Janſen!“ fands Fürſten und Völker ch dem das fie⸗benzigſte bensjahr vollendenden Schöpfer des Reiches fich nahten; damals, auf der Folzen Höhe ſeines Lebens, hat er es laut und aller Welt 5 rkündigt, daß er ines L. bens ö ſtes Theil, die G⸗ſundheit und die taft des Kön pers und die Friſche des Geiſtes der liebevollen, unctmüol chen Pfl gerin berdanke, die Gottes Güte an ſeine Seite geſt t habe, So reich unſer Vaterland an edlen Frauen iſt, ſtolzer hat wohl nie der Ehrenbrief eines Frauenlebens gelautet, und eder Perſuch anerk'nnender und ruhmender Würdigung muß verſtummen neben dieſem welige⸗ ſchichtlichn Zugniß. Das deutſche Volk gedenkt denn auch der Entſchlofenen in inniger, dankbarer Verehrung; in ſeiner Erinneitung wird ſſie fortleben ols die ktieue Hüterin des kostbaren Schatzes, den ihr das Sch ſcklal auberttaut hatte, als die edle, ſelbſtloſe Frau, weſche dem Heile dis Vaterlandes freudig die ſchwerſten Opfer per d licher Entſagung brachte; wo der Name des großen Kanzlers genannt wird, da tönt auch der ibre mit in innig verbundenem Klange. Die herzlichſte Theilnahme aber wendet ſich dem greiſen Fürſten zu, auf deſſen Leben ein ſo kiefer Schatten gefallen, deſſen häusliches Glück von einem ſo furchtbaren Schlage gitroffen und vernichtet worden it. Möge ihm, dem großen Dulder, die Kraft nicht fehlen, de ſchweren Tage des Verlieren und die schwereren des Entbehrens zu tragen, ohne Schaden für sein eig⸗nes, dem deutſchen Volle un⸗ endlich teueres und wertvolles Leben; moge er in der Liebe ſeiner Kinder und Enkel einen Erſatz für das reiche Herz der Dahingegangenen und in der mitfühlenden Trauer eines Volkes einen, wenn auch ſchwachen Tloſt in ſeinem Leide finden! Johanna, Füiſtin Bemarck, war am 11. Apel 1824 geboren; ihr Bater war det Ritterguta befitzer H. b. Puttkammer auf Viartlum. Am 28. Jui 1847 verheirathete ſte ſich mit dem Deichhauptmann Otto v. Bismaick⸗ Schöahauſen und folgte ihm, als er in den Staats⸗ dienſt trat, nach Frankfurt, Petersburg und Paris, wo ſie dem Gatten ein behagliches Heim ſchuf. Seit ö längerer Zeit litt fie Schmerzen, welche fie nun erlag. ſchon ſchwer an aſthmathiſchen ihre Kraft untergruben und daran Jerſchiedenes Straßburg abgehalten werden und zwar in der erſt;' n Woche des Auguſt. Der Tucnrath des 10. Kieſſes hat ferner auf dem dleſer Tage abgehaltenen Turn⸗ tag mit der ſchweizeriſchen Uafallverſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft zu Winterthur einen Wertrag abgeſchloſſen, wonach für eine Jahresprämie von 80 Pfg. pro Kopf die aktiven Turner und Zö zlinge der Turn. vereine des 10, Kreiſes zu der Summe von 1000 Mk. im Inbaliditäts- reſp. Todesfall verſichert werden und bei vorſübergehender Invalidität pro Tag 2 M. erhalten. — Mengen, 28. Nov. Ein tragiſches Ende nahm eine in einem benachbarten Orte abgehaltene Hochzeit. Die beiden ziemlich b jahrten Beider des Hochzeitsvaters geriethen auf dem Heimweg von der Hochzeit in Folge Dunkelheit und Nebel in die Abbach. Der eine von ihnen wurde auf ſeinen Hilferuf von dem aus der nahen Wiithſchaft herbeieilenden Sohne gerettet, vom andern aber ſah und hörte man nichts mehr, am folgenden Morgen wurde er todt aus dem Abbach gezogen. 5 Litterariſches, — Der Krlegszug Frankreichs gegen Madagaskar iſt heſchloſſene Sache. Es wird daher für jeden Z itungsleſer und Politiker von großem Inte reſſe ſein, daß in der bekannten karto⸗ grophiſchen Verlagsanſtalt von Carl Flemming zu Gogau ſoeben eine mue Spezia karte von Mada⸗ gaskar im Maßftab 1: 4 000 000 erſchienen iſt, welche, nach den neueſten amtlichen Quellen bearbeitet, eine gußerorden liche Fülle von Einzelhelten bietet. Die Karte iſt durch alle Buchhandlungen zu dem überaus billigen Preiſe von nur 50 Pfennig zu bezl⸗ben. Wie ſoll der Fabal verkauft werden! Aus den Keeiſen der