miniſterſums eingehend in Augenſchein genommen hat. Man erinnert ſich laut B. L.A., nicht eines gleichen Vorfalls. Dagegen iſt es öfters vocgekommen, daß öſterreichiſche und italleniſche Oifie ere die dies⸗ ſeitigen Militä rwerkftaͤtten beſuct haben. Verſchiedenes. — Ladenburg, 1. Dez. (Raubanfall) Am Samstag Abend wollte die Schuhhändltrin Keller mit ihrer Tochter von Jvesheim nach Laden⸗ burg fahren. Kurz vor letzterem Orte wurde das Fuhrwerk von Von dem Thaͤter hat man bis itzt noch keine Spur. — Monnheim, 30. Nop. Durch die Explofton eines mit kauftiſcher Soda geftzten Keſſels wurde geſtern Abend in der Badiſchen Anilin und Sodafabrik auf dem Himshof der Arbeiter Karl Münch aus Oggersheim ſchwer verletzt. Mit Brand⸗ wunden am ganzen Köper bedeckt, wurde er dem 5 Krankenhaus übergeben, 5 — Aus dem ba 5 In der Abſicht, einer guten Sache zu dienen, mochte Einſender dieſes auf enen Mißſtand aufmerkſam machen, der ſowohl ſchädigend wirkt auf unſere ein⸗ beimiſche Bienenzucht, wie auf das Honig kaufende Publikum: Es find dies die billigen in⸗ und aus⸗ lndiſchen Honig⸗Offerten. Wer felbſt Bienenzüchter it, dem erſcheint es unbegreiflich, daß ein 5⸗flgr.⸗ Poſtkollt Honig franko unter Nachnahme zu M. 4 80 bis M. 6.50 gelleſert werden kann, dazu gar noch immer die feinſte Sorte. Verpackung, Porto, Noch⸗ nahme ꝛc. berechnen ſich auf mindeſtens M. 1.25 bis M. 1.35, ſo daß nach Abzug dieſer und anderer Koſten dem Verkäufer nur noch 40— 50 Pig. für das Pfund verbleiben. Wie ſolche billig offerirten Honigbezüge thatſächlich ausfallen, das moge ein hier folgendes Beiſpiel bezeugen: Einſender die ſes bezog vergangenen Sommer ein zu M. 480 ange⸗ prieſenes Poſtkoll! Honig aus Galizien. Dieſes enthielt ein Gemiſch von Netto 8 Pfund und dies koſtete beim Empfang M. 5.90. Herr Hofrath Dr. Neßler in Karlsruhe, welchem die Sendung zur Unterſuchung zugeſchickt wurde, erklärte den Honig für ungenießbar. Obiger Betrag war alſo geradezu zum Fenſter hinausg⸗ worfen. Darum, wer für ſein Geld garantirt echten Honig erhalten will, kaufe im Inlande bei bekannten ſoliden Bienenzüchtern! d. Oberlan de, 2. Dez. — Stelnsfurth (A. Zwei ledige Schwe genommen und nach Sinsheim ins Großh. Amts⸗ gefängniß abgeführt. Dieſelben ſollen das neugeborene Kind der eiuen gem inſchaftlich getödtet haben, das dann von der andern im Garten verſcharrt wurde. Im Beiſein des Großh. Bezirksarzt's wurde die Sinsheim), 9. Dez. ſtern von hier wurden in Haft Leiche wieder ausgegraben. brachte die Aufregung. — Oldenburg, 28 Nobbr. That iſt während des Vormittags in der Bauern⸗ ſchaft Vahren verübt worden. Dolt war nͤͤmlich, wie das „Clopp end. W.