gern wit i einen ech dt i un, — chung. n 19. D in . J debian 1590 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. 705 iar die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg — Nr. 101. tertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltu 10 Pfg., DBDULUUUUUUUKLTTLLnn Mitwoch den 19. Dezember Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder dere! Naum Druß und Verlag von Karl Molitor, Jadenburz. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1894 nd au 1 Ju mieten bel nold Ni Abonnementseinladung. II Das I. Quartal d. Bl. beginnt mit dem 1. Januar und laden zu Neubeſtellungen bierauf er⸗ gebenſt ein, der Preis iſt am Kopfe des Blattes Jtey Bühy et fichtlich. f 4E Gleichzeitig machen wir auf das „Illuſtrirte f 7 Unterhaltungsblatt“ aufmerkſam, welches fich ſtets le 10 der größten Beliebtheit erfreut. „ Für die uns zu Teil gewordene Unterſtützung ut dhl unſeres Unternehmens danken wir beſtens und bitten Johan 9 auch um fernere Gewogenheit. * Beſtellungen beliebe man in der Expedition, —ů— bdder auch bei den „Zeitungsträgern“ machen zu ung wollen. g Ladenburg, im die edag ö f e Redaßtion. am Seat“ . % ——— ˖—˖ç7i⅛5Ü ¾ ůe ꝛ˙˙i ] ung Die Redefreiheit und die Disziptin ihend aus 2 J, im Reichstage. 1 bermielen e Der anläßlich des bekannten Vorganges geſtelite 3 Hanni . Antrag des Staatsanwaltes auf Zulaſſung des ſtraf⸗ ——ů— decchlichen Einſchreitens gegen die ſozlaldemokratiſchen raße 306. Abgeordneten Liebknecht und Genoſſen Iſt vom Reichs⸗ r ohn Müh tage abgelehnt worden, well man durch die An⸗ duni. nahme des Antrages eine Schmälerung der parlamen⸗ u beim tariſchen Redefreiheit und des damit zuſammen⸗ hängenden beſonderen Schutzes der Volksvertreter vor rafrechtlicher Verfolgung in Ausübung der Pflichten ihres Mandates und ihrer Ueberzeugung befürchtet. rmiel Stoc ein Bt 1 0 1 * N Dieſe Anſchauung dücfte von den meſſten Patrioten und Politikern, welche ſich der Schwierigketen bei der überzeugungstreuen Ausübung eines Abgeordneten⸗ mandates bewußt find, getheilt werden. Ferner dücfte es in dieſer heikelen Angelegenheit auch nicht rathſam ſein, ſich auf von einer übereifrigen Staats⸗ anwaltſchaft ausgehende juriſtiſche Spißfindigkeiten und Deutungen einzulaſſen, zumal es noch gar nicht feftſteht, ob ein ordentliches Gericht, welches rechtlich und fachlich und frei nach Berückfichtigung aller Um⸗ flände zu urtheilen hat, in dem Sitzenbleiben einiger Abgeordneten bei einem Hoch auf den Kaiſer eine Majeſtätsbeleidigung erblickt, denn der Rechtsfall iſt noch nicht entſchieden worden. Dieſen Erwägungen gegenüber bleibt aber doch auch die Aufgabe beſtehen, daß der Verrohung der parlamentariſchen Sitten in den Reihen gewifſer ertremer Parteien im Inter ſſe des Anſehens des Reichstages und des deuiſchen Reiches überhaupt doch entgegengetreten werden muß, und da man dies auf ſtrafrechlichem Wege abzulehnen gute Gründe zu haben glaubt, ſo bleibt doch wohl kein anderer Ausweg aus dieſem Dilemma übrig, als die Disziplinarg⸗walt des Präftdenten des Reichs⸗ tags zu erweitern und zu ſtärken, um redneriſchen und fſonſtigen Ausſchreitungen der Sozialiſten, ſowie auch derjenigen Haltung, welche mit dem Pflichtge⸗ fühle eines guten Patrioten unvereinbar iſt, ent⸗ gegenzutreten. Dieſer Weg, um zu einem erſprieß⸗ lichen Ziele in der fatalen Frage zu gelangen, iſt gangbar und rathſam, denn wenn der Reichstags⸗ präfident künſtig bei ganz ungebührlicher Haltung der Sozialiſten die Macht hat, dieſelben nicht nur zur Ordnung zu rufen, ſondern nöthigenfalls auch auf einen oder mehrere Tage, ja vielleicht auf die Dauer einer Winterſeſſton von der Theilnahme an den Sitzungen auszuschließen, ſo dürften dieſe Strafen empfindlich genug ſein. Außerdem hätten ſie den Vorzug, daß die mit ſolchen Strafen durch Reichs⸗ tagsb⸗ſchluß auf Antrag des Präfidenten bö dachten ſozialiſtiſchen Abgeordneten nicht ſo leicht bei ihten Anhängern als politiſche Märtyrer gefeiert würden, was aber ſehr leicht geſchehen kann, wenn es die Staatsanwaltſchaft und ein richterliches Uitheil dahin bringen, daß ein Sozialdemokrat einige Monate Se ſängniß erhält. Es ſei auch erwähnt, daß für die Ausſchreitungen der franzöſtſchen Deputirten und der engliſchen Parlamentsmuglieder viel firengete Dis ziplinarſtrafen ex ſtiten wie im deutſchen Reichstag für extrem geſinnte Abgeordnete. Eine parlamen tariſche