lautleſen Haufe das Wort zu folgender Abechle anſprache: „Es ſchlärt die Stunde der Trennung von dem Hauſe, das den Reichstag 29 Jahre beherbergte; ſeit dem 16. Okt. 1871, wo hier die eiſte Sitzung unter dem Piäfidium Simſons ſtaltfand. Von den damaligen Mitgliedern gehören noch 21 dem heut gen Meichstage on. Viele von den damaligen Mitgliedern find inzwiſchen zu ihren Vätern heimgegungen. Als det Reichstag dieſes Haus b⸗zog, war die auf die Begründung des Reichs bezügliche Geſitzgebung im ganzen abgeſchloſſen, hier vollzeg ſich der l⸗gislative Ausbau des Reiches, hier erhielten wir die tief erſchütternde Kunde vom Ableben des alten Raiſers, des Begründers des deutſchen Reiches; hierher wurden wit berufen, als Kalſer Friedrich eines flühen Todes ſtarb und als Kauer Wühelm II. den Thron beſtleg. Gute und böſe Tage haben hier wie berall g wechselt. manche liebe Bekanntſchaft, Freundſchaft wurde hier geſchloſſen, manche Uebereinſtſmmung der Meinungen freundig feſtgeſtellt. Stets hat über uns die Fahne des Reiches, zu der wir halten, geweht. (Bravo!) Nicht ohne Anwandlung von Wehmut halten wir It Auszug; uns begleitet das Vorhaben, daß wir überall dem Vaterlande dienen wollen.“ (Lebhafter Beifall.) Der Präfldent ſchloß hierauf die Sitzung und Wohlwollen, die Unterſtützung, die das Haus ihm als Präftdenten gewährt. Herr von Lebitzow lud ſchließlich zu einer heute ſtaltfindenden zwangloſen Vereinigung im neuen Rö ichstagsgebäude ein und bemerkte noch: „Landsleute aus den beiden H mi⸗ ſphären haben ihrer Teilnahme an dieſer Feler that⸗ ſächlichen Ausdruck gegeben.“ (Heiterkeit. — Die Stärke der Parteien Reicstage. In die neue Reichtagsſeſſion werden die Fraktionen in nachſtehender Stärke eintreten: 62 Deutſchkonſervative (Präfident v. Leb tzow mit⸗ eingerechnet), 28 Reichsparteiler, 15 deutſchſoziale Reformpartel, 100 Zentrum, 19 Polen, 52 Nitional⸗ Überale, 14 freifinnige Vereinigung (Dr. Pachnick⸗ als Hop tant beig treten), 23 freifinnige Volkspartei, 46 Sozialdemokraten, 26 bei keiner Fraktion. — Berlin, 7. Dez Geſtern Abend gelangte im Reichstag der T xt der Umſturzvorlage zur Ver⸗ theillung. Der Inhalt behandelte die Abänderung von fünf Paragraphen des Strafgeſetzbuches und zwei S ee Der Redekampf war oſt hart, die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten oft groß, die Arbeit ſchwer, aber auch das Haus mit den herzlichen Dankesworten ſür das i m 5 0 aphen; ferner ble Abänderänderung je eines Palagrophen des Militcgeſtrafgeſ e tzbuches und Preßgeſetzes. Verſchiedenes — Ladenburg, 6. Dez. Die vom Mann⸗ heimer Alterthumsverein vorgenommenen Ausgrab⸗ ungen in det Nähe der Rralſchule und an den ſog. „drei Kreuzen“ ſöederten Teile römischer Gebäude zu Tage und wenden ſich nun zunächſt der Unter⸗ ſuchung tömiſcher Straßenzüge zu; größere Unter⸗ nebmu gen daſelbſt find führ nächſten Sommer in Aus ficht genommen. — Mosbach, 5. Dezember. In Wjſitſchaft