“ berichtet, in das ganz iſo⸗ liert gelegene Haus des Eigners Kupet ein fremder Mann eingek- het und hatte von der Frau, die ganz allein mit einem einige Monate alten Kinde ſich zu Hauſe befand, frech eine Summe Geldes gefordert, Als die Frau ſich weigerte und mit ihrem Kinde zu entfliehen verſuchte, hat der Fremde ihr das Kind entrſſen und dasselbe ſo nahe an das hochauflodernde Herdfeuer gelegt, doß dem armen Geſchöͤpfe oben der Schädel förmlich gebraten iſt. Danach hat fich der Unmenſch aus dem Staube gemacht und iſt trotz aller Nachſorſchungen ſeitens der Polizei bis heute noch nicht aufgefunden. Hoffentlich gelingt es den urzt⸗ lichen Bemühungen, das ſchrecklich zugerichtete Kind zu retten. — Berlin, 1. Dez. (Polais⸗Brand.) Im Palais der Kaiſerin Friedrich brannte es heute; die koſtbaren Oelgemälde und die Mobilien wurden von der Feuerwehr, um ſie vor Waſſer zu ſchützen, aus dem Zimmer herausgeſchafft. Die Kaiſerin Friedrich Dieſe ſchreckliche That ganze Einwohnerſchaft in die größte (Eine ruchloſe wird (b bördlicherſeits war mit dem He zog von Koburg bei dem Brande ö zugegen. Größere Bedeutung hatte das Feuer nicht. — Aus der Lüneburger Heide, 1. Dez. (Sie werden nicht alle.) In der Provinz Hannober giebt es augenblicklich, ſo ſchreibt man aus der Lünneburger Heide, keinen „berühmteren Mann“, als den „Wunderdoktor“ Schäfer Aft in Radbruch (Eüneburg Hamburger Bahn). Schon ſeit Wochen dauert der ungeheure Zuzug nach dem kleinen Orte Radbruch und noch käglich wandern 800 bis 1000 „Kranke“ zu dem Schäfer, um dott Heilung zu ſuchen. Wer es nicht mit angeſehen hat, kann ſich kein Bild von dem Treiben dort machen. Aſt fitzt inmitten einer verhältnißmäßig kleinen Stube, aus⸗ gerüſtet mit Schere und Lupe, neben ſich einen mit zahlreichen Flaſchen beſetzten Tiſch. Er ſchneſdet den „Patienten“ einige Nackenhaare ab, betrachtet ſte mit wichtiger Miene und giebt danach ſelne Medi mit Hinterloſſung eines Hondrars (oft 10 Mark für einen Fall) ziehen die Menſchen hoff aungsfteudig ab, Sämtliche auf der Linie Hannober⸗Hambur verkehrenden Eiſenbahnzüge find verſlärkt worden, um den großartigen Verkehr nach N. zu bewältigen, Mit größter Ausdauer ſtehen die Leute trotz Wind und Wetter flundenlang wärtend vor Afs Häuscheh, Zur Aufrechterhaltung der Oldnung i Jtzt nach Radbruch ein Gendarm geſchickt worden, Aus allen Teilen Deutſchlands kommen mit feder Poſf eine Menge Briefe an den „Doktor“; an eine Bie antwortung kann der Monn natürlich nicht denken, Er hat in den letzten Nachten oft bis 8 Uhr morgeng „praktiziert“, und zwiſchen 6 und 9 Uhr früh ber, ſammeln ſich die Menſchen ſchon wieder vor ſeluen Hauſe. Die meiſten kommen aus Hamburg, Län burg, Harburg und Wilh lmsburg. Sonntags lehnt Aſt itzt jeden Beſuch ab. Sämtliche Medikamen bezleht er fertig aus der Apoihtke. Es ſind alleg Ale zu unſchuldige Mittel. Zwei jungen Mädchen aus , . Harburg hat er gegen „Kö'perſchwäche“ drei Hel, mittel b rabreicht, deren Unterſuchung ergab, daß das eine anisölhaltige Ammoniakflüſſigkeit, das anden Aloetinktur und das dritte wäſſerige Rhabarbertinftar iſt. Und damit ſoll die Körperſchwäzhe beſeſ werden! Je mehr gegen den Schwindel geelfe iſt noch nichts geſchehen deſte giötzer wird der Zuzug. ſagteſt, daß Du unglücklich wärest, denn Du hättest Dein Wort gegeben, mich zu heirathen und liebteſt doch ihn!