen Miniſterpräftdenten Stambuloff ſoll der Prozeß wegen ſeiner angeblichen Mitſchuld an der Ermordung des Miniſteis Beltſcheff gemacht werden. Es heißt, der Ver auf des Prozeſſes Georgiew habe dieſen Verdacht urgeben und wolle der Kriegsminiſter die betreffenden Aktenſtücke prüfen laſſen, ſollte ſich hierbei die Schuld Stambuloffs ergeben, ſo würde die Angelegenheit dem Uaterſuchungs⸗ richter des Geſchworenengerichtes überwieſen werden. Trotzdem muß noch immer bezweifelt werden, daß Stambuloff wirklich der Genoſſe der Mörder Beltſcheffs iſt, eher ſchelnt es ſich um eie ſchändliche Intrigue gegen den bulgariſchen „Bismarck“ zu handeln. Berlin, 6. Jan. Daß in dem im Bundes ⸗ rate befindlichen Entwurfe eines Tabakſteuergeſetzes gegenüber dem vorjährigen Entwurfe fehr erhebliche Erleichterungen der Kontrollmaßregeln in Ausſſcht genommen find, beſtätigt fich. Dies gilt ſowohl des betreffs der Tabakfabrikation als des Tabakbaues, betreffs deſſen die früher vorgeſchlagenen Kontrollen ſogar zum Teil ganz beſeitigt find. Es darf an⸗ genommen werden, ſo ſchreiben die „Berl. Pol. Nachr.“, daß durch dieſe Aenderungen den gegen den vorjährigen Entwugf erhobenen Beſchwerden über Beläſtigungen d'r beteiligten Produktionszweige ſeſe Angelegenheit bereits einer Berathung unter⸗ wirkſam abgeholfen ſein wird. Ebenſo iſt s richtig, — — ——ä — 1 1 uf der Srrfahrt des Jehens. toman nach dem Engliſchen von Jenny Piorkowska. Ebenſo unerklärlich war es Finch. Sie war ine treue Dienerin, pflegte aber unaufhörlich zu watzen und drückte gegen Fräulein Hardiſty immer e Verwunderung über die Krankheit aus. Aus n Fieberreden der Kranken konnte ſte ſich auch hichts zuſammen reimen. „Sie ſcheint von Herrn Dockor Janſen und nferem Herrn immer zu phantaſtren, ols ob fie in fändigem Streite miteinander wären. aß ihr dos ſo im Kopfe herumgeht?“ „Was ich nicht begreifen kann,“ nahm ſi⸗ Dann wieder das Wort, „iſt, daß der gar nicht eder kommt. Morgen find es vierzehn Tage, ſeit ſere Frau krank it, und er iſt auf der Reiſe!“ ühe. „Da ſeine Frau in völlig bewußtloſem Zu⸗ MPande jſt, bielt ich es für zwecklos ibm davon zu lelben. Wenn es ihr b ſſer geht, werde ich ihm achricht geben. b „Ich würde ihm fitzt ſchreiben, wenn ich nur Aite, wo er iſt,“ ſagte Finch rückhaltlos. „Aber ach weiß nicht, wo er ſich aufhält. Von hier begab Sonderbar, das Bett verlaſſen hatte. er ſich nach Saxonbury. Die Briefe wurden ihm nach London nachgeſchickt.“ Maria überſtand die Keifis und ging langſam ihrer Geneſung entgegen. Als die Gefahr vorüber war, ſchrieb Ollvia Hardifiy an Herrn Pork von der Krankheit ſeiner Frau und richtete den Bei f an ſeinen Bankier in London. Nur wenige Zeilen die ihn von der einfachen Thatſach in Kenntmniß ſetzten — daß ſie in Gefahr gewiſen jizt aber auf dem Wege der Beſſerung ſei. Eine theilweiſe Geneſung trat raſcher ein, als man gehofft hatte; aber mit der körperlichen Geſund⸗ heit kehrte daß geiſtliche Leiden doppelt ſtark zurück. Bringt mich fort von hler,“ bat die Kranke Fräulein Hardiſty, als ſie zum erſten Male wieder „Ich kann es nicht ertragen; ich glaube überall Mord und Todtſchlag zu ſcehen.“ ö „Sobald Du wieder ſo weit hergeſtellt biſt, daß Du die Reiſe vertragen kannſt, gehen wir fort von „Er weiß gar nicht, daß Frau Pork krank ift,“ kwortete Fräulein Hardiſty in ihrer unerſchütterlichen ö zimmer verlaſſen und hinunter bis in die Wohnſtube hier,“ lautete die beruhigende Antwort. Nach einigen Tagen konnte ſie das Schlaf⸗ ehen. 15 Und es wurden Vorbereſtungen zur Abreiſe am übernächſten Tag getroffen. „Warum nicht ſchon Morgen?