Tabakhändler und ⸗Fabri⸗ kanten wird geschrieben: i Ja der von Jhrem geſchätzten Blatte (Ni. 95) gebrachten Mittheilung aus der Thätigk⸗it des Schutz⸗ bereins gegen wucheriſche Ausbeutung des Volks wird mit Nicht betont, daß der Verkauf des Tabaks ſchon am Dach (am Nag) oder gar ſchon auf dem 9 — Felde, alſo „uureiſ“, für die Pflanzer die Urſache belfacher und empfindlicher Schädigung geworden ſei, weshalb es im Intereſſe aller Betheiligten, uud a nicht zum mindeſten auch der reellen Fabrikanten Diete Ausführungen iind ſo zukt⸗ fend, daf die Tabakhändler und Fabrikanten ſchon lange bor dieſem Appell bei dem Land wirthſchaftlichen Verein mit der Bitte vorſtellig geworden find, er möge in dieſem Sinne auf die bäuerliche Bevölkerung einzu⸗ wirken ſuchen. Leider wurde anſcheinend diefer Bittt nicht entſprochen, wenigſtens verlautete nichts davon, daß der Landwirthſchaftliche Verein eine derartig Wirkſamkeit entfaltet hätte. Und doch wären gerade er, bez ehungswelſe die landwirthſchaftlichen Brzirks⸗ vereine, om biſten geeigget, die Tabalpflanzer in dieſer Sache aufzuklären und zu belehren. Die Vereine würden damit nicht nur den beklagten mat riellen U belſtäͤnden begegnen, ſondern auch moral ſch und erzieheriſch wirken. Denn wenn unreelle Händler und Fabrikanten unter allerlei Vorwänden und namen lich unter der Angabe ungenugender Qualtät dez zur Abwägung und Abnahme angelieferten Tabakz die Abnahme des ſelben zu dem vereinbarten Preiſt verweigern, ſo kommt es doch auch vor, daß der Pflanzer den Händler oder Fabrikanten zu überpor⸗ theilen ſucht. So zeigt derſelbe z. B. den Kauflſeh⸗ habern einige Bandeliere von ſeinem noch am Dach hängenden nahezu dachreifen Tabak als Muſter, vor, die ausgeſucht ſchön und beſonders forgfältig, vulleicht 1 zm gerade für dieſen Zwick, behandelt und praparirt worden find. Wenn daan auf dieſe Probe hu das ganze Quantum v rkauft wird, hat der Käufer oft beim 1a in 68 Abnehmen die unliebſame Entdeckung zu machen, brit daß die Qualität dis erworbenen Produktes in seiner 0 Geſammtheit oder auch nur durchſchnutlich nicht nen Proben entſpricht. Und dies, auch wenn nicht zufällige, ungünſtige Einflüſſ', die ja die Oral tät in der Z 0. vom Abſchluß des Kaufs bis zur Abnahme der Waare Al be hätten verringern können, hinzug⸗treten waren. Un⸗ annehmlichkeit'n oder Abzüge hat ſich in dieſen Fällen der Pflanzer ſelbſt zuzuſchreiben, In einem ſolchen Gebahren liegt weiter aber auch die groß Gefahr, daß der redliche Pflanz r. der ſein Produll mit aller Sorgfalt behandelt hat und dafür ſchließ⸗ lich doch keinen höheren Preis ridſt wie derjenig . welcher ihm eine ganz nachläfſige Behandlung 9 3 angedeihen leſſen, in ſeiner Sotgfalt für die Zukunft gleichfalls nachläßt. So dürfte ſich alſo nicht nur aus materiallen, ſondern auch aus moralischen Ge den empfehlen, daß die landwirthſchaftlichen Vereine die Tabakpflanzer zu beſtimmen ſuchen, ihren Tabal — Ladenburg, 30. Nov. Das nächſte und Händler nur zu begrüßen wäre, wenn die nur nach eing tretener Reife zu verkaufen. Nicht nu Kreisturnfeſt des 10. Kreises, dem auch der hieſige Unfitte, den Tabak ſchon om Nagel oder auf dem den Bauern, auch den Händlern und Fabrikanten 3 Turnverein angehöct, wird im Jahre 1896 in Filde zu verkaufen, aus der Welt geſchafft würde. wäre damit am beſten gedient. 5 3 ſofort wieder zu kommen und ihr Bericht abzuſtatten, Gästen wieder in das Haus getreten war. „Ich zu ſein, er meinte, die Wärterinnen wören oft über 401 aber vergebens; in ihrem Mutterherzen war doch will ihn aber damit aufziehen, daß er nicht gekommen mäßig ängſtlich.“ Jil bange Sorge erweckt worden, ſie liebte ihre Kinder iſt. Da geht er mit einer bildhübſchnn Dame im „Ich hoffe auch, daß es mit der Kranke 3 zu ſehr, und wollte auch gar nicht warten, bis ihr Mondſchein ſpazisren.