“ „Maria's Athem flog, fie konnte nicht ſprechen. „Du haſt mich nicht getäuſcht, Maria, wie Du glaubteſt, aber ich begrub den Schmerz in meiner Bruſt. Wenn ich Dich nicht ſo leidenſchaftlich ge⸗ liebt hätte, würde ich Dich ihm überlaſſen haben.“ Sie hob den Kopf, als wollte ſie ſprechen, 10 kein Wort kam hervor. Inzwiſchen fuhr Pork ort: „Ich ließ es Dich nicht entgelt'n, daß weißt Du, Maria; meine Liebe zu Dir war zu groß. b Ich habe Dich geliebt wie ſelten ein Mann liebt. Ich zwang mir förmlich den Gedanken auf, es ſel nur eine Mädchenthorheit von Dir geweſen und fing an, es zu vergeſſen; ja, Maria, ich hatte es faſt vergeſſen, bis wir hierher kamen und der unglückſelige Janſen wieder bor meinen Blicken auftauchte.“ „Und ſo auch ich,“ ſprach Maria heftig, „ich halte Janſen und Alles, was mit ihm in Bezug ſtand, vergeſſen. Ich lebte nur meinen Kindern, Dir und meinen Pflichten. Janſen! Was iſt er mir jetzt? Schäme Dich, Arthur; ich bin Deine Frau und die Mutter Deiner Kinder.“ „Seit ungefähr vier Wochen find wir hier, und — „Konnte ich es ändern? Die Umftände ver⸗ angten es. Das Kind braucht ärztliche Behandlung. Du biſt oft zu Hauſe geweſen, wenn Janſen kam, und haſt geſehen, daß leine Beſuche ſich nur auf das Kind beſchränkten. Selten nimmt er die Auf⸗ Schritten und malte mir in meiner 9 vergriffen.“ holen,“ fiel fie ihm ins Wort, und dl gab ihrer Stimme Feſtigkeit. unſerem Zusammentreffen hier Wort oder Blick verge ſſen, was ich mir ſelbſt ſchuldig bin, ebenſo wenig wie er. Ich bin ihm geg nüber nichts Anderes geweſen als Deine Frau, die Mutter meiner Kinder, und er Dich einfach der Hausarzt. mit 7 Willſt Du, es. Deine Eiferſucht Dir nicht Ruhe läßt, lo laß uns anderswohin überſtedeln, holen lönn n.“ ö ſeitdem iſt kein Tag vergangen, wo Janſen gicht bei Dir geweſen wäre, manchmal ſogar zwei Mal ſie liebe. ds Tages.“ ſolcher Aufregung geſehen. grundloſe Eiferſucht trieb fie, aber ſie wagte es nicht. 1 ſo verſöhnlichem Tone l forderung an, ſich auch nur eine Minute niederzu⸗ ſetzen, gleichviel ob Du da biſt oder nicht.“ „Und heute Abend! im Mondſchein hingingſt! Und ich folgte Euren nälenden Eifer⸗ ch dieſer Spaziergang Sinnen, Marsa, und ſucht aus, welche Woane Eu geweſen war! Da war ich von Janſen kann von Glück ſagen, daß ich Euch nicht einholte, ich hätte mich in meiner Wuth an ihm „Schäme Dich, Arthur! Ich muß es wleder⸗ e Entrüſtung „Nie habe ich ſeit mit Janſen durch ſo gut gegen mich wie gegen Zweifelſt Du noch an daß ich es Dir beſchwöre? Ich kann Arthur! Arthur! Biſt Du von Sinnen! Wenn wo wir einen anderen Arzt War Arthur York von