“ bat Maria und ihr bleiches ſchönes Geſicht richtete ſich eifrig von den Kiſſen im Lehnſtuhl auf. e daß feſtens ſüddeutſcher Intereſſenten die Verſtärkung des Schutzes des Tabakbaues durch Erhöhung des Tabakzolles über den Sotz der Vorlage binaus ver⸗ langt wird. Die Bedenken, welche dieſem Vorſchlage ſowohl vom Standpunkte der Reichsfinanzen als der 5 Anzeigen: die 1.ſpaltige Corpus-gelle oder deren Raum ö 8 Intereſſen der norddeutichen Tabakinduſtrie entgegen- ſtehen, liegen auf der Hand. Seine Stä ' ke liegt aber in den Schwierigkeiten, welche dem Zuſtande⸗ kommen des unveränderten Entwurfes und zwar namentlich durch die Gegenagitation der norddeutſchen Tabakinduſtriellen erwachſen. Iſt keine Ausſicht auf unveränderte Annahme vorhanden, ſo wird es kaum anders angehen, als durch Entgegenkommen gegen die füddeutſchen Intereffenten die Vorlage unter Erböhung des Zolles unter Dach und Fach zu bringen. Tritt, was durchaus nicht außerhalb des Bereichs der Wahrſcheinlichkeit liegt, die Notwendigkeit ein, eine ſolche Taktik einzuſchlagen, ſo werden die nord⸗ deutſchen Tabakinduſtriellen allerdings Hauptleid⸗ tragende ſein, ſie werden ſich aber zugleich ſagen müſſen, daß ſie in erſter Linie dieſe ungünſtige Wendung der Dinge ſich ſelbſt und ihrer rückftchts⸗ loſen Agitation gegen die Tabakfabrikatſteuer zuzu⸗ ſchreiben haben. Verſchiedenes. — Mannheim, 6. Jan. Auch ein Zeichen der Zeit. Bei einem Neubau im heſſiſchen Landes⸗ hospital Hofheim wurde u. A. auch die Schloſſer⸗ arbeit im Submjiſſionswege vergeben und darauf 5 Angebote gemacht, die zwiſchen 40,000 Mk. und 16,000 Mk. variirten. Die Arbeit, zu welcher nach den äußerſten Preisnotirungen für ca. 28,000 Mk. Eiſen nöthig iſt, und die einen Zeitaufwand von 2 Jahren erfordert, wurde dem Wenigſtnehmenden für 16,000 Mk. zugeſchlagen. krank ſehen, Maria,“ erwiderte Fräulein Hardifty. „Donnerſtag iſt der erſte Tag, an dem Du die Reise wagen darfſt.“ Maria ſeuſzte. Ja fie berhaſter Aufregung konnte ſie den Augenblick nicht erwarten, wo ſie Offord verließ und wieder nach Saxonburh zurückkehrte; aber hin und wieder ſtieg de Ueberzeugung in ihrer Bruſt auf, daß Soxonbuty ihr noch unerträglicher ſein würde als Offord. Ihr ganzes Leben würde von nun an — das ſah ſie — ein Schrecken ohne Ende ſein, nirgends würde ſie Ruhe finden. Lady Saxon⸗ bury war ſelbſt krank geweſen und hatte ſie deshalb nicht pflogen können. Maria war froh, daß ihr die Gegenwart ihrer Mutter erſpart blieb; in einem Gefühl der Verzwaflung ſchien ſie ſich vor Allen, die ſie je gekannt hatte, abzuwenden. „Herr Hpgrave fragt nach Ihnen, Fräulein,“ und Chorlotte ſteckte ihren Kopf zur Zimmerthür herein, „er iſt im Salon.“ Fräulein Hardiſiy ſtand auf legte ihre Arbeit zuſammen und ging in den Solon, ſich ſelbſt kaum bewußt, daß ſie froh war, der Einförmigkeit des Krankenzimmers für kurze Zeit entſchlüpfen zu köanen. Hrrr Höpgrave ſtand am Fenſter und blickte hinaus. „Guten Morgen,“ ſagte er, ſich zu ihr wendend und reichte ihr die Hand. „Frau Pork geht es beſſer, wie ich höre. Widd ſie wohl ſtark genug ſein, eine „Wir wollen Dich nicht zum zweiten Male ſo 5 Err 5 n — — .