ſteht auf einem Plakat zu leſen: Nuuen Wein ¼ Liter 12 Pf., die ganze Stunde 1 Mk. Der Wirt ſoll ein gutes Geſchäft, aber die Trinker nach einer Stunde — ein ſaures Geſicht machen. Graben, 4. Diz. Ein großes Unglück hat ſich geſtern Vormittag auf hiefiger Gemarkung zugetragen. Der Wold⸗ und Jagdhüter Blau, der bel den Holzhauern ſeinen Dienſt verſah, trug ſein gelad nes, aber nicht geſpanntes Gewehr auf dem Rücken, als er durch ein mit Eis überzogenes Stück Holz, auf dag er trat, ausglitt und zu Boden flürzte, Bei dieſem Sturz entlud ſich das Gewehr und die ganze Schrotladung ging dem unglücklichen Menſchen in den Vorderarm, ſo daß derſelbe noch am geſteigen Tage abgenommen werden mußte. Der Verunglückte, ein braver Bürger wird allgemein bedauert. — Cairo, 4. Dez. Kaiſer Wühelm ließ durch den deutſchen Generalconſul zwei Bedulnen⸗ Häuptlingen goldene Uhren mit ſeinem Bildniſſe überreichen, als Anerkennung für die Dienſte, welche die Häuptlinge den deutſchen Gelehrten bei ihren Launsdorff i. Elſaß, 3. Dez. (Ein Beſuch von Wildſchweinen.) Ein unerwarteter Be⸗ ſuch, wie ihn ſeit Menſchengedenken noch kein Ort in unſerer Gegend erhalten hat, wurde unſerem Dorfe zu Teil. Von einigen Jagdhunden verfolgt. ſtürmte nämlich, um die Mittagsflunde, ein Rudel Wildschweine in's Dorf. Es waren im ganzen 35 Stück. Während 22 im Dorfe herumtobten, wühlten die übrigen 13 auf dem Kirchhofe herum. Eines der Borſtentiere ſtürzte ſich auf einen der Hunde, welchem es mit ſeinen Haueen den Leib aufſchlizte. Unſere Bauern waren, nachdem ſie ſich vom erſten Schrecken erholt, nicht faul. Mit Aexten und Miſt⸗ gabeln bewaffnet, flürzten ſie fich auf die Thiere, — Horſchungen geleiſtet haben. — einer hlefigen n eln furchtbares Blutbad anrichtend. Zwei Schweine lacen bald todt am Boden, Endlich war der Sieg erfochten, neun Schweine nitzten mit ihrem Blut den Boden. Dir Bürgermeiſter ließ nun ſofor ousſchellen, die erbeuteten neun Tiere fſollten auf das Bürgermelſteramt gebracht werden. der telegraphiſch benachrichtigte Jagdpächter (Notar Ganſer in W̃öhetsheim, früher in Waldwieſe) am Samstag hier eintraf, nichts mehr da war. Die Folge davon iſt, daß die Angelegenheit nun noch ein gericht iches Nochſpiel haben wird. — (Weihnachtsſen dungen.) Das Reſchs⸗ poſtamt richtet auch in dieſem Jahre an das Publilum das Erſuchen, mit den Weihnachtsſendungen bald zu beginnen, damit die Packztmaſſen fich nicht in den letzten Tagen vor dem Feſte zu ſehr zuſammenbrängen, wodurch die Pünktlichkeit in der Beförderung leſdet Die Pack te find dauerhaft zu verpacken. Dünnz Pappkaſten, ſchwache Schachteln, Cigarrenkiſten ze, ſind nicht zu benutzen. Die Aufſchriſt der Pack⸗te muß deutlich, vollgändig und haltbar hergeflellt ſein, Kann die Aufſchrift nicht in deutlicher Weiſe auf daz Pack t geſetzt werden, ſo mpfiehlt ſich die Perwendung eines Blattes weſßen Papiers, welches der ganz n Fläche noch feſt