Sinnen? Jedenfalls hatte er alle Ruhe und U'berlegung verloren. Weinend und ſchluchzend drückte er ſeine Frau an ſich und wiederholte ihr immer wleder, wie leiden ſchaftlich er Maria wurde untuhig, ſie hatte ihn nie in Der Zorn über ſeine ſich von ihm zu wenden, Sie wiederholte ihm nur wie ſie in ihrer Entrüſtung f bringe etmochte, daß ſie in r die L Wo Do mit ihm allein gegen und Janſen ſpeach nur noch gelegentlich vor, Endlich kam der Tag, wo er ſich ganz verſchledele, Sein Werk wäre vo nun Leo wieder auf den Beinen ſei. holte Frau Laufe der U ohne Zweifel ſehr froh dar ſie, „ſeine Rechnung zu ſchicken. die Eiferſucht für immer von ſich ſtreifen 2 Es giebt keine ſchrecklichere Leidenſchaft auf Erden als fie, Nach Valouf von wenigen Tagen hatte ſie ſich des unglücklichen Mannes von Neuem mit voller Neat bemächtigt. Für die unſchuldigſte Bewegung fein Frau oder des Arztes hatte er nur eine ſchlechle Auslegung; ſchon die einfache Höflichkeit des Hande reichens konnte ihn außer ſich bringen. Er spa nicht mehr mit ſeiner beobachtete, und nahm er auch nichts wohr, woran die Eſſerſucht ſich klommern konnte, ſo blieb er doch in dem Wahne, trieben. 955 — Hamburg, 4. Dez. Der Polizeſbegm g Schladetſch iſt wegen 704 Betrugsfällen zu jährige Gefängn ß. 300 M. Geldſtrafe und 5jährigem Eh 2 verluſt vrurtheilt worden. güte — Aus der Schweiz. (Unſchuldig betrat) 11 Wie dem „Allg. Anz.“ aus Oberegg mitgeteilt wit ige wurde dort vor zirka 49 Jahren ein Mord begang 1 a und bom Volksmund ein gewiſſer N. als Thäͤte 2 gif denunziert, vom Gericht als ſchuldig verurtel 5 An N., welcher vor feiner Verhaftung vom Volt 2E 90 barbariſch durchgeprügelt wurde, daß ihm Fleiſchſctzn vom Leibe herunterhingen, beteuerte ſtets seine , 1 N. ſchuld, hat aber ſeine Strafe, verbunden mit de 8 diktitten Präggeln, abgeſeſſen und ſtarb zwe Ju nach ſeiner Entlaſſung aus dem Zuchthaus. Sei 3 Familie wanderte wegen der erlittenen Schmag E nach Amerika aus. In den letzten Tagen nun ß ein gewiſſer S. in Oberegga auf dem Totendelt ges 8 ſtanden, daß er mehrere Mordthaten verübt hahe 5 und zwar auch diejenige, welch dem N. zur Schug 0 gelegt wurde. ö 8 6 em Bezug auf Janſen nie einen unwürdigen Gedanken url gehabt hätte. Und ſie ſprach die Wahrhe l. Er ſchien es ihr zu glauben, ja, er glaubte iht auch wirklich. Ein beſſerer Geiſt kam über ihn, und als Janſen dem Kinde am nächſten Morgen ſelnen Beſuch machte, ſprach Arthur Vork freundlich mit ihm und reichte ihm die Hand, eine Gunſt, zu der er ſich bisher noch nicht herabgelafſen hatte. f „Aber welcher Eiferſüchtige kann nach Belleben aber er Frau darüber, daß fie falſches 8 el mit ihm 5 — 8 Elftes Kapitel. a Das Kind ging ſeiner völligen Geneſung enk⸗ llendet, bemerkte er gutmülhig, Dies wieder⸗ Hork eines Abends ibrem Mann im aterhaltung, um dis Friedens Willen über; „ich bat ihn,“ ſagte 1 (Fortſetzung folgt.)