Ungeh⸗uerlichkeit wurde alſo durch die Ver mehrung der Disziplmargewalt des Präfldenten nicht geſchaffen. Verſchiedenes. f — Ladenburg, 18. Dez. Unläßlich de M ihnachts⸗ und Neufahrsfeſtes erhalten die auf der Main⸗Neckarbahn geiöſten Rückfohrkarten eine b dentende Verlängerung. Die diesbezüglichen B ſtimmungen find im Bahnhof angeſchlagen. — Mannheim, 15. Dez. Eine Anleihe von 6 Millionen zu 3 1% pt. deabſichtigt unſere Stadt aufzunehmen und wird, wie wir vernehmen die Submiſſion im Laufe des Januar n. J. al. finden. f 5 Mannheim, 16. Dez. Ein gerirbener Hochftappler zierte in der Perſon des 36 Jahre alten ehemaligen Komptoiriſten und Slasmalers Max Pick aus Wien die Anklagebank der hiefigen Straf⸗ kammer. Peck, erſt im August d. J. aus der Zwang arbeit und Beſſerungsanſtalt Kronenburg entloſſe verlegte fich gleich wieder auf den Schwindel. Nach⸗ dem er in Wien und Linz verſchiedene Betrügereien — Auf der Irrfahrt des Lebens. Noman nach dem Engliſchen von Jenny Piorkowska. 15. „Von dem Gärtner und ſeiner Frau, die am Haufe hier vorüberkamen, als Herr Pork heimkehrte, und das war vor fieben Uhr.“ „Ich muß hin zu ihnen und Näheres von Gleich nach ihm kehrten auch Herr Pork und Henry von ihrem Spazlergange wieder heim. „Guten Morgen, Park. Von wem hörten Sie geſtern, daß Janſen ermordet ſei?“ „Von dem Gärtner da unten — wie heißt er 55 — Von Krahn und ſeiner Frau,“ verſetzte ork. „Seltſam; die Gärtnerleute behaupten, ſie hätten Zonen nichts von Janſen erzählt, ſie hätten ſelbſt eiſt heute Morgen das erſte Wort davon gehöͤtt,“ ſogte Herr Hipgrave. Wenn ſie ihre eig nen Worte widerrufen, das ihre Sache,“ meinte Herr Porl. „Als ich geſtern Abend in den Garten tral — es war ſpät, denn nachdem ich Se verlaſſen hatte, verlor ich den Weg und kam erſt gegen fi ben Uhr heim — liefen Krahn und ſeine Frau, in großer Aufregung aus dem Garten kommend, an mir vorbei. Sie hatten eine Fackel bei ſich. Auf meine Frage, was geſchehen ſel, ſagten ſie mir, Janſen ſel ermordet worden. ihnen hören.“ Er ging, kam aber bald wieder zurück. Jemand Anderes hätte es mir nicht ſagen konnen,“ fuhr Pork fort, „ich ſah und ſprach ja Niemand weiter.“ „Aber warum leugnen ſie es denn jetzt?“ fragte Hypgrave heftig. „Bei Gott, wenn man Sie nicht ſo genau kennte, haben, daß Sie etwas mehr über den Mord wiſſen. Ich möchte, Sie ließen ſich den Gärtnersleuten gegenüberstellen.“ „Sehr gern, wenn Sie es wünſchen,“ ſagte Herr Pork. Herr Hepgrave ging, und York und Henry lehnten am Gitter und warteten ſeiner Rücklehr. . Votk,“ hub der Gärkner höflich und ehrerbietig an. ſo ſſt Krahn's Wohnung war ganz in der Nähe und bald kehrte er mit dieſem zurück. Auch Maria und Fräulein Hardiſty kamen aus dem Wohnzimmer. „Es muß hier ein Irrthum vo liegen, Heer „Der Irrthum iſt auf Eurer, nicht auf meiner Seite,“ antwortete Pork barſch. „Ihr ginget geſtern mit Eurer Frau, die in großer Aufregung ſchien, hier vorüber und ich fragte Euch, was ge⸗ ſchehen ſei.“ „Allerdings, meine Frau glaubte in der Hecke Diebe zu ſehen und lief voller Angſt vorwärts, ſo raſch ihre Füße ſie tragen wollten. Als ſie uns würde ich Sie faſt in dem Verdacht anhielten und fragten, was los wäre, ſagte ich „ daß ein armer Herr ermordet worden fei.“ Herr Pork blickte Herrn H pgrave an. „Sie höten,“ ſagt er zu ihm; „wiederholt, was Ihr mir geſtern ſagtet,“ wandte er ſich dann an den Mann. „Daß meine Frau ſich ängſtige und mir nach Hauſe eilten, weil da unten ein armer Herr ermordet, todt geſchlagen worden ſei. Das waren meine Worte, ſo genau wie ich mich ihrer erinnern kann.“ „Aber Ihr ſagtet, daß es Doclor Janſen wäre, Ktahn?“ fragte Herr Hipgrave. ö „Behüte. Das habe ich nicht ſagen können, denn —“ „Ihr habt geſagt. daß es Doctor Janſen ſei,“ unterbrach ihn Herr Pork. ö „Entschuldigen Sie, mein Herr. Ich war eben im Begriff, Ibnen zu ſagen, daß es ein Pächter ſei, da wandten Sie ſich raſch und höcten mich gar nicht weiter an; und ich und meine Frau liefen nach Hauſe. Erſt heute früh erzählte uns die Milchfrau, daß Doclor Janſen auch ermordet worden ſei; ich verſichere Ihnen, ich ſchriche die Wahrheit, wenn ich Ihnen ſage, daß ich hrute von dem dopelten Mord hörte.“ „Ein doppelter Mord!“ wiederholte Hork und auf ſeinem G ſicht lag ein Gemiſch von Staunen und Beſtürzung. 5 „Wie, das wußten Sie nicht?“ ſagte Hipgrave. „Der junge Loth würde geſtern dom Pferde geſchoſſen