den 5 i D. Borſten — ten det bal „ 1 h ub um: , 240 größe 0 d, für N. 20 den J. e 306, Wohnunz u lethen. Zubehbt 1 aun dich — Ing Shit. I aus 2 Jun ten bel anni . — zäring ringt aringt 1 5 hen nun blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Nr. 100. b vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Dru r Samstag den 15. Dezember. Anzeigen: 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. und Verlag von Karl Molitor, Jadenburg. 1894 3 Nie Erklärungen des Reichskanzlers Jürſten Hohenlohe. Die am Dienstag eröffnete Generaldebatte des Neſchstages über den Etat iſt, entſprechend der all⸗ gemeinen Erwartung, durch eine Art Programmrede des Reichskanzlers Fürſten Hohenlohe eingeleitet Poden. Allerdings begann der Redner mit der Verſicherung, er wolle keineswegs ein Programm Aalwickeln, da ſeine Berufung an die Spize der polltiſchen Geſchäfte keinen Syſtemwechſel bedeute, aber trotzdem geſtalteten ſich ſeine Darlegungen doch dewiffermaßen zu einem politiſchen Glaubensbekennt⸗ Aiſſe des neuen Kanzlers. In dieſer Beziehung war ſchon die Erklärung bemerkenswerth, daß Fürſt Hohenlohe nicht allenthalben die Wege ſeines Amts⸗ botgängers zu wandeln gedenkt, und in der That unſerem Volke gewiß nur mit Genugthuung ver⸗ nehmen werden. Ueber ſeine künftige Haltung in den Fragen der Weltpolitik ließ ſich der neue Kanzler nicht weiter aus, dafür ging er auf verſchiedene Fragen der inneren Politik näher ein. Zanächſt behandelte er hier das ſchwebende Finanzproblem, er bezeichnete das gegenwärtige Syſtem der Matricularbeiträge der Einzelſtaaten und der Ueberweiſung des Reiches an die Einzelstaaten als einen bloßen Nothbehelf, eine organiſche Finanzreform im Reiche ſei daher uner⸗ läßlich und ſtellte Fürſt Hohenlohe die Wiederkehr des im vorigen Jahre geſcheiderten Finanzreform⸗ planes auf denselben Grundlagea, jedoch weſentlich eingeſchränkt in Ausſicht. Bemerkenswert waren auch die weiteren Aeußerungen des Reichskanzlers, wonach die geſetzgeberiſchen Maßnahmen der letzten Jahre in ſcheint der jetzige Reichskanzler auf verſchiedenen Ge⸗ eten von der Politik des Grafen Caprivi mehr Ader weniger entſchieden abweichen zu wollen. Dies darſte namentlich von der Colonialfrage gelten, welcher Graf Caprivi bekanntlich ungemein kühl gegenüberſtand. Fürſt Hohenlohe indiſſen bekundete in ſeinen dem colonſalen Thema geltenden Aus- Hohenlohe das ſoziale Gebiet und die in der „Um⸗ laffungen eine erhebliche andere wärmere und tiefere Auffaſſung vom Weſen der deutſchen Colonialpolitik. Er erblickte hiernach in letzterer einen bedeutfamen Factor zur Hebung unſeres wirthſchaftlichen, nationalen und politiſchen Lebens und hält eine Betheiligung Deutſchlands an der großen Culturmiſſion in fernen ändern auch im Intereſſe der Weltſtellung des Reiches für geboten. Es ſteht alſo auf Grund dieſer Eillärungen des Reichskanzlers eine lebhaftere Be⸗ tonung der colonialpolitiſchen Aufgaben Deutſchlands unter dem jetzigen Regime als unter dem Coprivbſchen Furs