aufgeklebt werden muß. Bei Fleiſch⸗ ſendungen und ſolchen Gegenſtänden in Leinwand⸗ verpackung, welch“ Feuchtigkeit, Fett, Blut c. ab⸗ ſetzen, darf die Aufſchrift nicht auf die Umhüllung geklebt werden. Am zweckmäfigſten find gedruckte Aufſchriften auf weiß m Papier. Dagegen dürfen Formulare zu Poſtpacketadeiſſen für Packetaufſchriſſen nicht verwendet werden. Der Name des Beſtunmungs⸗ ortes muß ſtets recht groß und kräft g gedruckt oder geſchricben ſein. Die Packetaufſchrift muß ſämmtliche Angaben der Begleitadreſſe enthalten, zutreffendenſalls alſo den Frankrbermerk, den Nachnahmebetiag nebßz Namen und Wohnung des Abſenders, den Vermerk der Eilb'ſtellung u. ſ. w., damit im Falle des Ver⸗ luſtes der Begleitadriſſe das Packet auch ohne dieſelbe dem Empfänger ausgehändigt werden kann. Auf Packeten nach größeren Olten iſt die Wohnung den Empfängers, auf Packeten nach Berlin auch det Buchſtabe des Poſtb⸗zuks (O., W., 80, u. ſ. w. anzug ben. Zur Beſchleunjgung des Betriebes trägt es weſentlich bei, wenn die Packete franknt aufge⸗ liefert werden; die Vereiniz ung mehrerer Packete zu . einer Begleitadreſſe iſt thunlichſt zu vermeiden, glaube“ — und ein Lächeln umſpielte ſeine Lippen, vie hat auch mich gern.“ „So heirathe Sie die Dame und ich glaube beſtimmt, daß Sie glücklich ſein werden. Seien Sie überzeugt, daß meine beſten Münſche Sie begleiten,“ war Frau Yorks Antwort. Sie freute ſich, daß Janſen endlich ſeinem häuslichen Glück⸗ entgegenging, denn ſie wußte, daß ſie ſein Herz einſt auf eine harte Probe geſtellt hatte. In dem Ernſt des Augenblicks legte ſich bei dieſen Worten ihre eigene Hand in die ſeine und Doctor Janſen hielt ſie einen Moment feſt und dankte ihr herzlich. Aber was für ein dunkler Schatten ſtand in dieſem unglückſeligen Angenblicke vor dem Fenſter, das Geſicht gegen die Scheibe gedrückt? Ein Geſicht, das im Ausdruck einem Dämon glich, deſſen Augen leuchteten und deſſen Zähne feſt aufeinander g/ preßt waren. Sie ſahen es nicht, aber als ihre Hände ſich berührten, vernahmen ſte ein Geräuſch, halb wilder Groll, halb ein Schrei der Wuth. „Was war das?“ rief Frau Hork aus und wandte ſich gegen das Fenſter. Nichts war zu ſehen. „Vielleicht iſt bei dem dichten Nebel auf der Straße Jemand zu Schaden gekommen,“ bemerkte Janſen. „Vielleicht war es auch nur ein Nachtvogel. Kann ich Leo nun ſehen ?“ Frau Pork öffgete die Thür und rief d Kind, das eilends eee kam. f 1 i Kurz darauf empfahl fich Janſen. 5 „Ich hoffe, ich werde glücklich heim kommen, bemerkte er noch ſcherzend beim Abſchied. Maria behielt Leo bei ſtrich ſchneller ſich und die Zeit ver⸗ als ſie glaubte, Nach einer Weile kam der Diener und fragte, ob er das Eſſen auf⸗ tragen ſollte. „Welche Zeit iſt es denn?“ Herrin. „Sechs Uhr vorüber, Madame,“ entgegnete er. „Ich hatte keine Ahnung, daß es ſchon ſo ſpät iſt.