“ nicht ſchlimm iſt,“ erwiederte Pork trocken. „Ich 400 Gemahl mit den übrigen Herren der Geſellſchaft „Wirklich?“ antwortete eine der Damen auf danke Ihnen, heute nicht,“ ſetzte er, die ihm hin Tail wieder zurückkam. den Scherz eingehend. gereichten Karten zurückweiſend, hinzu, „ein ander Fel. „Nun, wenn ſie durchaus gehen wollen, begleite ich Sie, wenn Sie mir gestatten,“ „Ich bin Ihnen ſehr dankbar,“ antwortete ſie, nahm eilig ihren Shawl und ging mit dem Arzt. Es war ein herrlicher Seplember⸗Abend, faſt ſo hell wie der Tag, denn der Mond ſtond hoch am Himmel. Doctor Janſen und Laby Pork ſchritten raſch und rubig nebeneinander her; Kein s von ihnen ſchien ſich daran zu erinnern, daß Eins dem Anderen einſt mehr geweſen war als j tzt. Die Herren der Geſellſchaft, darunter Sir Polk, ſchlendetten inzwiſchen rauchend und plaudernd dle Ufer des Teiches entlang, der in der Nähe lag. Plötzlich entdeckte einer der Herren in einiger Eat. fernung eine Dame und einen Herten die Landſtraß dahingehen. ſagte Janſen. „Das muß Doctor Janſen ſein,“ ſagte Herr a Hipgrave, „das iſt ſein Gang und auch die Art, wie er mit dem Stock zu ſpiſlen pflegt. Ich möchte wiſſen, wer die Doctor, eine zu kommen.“ Sir Pork lächelte ſpöttiſch, denn ſo ſcharf ſein Auge auch war, hatte er doch feine Frau wegen der Entfernung nicht erkannt. Nachdem die Herren ihre Spaziergänge beendigt hatten, kehrten ſie in das Haus zurück. „Da haben wir einen netten Spaß mit Doctor rief Hert Hipgrave aus, els er mit seinen ſchoͤne Entschuldigung, nicht zu uns Dame ist? So, ſo, Herr dahin, obwohl er inzwiſchen auch erfahren hatte, „O, irgend ein ſchönes Mädchen. Vielleicht Luce Maskell. So ruhig Janſen zu sein ſcheint, ſo hat er doch ein Auge für hübſche Mädchen. Ich glaub', er macht ihr ſehr ſtark den Hof,“ bemerkte Sir Pork. „Dann thäten Sie gut, ſich vorzuſehen,“ ſagte Frau Hpgrave lachend. „Die Dame welche mit Doctor Janſen ging, iſt Ihre eigene Frau.“ Sie hatte in voller Uaſchuld geſprochen, nicht im Entfernteſten ahnend, daß Pork ihre Worte anders als für einen Scherz aufnehmen lönnte. Glücklicher weiſe ſah ſie nicht din böſen Blick und den ſeltſamen Ausdruck, den ihre Worte auf ſeinem Antl ; herbor⸗ riefen. Er wandte fich dem Fenſter zu, als ob er auf die mondhelle Landſchaft hinaus chauen wollte. „Wie ſoll Lady Mork dazu kommen, mit dem Doctor ſpazteren zu gehen 9“ fragte der Hausherr, dunkel, die Fenſter g⸗öffnet und Niemand darin, und ſeine Gattin erklärte ihm, wie Jauſen des Knaben halber abgerufen worden ſei. Noch immer p aach Sir Pork kein Wort, ſondern von einem fiaſtern Argwohn erfüllt, biütete er warum der Doctor mt ſeiner Frau nach Haufe gegangen war. Einer der Herren trat zu ihm und ſagte: „Was meinen Sie zu einer Partie Wiſt ?“ „Ich muß nach Haus,“ ſagte Pork kurz. „O, Sie ſcherzen,“ rief Frau Hipgrave. „Doctor ſen ſchien keineswegs wegen des Knaben beſ orgt Jan ſeiner Frau war Licht. letztere, das Hausmädchen war damit beſchäftigt, es in Oconung zu bringen. pold's Zimmer.“ Mal.“ „Nork iſt in fieberhafter Aufregung um das Kind,“ bemerkte der Hausherr, als ſich ſein Gaf verobſchiedet hatte. „Sahen Sie, wie ſich ſein Geſich beänderte ?“ Mork war allerdings in fieberhafter Auftegung, aber nicht um das Kind, ſondern um etwas Anderts. Trotz ollee Unwahrſcheinlichkeit war er überzeugt, daß die Geſchichte von der Krankheit nur ein zwiſchen ſeiner Frau und Janſen verabredeter Vorwand war, Und er ballte die Hände und knirſchte mit den Zähnen und eilte Ihnen in leidenſchaftlicher Wulh nuch. i Heimlich ſchlich er durch das Gartenthor und tecognoscate das Haue. Das Wohnzimmer war Aber ſowohl in Leo's wie in dem Schlafz mmer Er ſchlich die Teppe hinauf und betrat das „Iſt meine Frau zu Hauſe ?“ fragte et. „Ja, ſie iſt mit dem Herrn Tockor in Leo⸗ (Fottſetzung ſolg 5 „ e