zu gewärtigen, was die Colonialfreunde in ſchaft zu Gute gekommen ſeien, in Anknüpfung an der Kanzler unter dem Beifall der Rechten die Er⸗ füllung der berechtigter Wünſche der Landwirtſchaft. Deulſchland mehr der Induſtrie als der Landwirth⸗ dieſe allerdings kaum zu läugnende Thatſache verhieß Im ferneren Verlaufe ſeiner Rede berührte Fürſt fturz⸗Vorlage“ niedergelegten Vorſchläge der Be⸗ kämpfung der Umſturzbeſtrebungen, hierbei betonend, daß es ſich um kein neues Ausnahmegeſetz, ſondern lediglich um eine Verſchärfung der Beſtimmungen des gemeinen Rechtes handele. Darüber, was die Regierung bei einer etwaigen Ablehnung der genannten Vorlage ſeitens des Parlamentes zu thun gedenke, enthielt ſich der Reichskanzler jeder Andeutung. Am Schluſſe ſeines Vortrages ſtreifte er die kirchen⸗ politiſche Frage, er hob die Nothwendigkeit eines freundſchaftlichen Zuſammenwirkens von Staat und Kuche hervor und erinnerte an ſeine erfolgreiche 455 Thätigkeit in dem Reichslande Jauf dieſem eblete. Die Aufnahme, welche die Erklärungen des Reichskanzlers im Hauſe fanden, war im Allgemeinen eine ruhige, faſt zurückhaltende, abgeſehen von den Beifallskundgebungen des Centrums und der Rechten an einigen Stellen. Indeſſen kann dieſe einſtweilige Neſerve des Reichstages gegenüber den Darlegungen des Reichskanzlers gewiß nicht als ein Z. chen des Mißtrauens des Parlamentes in die Abfichten des neuen leitenden Staatsmannes gelten. Fürſt Hohen⸗ lohe hat eben zunächſt nur die Hauptgeſichtspunkte ſeiner künftigen Regierungspolitik betont, ohne ſich in Einzelheſten einzuloſſen, aber erſt die letzteren werden es dem Reichstage ermöglichen, eine be⸗ ſtimmtere St lung zu dem „neueſten Curs“ einzu⸗ nehmen. Immerhin kann man ſchon jetzt ſagen, daß das erſtmalige Auftreten des neuen Reichskanzlers im Parlament ganz geeignet erſcheint, die Hoffnung auf ein erſprießliches Zuſammenarbeiten ſeiner Regierung mit allen deſonnenen Elementen des Reichstages zu erwecken. Politiſches. — Paris, 12. Die. Der Präſident der Deputirtenkammer Burdeau iſt heute Morgen 8 Uhr geſtorben. Der beiſtorbene Kammerp afident Burdeau ſtand im 43. Lebensjahre und ſtammte aus arm⸗ lichen Verhältniſſen. Er war erſt zehn Jahre politiſch thätig, als ihn der am 27. Juni zum Präfidenten der Nepublick erwählte Cafimir⸗Perier bewog den von ihm verlaſſenen Kammerpräſidentenſtuhl am 5. Juli d. J. einzunehmen. Am Kriege von 1870 nahm Burdeau, der damals Student war, als Freiwilliget theil, wurde ſchwer verwundet und Auf der Irrfahrt des Jehens. damen nach dem Engliſchen von Jenny Piorkowska. 8 5 „Du thuſt beſſer, Macla darnach zu fragen,“ ſagte Hemy mit der leichtfertigen Gedankenloſigkeit ſeiner Jahre; „die wird es Dir ſagen. Es hat wenig gefehlt, ſo wäre ſie ſeine Frau geworden.