“ „Es ſchlug fünf, als Herr Doctor Janſen ging,“ bemerkte der Diener. Frau Pork wollte noch warten, doch als es faſt ſieben Uhr war, befahl fie, das Eſſen aufzutragen. Sie konnte es ſich nicht anders erklären, als daß ibr Mann bei einem Jagdfreunde geblieben war oder ſich bei dem Nebel verirrt hatte. ſie ſich zum Eſſen niedergeſetzt, ſo hörte Sie ihn in das Haus treten und gleich die Treppe hinaufſtelgen, wie ihr ſchien, mit ungewöhnlich leiſen Schritten. „Was kann er nur ohne Ocht oben wollen?“ fragte ſie fich. „Maria!“ rief da Pork mit lauter Stimme fragte ſeine herab; und als fie die Thür geöffnet hatte: „Bitte, bringe mir ein Licht herauf, bringe es aber ſelbſt.“ „Was iſt das für eine neue Laun 2“ dachte Frau Jork. Aber ſie zündete ein Licht an und trug es ihm hinauf. Ihr Mann war in dem Schlaf⸗ zimmer nahe der Thür, die faſt geſchloſſen war, ſo daß ſie nichts weiter von ihm ſehen konnte als die eine Hand, die er nach dem Liuchter ausſtreckte, ö „Wo biſt Du ſo lange geblieben; haſt Du bei dem Nebel den Weg verfehlt?“ frug ſie. Er nahm ihr ohne zu antworten das Licht ab. Sie wollte die Thür öffnen um einzutreten, aber dieſelbe bot ihr Widerſtand. Laß mich hinein,“ Neuigkeſt für Dich — Olivia Hardiſiy iſt an⸗ gekommen.“ „Keine Antwort erklang. Nur wurde die Thülre zugeschlagen und der Schlüſſel von innen gedreht. „Er iſt wieder ſch echter Laune,“ dachte Maric, „Wie gut, daß er nicht nach Hauſe kam, während Janſen noch hier war. „Eile Dich,“ rief ſie ihm noch zu, „ich habe ſchon zu eſſen angefangen.“ Sir Pork kam ſehr bald umgekleider in das Wohnzimmer herab — eine Aufmerkſamkeit gegen Doch kaum hatte gegnete er verdrießlich. die Tante Hardißy, ſonſt würde er ſich ſo spat wohl kaum noch die Mühe genommen haben, noch einmal Toilttte zu machen. nicht, aber er trank ſehr viel. ö „Ich fragte Dich ſchon vorhin, warum Du ſo ſpät kommſt,“ ſagte Maria. „Du haſt Dir die Antwort darauf ſelbſt ſchon gegeben,“ erwiderte er, „ich kam vom Wege ab; der Nebel iſt ſo dicht.“ „Der Nebel ſcheint Dir auch allen Appetit be⸗ nommen und Dich durſtig gemacht zu haben.“ „Daran iſt das Früßſtück Schuld. Es war Alles ſo salzig,“ bemerkte er. „Wo ftühſtückteſt Du?“ „Bei Herrn H pgrape.“ 7 „Hattet Ihr gute Jagd“ 5 1 „Mittelmäßig. Wer kann bei dem Nebel gut ſchießen ?“ „Haſt Du Geflügel mit heimgebracht e“ „Wenn Du mich nur nicht mit ſo vielen Fragen quälen wollteſt, Maria; ich habe Kopfweh, elle . (Fortſetzung folgt.) 4 Doch da⸗ von wollten die Bauern nichts wiſſen. Sie behielten und berteilten die Schweine unter ſich, ſo daß, alg Er ſprach nicht, er oß zum taa Felde. chern „ Maliedtt werde 1 Abt fun aan dc debt ö mah m 1 aſhenen. 45 dn 8 d Flag, d in Saale des 1 En licchlich In Trier des Ofap 00 Fpangeliſchen kale der Plätze: Erſte Eintriltskatten find 2 7 Buchbar beim Eingang in den ang der Juführun K Nanliliches Erſcheine in geſchloſſen werden! 2 die ſo ſehr belieh WO! „Beim Beh. Rüßter Auswa ligen Preise; Kaputzen Jiſcus F — — Eine gr oße ialufe weit unt.