“ Herr und Frau Pork ſchwiegen, nur Olivia Hardifiy, etwas betroffen und verwirrt über den Blick, der ſich ihr in Vergangenes aufthat, offnete die Oppen, um etwas zu ſogen; aber fie beſann ſich eines beſſeren und ſchloß ſie wieder. So! Alſo das war der Herr Janſen, von dem fle früher ſprechen gehört hatte; der, wie es hieß, Marla Soxonbuiy gellebt batte und von ihr wieder gellebt worden war, deſſen Antrag ſie aber zurückgewieſen hatte, weil er arm war. Als die Familie ſich in ihre Schlafgemächer zurückzog, wartete Finch in Fräulein Hardiſty's Zimmer, um ihr beim Auskleiden behlflich zu ſein. „Es iſt mir lieb, daß Sie mich erwarten,“ ſagte Olivia zu ihr; „ich bin heute ſehr nervös. Ich kann den Mord nicht aus dem Kopf bekommen. Er muß gleich nachdem er Frau Pork verlaſſen hat, überfallen worden fein?“ „Ja, von wem ſprechen Sie denn?“ fragte ö „Von dem Arzt, von Dockor Janſen. Ach, ich vergatz, Sie waren im Irethum, der Ermordete iſt kein Pächtersſohn, ſondern Herr Doctor Janſen.“ „Herr Doctor Janſen!“ wiederholte Finch. „Wer ſagt denn das?“ „Herr York. Er horte davon, als er zum Mittagseſſen deimkam.“ „Ich möchte wiſſen, wo der Herr dieſen Bericht ber hat,“ ſagte Finch kopfſchüttelnd. „Verlaſſen Sie fich dorauf, der Ermordete war ein Pächtersſohn, der dom Markt heimkam, zu Pferde, in Lederhoſen und Stulpſtiefeln. Herr Janſen trägt weder Leder⸗ hoſen noch Stupſtiefeln.“ „Herr Pork ſagte ganz entſchieden, daß es Herr Doctor Jonſen geweſen, und daß er in ſeinem eigenen J Gatten ermordet worden ſei.“ „Aber ich ſage Ihnen, Herr Dockor Janſen war es nicht. Als ob das ganze Städtchen ſagen würde, es war ein Pächterſohn, wenn es der Herr Doctor geweſen iſt! Wahrſcheinlich iſt er zu der Leiche gerufen worden und dadurch ſein Name mit in die Angelegenheit verwickelt worden. Herr Janſen ermordet! Das wäre ja ein ſchreckliches Unglück geweſen!“ „So meinte auch Henry.“ „Jedermann hat ihn gern, ausgenommen — „Ausgenommen wer?“ fragte Fräulein Hardifi9, Er war früher eiferfichtig auf ihn und ich glaube — wenigſtens,“ ſetzte Finch zoͤgernd hinzu, „wollte es mir manchmal ſcheinen, als ob er in der litzten Zeit wieder von Eiferſucht geplagt würde; der Herr iſt, ſeit wir hierher kamen, immer ſonderbar geſtimmt, und ich wüßte nicht, was für einen andern Grund es ſonſt haben könnte.“ „Wie lönnen Sie ſo reden,“ unterbrach fte Fräulein Hardify, „Frau Jork würde doch niemals Veranlaſſung geben —“ b „Niemals!“ unterbrach Finch ſie entrüͤſtet. „Ich will nicht ſagen, daß es Recht von ihr war, in früheren Zeiten Beide, Herrn Janſen ſowohl wie Herrn Pork zu ermuthigen, aber das war Alles vorbei, wie meine Herrin heirathete, und nie hat J'mand eine biſſere Frau gehabt! als Sir Dork. Und jetzt hat der Herr gar keinen Grund zur Eifer⸗ ſucht. Der Herr Doctor ſſt Leo's Krankheit halber ins Haus gekommen und aus kleinem andern Grunde,“ — — * * „Jetzt iſt es kaum noch der Mühe werth Dir zu erzählen, welche Neuigkeit Doctor Janſen mir mittheilte,“ bemerkte Maria gegen ihren Gatten, als ſie allein waren, „Todt anſtatt — o, es iſt zu entſetzlich!“ als Finch ſtockte. „Ausgenommen unſer Herr, wollte ich ſagen. „Es iſt schrecklich,“ erwiderte Pork. „Er wollte ſich verheirathen,“ fuhr ſie fort,